scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Kategorie: C Gesellschaft (Seite 13 von 15)

Fastenzeit

Fast wäre sie in dem ganzen Durcheinander von Sondierungen und Rücktritten, den chemischen Spielen in Korea und dem Treiben der fünften Jahreszeit in Vergessenheit geraten: Die Fastenzeit. Die allseits beliebte Fastenzeit. Im christlichen Glauben sind es exakt 40 Tage! 40 Tage lang Verzicht pur. Schon die alten Griechen übten sich in Askese. Allen Völlereien und Übermäßigkeiten die krank oder süchtig machen, soll man entsagen: Zigaretten, Alkohol, Essen, Frauen respektive Männer etc., quasi Wein, Weib und Gesang. Und der trendbewußte Nerd outet sich mittlerweile mit den absonderlichsten Enthaltsamkeiten. Anders sein als die anderen, aber trotzdem mitschwimmen im Mainstream.

Da ist das Heilfasten ja noch das harmloseste. Ein medienfreier Fastenplan z.B. ist sicher auch ohne große Entzugserscheinungen einzuhalten. Bei den ständigen Wiederholungen hat man es ohnehin bereits gesehen, oder hat schon bald wieder die Möglichkeit es nachzuholen. Außerdem ist es bei dem Schwachsinn keine ernsthafte Herausforderung zu verzichten.

Beim Wasserfasten darf man nur Wasser trinken und Wasserlassen. Der Verzicht auf Bier und Wein ist hier gleich inklusive! Hardliner sollen sogar nur Wasser aus dem Hahn trinken. Außer Veganer, ob der Nähe zum Federvieh.

Beim Veggiefasten wird es schon problematischer. Denn, was machen die Veganer? Essen die dann Fleisch? Oder gar den kümmerlichen Rest ihres übersichtlichen Speiseangebotes auch nicht?

Plastikfreies Fasten – es entschlackt zwar nicht Leib und Seele, aber das Gewissen. Alkoholisches gibt es ja Gott sei Dank überwiegend im Glas. Aber, das Über-wiegende kommt dabei allerdings doch etwas zu kurz. Doch die Grüne Tonne dankt es euch!

Das kann nur noch übertroffen werden vom Wastefasten. Also gar kein Müll “konsumieren“. So verpasst man dem Müll eine ordentliche Abfuhr!

Klimafasten schlägt in die gleiche Kerbe. Weniger Essen, besonders Rindersteaks mit den daraus resultierenden tierischen Abgasen entschlackt den CO² Ausstoß.

Fairtrade- und Biofasten ist klar: Da gibt man sich ausschließlich Brief und Siegel drauf. Tierwohl wird auch noch gerne genommen und Regio, unbedingt Regio!

Achtsamkeitsfasten, hier wird ausnahmsweise einmal Mehr gefordert. Achtsamkeit ist kein esoterischer Unsinn, es ist ein Beitrag gegen Schwierigkeiten im Hier und Jetzt. Heißt es. Also bleibt aufmerksam.

Der Smartphone-Fastenplan – wie geht denn das? Ganz einfach: Man lade sich eine App herunter und erfährt augenblicklich digital, wenn man das Smartphone-Fasten gebrochen hat. Eine wahre Wohltat für die gesamte Menschheit wäre das schon!

Fasten-Fasten, ist mein persönlicher Favorit. Einmal sich konsequent von allen Fastenplänen enthalten. Da gebe ich euch eine Garantie, dass ich das ohne Ausrutscher einhalte. Geht doch!

 

Schürzenjäger

Schürzen aller Länder vereinigt euch! Die große Jagd hat begonnen! Frau will euch an den Kragen! In der grilllosen Zeit, in der die Schonzeit für Schürzen jahrzehntelange Tradition hat und sie entspannt auf die neue Saison warten, findet ein jähes Ende. Überall lauern sie, die Schürzenjäger. Und wer noch keinen Schürzenjäger mit Netz und doppeltem Hoden an den Pranger gestellt hat, der ist megaout. Ob man sich früher selber eine Schürze um den Hals gehängt hat, oder nicht – jetzt geht es um die Wurscht.

Nun, Grill und Schürze waren und sind eine unzertrennliche Einheit und eigentlich eine reine Männerdomäne. Hier kann er seine Haushaltsrolle demonstrativ unter Beweis stellen. Es ist beileibe kein Kinderspiel sein Würstchen in die richtige Lage zu bringen. Sie muss ringsherum schön gebräunt sein, darf nicht vom Rost rollen und wird generell so heiß begehrt, wie sie dargeboten wird. Für alle Gesundheitsapostel stehen ganz natürlich biologisch abbaubare Würstchen aus nachwachsenden Rohstoffen parat, mit und ohne Tierwohllable, deren Träger einen humanen Tod haben sterben dürfen.  Selbst Vegetarier und Veganer müssen nicht auf dieses fleischige Vergnügen verzichten. Deren Würstchen sehen zwar aus wie Würstchen, sind aber gar keine. Also klassische. Sie erwecken nur den Eindruck, befriedigen aber auch den Urtrieb nach schierer Wurstlust. Und so wagt sich so manches trautes Heimchen heraus aus dem Grilldunst an das Objekt der Begierde. Und mir stellt sich die Frage: Was war eher da, die Schürze oder der Jäger?

Klar, für die Medien sind Schürzenjäger ein gefundenes Fressen! Eine willkommene Ergänzung zu trumpschen Schürzenjäger-Statements. Mit einem Unterschied: Er bleibt der unangetastete Barbie-Queer. Doch was ficht es die Holzkohlen-Dompteure im Wurstland Deutschland an? Hier grillt der professionelle Schürzenträger den Weber hoch und runter, dass es selbst Alice Schwarzer ihr Kachelmann-Trauma  vergessen lässt.

