scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Monat: August 2019

Muschelschubsen

Was wäre ein Urlaub ohne an- bzw. erregende Begebenheiten und höchst erquickliche Ereignisse? Dieses Mal betrachte ich die Dinge einmal von einer ganz anderen Seite. Ihr werdet schon sehen!

Einmal im Jahr zieht es uns ins Epizentrum der Dekadenz, nach Sylt. Aber ohne einen Zwischenstopp in der Hansestadt Hamburg geht es dann doch nicht. Und von hier berichte ich dann auch gleich ein paar unbedingt wissenswerte Erkenntnisse. Ich weiß jetzt wo die Selbstmordattentäter die ganzen Jungfrauen rekrutieren: Im u.a. Kiez St. Georg sowie der Promenade rund um die Innenalster. Bereits hier finden sie sich in Gruppen zusammen, wie sie später zum Trösten der Märtyrer abgeordnet werden. Das gestrenge Aufsichts-Bodenpersonal observiert dabei die Gruppen rund um die Uhr, um jedwedes Risiko einer irdischen Entjungferung brachial Einhalt zu gebieten.

Geradezu begeistert bin ich von der neu hinzugewonnenen E-Scootermobilität! Die Ecken mögen nicht finster genug sein, um nicht ständig Zugriff auf die Relikte der Jugend zugreifen zu können. Einmal geappt, rauschen sie munter über Stock und Stein. Ach, das geht ja gar nicht, weil die süßen kleinen Rädchen nicht die erforderliche Stabilität garantieren. Also kurvt man lautlos und geschmeidig durch die Gruppen von Jungfrauen und Touristen. Gehwege und Promenaden sind ideale Slalom-Rennstrecken, die durch die Passanten die Eintönigkeit des Dahingleitens verlieren. Beim andauernden Kampf auf den Radwegen mit E-Bikern und Normalos kann man seinen Wortschatz des vulgären Vokabulars erweitern. Konrad Duden hätte seine blanke Freunde an dem Beweis, dass die deutsche Sprache eine lebendige Sprache ist. Bis dahin völlig unbekannte Wortschöpfungen lassen mich teilweise begeistert mit offenem Mund verharren. Allerdings nicht zu lange, denn man sollte jeden Wimpernschlag nutzen, um, ohne heranrauschende Gefahren, die Flucht in sichere Gefilde zu gewährleisten.

Da selbst inaktive E-Scooter exakt auch da liegen, wo man sie der einfachheithalber umfallen gelassen hat, bleiben dem traditionellen, konservativen Fußgänger erhebliche Schwierigkeiten nicht erspart. Neben den Solofahrern (nicht Solifahrern!), erfreut sich auch die Tandemfahrt aller größter Beliebtheit. Zu toppen ist dies nur noch durch einen höheren Promillewert. Besonders jüngere Konsorten testen die Kurvenlagen und Bremswege der neu ins Leben gerufenen Verkehrsmittel bis an die physikalischen Grenzen. Je höher der Pegel, desto eher auch über die Grenzwerte hinaus. Dabei erweisen sich die Passanten als lebende Airbags. Durch diese Bereicherung der Innenstädte ergibt sich eine ganz neue Einstufung der Hierarchie aller Verkehrsteilnehmer: Fußgänger (FG) gegen E-Scooter (ES); ES gegen Fahrräder (FR); ES + FR gegen E-Bikes (EB), ES, FR + EB gegen KFZ. Und

schließlich alle gegen Busse und LKWs. Wie bereits oben erwähnt, findet hier eine verbale Völkerschlacht statt. Hasstiraden, an denen LKW-Fahrer beteiligt sind, sind ohne osteuropäischen Sprachschatz allerdings unverständlich. Damit die Wirkung im allgemeinen hektischen Durcheinander jedoch nicht verpufft, wirken sie allein durch Lautstärke, Intensität sowie durch Gestik und Mimik.

