scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Monat: Dezember 2022

Fürchtet euch nicht!

Mal so gesagt: Wenn Glauben nicht Wissen ist, dann stehen da noch ein paar historische Fragen zur Weihnachtszeit offen. Man kann es glauben oder nicht. Ich weiß es einfach nicht.

Die unbefleckte Empfängnis, da bleiben in mir doch Zweifel. Ethisch und medizinisch auf wackeligen Füssen steht eine künstliche Befruchtung. Zumal in diesen Zeiten! Sollte es demzufolge also die erste Fake News sein?

Oder, wenn der Heilige Geist im Spiel war, oder gar die ganze Heilige Dreifaltigkeit, alle männliche (!), war es dann der erste Fall von Metoo?

Gab es durch die Heiligen drei Könige den ersten Bestechungsskandal durch skrupellose Scheichs? Und wurden die „Spenden“ ordentlich versteuert?

Die edlen Gaben, wo sind sie geblieben? Die Familie Maria, Josef und Jesus war weiterhin bettelarm. Wurden sie womöglich Opfer arabischer Clans? Immerhin wurden sie persönlich überbracht, nicht durch einen Parcelservice!

Positiv zu verkünden ist das Tierwohl von Ochs und Esel. Keine Massenhaltung und artgerechte Haltung.

Als besonders umweltfreundlich schlägt auch die gesamte Beleuchtung zu Buche. Da gibt es heutzutage noch Potential nach oben!

Selbst die Nutzung vorhandener Gebäude ersparte eine absolut unnötige Flächenversiegelung. Und, folgt man den Medien der letzten Tage, entlastete die Heimgeburt die missliche Lage in den Kinderkliniken.

Offensichtlich waren dazumal auch keine Allergien durch Hausstaub und Gräser verbreitet. Jedenfalls sind keine diesbezüglichen Überlieferungen bekannt.

Wie auch immer – wünsche euch eine schöne Bescherung!

Oh Pannenbaum

Ich möchte es gleich vorweg verkünden: wir haben uns dieses Jahr für einen weiblichen Weihnachtsbaum entschieden. Konsequent gendergerecht bis in den Advent!

Die Uhr tickt! Es ist wohl eine der schwersten Entscheidungen des Jahres: welcher Weihnachtsbaum ziert die deutschen Wohnzimmer? Dabei geht es ausnahmsweise einmal nicht um die Frage Plastik versus Natur. Diese Diskussion möchte ich nicht auch noch aufmachen! Es dominieren die harten Fakten der subjektiven Ästhetik. Und, hier ist von Gleichberechtigung keine Spur – die Frau entscheidet! Alle anderen Versuche können nur aussichtslos im allgemeinen Adventsdekodesaster untergehen!

Zwischendrin sei angemerkt, dass ich ausnahmsweise einmal unserem Friede-rich, dem nicht erwiesenen Bierdeckelsteuermann, recht geben möchte: warum eigentlich vier verschiedene Steuersätze auf das Nadelgehölz?

Grundsätzlich bevorzugt werden Nord“mann“tannen. Und hier geht doch die Genderei bereits in die nächste Runde und erschüttert die besinnliche Vorweihnachtszeit in ihren Grundfesten. Selbstverständlich ist es ein Muss, dass sie bei Vollmond geschlagen werden muss. Die Tanne natürlich. Und Bio. Unbedingt Bio! Jede einzelne Nadel Bio! Dafür fahren wir auch gerne zig Kilometer, um eine Bionordmannstanne zu ergattern. Kommt „ergattern“ eigentlich von Gatten? Oder wird umgekehrt ein Schuh draus?

Als Variante zum Kauf bietet sich der volle körperliche Einsatz an. Wir schlagen unseren Baum selber! Mit Äxten und Fuchsschwänzen bewaffnet streunen ganze Familienverbände durchs Unterholz. Scheuchen Auerhuhn und –hahn auf, Hase, Reh und Wildsau. Gerne auch bei Pulverschnee, der Romantik wegen. Mit verharzten Fingern aber stolzgeschwellter Brust zwängen wir Familie und Beute artgerecht in den Van, respektive SUV oder Camper und dieseln schlammige Waldwege zurück aus Gottes freier Natur.