Aber mit der Glut erlischt auch das Verlangen nach jeder weiteren Wurst. Wenn alle potentiellen Schürzenjäger die Grillzange an den Nagel hängen würden, träte keusche Enthaltsamkeit ein. Das Ende des Jägerlateins. Und schon bald wird wieder eine neue Sau durchs Dorf gejagt. Waidmanns Heil!

Jahresrückblick 2017

Eigentlich ist alles gesagt. Nur nicht von allen. Und so ist es schon gute alte Tradition, dass ich auch noch meinen Senf dazugebe. Andererseits gibt es dann doch wieder etliche Nebensächlichkeiten die ich ans Licht der Follower zerre, deren Beachtung ein gar jämmerliches Dasein fristeten. Ich möchte gar nicht auf Jamaika, GroKo, KoKo, metoo oder Soko eingehen. Da wäre ohnehin jedes weitere Wort zu viel des Guten. Das alte Jahr ist entsorgt – Sondermüll! Mit all seinen Trumps und Erdogans, mit Brexitern und Katalanen, mit den Wahlen in diesem unserem Lande, bei den Schluchtenscheißern, in Polen und wo sonst noch die ewig Gestrigen ihren geistigen Unrat ausgekübelt haben und auch noch wählen durften.

Der Tauschrausch und Gutscheineinlösewahn ist vollzogen. Die Holzblasinstrumente mit acht Löchern sind wieder im Veloursäckchen eingemottet bis zum nächsten Fest der Freude, die heiligen drei Könige kehren zurück ins Morgenland. Eigentlich wollten sie Asyl suchen, da der Familiennachzug jedoch noch nicht final geklärt war und ihre  Staaten auch noch nicht im allgemeinen Chaos des Nahen Ostens versunken sind, treten sie lieber den Heimweg an. Der Alltag kann kommen.

Generell ist festzuhalten, dass die Haselmaus Tier des Jahres war und der Klatschmohn die Blume des Jahres. Alle klatschen Applaus für Haselmaus und Klatschmohne! Bitte!

Schauen wir nun gemeinsam zurück auf ein paar der vielfach überlesenen, überhörten, überflüssigen und unerhörten Ereignisse des gebrauchten Jahres 2017.

Januar 2017

Die Uhr wurde um 1 Sekunde zurückgestellt. Sonst würde in 25 Millionen Jahren die Sonne erst mittags aufgehen. Für Langschläfer sicher erstrebenswert. Aber wie würde es mit der Sommerzeit geregelt werden? Und welche Auswirkung hat es auf die Ladenschlußzeiten?

Hunter Hopps hat das Ende der Exeltabelle ermittelt. Nach 1.048.576 Zeilen ist Schluss mit lustig. Ich habe es als gegeben hingenommen. Wer es bei Word noch nachholen möchte, hier schweben die Zahlen der Zeilen noch im Nirwana.

Februar 2017 

Grandy Cat modelt in Berlin alle Diven und Möchtegernstars an die Wand. Auch die, die bei metoo zu kurz gekommen sind.

Die Zverev-Brüder spielen im Davis Cup für Deutschland. Sie gewinnen zwar nicht, versteuern aber ihre Gewinne lieber in Monaco. Man spricht von einem Doppelfehler!

Beim ESC läuft es besser als 2016: Es sin(g)kt für uns das Niveau.

Der Valentinstag hat nichts mit Karl Valentin zu tun. Früher war die Zukunft aber auch besser!

Eine Veganerin aus Limburg reklamiert das Glockenspiel des Rathauses: „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ – es wird tatsächlich geändert! Armes Deutschland!

März 2017 

Der März hat es in sich. Offensichtlich sind die Kassen im  ersten Quartal noch prallvoll. Ein Richter vom BGH kassiert nebenbei 300.000,- €. Der Chef der Polizei-Gewerkschaft (Ehrenamt!) schafft dreifach an. Ohne es zu versteuern!

Die für den Umweltschutz verantwortliche Aufsichtsrätin bei VW stolpert über den Dieselskandal in die Altersarmut. Für ihre Unfähigkeit erhält  sie eine Abfindung von 14.000.000,-€, sowie ein Jahresruhegeld von 8.000,-€ monatlich. Ich sage nur „Volks-Wagen!“ Springe jetzt lieber ganz schnell in den April!

April 2017

April, April, da kann jeder machen was er will. Das Landgericht Hannover veranlasst ein Gutachten welches Tier mehr stinkt: Kuh oder Pferd. Diese Rindviecher werden von uns bezahlt! Übrigens ist das kein Aprilscherz!

Mai 2017 

Im Wonnemonat gleich die schönste Nachricht zuerst: Helene Fischer wird beim Pokalfinale in Berlin ausgepfiffen. Da sage einer die Fußballfans hätten keinen guten Geschmack!

Am 06. Mai war Anti-Diät-Tag. Nur unsere gewählten Volksvertreter verzichten nicht auf ihre Diäten! Apropos Volksvertreter: Flinten-Uschi, unsere Verteidigungs-Offensive kauft von Krauss-Maffei für 760.000,-€ alte, ausgemusterte Panzer. Sie passen perfekt auf die Halde der restlichen Bundeswehr-Ausstattung. Wann wird Flinten-Uschi endlich ausgemustert? Wohl doch kein wirklicher Wonnemonat.