Angesichts der zuvor geschilderten Bedrohungslage ist man reif für die Insel und es ist die pure Wohltat sich sicher und entspannt zwischen majestätisch dahingleitenden Acht- und Zwölfzylindern zu bewegen. Während ich keinem einzigen E-Scooter entrinnen musste und ich die Disziplin aller Radler bewunderte, taten sich ganz neue, lebendige Stehimwege auf. Man geht nicht mehr ohne Hund. Also nicht Gassi, sondern einzig und allein zur Zurschaustellung. Ihr könnt getrost davon ausgehen, dass nach dem Ausgehen zum Gassigehen Daheim die Hundenanni wartet. Oder, in  respektvollem Abstand mit Tütchen die Hinterlassenschaften der Verhätschelten einsammelt und unauffällig artgerecht entsorgt.

Da wir schon bei besagter Klientel sind, die Urlauber und Zweithausbesitzer lassen sich grundsätzlich in verschiedene Kategorien einteilen. Junge Eltern mit ihren Sprösslingen, Bänker, Reeder, Hipster und Erben, mit entweder abgrundhässlichen Modekötern oder überdimensionalen Mutationen. Dann die größte Gruppe der Rentner und Pensionäre, gerne auch mit Hündchen oder gelegentlich auch mit Enkeln, denen sie jeden Wunsch von den Augen ablesen. Nachschub für die Selbstmordattentäter ist mir nicht begegnet! Bei starkem Wind trägt man Kaschmirmützen statt Kopftücher.

Unser Hotel war/ist ein unübertroffenes heimeliges Schmuckkästchen! Seit Generationen eigentümergeführt, herzlich und in jeder Beziehung außergewöhnlich. Schon beim Betreten der Lobby (ca. 4 – 6 qm) entschleunigt das gemächliche Ticken der Standuhr. Prächtig renoviert, bietet man den Entschleunigten alles, was einem den Aufenthalt so angenehm wie möglich macht. Zwei Beispiele mögen für erlesene Gastlichkeit Zeugnis geben: Gegenverkehr am Frühstücksbuffet? Mit Nichten und Neffen! Es wurde/wird serviert! Vorab reichte man frisch gepressten Orangen- oder Pampelmusensäfte. Man konnte aber selbstverständlich auch mineralisches Wasser wählen, mit, mit ohne oder nur mit ein wenig mit. Mit Prickeln stand auch eine Flasche Champagner im Eiskühler, der jedoch in SB zu beschaffen war. Mit der Reichung der Säfte konnte auch die gewünschte Eierspeise gewählt werden, incl. der schweinischen oder vitaminischen Einarbeitungen. Schlichte weich- oder hartgekochte Varianten waren natürlich keine Herausforderung für die Küche. Die Zusammenstellung der Müsli mit frischen Früchtchen und Milchprodukten mussten persönlich individuell von Hand zusammengestellt werden. Wenn die gute Fee zum zweiten Mal nahte, kredenzte sie uns das täglich wechselnde, frische Käse- und Wurstsortiment. Die dreistufige Etagere beherbergte von oben nach unten: feine Salate oder geräucherten Lachs oder Krabben, garniert mit Tomaten, Paprika, Gurken oder so, darunter drei verschiedene Wurstsorten und auf dem untersten

Tableau drei verschiedene Käsearrangements. Hausgemachte Konfitüre, Honig, Meersalz, Kaffee oder Tee, in mir bis dahin auch unbekannten Sorten, und diverse frische, knackige Brötchen und Brotscheiben waren ebenso obligatorisch.