Glaubt bitte nicht, dass es beim Kauf weniger diskussionslos verläuft. Hier gilt es die kritischsten Fragen ehefrauengerecht zu beantworten. Ohne Telefon-Joker! Größe, gerader Wuchs, Ebenmäßigkeit und Ausrichtung der Zweige nach Feng Shui, dichte, gleichmäßige Benadelung, Vollmondschlag – wer hofft alle harmonischen Details zufriedenstellend erfüllt zu haben, dem sei in Sinne des häuslichen Friedens geraten: entscheidet euch für eine schirmartig klappbare Kunststoffvariante mit zertifiziertem Raureif aus der Spraydose!

Ist nun das Prachtstück eingenetzt und wohlbehalten auf Balkon oder Terrasse zwischengelagert, geht die Suche nach dem Ständer los. Lichterketten müssen entwirrt werden, Lametta aufgebügelt und Christbaumkugeln entstaubt werden.

Apropos Lichterkette. Ihr ahnt, worauf ich anspiele? Richtig, das Energiesparen. Bin ich ein braver Bürger und verzichte auf die schmückende LED-Beleuchtung im Vorgarten, am Baum selbst oder über dem Hauseingang harmonisch neben dem Mistelzweig? Nikoläuse auf Motorrädern, Rentiere mit und ohne Schlitten und Berge von großen, bunten, wetterfesten aber leeren Paketen, Lasershows an Hauswänden und Eiszapfen, die munter von oben nach unten blinken – der globalen Klimakatastrophe zum Trotz. Und wenn geschmacklose, individuelle Festtagsfreude über Gemein-nutz siegt, dann sollte wenigstens der Schein gewahrt und die Energievergeudungszeit minimiert werden. Von wann bis wann flutet das Lichtermeer Haus und Garten? Also, bis 22:00 Uhr ist auf jeden Fall absolut alternativlos! So, seid ihr bereit? Na, dann mal los!    

MBR November 2022

Sch(m)uhbeck, der alte Kassemacher lässt sich in München feiern. Und die alternden Barden der Volksverdummungsmusik Marianne & Michael wünschen ihm eine zweite Chance. Hallo, habt ihr den Zug verpasst? Es ist mittlerweile die dritte Chance! Mindestens!

Die Fußball-WM steht kurz vor dem Anpfiff. Plötzlich und dennoch unerwartet echauffieren sich Mahnende und Gutmenschen und rufen zum Boykott* auf. Dazu hatten sie doch nun jahrelang ausreichend Zeit. Und die bei der ohnehin äußerst zweifelhaften Vergabe der Austragungsrechte ins Visier geratenen Ex-Verantwortlichen des DFB wurden die Verfahren eingestellt. Volle Kassen und Taschen und An-Pfiff!

*Auf meiner unerbittlichen Suche nach Gendergerechtigkeit stößt mir doch diese Unmöglichkeit auf. Boy-kott! Warum dürfen nur Jungen verfemen?

Noch eine zweite Garnitur von Besserwissern rückt schon mal die Fernsehsessel zurecht und füllt die Bierdosen auf: Millionen von selbsternannten Trainern. Es wird Zeit die Nominierungen, Aufstellungen und Taktiken zu bemängeln.

Und da wir schon bei der Platzpflege sind, der Ex-Chef vom DFB, Theo Zwanziger ist offensichtlich doch kein falscher Fünfziger. Seine langjährigen Kritiken an der Vergabe nach Katar haben ihn zur Zielscheibe privater Ermittlerteams gemacht, um ihn zu diskreditieren. Soll die wüsten Herrscher über zehn Millionen gekostet haben. Tja, wer genug Kies hat, der kann auch Sand ins Getriebe streuen.

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern – will der reichste Mann der Welt so kurz vor den Wahlen in den USA die Politik beeinflussen? Warten wir es ab!

10.11.: Sehen wir es positiv: die Hälfte der Amis ist nicht vertrumpt und zugenäht!

Ein leuchtender Stern am Genderhimmel ist verglüht. Den Thüringern ist es Wurst und ich gebe auch noch meinen Senf dazu: der Landtag hat beschlossen, dass es keine *innen mehr gibt. Bravo!