Juni 2017 

Der Juni könnte auch als März blendend dastehen. Mutti muss für die rechtswidrige Brennelemente-Steuer Milliarden nachzahlen. Was heißt Mutti? Wir dürfen zahlen! Bei den ganzen Wendemanövern kann man aber auch schon mal die Übersicht verlieren. Schon der Kölner Konrad Adenauer bekannte ja schon so treffend: „Man kennt sisch und man hülpt sisch!“

Da stimmt es doch beruhigend, dass die Mainzer Uni erforscht hat, dass auch Fruchtfliegen depressiv werden können. Ob die Ehe für alle auch für depressive Fruchtfliegen gilt ist nicht hinreichend geklärt.

Halbzeit.

Juli 2017 

In Hamburg reitet die anonyme Kravallerie Attacken auf das Recht der Unversehrtheit der Bürger, von Hab und Gut. Schuld sind wieder die Anderen!

In Deutschland gibt es wieder mehr Taufen. Welche Konfessionen dabei gut abschneiden sei dahin gestellt. In Äthiopien sind selbst die Taufbrunnen versiegt.

Am 22. und 23. finden die deutschen Meisterschaften im Murmeln statt. Quasi das Bowl für Kleineinleger. Oder Bosseln für Muschelschubser.

In der Schweiz wird der Kettensägen-Attentäter festgenommen. Mit zwei Armbrüsten. Was bitte sind Arm-Brüste?

Vollhorst will das Diesel-Problem mit staatlichem, stattlichem Sponsoring lösen. Super Idee mit E-10 Zusätzen. Der macht jetzt schon beim Tanken Fehler.

Arminia Bielefeld ist Tabellenzweiter der zweiten Liga! Was für ein Team!

Der Selfi-Stick ist out. Drohnies sind on air.

Die Grünen Landtagsabgeordnete Elke Twesten wechselt zur CDU. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. Sicher gepolstert war der dagegen ihr Landtagssitz.

August 2017

Armina ist immer noch Tabellenzweiter. Was für ein Traum! Ist der Wechsel von Neymar ein Trans-fair? Unser Bobbele bekommt beim DTB sein Gnadenbrot. Als „Head of Mens Tennis“. Oder schreibt man den Titel treffender „Head off“? Ansonsten gähnt das Sommerloch. Auch der Rückblicker hat Urlaub.

September 2017

Der Monat beginnt gleich mit dem „Tag des Zebrastreifens“. Besser hätte es doch nun wirklich nicht laufen können.

Die Bundestagswahl allerdings bereitet uns schon im September eine schöne Bescherung. Die Volksparteien haben ihr Volk aus den Augen verloren. Plötzlich wollen alle nicht mehr in der Mitte stehen, sondern lieber ganz rechts. Selbstverständlich sind grundgesetzlich die Anderen schuld. Mutti entsorgt Schäuble artgerecht damit ggf. Lindner die Kasse plündern kann.

Oktober 2017

Wie Romeo und Julia werfen sich die Kollaborateure für Jamaika ihre roten Linien um die Ohren. Wer will auf welchem Ministersessel furzen? Söder spielt zur Reise nach Jerusalem für Vollhorst auf.

November 2017

Das Trampel aus dem Weißen Haus will das Raumfahrtprogramm aktivieren. Millionen fordern ihn als ersten und letzten Passagier: Amerika first.

Die Feuerzeug-Lobby will den Tag des Streichholzes am 27. streichen. Ein erbitterter Streit flammt auf.

Jamaika ist dem Untergang gewidmet. Schulz mit lustig. Nationale Verantwortung soll die Ver-Handlung kitten. Mutti gesteht, dass sie sich noch einmal opfern will. Mit Opfer zum Sieg!

Dezember 2017

Parteitag der CSU in Nürnberg, ein Hochamt der Lügen. Erzfeinde gebärden sich als innigste Freunde. Ein Trauerspiel auf allerhöchstem Niveau. Auch Mutti darf wieder als Komparsin mitspielen.

Flinten-Uschi lässt Bundeswehr-Piloten auf ADAC-Hubschraubern ausbilden, weil die eigenen nicht alle fliegen. Warum bilden sie dann eigentlich überhaupt aus? Auch alle Großraum-Transportflugzeuge stehen flugunfähig, mit hängenden Flügeln im Hangar.

Alice Schwartzer wird 75. Es ist ruhig geworden um die tapfere Kämpferin der Gleichberechtigung. Auch sie wollte einmal mannhaft Steuern hinterziehen. Erst kein Glück in der Liebe und dann kam auch noch Pech im Spiel dazu. In diesem Zusammenhang – Beate Uhse ist impotent. Welch Schlag unter die Gürtellinie!

Also dann: Auf ein Neues!

Ach ja, Arminia beendet das Jahr auf Tabellenplatz neun. Ordentlich!

Schöne Bescherung

Alle Jahre wieder das gleiche Spielchen: Was schenke ich wem? Alexa fragen wäre eine neue Variante. „Alexa, was schenke ich meiner Gattin zu Weihnachten?“ Die Antwort von Alexa hätte ich allerdings vorhersagen können. Alexa ist weiblich und tendiert zu Geschmeide. Selbstverständlich von Amazon. Je näher das Fest der Freude rückt, umso mehr brennt die Frage unter den Nägeln. Doch was machen? Der Verkehr hat derart zugenommen, dass man seine potentielle Einkaufszeit im Stau verschwendet. Vor einem und auf der Nebenspur DHL und UPS und DPD. Sie liefern noch rasch die Präsente, die aus Zeitmangel im Internet bestellt wurden. Quasi eine perfekte Symbiose aus Ehemännern, digitalen Kaufhäusern und Lieferdiensten. Es sind natürlich auch andere Kombinationen denkbar.

Nach reiflicher Überlegung fällt mir Gott sei Dank eine individuelle Lösung ein: Ein Gutschein! Oder wäre auch ein Schein gut? Denn der Gutschein ist ja nur zum Schein gut. Er ist ja lediglich ein Scheingut. Das scheint für die Gute nun wirklich nicht gut zu sein! Darum lasse ich es eben gut sein!