Widmet man sich dem Gegenteil der Nahrungsaufnahme, selbst wenn es ein nicht so ganz appetitliches aber allzu menschliches Thema ist, welches in der Öffentlichkeit nicht gerade zur täglichen Unterhaltung zählt, möchte ich es dennoch erwähnen, weil bezeichnend. Es war das weichste Toilettenpapier ever! Selbstverständlich handgeschöpft mit Nordseewasserzeichen, fair gehandelt, biologisch abbaubar aber nur mechanisch zu verwenden. Dafür ein außergewöhnliches Dekor. Die Anmutung spiegelte die tägliche Tide wider und die Prägungen verliefen sich wie die Priele im Wattenmeer.

Jetzt folgt mir bitte zum Strand, denn es gibt auch hier berichtenswertes. Beginnen möchte ich mit der Feststellung, dass junge Väter und Mütter die mit Abstand besten Sandburgenbaumeister sind, die an bunten Schäufelchen ihre ganze Erfahrung aus glücklichen Kindheitstagen ausleben können. Die staunenden Reproduktionen dienen entweder als Beschaffer von Nordseewasser, portionsweise in farbigen Eimerchen, oder ganz simpel als Staffage. Das Wasser dient im Übrigen nicht der Abkühlung oder Reinigung, sondern zur Stabilisierung der sandigen Wehranlagen gegen die erbarmungslose rhythmisch heranrauschende Flut.

Die Herren der Schöpfung trugen zu meiner großen Verwunderung entweder weiße oder hellblaue Businesshemden, die bei frischer Brise oder zum Sundowner mit dunkelblauen, respektive hellgrauen Kaschmirpullovern kombiniert wurden. Alternativ konnte man noch Westen von Moncler, ohne Naserümpfen zu ernten, tragen. Unten herum herrschte jedoch noch größere Uniformität. Nur einfachere Sandler begnügten sich mit Shorts von Lacoste, die Norm sind schwimmfähige Beinkleider von Vilebrequin (der Einfachheit halber von mir Villeroy und Boch genannt)! Dazu passt eine Begebenheit, die ich im Shop der „Buhne16“ persönlich erleben durfte. Eine junge, offensichtlich gut situierte Mutter mit ihrer Prinzessin, betrat den Raum. Das verwöhnte Balg fragte: „Mama, was machen wir hier?“ Die unkommentierte Antwort: „Shoppen! Merk dir diesen Begriff gut!“

Damit wären wir auch schon bei der Garderobe der Damen angelangt. Die Mädels waren gewandet in wallenden, seidigen Fähnchen mit einem Dekor, welches mich unweigerlich an „Delfter Kacheln“ erinnert. Neben den niederländischen Blautönen gab es sie auch in rot und schwarz. Blau dominierte. Die Kombination mit Kaschmirpullöverchen zu vorgerückter Stunde gehört selbstredend zum Standard-Outfit, vereinzelt stellte man auch farblich harmonierende Kaschmirschals zur Schau.

Abschließend muss ich dokumentieren, dass die mir Angetraute sich todesmutig in die Fluten der Nordsee gestürzt hat! Bei Ebbe. Das leicht angewärmte Gewässer polaren Ursprungs schwappt periodisch vom nordischen Eismeer an die Nordseeküste. Ich habe in der Zwischenzeit die Rettungsgasse freigehalten.

Geräte, Gerede und Gelenke

Jeder weiß, dass ich mir in den letzten Jahren einiges zur körperlichen Ertüchtigung geleistet habe. Schließlich wohnt nur in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist. Wovon ihr euch ja just in diesem Moment persönlich überzeugt. Über die Abenteuer der Radtouren berichte ich umgehend, sobald der Sattel abgekühlt ist. Besonders erquickend und  ein wahrer Born für das Geistige bietet mir auch der regelmäßige Besuch einer Muckibude. Freiwillig, denn freiwillig ist mir lieber als verordnet. Nun ergibt es sich, dass man auf eine Schar Gleichgesinnter trifft, die weder den klassischen Eiweissfressern und Proteinbombern zuzuordnen sind, noch zu den ernsthaften Rekonvaleszenten. Über diese Kraftsportgruppen berichtete ich bereits detailliert. Es lässt sich dabei kaum vermeiden, dass man Zeuge anregender Unterhaltungen wird, ja sogar hier und da sein Scherflein dazu beiträgt. Zugegebener maßen nicht grundsätzlich mit ernsthaften Kommentaren.

