scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Monat: Mai 2021

Zaunkönig

„Jeder Zoll ein König“ wusste schon William Shakespeare in der Tragödie „König Lear“ zu formulieren. Ahnte der Brite bereits, was sich in diesen Jahren in den Neubaugebieten dieser unserer Republik ansiedeln würde?

Der Zaunkönig ist der drittkleinste Vogel in Europa! Ja, da staunt ihr! Und sicher werdet ihr euch fragen: „Was hat das Ganze mit Shakespeare und Neubaugebieten zu tun?“ Nun, die Frage ist legitim! Und ich will sie mal so beantworten. Eigentlich nichts. Aber, es dient mir als Metapher für ein leidiges Thema zunehmender und fortwährender optischer Beleidigungen. Einerseits findet man in Neubaugebieten nur noch Parzellen, die, wenn ein neues Wohnklo mit Kochnische jungen Familien eine Heimstätte bietet, kaum noch ausreichend Platz, um selbst den Winzlingen, den Zaunkönige, ein angemessenes Territorium zu bieten. Und das ist eben dann die Tragödie. Oder etwa nicht? Ich sage nur „Artenvielfalt!“

Andererseits irritiert die Gattungsbezeichnung „Zaunkönig“. Er, der Winzling, lebt ja nun einmal nicht im oder am Zaun! Sondern lieber im Gebüsch. Und in Ermangelung solcher, lebt er eben woanders. Also nicht in Neubaugebieten. Und warum mangelt es an Gebüschen? Richtig, weil sich vorzugsweise in Neubaugebieten die jungen Familien statt mit Gebüsch, mit Zäunen einmauern. Weil sie derart aufeinander hocken, dass sie auf ihrer Scholle einen Sichtschutz für dringend nötig erachten, damit der Nachbar ihnen nicht die Butter vom Brot nimmt. So, und derart verkastelt gibt es in diesen Mini-Reichen eben jede Menge Zaun-Könige. Das ist dann die nächste Tragödie! Ist damit eure Frage hinreichend geklärt? Eben!

Nun komme ich noch zu den Zäunen selbst. Also auch keine Artenvielfalt im herkömmlichen Sinne. Nein! Bundesdeutscher Einheitszaun! Stahlgittergeflächte, mit geflochtenen Plastikstreifenbändern wahlweise in schwarz, weiß oder auch in gräulichen Schattierungen. Dazwischen unterbrechen hier und da Gabionen, gefüllt mit eintönigen Schottersteinen, die tristen Palisaden. Was nicht zwingend zur optischen Verbesserung beiträgt! Die Bauherren strafen sich dabei übrigens selber. Von innen sehen diese Verhaue nämlich genauso bescheuert aus, wie von außen. Da bleibt mir nur zu schreiben: „Hier bin ich Mensch. Hier darf ich`s sein!“ Diesen Konter von J.W.v.Goethe musste ich jetzt doch noch gegen den Briten zu Beginn schreiben. Bitte schön!

Monatsrückblick April 2021

Ostern ist lieb. Eierlikör auch! Der Hase war in Quarantäne und die Osterglocken läuteten geräuschlos vor sich hin. Die Querdenker dachten nur in Längsrichtung: Rechtsschwenk marsch! Ergänzend muss ich darauf hinweisen, dass Quer-denken impliziert, dass man denkt! Dies bezweifle ich allerdings ernsthaft!

Dazu kommt die verwirrende Beobachtung, dass die Randalierer vor Corona alle mit Maske agierten. Jetzt, wo sie eine tragen sollten, protestieren sie ohne dagegen.

Ist euch eigentlich bewusst, dass dieses Jahr gleich drei berühmte Gestalten*innen die gesellschaftliche, öffentliche Bühne verlassen? Welche Person wird euch denn am meisten fehlen? Angela Merkel, Joachim (Jogi) Löw oder Dieter Bohlen? Bitte nur ernstgemeinte Antworten!

Mich überraschen immer wieder diese kreativen, eleganten Wortschöpfungen der Politiker*innen. Mit dem „Brücken-Lockdown“ katapultiert sich der K-Kandidat aus NRW seit langem einmal wieder vor Söder in die Medien. Wir warten auf den Konter des bayrischen Knickebeins (man beachte den gelungenen österlichen Bezug!)……

…………06.04.: Das Imperium schlägt zurück. Darth Vader hält bei Markus Lanz Hof. Quasi so unter den Marküssen, ganz staatsmännisch über Flat Screen. Spät abends für alle Nachtschwärmer und gleich tags drauf im Moma für die präsenilen Bettflüchter.

07.04.: Der Ermittlungsbeauftragte des Untersuchungs-Ausschusses Montag im Fall Scheuer, teilte mit, dass er keine Handhabe mehr sieht als Ermittlungsbeauftragter tätig zu werden. Ergo verläuft alles im Sumpf der Politik – wie vorausgesagt! Auch ist es um die diversen Bestechungsaktivitäten der Christlichen ganz ruhig geworden. Die gesamte politische Mafia steht Pate. Erbärmlich!