Gerne schenke ich auch nützliche Dinge. Sie treffen leider nicht generell die freudigen Erwartungen der Angetrauten. Gleiches Minenspiel, wenn ich überraschend Dinge aussuche, die mir selber gut gefallen. Da sie wahrscheinlich nur mir sehr gefallen. Auch wenn sie gar nicht nützlich sind. Da erweist sich die kostenfreie Rücksendung als geniale Errungenschaft des digitalen Einkaufs. Auch hier entflieht Mann sogar dem Gedränge nach dem besinnlichen Fest. Der Fehleinkauf fördert darüber hinaus die Besinnlichkeit auf dramatische Art und Weise. Stille Nacht, heilige Nacht!

Damit alle meine Geschenke unter dem Tannenbaum Platz finden können, habe ich die untersten zwei Reihen Äste mit dem Fuchsschwanz entfernt. Zugegeben, die Proportionen sind etwas aus dem Gleichgewicht geraten, da der Baum oben, mangels ausreichender Raumhöhe, ebenfalls gestutzt werden musste. Um es visuell plastischer von unten nach oben zu beschreiben: Ständer, nackter Stamm, breites Zweigwerk, nackter Stamm, Zimmerdecke. Es ist müßig zu erwähnen, dass meine Gaben ohne handwerklichen Eingriff locker Platz gefunden hätten. Der Gutschein lag flach auf dem Holzboden. Schöne Bescherung!

 

Hätte, hätte, Lichterkette

Am Anfang stand der Adventskranz. Mit vier Kerzen bestückt, entflammt am ersten Advent, meist nur sonntags. Die lieben Kinderchen bekamen einen Klaps auf die Finger, wenn sie das Schmokeln mit den Tannennadeln nicht lassen konnten. Heimlich wurde in den Kleiderschränken der Eltern nach den Geschenken recherchiert. An den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubten auch damals nur noch die Gepamperten. Überall duftete es nach Gebäck, heute nach Duftkerzen von Ikea. Es wurde viel getuschelt.

Früher war die Zukunft auch noch besser! Heute, heute ist die vorweihnachtliche, beschauliche Zeit voll durchdigitalisiert. Jingle Bells als Klingelton für eine neue Nachricht in den sozialen Hetzwerken. Auf den Adventskränzen züngeln elektrische Kerzen, die in der Dämmerung automatisch aufflammen. Der Weihnachtsbaum wird wie ein Schirm aufgespannt. Inclusive  Lametta, mit Schnee aus der Sprühdose, Kugeln in Form von Pilzen, Bulldoggen im Weihnachtsmannmantel, Eulen, die noch dämlicher glotzen als die Bulldoggen, gefüllte Stiefel, zügellose Pferde, verwunschene Prinzen im Körper von Fröschen, Schneemänner, Teddys, Eisbären, Problembären und Erdbeeren, sowie unendlich weiterer Unsinn. Dabei fällt mir ein, dass ich meine Kugeln mit BVB-Logo leider nicht aufhängen darf. Das große Geläut schallt aus dem digitalen Radio. Auf Wusch vom Kölner Dom oder Ulmer Münster. Die Bescherung via YouTube, die Freude wird über WhatsApp verbreitet, Hosianna und Jauchzen per Twitter und ihr Kinderlein kommet mittels parship. Das Gebäck steht bereits seit Oktober in den Supermärkten als Sperre in den Gängen zur Kasse. – – – – – Eilmeldung: Soeben wurde eine allein einkaufende Person halbtot zwischen den Leb-Kuchen Barrieren gefunden. Sie hat den Ausgang nicht mehr gefunden. – – Und die Spendenmaffia verbreitet wieder Fotos von armen Kindern. Geschenke werden per Alexa geordert. Vom Sofa aus. Hermes der Götterbote rast durch die Städte und bringt die Bescherung auch noch am H-eiligabend bis 18:00Uhr.  Kostenlose Rücksendung sowieso. Weihnachten, Tag der Freude, jedes Haus ein Freudenhaus. Seit letztem Jahr haben wir einem Räuchermännchen Asyl gewährt. Handgeschnitzt und –bemalt aus dem Erzgebirge, mit Räucherkerzen in den Duftnoten Advent und Weihnachten. Die Varianz muss ich allerdings erst noch erschnüffeln. Riechen beide nach abgefackelten Zweigen von denen man vergessen hat das Lametta zu entsorgen. Und die Bulldoggen.

Solange sich die Beschallung und Beleuchtung Indoor abspielt, ist es jedem sein persönlicher Geschmack. Wenn aber die optischen Terroraktionen Outdoor stattfinden, dann, liebe Freunde, dann wird aus dem Fest der Freude ganz schnell ein Fest der Apokalypse.

Büsche und Bäume die mit Weihnachten nichts zu tun haben, und unbelaubt ihren Winterschlaf halten, werden mit Lichterketten bestückt. Türen, Tore, Fenster, Dachrinnen, Treppengeländer – alles was draußen rumsteht wird erbarmungslos mit LEDs geknechtet. Einfach gräulich vor sich hin leuchtend oder mit einem hektischen Stakkato der Nachbarschaft auf den Hilda-Keks geht.