In jeder Muckibude ist die Frage: “Wie geht`s?“ als grob fahrlässig einzustufen. Ob man will oder nicht erhält man einen medizinisch einwandfreien Vortrag von den Nackenwirbeln, den Rücken hinunter bis zur Hüfte von da weiter abwärts bis zum Meniskus und Mittelfußknochen. Selbstverständlich MRT gestützt! Das Demoskelett in der Ecke des Kraftraumes schlägt gelegentlich die knöchernen Hände vors Gesicht, wenn Leiden herhalten müssen, die es am eigenen Leibe hat akut nie erklären müssen.

Gelobt sei was hart macht! Denn selbst die körperlichen Themen sind irgendwann einmal erschöpft oder werden jäh unterbrochen, wenn sie bereits das x-te Mal zum Besten gegeben werden. Doch der Gesprächsstoff geht nie aus, gibt es doch nahezu täglich aktuelle Angebote von Lidl, Aldi und Co. Dabei ist eines der absoluten Highlights die Offerte von Schokolade. Ob ihr es glaubt oder nicht, in aller Herrgottsfrüh wird das Regal regelrecht gestürmt, um so viel Tafeln wie irgend möglich zu ergattern und sie umgehend in der heimischen Kühltruhe zu lagern. Andere erbeuteten schon überglücklich, weil übergünstig, neue Stöpsel für die Waschbecken. Portionsgrößen und Preisleistungsverhältnisse von Salaten und anderen Köstlichkeiten stehen ebenso gerne im  Fokus der Angebote aus Möbelhäusern, Elektromärkten und Blumendiscountern. Hier geht billig vor preiswert.

Es ist doch klar, dass Wetter, Politik, Sport und Krankheiten längst die Charts vor Frauen und Autos erklommen haben. Auch Kleingärtnern und der hemmungslose Austausch von allerlei Rezepten darf selbstverständlich nicht fehlen. Hier variieren die Jahreszeiten naturgemäß die Zutatenlisten. Gerne werden auch Kostproben des eigenen Könnens angeschleppt, in hoffnungsvoller Erwartung allgemeiner Bewunderungsausbrüche. Eine besondere Spezies zwingt sich auch an die Geräte, um der üppigen Körperfülle Einhalt zu gebieten. Schon beim ersten Gedanken an eine neue Diät werden erste Wetten abgeschlossen, wann spätestens das alte Gewicht wieder erreicht ist. Ich erlebe inzwischen die x-te Diät des Delinquenten und bin mir absolut sicher, dass es keine, absolut keine, Diät gibt, die nicht schon erfolglos gehalten wurde. Zugegeben lässt die sportliche Intensität auch weniger auf einen nachhaltigen, dauerhaften Erfolg schließen. Hier trainiert man nach dem Motto: „Sport ist Mord!“

Persönlich bin ich jedes Mal bei einem kulturellen Thema betroffen. Der Musik. Helene Fischer rangiert hier noch unter dem besonders anspruchsvollen Gedudel. Das Volksverdummungsgequäke, mit einem grenzwertig limitierten Wort- und Oktavenschatz lässt mich für das Volk der Dichter, Denker und Komponisten doch eher in eine düstere Zukunft blicken. Es wundert mich immer wieder, aus welchen Pflegeheimen sogenannte Stars wieder zum Leben erweckt werden. Für echtes, großes Entsetzen sorge ich daher mit meinen Interessen. Natürlich muss ich hier ganz beiläufig einstreuen, dass ich endlich, seit erfolglosen Jahren, Karten für ein Live-Konzert von Rammstein ergattert habe. Dank an Frank! Ihr werdet darüber sicher lesen, müsst euch allerdings bis Anfang Juni 2020 gedulden.