11.11.: Immer wieder unerklärlich für mich, wie sich pünktlich auf die Minute Millionen Deutsche zum Narren machen können. Sie setzen sich rote Pappnasen auf, schmieren sich bunte Pampe ins Gesicht, zwängen sich in alberne Kostüme, Männer tragen Strumpfhosen, rote Schühchen und lächerliche Dätschkappen und sie plärren hirnlose Lieder. Und täglich muss ich die dämlichen Masken in der Zeitung ertragen!

Heute schmücke ich mich einmal mit fremden Federn und schreibe ein neu getextetes Liedchen zum St. Martins-Umzug gerne schmunzelnd nieder:

„Ich geh mit meiner Laterne

 und meine Laterne mit mir,

 bis zur nächsten Taverne

 dort tausch ich sie um für ein Bier!“

Nur noch ein paar Tage bis zur WM. Die reichsten Sportler reisen in das reichste Land und echauffieren sich über unmögliche Bedingungen für die „Gast“-Arbeiter, die ihr ganzes Leben nicht so viel verdienen, wie ein Kickerbubi an einem Tag. Oh, sorry, die verdienen solche Gehälter nicht – sie bekommen sie. Eine schamlose Verhöhnung der Menschen! Hö(h)ness und Schmuggelnigge halten sich ganz mucksmäuschenstill und dezent zurück!

Den Gipfel setzt nun noch dieser unerträgliche FIFA-Boss Infantino drauf. Er appelliert an die Russen eine Feuerpause während der WM einzuhalten.

Das orangefarbene Trumpelstielzchen kandidiert again. Das finde ich gut! Das weckt die Amis und macht einen Sieg der Demokraten wahrscheinlicher.

G20 – das ist der Gipfel! Welche Schwachköpfe haben um Himmels Willen diesen Erzverbrecher Infantino die Bühne geboten, seinen geistigen Fäkalien, seine kranken Gedanken zu verbreiten?

Die Fußballgroßmacht Katar hat das erste Spiel verloren. Und die Fußball affinen Muselmanen konnten ihre Begeisterung bereits zur Halbzeit nicht mehr zügeln haben das Stadion verlassen und sind in den großen Sandkasten spielen gegangen.

Zur WM nur noch ein abschließender Kommentar: Wer bringt endlich diese ganze korrupte FIFA-Mischpoke in den Knast?! Ach ja, bitte auch gleich diese Bach-Blüte aus dem IOC mit dazu!

Mein Buchstabe des Jahres ist das Q, wie Quarantäne, QR-Code, Queen, Quer, Queer, Qatar, Quote-TV, etc.

Kommen wir zum „Tor des Monats“. Dieses Mal hat das Rennen der älteste der begnadetsten Verkehrtminister der CSU gewonnen, mit seiner Aussage zur Kapitänsbinde „One Love“: „Die Spieler verdienen so viel Geld, die sollen sich aufs Fußballspielen konzentrieren.“ Auf den nachfolgenden Plätzen rangeln sich aber auch die beiden anderen Strategen Dobrindt und Scheuer.

Ganz allgemein zu den Kickern aus aller Welt. Manche verbringen diverse Trimmingseinheiten beim privaten eingeflogenen Figaro. Die Ergebnisse allerdings können monotoner nicht sein. Pisspott auf die Hohlköpfe und untenrum (gemeint ist hier das Kopfteil!) abrasieren. Sieht scheiße aus aber macht evtl. windschnittig.

Geht es euch auch auf den Senkel? Schlechte Nachrichten, Gejammer und Genörgel verbreiten sich seit einiger Zeit epidemisch. Gute Argumente werden zerredet, bis niemand mehr weiß, worum es überhaupt geht. Dass auch ein Anderer mal Recht haben könnte, wird z.T. dummdreist ignoriert.

So endet der Monat mit der Erkenntnis, dass diese unsere Welt einmal mehr unmenschlicher geworden ist, egoistischer, korrupter und verlogener. Ob die Adventszeit Besserung verspricht wage ich nicht zu prognostizieren.