Übergroße Weihnachtsmänner in knallbunten, kitschigen Neonfarben sind vom Rentierschlitten auf ein Motorrad umgestiegen. Andere krallen sich lebensgroß an Balkonbrüstungen oder Hauswände. Hirsche und Rentiere tragen schwer an den leuchtenden Paketen. Bis zum Erbrechen gestaltete Weihnachtsbäume aus rostigem Eisen oder Plastiktannen verunstalten Gärten, Terrassen und Hauseingänge. Und zu allem Übel bombardieren Laser-Kanonen Hauswände mit Sternen und anderen wirren Symbolen. Jede Sekunde changierend in alle Regenbogenfarben. Manch einer installiert  wahre Flutlichtanlagen, die jedem Bundesligisten zur Ehre gereichen würden. Warum gibt es keine Geschmacks-Polizei, die die Attentate auf Geist und Körper Unschuldiger ahndet? Mit drakonischen Knöllchen bei Zuwiderhandeln. Wer bietet dieser Umweltverschmutzung Einhalt? Ich kann mich einfach nicht um alles kümmern! Na dann: Besinnliche Weihnachten!

Ach, manchmal hilft Alkohol. Kann`s allerdings auch verschlimmern. Prost Neujahr!

 

Winkel- und trigonometrische Funktionen

Wie soll ich es sonst mit dem Luther-Jahr halten? „Hier schreibe ich und  kann nicht anders!“ Man, und besonders Frau mögen mir verzeihen.

Rückblickend auf die Schulzeit und speziell auf den Mathematik-Unterricht ließ so manchen auf das Ergebnis kommen, dass man doch weniger für das Leben, als für die Schule gelernt hat. Wer setzt schon sein ganzes mathematisches Wissen wirklich ein? Außer den vier Grundrechenarten und der Rabattberechnung. In Zeiten, in denen bereits die Krabbelgruppen über mobile Großrechenanlagen mit integriertem Telefon verfügen, erübrigt sich selbst die Anwendung dieser Basisfunktionen. Dabei sind Sinus, Cosinus und Tangens praktisch aus unserem Leben nicht wegzudenken! Am deutlichsten lässt sich dies am nachstehenden Beispiel eindrucksvoll darstellen: Beim Handtaschenkauf.

Die Formel beim Kauf einer Handtasche besteht aus folgenden vier „F“-Parametern: Form, Farbe, Funktion und dem Fassungsvermögen, für z.B. komplette Jahrgänge Kassenzettel. Ich möchte an dieser Stelle noch ein fünftes „F“ hinzufügen. Die Figur, in diesem Fall sogar exakter der „schlanke Fuß“. Nach eingehender Prüfung der vorgenannten Parameter und dem Begreifen der Haptik, hält die shoppingerfahrene Frau das Objekt der Begierde elegant, lässig sowie durch die Schwerkraft frei hängend entlang des leicht nach vorn ausgestreckten Beines. In aller Regel handelt es sich um das linke Bein. Möglicherweise ein Relikt aus historischer Vergangenheit, in der der Kavalier der Dame seiner Begleitung die linke Armbeuge zum Einhängen bot. Dadurch blieb nur die linke Hand frei, um die Handtasche zu transportieren. Ob es sich bei Linkshänderinnen beim Soloflanieren gleich verhält, soll nicht Thema dieser Betrachtung sein. Konzentrieren wir uns deshalb auf den mathematischen Ansatz.

Durch die Streckung des linken Beines nach vorn wirkt es automatisch länger. Hierin begründet sich auch die Aussage des schlanken Fußes. Der Fuß, respektive die Zehen werden in Richtung des Spiegels gestreckt, um die gesamte Harmonie von Figur und Handtasche zu begutachten. Es ergibt sich also ein rechtwinkeliges Dreieck. Dabei ist das gestreckte Bein die Hypotenuse, das Standbein die Gegenkathete und die Gerade auf dem Fußboden zwischen beiden Beinen die Ankathete. Ankathete und Gegenkathete bilden einen sogenannten Rechten Winkel. Was lernen wir daraus? Richtig, die Hypotenuse ist optisch länger als die Gegenkathete. Damit  ist die These „…macht einen schlanken Fuß“ mathematisch bewiesen. Qua erat demostrandum.

Da die zweite Seite nun schon mal begonnen wurde, kann ich mich auch noch zu einem zweiten Beispiel überreden. Ein wenig diffiziler aber nicht unmöglich. Ich entscheide mich exemplarisch für das gleiche Genre. Es ist gleichzeitig eine Hommage an den zahlenmäßig größeren, gleichberechtigten Teil unserer Bevölkerung. Ich ziehe das Beispiel aus der DOB, der Damen-Ober-Bekleidung heran. Ober = für oben drüber! In diesem speziellen Fall eine herkömmliche Jeans oder, wahlweise, eine beliebige andere Hose.

Das Szenario spielt sich im Verkaufsraum und der Umkleidekabine zur Anprobe statt. Wenn sich die Probandin in die stonewashed Röhre gepresst hat und es ohne künstliche Beatmung aus der Umkleidekabine geschafft hat, vor den überlebens-großen Spiegel, beginnt der mathematische Prozess. Hier verdreht sich der Körper um die eigene Achse, um die eigenen Rundungen des Allerwertesten im neuen Beinkleid kritisch zu studieren. Obwohl man es beim Flanieren ja nicht selber betrachten kann, soll man doch einen Eindruck darüber gewinnen, welcher Anblick sich dem geneigten Mitflaneur bietet. Aber das nur ergänzend.