Da die heutige Hitzewelle meine Outdoor-Aktivitäten bremst, übe ich mich eben im Denksport und berichte live und etwas spezieller aus der elitären Welt des Indoor-Kraftsportes und seinen gewonnenen Bereicherungen für das Leben. Da kann man doch mit Unfug und Recht behaupten, dass mir die Hitze nicht zu Kopf gestiegen ist.

Sie dürfen dann…..

Gott sei Dank erfreue ich mich allgemein blendender Gesundheit. Was als Silberrücken nicht selbstverständlich ist. Und da mich weder Harnsäuren, noch rhythmischer Gleichklang oder Zückerli quälen, gehören Besuche bei Ärzten eher zur Ausnahme. Hans2, ein belesener meiner poetischen Ergüsse, hat mich auf eine schräge Angewohnheit hingewiesen, die in der Tat fast ausschließlich in Praxen anzutreffen sind. Ergänzend muss ich festhalten, dass Hans2 kein erfahrener Arztgänger ist und er wie ich auf die Literatur von abgegriffenen, speckigen Lesezirkeln in Wartezimmern durchaus verzichten kann. Soweit das Vorgeplänkel.

Besagter Follower hat mich neulich darauf aufmerksam gemacht, dass sich die folgende Redewendung klammheimlich aber epidemisch in das Vokabular der Sprechstundenhilfen eingeschlichen hat: „Sie dürfen dann noch im Wartezimmer Platz nehmen.“ Dieses „dürfen“ zieht sich wie magisch durch nahezu alle Handlungen, die man Patienten angedeihen lassen kann. Sie dürfen hier noch den Fragebogen ausfüllen. Sie dürfen noch auf die Toilette den Urin abgeben. Sie dürfen schon mal ins Labor gehen. Also, man darf. Ob man kann oder nicht. Auffällig ist auch, dass bei dieser Redewendung grundsätzlich das Zauberwort mit den zwei „tt“ fehlt! Die meist weiblichen MtAs erlauben einem am Point of Lesezirkel Platz zu nehmen! Bis der Herrgott in weiß zur zeitlich limitierten Audienz bittet. Sie dürfen dann schon mal ins Besprechungs- Zimmer. Der Herr Doktor kommt dann gleich.

Mit wehenden Rockzipfeln betritt der Mediziner den Raum. Die Begrüßung erfolgt in der Regel mit einer Frage: „Wie geht´s?“ Hm, wenn man das so immer wüsste. Eigentlich ist man ja da, um zu erfahren, wie es einem geht. Oder nicht? Bei einem Routinecheck dieser Tage überraschte der Quacksalber meines Vertrauens dann mit diesem legendären Satz: „Sie können dann schon mal rüber zum Ultraschall gehen“. Können! Nicht dürfen! Offensichtlich liegt zwischen dürfen und können ein jahrelanges Studium des Homosapiens.

Wetten, dass ihr bei der nächsten Konsultation mit einem Schmunzeln ins Wartezimmer geht!? Besser ihr bleibt gesund!

Monatsbericht Juli 2019

Mein Wort des Monats: Biodt des Monats: Biversitätsrückgang

Das traditionelle politische Sommerloch hat sich zu einem Flickenteppich gemausert. Zu viele Köche versalzen ihr eigenes Süppchen. Und wer muss diese Suppe wieder auslöffeln? Der unbescholtene, zinsbetrogene Bürger.

Von wegen Sommerloch! Der Juli beginnt mit einem Kracher und dem großen Geschacher! So schlägt Mutti elegant zwei Fliegen mit einer Klatsche: Die umweltfreundliche Entsorgung einer Leyenministerin auf die Sonderdeponie nach Brüssel. Dort lagern auch schon die mit Altmaterial belasteten Problemfälle E.Stoiber nebst G.Öttinger. Ohne Zweifel hat Flintenuschi jedoch Vorteile, die für sie sprechen: Sie spricht englisch und französisch – und deutsch! Und die Frisur sitzt! Ob`s denn auch fürs Pöstchen reicht, das werdet ihr sicher hier noch lesen.