Ich schreibe jetzt nicht wen ich meine! Ihr ahnt es aber! Da hat doch einer, der gestern noch einheitliches Vorgehen in der Viruskrise heraufbeschworen hat, klamm und heimlich die Russensuppe geordert. Und so einer will Kanzler werden?

Das Problem ist, der eine will, den will so recht keiner, und der andere, den einige wollen würden, der will noch nicht so recht wollen. Und da liegt der Osterhase im Pfeffer, dass er nicht weiß ob er nun wollen soll.

Jetzt dann also doch! Lange genug hat ER sich ja nun geziert! ER ist jetzt bereit als Kanzlerkandidatkandidat.ER will sich für Deutschland opfern! Welch Großmut! Seine Argumente: Die Umfragewerte. Dagegen setze ich das folgende Zitat von Orson Welles: „Wenn es auf die Popularität ankäme, säßen Donald Duck und die Muppets längst im Senat!“ Die Erkenntnis mit der Muppet-Show ist eigentlich gar nicht so weit weg von der Realität entfernt. Oder?

Und jetzt hat die AfD ihre FFP2-Masken radikal fallengelassen und ihre wahre Fratze entblößt. Mögen uns die mündigen Bürger vor dieser braunen Brut erlösen! Hoffentlich nehmen wenigstens jetzt viele Wähler Vernunft an!

13.04.: „Nichts ist beständiger als der Wandel“ Wer sich akribisch danach richtet ist der Selbsternannte höchst selbst. Schließlich wechselt ER seine Meinung öfter und schneller, als so mancher die Unterhosen!

Dieses Wochenende läuft der Count Down in der Union, den Uneins-Parteien. Bavaria, der bayrische Darkking, liegt mit 44 = 17 vorn. Die Medien verschweigen aber, dass ein gutes Drittel beide für unfähig halten! Wenn ihr diese Gedankengänge lest, dann steht schon fest, ob es die Pest oder die Cholera ist. Und es war eine sehr verlustreiche Schlacht, die eigentlich niemand gebraucht hätte. Ein Hauch von Harmo-nie weht durch die Gänge der Parteizentralen.

Die Dummheit stirbt einfach nicht aus. Es ist beängstigend, dass dieser Mob der Querdenker und anderer Chaoten rücksichtlos die gebotenen Spielregeln missachten. Dazu zitiere ich: „Wie lange noch? Wie lange werdet ihr Verschwörer unsere Geduld noch missbrauchen? Wie lange noch wird uns dieser euer Wahnsinn da verspotten? Bis zu welchem Punkt wird sich diese zügellose Frechheit vorwagen?“ Ihr werdet staunen – diese Worte stammen von Cicero, von vor über 2000 Jahren.

Eine Zwischenbemerkung zum *Innenwahnsinn: Hat der Glückspilz jetzt Pech, und muss er sein Glück mit der Glückspilzin teilen? Auch im Haushalt gehört gendergerecht aufgeräumt. Der Herd, der Topf, der Backofen – aber die Pfanne, die Küche, die Spüle = ich fordere mehr Gleichberechtigung!

Ja und dann diese Geschmacklosigkeiten in der Werbung. „Fragen sie ihren Arzt oder Apotheker“ Das ist ja so grottenfalsch und muss heißen: „Fragen sie ihren Arzt, ihre Ärztin oder ihre(n) Apotheker*in“. So, bitte!

19.04.: Die raffgierigen Aasgeier des Profifußballs bekommen ihre Hälse einfach nicht voll! Sie sollen daran ersticken! Wissen die überhaupt noch, um welchen Sport es sich dabei überhaupt handelt?

Einigkeit und Grün und Freiheit – so, geht doch auch anders! Bin ja gespannt, ob sich der Asyltourismusverteufler und spätere Baumumarmer geräuschlos ins Grauenland zurückzieht. Ohne Schmollen! Denkste, nach High Noon wurde noch einmal ganz bös nachgetreten.

Allzu gerne geisel ich die Bürokratie. Schnell zwei aktuelle Beispiele: das Pamphlet für die Priorisierung der Zuimpfenden umfasst stolze 74 Seiten. Kein Wunder, dass die nicht in die Pötte kommen. Auf Position zwei rangiert meine Wort-Schöpfung des Monats: „Telekommunikationsmodernisierungsgesetz“. Ist nach Jahrzehnten des komatösen Tiefschlafs gar kein so schlechter Plan!

Der B-scheuerte ist zurück! Seine neueste Kreation: Deutschland wird Fahrradland. Wahrscheinlich spekuliert er auf eine Fahrrad-Maut!