Mathematisch betrachtet ergibt sich eine Windungssteigung zwischen dem Kopf nebst Blickrichtung und Allerwertesten. Sie, die Windungssteigung wird parallel zur Längsachse der Wirbelsäule berechnet. In der euklidischen Ebene wird die Drehung eines Vektors um einen festen Ursprung durch die Multiplikation mit der Drehmatrix erreicht. Aber wem sage ich das?  Die auch als Rotationsmatrix bekannte Formel ist die Drehung im euklidischen Raum, in diesem Beispiel dem Verkaufsraum oder der Umkleidekabine als solches. Nicht die Gewindesteigung, oder die Belastbarkeit der rotierenden Bandscheiben sind jedoch für den Kauf entscheidend, sondern ausschließlich die Rückansicht, die man selber ja eigentlich gar nicht bewundern kann. Im Gegensatz zur Handtasche, wo unter anderem der schlanke Fuß ein wichtiges Argument ist, treten bei der Hose eher prall proportionierte Gesäßmuskeln in den Vordergrund. Aufmunternde, begeisternde Kommentare der Offerierenden haben sich gelegentlich als unmotiviert herausgestellt. Also: In jedem Fall – Augen auf beim Hosenkauf!

Wo ist Alice?

Es sind zwar schon einige Tage vergangen, aber ich muss doch noch ein paar Worte verlieren, zum: Welttag des Mannes und #metoo. Irgendwie hängt dies ja auf absonderliche Art zusammen. Der Welttag des Mannes degeneriert mittlerweile zu einem besonderen Artenschutztag. So kommt es mir vor, wenn Mann den Medien der letzten Wochen folgt. #metoo drängt den Mann in eine Ecke, in der er entweder versauert, oder reumütig zu Kreuze kriecht. Und da stellt sich mir die alles entscheidende Frage: Wo ist Alice?

Alice Schwarzer, die sonst mit ihren Emanzipations-Tentakel beim Talkshow-Hopping mäandert, und ihre Giftfeile gegen Männer schleudert, ist total untergetaucht. Hat sie sich bei dem Prozess der Causa Jörg Kachelmann hormonell verausgabt? Oder sind es die Millionen, die sie als unbrave Steuerzahlerin hinterzogen hat. Ok, von anzüglichen Avancen kann sie sicher aus persönlichen Erfahrungen nicht mitreden. Obwohl sie sonst davor ja nie zurückgeschreckt hat. Dem Mitreden selbstverständlich!

Welche Frau noch nie Komplimente bekommen hat, für Augen und Aussehen, für Frisur oder Figur, ihr noch nie geholfen wurde, beim An- und Ausziehen, die tut mir aufrichtig leid! Sie verpasst die schönsten Momente menschlicher Nähe. Verpasst das Kribbeln im Bauch. Und schaut euch bitte um – wo wären wir alle ohne die ersten Komplimente? Ausgestorben!

Gute Weine haben in den Flaschen generell einen Bodensatz: Sogenannten Weinstein! Wie im richtigen Leben. Jetzt hat offensichtlich jede Flasche ein Depot. Erst beschränkte man sich auf die Asylanten auf dem Kölner Domplatz (nicht die Schwarzen im Dom!), dann unisono auf die beschränkten Vorgesetzten, und jetzt auf alle Männer. Männer sind Schweine! Jeder Dritte sagt eine Statistik, die ich nicht gefälscht habe. Also du nicht, und du auch nicht, also ich? Ene meme muh und ein Sexist bist du!

Sind Zoten bereits anzüglich? Oder der tiefe Blick in die Augen auszüglich? Ist ein freundliches Lächeln visuelles Grabschen? Sind die Küsschen zur Begrüßung der Anfang vom Ende einer langen Freundschaft? Kommt die Einladung zu einem Gläschen Prosecco dem Griff zu einem Schierlingsbecher gleich? Wenn ich mir einen zur Brust nehme, schiebe ich dann vorher oder nachher Frust? Ich formulierte bewusst „einen“! So, jetzt soll es dann aber auch genug sein. Im wahrsten Sinne des Wortes. In zwei bis drei Wochen wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben.

 

Feiertage für alle!

Man kommt ja gar nicht mehr nach, mit dem Nach-richten! Die Absurditäten erreichen Höchstwerte auf der nach oben offenen Richtens-Skala. Ein begnadeter Noch-Regierungs-Bankdrücker, Thomas de Misere, hatte eine Erleuchtung, und erklärte, man könne doch einen muslemischen Feiertag einführen. Als bekennender Atheist fordere ich jetzt – gleiches Recht für alle – auch einen Feiertag! Im Grundgesetz ist mir nämlich die Religions- respektive Glaubensfreiheit garantiert.

Gestreng nach dem Wortlaut bedeutet Religions- respektive Glaubensfreiheit doch: Frei von Religionen respektive Glauben. Gut, dass Glauben logischerweise Wissen ausschließt, das habe ich schon an anderer Stelle ausführlich behandelt. Und Freiheit von Religionen respektive Glauben ist demzufolge = Atheismus. Und somit fordere ich Gleichberechtigung in Form eines Feiertages zur Befreiung von der Tyrannei von Religionen! So!

Man führe sich einmal vor Augen, was der Menschheit im Laufe der Jahrtausende alles erspart geblieben wäre, wenn es keine Religionen gäbe. Kriege, Unterdrückung, Leid und Elend hätten weniger Nährboden. Ein einziger Blick in die Nachrichten beweist, dass sich diese These bis heute bewahrheitet. Leider! Und man stelle sich vor, welch paradiesisches Leben die unzähligen Jungfrauen führen könnten, wenn sie sich nicht um die zu Hack zerbombten Märtyrer kümmern müssten.

Hungersnöte in der Welt, besonders in der Dritten Welt, wären unbekannt, wenn die Religionsvereine an Stelle „Brot für die Welt“ lieber Lümmeltüten und andere Verhütungsmittel sammeln würden. Dann wäre Brotsammeln überflüssig!