04.07. Das großartige Trumpeltier huldigt sich selbst. Es war die großartigste Parade für das großartigste Land der Welt und der Geschichte überhaupt und seine großartigen Menschen und für den großartigsten Präsidenten seit er die Staaten so großartig gegründet und vereinigt hat und ihm eine so großartige Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft beschert hat! Er hat eine nie dagewesene Hetze, großartige Diffamierungen, Lügen, Erpressungen, Drohungen, Beleidigungen und rassistische Hetzte etabliert, wie kein anderer vor ihm. Ist das nicht großartig?

Der Monat plätschert jetzt doch so vor sich hin. Flintenuschi ist auf Schmusetour. Sie will sich unbedingt als kleinste gemeinsame Nennerin (mathematisch auch Teiler/in) in  Szene setzen. Da beherrscht sie ihre Rolle als Leyenschauspielerin ja blendend Achtung Doppelsinn!).

Die Kreidevorräte gehen langsam zur Neige. Söder hilft plötzlich und dennoch unerwartet Bienen über die Straße – oder so. Vollhorst, man glaubt es kaum, und das ist absolut keine Fake News (!), votiert für die uneingeschränkte Aufnahme der Bootsflüchtlinge. Natürlich nicht in Bayern, sondern in Italien! Aber immerhin! Auch AKK stülpt sich eine grüne Tarnkappe über und wünscht sich einen Konsenf in der CO²-Frage. Der Spähner überholt sich mit seinem eigenen Aktionismus. Er will unbedingt beweisen, dass er Kanzler kann. Notfalls auf Rezept. Die SPD sucht verzweifelt nach neuen Opfern als Vorsitzende. Und der SC-Holz ist nun völlig in die Tiefen der Bedeutungslosigkeit abgetaucht.

Hilfen für strukturschwache Regionen sind angesagt. Also blühende Landschaften flächendeckend. Tolle Pläne, die ohne ein Finanzierungs-Konzept aber wohl erst einmal nicht zu wuppen sind. Ich liebe diesen Vorwahlenaktionismus der Volksverdreher.

Noch mal kurz zur gescheit-erten Maut. Warum hat mein Lieblings-Polit-Kasper die Verträge auf die Schnelle noch am 30. Dezember 2018 unterschreiben lassen? An einem Sonntag! Der arme Tropf muss aber auch sooooo viel arbeiten!

Zwischendrin ein paar Jubiläen. In vorderster Front 100 Jahre Gelbes Trikot beim Radrennen, dann etwas kürzer, ein kleiner Schritt auf dem Mond usw. aber da noch ohne Walkman. Der landete erst 10 Jahre später. Und er war deutlich komplizierter. Ohne einen Bleistift war der Bandsalat nicht zu ordnen. Apropos: Die Amis entwickelten für mehrere Millionen Dollar einen Kugelschreiber, der auch in der Schwerelosigkeit schrieb. Die Russen verwendeten Bleistifte. Geht doch! Und gratulieren wir zum 60er Dienstjubiläum Aale-Dieter vom Hamburger Fischmarkt! Stolze 150 Jahre kauen wir nun schon auf dem Kaugummi rum und das Spaghettieis wird bereits 50.

Seit Tagen sehe ich in den Tageszeitungen nur noch Bilder mit strahlenden Gesichtern der Abiturienten / innen. Gewandet in wallendem Tuch, Prinzessinnen gleich. Die Jungs eher in trister Einfalt. Ein flüchtiger Blick über die Zensuren lässt mich schaudern. Erstens war mir aus meiner aktiven Schulzeit völlig unbekannt, dass es überhaupt eine Note mit einer Eins vor dem Komma gibt. Geschweige denn in dieser Häufigkeit: Es kann doch nur sein, dass zweitens die Prüfungen deutlich leichter geworden sind. Oder drittens Herr Google die Tests schreibt.

Bemerkenswert finde ich, dass unser schwäbischer Oettinger, der, der sein Gnadenbrot auf dem europäischen Hof bekommt, das Votum der Wähler (Demokratie) dermaßen in Abrede stellt. Sondert er doch den folgenden Satz pro U.v.d.L. ab: „Es kann ja wohl nicht sein, dass die Gegner bewusst falsch abstimmen!“ Gibt es bei einer demokratischen Wahl richtig oder falsch? Peinlich und anmaßend oder ist eher komplett verblödet zutreffend?

Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich diese Gedanken vor der Abstimmung niederschreibe! Denn ich hatte heute Nacht einen Traum. Einen Alptraum! In meinem Kopfkino spielte sich eine großartige Szene ab: Flintenuschi als Mutti-Europa, barbusig auf einem Stier galoppierend, mit einer Europafahne in der Hand. Im Hintergrund dümpelte die Gorch Fock bestückt mit allen Beratern, die aus den Luken nach neuer lukrativer Beute Ausschau halten. Sorgen machte mir ihre Frisur. Sie war durch den flotten Galopp in Unordnung gekommen. Das hat weder Afghanistan noch Mali geschafft. Kein gutes Omen!

So, nun haben wir den Salat! Flintenuschi ist jetzt Mutti-Europa auf dem Stier, barbusig und mit Fahne. Und Annegret Kampf-Karrenbauer hat einen Zweitjob am Gruselkabinettstisch. Womöglich kann sie mit einem allein nicht auskommen. Andererseits, was haben eigentlich die Vorgängerinnen gemacht? Waren sie nicht ausgelastet, oder, uns bleiben jetzt diverse sinnlosen Aktivitäten erspart, die sonst als Berechtigungsnachweis ersonnen wurden! Wie dem auch sei.

Im Vertrauen gesagt, Mutti hat natürlich wieder perfekt brilliert. Mit diesen Schachzügen hat sie bewiesen, dass sie in den elitären Zirkel der Schachspieler mit min. 2.500 Elo* aufgestiegen ist. Folgt jetzt auf die Schachspielerin eine Schwachspielerin?  Mit den Rochaden auf dem Sch(l)ach(t)feld der Politik ist unser Spähner erst einmal schachmatt gesetzt worden.

Für den kranken Irren fallen mir langsam keine negativen Superlative mehr ein. Man sollte ihn, gemeinsam mit dem restlichen halben Zwillingszwuckel aus Polen, dem Bosporus-Erpel, dem EVP-Partner der CDU/CSU aus Ungarn und der Meuthe der AfD, nebst diversen anderen Kriegstreibern und Gesetzlosen in ein Gehege pferchen und hoffen, dass sie auf der schwarzen Liste der bedrohten Arten landen, als aussterbende Spezies! Humandiversitätsrückgang. Na, das ist doch mal echt eine neue Wortschöpfung, die als ganz besonders gelungen einzustufen ist. Oder? Ich erwarte entsprechende Lobeshymnen!

Diane Kruger (Supermodel etc.) gibt ein Geheimnis ihrer achteinhalb Monate alten Tochter preis: Sie liebt die Stadt Paris, zahnt aber gerade. Was soll aus diesem Kind nur werden? Oder soll die Mutter auch ins Gehege? Aber zu den ganzen Rassisten und Frauenverachter, das geht dann doch zu weit.

AKK hat die Finger noch oben vom Schwur, da greift sie mit der freien Hand schon nach der Schatulle. Ohne Plan und Konzept, Hauptsache neue Kampfkarren bauen.