Und man richte, bzw. rechne einmal nach, wieviel wir den Bedürftigen zur Verfügung stellen könnten, wenn die Religionsvereine nicht ihre enormen Einnahmen über Briefkastenfirmen in Steueroasen schleusen würden. Dann gäbe es keine Schleuser, die die ärmsten der Armen und Kriegsopfer sogar im doppelten Sinne, sehenden Auges in den Tod schleusen. Ohne jede Aussicht auf nur eine einzige Jungfrau. Und die Religionsvereine werden zum Dank dafür noch mit hunderten von Millionen vom Staat belohnt. Also von unseren Steuergeldern, die wir brav zahlen.

Apropos Jungfrauen und Jungmänner: Wie vielen Kindern und Jugendlichen beiderlei Geschlechtes wäre seelisches und körperliches Leid erspart geblieben? Was hier noch unter dem Deckmäntelchen (welch unglaublich treffender Begriff!) im Verborgenen schlummert möchte ich lieber nicht wissen. Oder gerade doch. Ich plädiere: Hoch die Kutten!

Und diese ganzen Missetaten sollen wir auch noch gebührend feiern? Nimmt man einmal eine Religion heraus, die unser Leben seit Generationen ausbeutet, die Christen, dann offenbaren sich nun wirklich genug verurteilenswerte Übeltäter statt Wohltäter.

Eine weitere Forderung von mir wäre: Andechser statt Andacht. Freibier für alle. Besonders für Atheisten. Sie sind doch sicher keine Minderheit mehr und fordern Gleichberechtigung. Quotenatheisten in der CDU / CSU. Das wär’s doch! Gerade schießt mir durch den Kopf, es gibt doch auch Satanisten. Wie ich ausgerechnet jetzt, bei dem Thema CSU darauf komme kann ich nicht nachvollziehbar erklären. Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Erde, die sollten wir so hinnehmen, wie sie sind. Punkt, Komma, Amen.

P.S.: Der Liebe Gott, oder Allah, oder Buddha, oder wer auch immer möge mir verzeihen. Aber es wird so viel Schindluder in seinem Namen getrieben, dass es auf keine Kuhhaut mehr passt. Sei sie auch noch so heilig.

Ehe für alle.

Ganz ehrlich, es hätte euch doch sehr gewundert, wenn ich zu diesem Thema nicht irgendwie Stellung bezogen hätte? Mach ich auch! Immerhin bin ich jetzt erst einmal so was von froh, dass dieses Thema endlich abgehakt ist! Haben die Damen und Herren Politiker und Presseleute denn nichts Wichtigeres zu tun, als wochenlang diese Arie wie ein ausgeleiertes Schlüpfergummi und in epischer Breite in die Länge zu ziehen? Offensichtlich nicht, da die bevorstehenden Wahlen ja alle Ehepartner an die Urnen treiben soll, um ihr Kreuzchen ja an der richtigen Stelle zu markieren. Mutti hat natürlich gleich wieder ihr Kalkül gezogen und sich erst dazu positiv geäußert, dann wieder öffentlich erklärt, dass sie dagegen gestimmt hat. Bloß keine Opfer der AFD in die Arme treiben!

So ist das mit Mutti und ihren Vasallen: Generös nicht den demokratischen Fraktionszwang verordnet. Nein, die Damen und Herren Politiker durften eine eigene Meinung haben, und nach ihrem Gewissen abstimmen. Überrascht war ich allerdings, dass sie überhaupt eines haben!

Und, dass Mutti wieder einmal mehr hin und her eiert, das sind wir ja mittlerweile gewohnt. Hat ja auch in der CDU alte Kanzler-Tradition! Konrad Adenauer nannte es unverschämter Weise direkt beim Namen: „Was geht mich mein Geschwätz von gestern an?!“ Dann hatten wir den Kanzler der Wende (Gott hab ihn selig!), der mit seinem Blackout einzige Regierungschef der sich selbst als schwachsinnig outete, und dann noch seine totale Verschwiegenheit seinen Spendern gegenüber. Als Kanzler, der sich in seiner hündischen Ergebenheit gegenüber der Finanzwelt sogar gegen das Gesetz stellt. Und eben jetzt Mutti, die bei den vielen Wenden schon langsam ein metrisches Gewinde in den Hals bekommt. Maut und Atomenergie, um nur die dümmste und die teuerste zu nennen. Bravo!

Aber zurück zum Thema. Mir gefallen natürlich solche Sätze wie: „Man muss die sexuellen Ausrichtungen der Bürger und Bürgerinnen tolerieren“. Und deshalb stellt sich mir auch die Frage: Wie sieht es dann mit meiner sexuellen Neigung gegenüber Gummipuppen von Beate Uhse aus? Kann ich die dann auch heiraten? Hat sie dann Anspruch auf meine Rente? Und können wir unsere Käthe-Kruse-Puppen adoptieren? Bekommen wir dafür Kindergeld? Muss ich höhere Abfallgebühren bezahlen, da logischerweise eine Person mehr im Haushalt ist? Aber keinen Müll produziert! Wenn ich mir ein neues Modell zulege (schöner Begriff), muss ich mich dann erst scheiden lassen? Wie sieht es mit der Gütertrennung aus? Fragen über Fragen! Selbstverständlich entscheide ich mich für zertifizierte Modelle aus unbedenklichen, nachwachsenden Rohstoffen, biologisch abbaubar und fair behandelt. Wenn aus unserer Zweisamkeit im wahrsten Sinne die Luft raus ist, entsorge ich sie natürlich artgerecht im gelben Sack. Hihi! Zu überlegen wäre in diesem Zusammenhang auch, ob man, nach einer Scheidung, sie wohltätigen Organisationen spenden sollte? Sicher finden sich befriedigende (!) Möglichkeiten.

Nein, nein, ich möchte das Thema keinesfalls in eine lächerliche Richtung ziehen. Dafür habe ich zu viel Respekt vor der Würde der Menschen. Aller Menschen. Mich nervt, ärgert nur, wie eine absolute Selbstverständlichkeit so durch das Gerangel um Wählerstimmen aller Lager besudelt wird. Schneewalzer!