Wusstet ihr eigentlich, dass Reeder für das hochgiftige Schweröl ihrer Kreuzzugschiffe, die nonstop 24 Stunden die Umwelt verpesten, keinen Cent Mineralölsteuer zahlen müssen? Das gilt übrigens auch für Flugzeuge!

Wir begrüßen aufrichtig den neuen Politikkasper im Irrenhaus auf der Insel, das Trumpeltier 2.0. Was wohl Lisbeth darüber denkt?

Seit Jahren geisel ich eines der größten Übel unser Gesellschaft: Den Lobbyismus! Warum, das beweist einmal mehr das folgende Beispiel: Johannes Rösing ist in 12 (zwölf!) Aufsichtsräten + Beiräten, er sitzt darüber hinaus in diversen Posten von Vereinen + Verbänden + Stiftungen der Agrarwirtschaft, ist Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, dazu im Aufsichtsrat des Deutschen Bauernverbandes + im Agrarausschuß des Bundestages. Da fährt er ja wohl eine äußerst satte Ernte ein! Wess Brot ich ess, des Lied ich sing! Mein Lieblingsanliegen, treffende Namens-Angleichung kreieren würde hier mit Johannes Rührig wohl am überzeugendsten sein.

Mein ausdrücklicher Glückwunsch gilt dem heiligen Markus (Söder)! Vor den Wahlen überholte er noch die AfD auf der rechten Spur, jetzt wechselt er spontan die Fahrspure bis ganz nach links auf den Grünstreifen. Ein ganz besonderer Akt der wundersamen Wandlung. Was geht mich meine Blockade von gestern an, dachte sich der Grünling und Bienenretter und brüstet sich mit den genialen Vorschlägen, der ausgerechnet er und seine Partei erfolgreich seit Monaten blockiert hatten. Politik at ist pest!

Vollhorst kehrt spontan aus seinem wohlverdienten Urlaub zurück, um über Sicherheitskonzepte auf Bahnhöfen zu diskutieren. Wie abgefahren ist das denn? Hier bläht sich der alte Silberrücken medienwirksam auf und fordert vehement schärfere Kontrollen etc. Warum nutzt er denn nicht ganz einfach konsequent die gesetzlichen Möglichkeiten die es längst schon gibt? So ein Schelm aber auch!

Also, Mister Trump, alle Achtung! Nach eigenen Aussagen trinkt er keinen Alkohol. Ihm schmeckt aber amerikanischer Rotwein besser als französischer. Da kann man die zersetzende Wirkung von Alkohol begutachten.

Wusstet ihr, dass jedes Fahrzeug in Deutschland am Tag durchschnittlich 38,14 Km gefahren wird?

Wahrscheinlich fehlt mir die mathematische und soziale Weitsicht. Aber warum sollen Asylanten, ohne Bleiberecht, nach einer dreijährigen Berufsausbildung noch zwei Jahre in Deutschland bleiben dürfen, bevor sie dann abgeschoben werden? Ich kenne das von z.B. Hosen im Summer Sale: Nimm drei, zahl zwei!

Mein persönlicher Verbraucher-Tipp des Monats: Priorin-Kapseln bei Haarausfall. Wenn ich das doch eher gewusst hätte! Andererseits…erst beim Haarausfall…. ist das nicht generell vergebene Liebesmüh?

Der Swimmingpool im eigenen Garten ist ja nun der Renner. Aber der Knüller ist: ab einer Tiefe von 1,6m muss auch der private Pool von einem lizensierten Bademeister beaufsichtigt werden! Hoffentlich haben alle Beamten das Seepferdchen!

*Elo = jedem Schach- und Gospieler ist eine Elo-Zahl „R“ (Rating) zugeordnet. Je höher die Zahl, desto stärker der/die Spieler/in. Ab 2.500 = Großmeister.

En passant: Ihr solltet euch unbedingt die Berechnung des Elo im Internet anschauen! Großes mathematisches Kino!