Leitkultur

Das wird man ja wohl noch sagen dürfen! Thomas de Misere und vor allem die Amigos aus seiner Schwesterpartei sehen die BRD bereits als Burka-Republik-Deutschland. Ganz so weit ist es nun wirklich doch noch nicht! Oder? Dennoch muss ich offen gestehen: Auch ich liebe und pflege meine Vorurteile! Was soll daran denn so verwerflich sein? Ein Vorurteil ist doch eine Ansicht, die sich vor einem Urteil bildet. Ergo mit, bzw. nach einem Urteil jederzeit korrigiert werden kann. Oder eben bestätigt. In einem Vorurteil steckt aber noch wesentlich mehr. Zerpflückt man das Wort, so ergibt sich die Silbenfolge: Vor-Ur-Teil. Daraus kann man auch puzzeln: Ur-Vorteil. Demnach besteht seit Ur-Zeiten ein Vorteil. Ja, so flexibel ist unsere Sprache! Man muss sie nur in aller epischen Breite lesen und deuten können. Soweit, so gut.

Bevor sich unsere Damen und Herren Volksvertreterinnen und –Treter mit einer Leitkultur befassen, sollten sie erst einmal ihr eigenes Verhalten kritisch beäugen, und vorbildlich in einer Leitkultur manifestieren? Damit sie nicht zur Leidkultur wird! Eigentlich.

Schauen wir uns aber deren Verhalten, oder soll ich besser sagen Benehmen, einmal kritisch an, wie sie sich in Reden, Talkshows etc. gebärden. Welchen verbalen Müll sie absondern, nur um politisch Andersdenkende zu verunglimpfen, um ihren eigenen Allerwertesten patexmäßig auf dem Pöstchen zu sichern. Solange sie diesen aber auch ohne Konsequenzen, sprich Verlust an Wählerstimmen, absondern können, solange ist es müßig von einer vorgelebten Kultur zu sprechen. Abgesehen vom guten Stil sind es auch die geistigen Verdauungsrückstände die sie sich rausdrücken, ohne Rücksicht auf den Wahrheitsgehalt, der Sinnhaftigkeit, der Durchführbarkeit und der politischen Korrektheit generell. So wurde z.B. die allzeit beliebte, weil Stimmen generierenden, Steuersenkung für untere und mittlere Einkommen omnipräsent medial in Erwägung gezogen. Ein hübsches Geschenk für die stimmgewaltigste Zielgruppe. Und logischer Weise unmittelbar vor den Wahlen in NRW. Wie erbärmlich ist das eigentlich? Und wie erschreckend, dass das bei nahezu jeder Wahl dann doch wieder funktioniert! Aber: Offensichtlich erfolgreich. Bitte fragt jetzt nicht nach dem Warum. Schaut euch dazu lieber das P.S. an.

Trotz mildernder Umstände für die urbane Sprachgewalt der Bajuwaren bleibt immer noch der primitive Unflat der abgesondert wird. Allen voran die Speerspitze der CSU (Christlich Sozialer Unflat), mein ganz persönlicher Freund, Be.Scheuert. Aus unzuverlässigen Kreisen heißt es, er habe aus seinem Hause alle Spiegel verbannt, weil er es nicht wagt sich in die Augen zu schauen. Durchaus nachvollziehbar. Andererseits – wie gelt er sich dann das Haupthaar so perfekt aalglatt!?

Leider vegetieren noch weitere Granaten im Umfeld von Vollhorst, deren Qualifikation der Proporz ist. Wer kennt auf Anhieb die Ministerien eines gewissen Gerd Müller oder Christian Schmidt? Wen allerdings jeder sofort auf dem Schirm hat, ist Mauty Dobrindt! Der Stammtisch-Visionär für ABMassnahmen. Zu einer weiteren unnützen Beschäftigung für unsere lieben Beamten. Bläh! Parallel zur PKW-Maut hat er mal gerade die LKW-Maut gesenkt. Kann mir das jemand verständlich erklären?

Zugegeben: Bei der großen Schwesterpartei sieht es auch nicht gerade prickelnder aus. Wenn ich nur an Ankündigungs-Uschi von der Leine aus Niedersachsen denke. Die Oskar verdächtige Leyen-Schauspielerin mit blondem Permanent-Stahlhelm. Wie tief sind wir gesunken im Land der Dichter und Denker?

Nota bene: Hat schon einmal irgendjemand einen Gedanken daran verschwendet, wie Vollhorst, den Akt des Seitensprunges mit Obergrenze, vollzogen hat? Achtung: Kopfkino! Und, unser Pontifex hat ihm gnadenlose Absolution erteilt! Absolut geil! Was wohl die Kurie dazu sagt? Immerhin ist wenigstens ein „C“ im Vereinsnamen mit im Spiel! Zur Ablasse musste der bekannte Fremdgänger ein Dornrosenkränzchen sechs Mal umrunden, sowie einige „Vater unser, der du bist in München“ beten. Kniend selbstverständlich, voller Demut.

Jaja, so nah liegen Leit- und Leidkultur beieinander.

P.S.: Noch ein beeindruckender Nachtrag zur Leidkulutur.

Das Samstagabend Programm im TV der Top 5 Sender:

ARD – Frag doch mal den Frosch.

ZDF – Willkommen bei Carmen Nebel

RTL – Dieter Bohlen / Die Mega-Show

SAT1 – Harry Potter und der Stein des Weisen (5te Wiederholung)

PRO7 – Schlag den Star

Das ist dreiste, gezielte Verblödung des Volkes! Und wir zahlen noch GEZ dafür. Kommentarlos.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »