scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Kategorie: H Dies und Das (Seite 1 von 4)

Und täglich grüßt…..

…… der Amazon-Bote! Jaja, die Onlineshops erleben die wahre (Ware) schöne Bescherung! Dennoch bin ich mit meinen Vorbereitungen zum Frohen Fest voll in Anspruch genommen. Nordmanntanne aussuchen, fällen, transportieren und sicher positionieren verlangt stabile Nerven in den Geschmacksdiskussionen. Wo ist der neue Weihnachtsständer von Obi? Sicher auf dem Dachboden, zusammen mit Generationen von Dekoartikeln. Auch die Krippe muss auf Vollzähligkeit geprüft werden, sowie die Aktualität der Visen der drei Weisen. Doch jetzt beginnt erst die Arbeit! Lichterketten entwirren, Kugeln nach Größen und Farben sortieren und auf Hochglanz polieren, Strohsterne und Lametta bügeln, Kerzen wachsen. Batterien prüfen, Akkus laden, Möbel rücken, Amaryllis kaufen, Zapfen sammeln, Servietten mit besinnlichen Motiven besorgen, farblich harmonisch passend zu Lippenstift und Tischläufer. Fast hätte ich Mistelzweig über der Haustür vergessen. Weil wegen der Küsschen darunter – eigentlich unverzichtbar!

Unvermeidlich, der Geschenkmarathon. Wem was? Und zum rücksichtslosen Aufreißen der liebevoll ausgewählten Gaben, muss das aktuelle Geschenkpapier herhalten. Selbstverständlich gebandelt mit bunten Bändern, dekoriert mit allerlei Gedöns.  Wann war die nächste Abfuhr der grünen Tonne? Erst im Neuen Jahr? In letzter Minute muss es auch mal ein Gutschein tun. Z.B. für ein Abo in der Fitnessbude seines / ihres Vertrauens.

Zimtsterne und Hildabrötchen, Linzertorten und Kokosmakronen wollen gebacken sein. Und die Fitnessbuden haben geschlossen. Wenn der Menüplan soweit verabschiedet ist, folgt das Schlangestehen in der Metzgerei und an den Supermarktkassen. Die begleitenden Weine müssen temperiert werden, der Digestif gekühlt, die guten, mundgeblasenen Kristallglasgläser ans Tageslicht geholt und behutsam gespült werden. Wer denkt, dass nun alle wichtigen Dinge geklärt sind, der irrt gewaltig! Die alles entscheidende Frage ist noch nicht zur vollsten Zufriedenheit geklärt: Was ziehe ich eigentlich an? Und jährlich grüßt der leere Kleiderschrank!

Advent, Advent, der Keks verbrennt.

Wenn Tante Hilda ihre Brötchen mit selbsteingemachter Marmelade dekoriert, die Linzer ihre urbanen Torten backen, wenn Zimtsterne durch die laktosefreie Milchstraße mäandern und Väterchen Bo-Frost sich seine Kokosma-Kronen aufsetzt und wenn sich die pegidalen Dresdner wider jeder Vernunft die viralen Rosinen aus den Stollen bohren, dann ist  Advent!

Wenn aromageschwängerte Düfte die Sinne trüben und Carmen Nebel ganz groß einlädt, wenn mumifizierte Barden und Bardinnen reanimiert werden, um uns mit althergebrachten Weihnachtsweisen die Nerven zu rauben und wenn uns zum Halse heraushängende TV-Wiederholungen an die Spielkonsolen, zu Netflix und in den Wahnsinn treiben, wenn Peterchen nach den Russen, Amerikanern und Chinesen zum Mond fährt, dann ist Advent!

Wenn Amazonen und Zalandienen ihre Geschenke von Mindestlöhnern hübsch verpackt in Steueroasen versenden und wirrtuelle Shops an schwarzen Freitagen Rabatte statt Ware anbiedern, wenn Paletten voller Hüftgold Doppeloxer in Einkaufszentren unüberwindbare Hürden bilden, wenn Lindt ihre in Stanniol gehüllten Saisonschmankerle mit güldenen Glöckchen am roten Band adelt, und wenn die Altpapiertonnen ihre Fassung verlieren, dann ist Advent!

Wenn Alice Schwatzer gerne auch einmal ein richtiger Weihnachts-Mann wäre, ausgestattet mit klimaneutralen Hurtig-Ruten, bestückt mit einem alten Sack aus recycelten Jutesocken, wenn die Weisen aus dem Morgenlande sich aufmachen an die polnische Grenze und wenn dünnhäutig, schneeweiss bekleidete Engelchen, gekränzt mit solarbetriebenen LED-Lichterketten, Gendergerechtigkeit monieren, dann ist Advent!

Wenn sich das Jesuskind aus der Steißlage in die Beckenendlage und in Richtung Geburtskanal orientiert und in Skandinavien Jesus in Josefsson umbenannt wird, wenn Rentiere vor Schlitten gespannt werden, deren Kufen von Schorsch Hackl blitzeblank getrimmt wurden und wenn einzelnen Socken, die die Waschmaschine noch nicht verspeist hat, eine neue Daseinsberechtigung am Kaminsims wiederfährt, wenn Marmeladegläser und Papprollen von Toilettenpapieren für allerlei schöne Bescherungen sorgen, dann ist Advent.

Wenn ich es geschafft hätte auch noch die Vanille-Kipferl irgendwo sinnfrei im Text unterzubringen, dann wäre ich euch doch ganz sicher auf den Keks gegangen. Aber so ist es doch ein besinnlicher Advent.

Jugendsünden

Es muss einfach einmal zu Papier gebracht werden! Ja, glaubhaften Taufzeugen zufolge, hat es sich exakt so zugetragen. Aus Leibeskräften soll ich geplärrt haben, um die gewaltsame Rekrutierung zu verhindern. Ohne Erfolg. Dieser Kelch mit eiskaltem Wasser ging nicht an mir vorüber! Fortan war ich beitragsfreies Mitglied in der Glaubens-gemein-schaft und römisch-katholischen. Mit dem allerersten selbst-verdienten Pfennig wurde ich dann jedoch automatisch zu einer Zwangsabgabe verpflichtet. Ich wurde also nachträglich, für die unfreie Wahl der Religions-gemein-schaft zur Kasse ge-beten. Mit Erreichen der Volljährigkeit habe ich die Fronabgabe dann korrigiert, da die historische Form des Ablasses nicht mehr zeitgemäß war.

In der beitragsfreien Zeit wurde mir dafür sonntäglich am Vormittag das Sakrament des Abendmahls zuteil. Allerdings nicht ohne an dem Samstag zuvor von meinen wöchentlichen Sünden persönlich zu berichten und die Dreifaltigkeit um Vergebung zu bitten. Also parallel zur wöchentlichen Säuberung des Körpers, wurden auch die Seele und das Gewissen gereinigt. Dieses wohl einmalige Procedere spulte ich routiniert, mit Nonchalance herunter. Dabei konzentrierte ich mich, nach Pareto, auf die wesentlichen Kernsünden. Aus strategischen Gründen bezichtigte ich mich generell ganz zum Schluss der Lüge. Alle anderen, vorgenannten Missetaten hauchte ich in ständig wechselnden Reihenfolgen in die gespitzten Lauscher des Geweihten. Mit dem Geständnis der Lüge am Ende der Beichte waren dann auch automatisch alle verleugneten und geschönten Verfehlungen zuvor mit abgegolten.

Die Kuttenträger konterten mit variablen Strafmaßnahmen. Willkürlich, weder erkennbar angepasst und geahndet nach Anzahl und / oder Schwere der Schuld. Sondern, wie in Restaurants, mit den Preisen für eine Seezunge: Nach Gewicht und Tagespreis. Vom Stuhl ging es direkt in die Bank, wo ich ebenfalls demütig kniend, die Litanei der Bußen reuig und mit atemberaubender Geschwindigkeit abspulte. Wie meine Standardsünden waren auch die Liedtexte oder Gebetsverse regelmäßig dieselben. Sie unterschieden sich lediglich in Anzahl oder Wiederholungen. Siehe auch Seezunge. Von dort, also der Kirchenbank, ging es  ohne Umwege auf den Bolzplatz, wo der schwerste Teil des Tages sportlich zu bewältigen war. Die verbleibende Zeit, bis zur Einnahme der Hostie im Weihrauchdunst, musste ohne weiteren Sündenfall ausgetrickst werden. Ihr könnt es sicher nachvollziehen – ein von vorneherein eigentlich aussichtloses Unterfangen. Mit einem verschämten Blick zum Gekreuzigten versuchte ich eine Reaktion auszumachen, ob er, oder der Vater oder der Heilige Geist, einen vorsätzlichen Fauxpas hätten wahrgenommen  haben können. Als ausgleichende Wiedergutmachung wählte ich eines der ausliegenden Heiligenbilder, die ich sorgsam im Gebetbuch entsorgte, wo die Silber- oder Goldpartikel Abdruckspuren als Reueindiz manifestierten. Im Gegensatz zu den Panini-Sammelbildern nationaler Kicker fanden allerdings keine Tauschbörsen statt. Z.B.: Eine Jungfrau Maria, gegen drei Paulus (ehemals Saulus). Amen.

Jäger und Sammler

Ob man will oder nicht, mit dem Schritt in den Ruhestand hat man automatisch neue Jobs an der Backe. Als Facility-Manager und Leiter der Haushaltslogistik schwebt das Schwert des Damokles bedrohlich über deinem grauen,  in meinem speziellen Fall, schütterem Haar. Dabei wandelt man ständig am Abgrund zur Altersarmut. Die Jagd beginnt! Die Jagd nach Angeboten und das Sammeln von Bonuspunkten, die bei uns sonntags, zu besten Predigtzeiten, wenn die Reklame-Flyer ins Haus flattern. Einsparungspotentiale ergeben sich z.B. beim Toilettenpapier. Der Griff zum 3-lagigen statt samtweicher 4 Lagen entlastet notdürftig. Vor Zeitungspapier schrecke ich dann aber doch zurück. Der Druckerschwärze wegen. Und die zarten Körperregionen danken es mir täglich. Das Naserümpfen in der Warteschlange der Kassenzone kontere ich mit dem unwiderstehlichen Allesfürdieumwelt-Blick.

Aus Umweltgründen, fadenscheinigen Umweltgründen schleichen sich allerdings die Bio-Produkte in den Warenkorb. Laktose- und glutenfreie Angebote blähen die Kassenzettel hinterlistig wieder auf. Die jüngste Heimtücke hängt an der Wand: Lose Lebensmittel zum selber Eintüten. Meine besondere Vorliebe zu Cashews-Nüssen steigert den Cashflow des Markteigners immens.

Wie die Schnapsflaschen in Bars hängen Plastikschütten kopfüber und fein säuberlich nebeneinander. Neben Cornflakes und anderen Müsliuntaten – die Cashews-Nüsse. In Reih und Glied, geordnet nach „naturbelassen, über geröstet, zu geröstet und gesalzen bis zu Chili“. Gesalzen sind auch die Preise, die natürlich mit dem Grad der Behandlung in die Höhe schnellen. Um die Mitnahme zu erleichtern, stehen große Papiertüten oder Plastikbecher griffbereit neben der Waage. Und jetzt erkennt man den gewieften Schnäppchenjäger! Ich schleiche mich um die Ecke, zurück zum Obststand, wo zu kleine Papiertüten ein unbeachtetes Dasein fristen. Erstens kann man wesentlich achtsamer Dosieren, während sich in die großen Papiertüten gerne eine unbändige Flut ergießt. Und Plastikbecher – ich bitte euch! Geht gar nicht! Und wie die Tara beim Befüllen mitgebrachter Tupperdosen gehandelt wird,  bleibt mir, als bekennender Papiertütennutzer, unerschlossen.

Da mich das Tastenfeld auf der Kassenwaage allerdings die Tara nur zwischen Plastikbecher und große Papiertüte wählen lässt, bleibt mir ja nun wirklich keine andere Wahl. Oder? Und so bessere ich auch meinen Cashflow mit den begehrten Cashews-Nüssen in kleinen Papiertüten im Nullkommanixgrammbereich geschickt auf. Aber nicht weitersagen! Versprochen? Nüsse sind übrigens Nervennahrung!

Sti(e)lblüten

„Es ist nie zu spät für eine unglückliche Kindheit!!“ Grämt euch nicht, wenn euch die Gnade der frühen Geburt nicht privilegiert, und / oder ihr nicht in OWL aufgewachsen seid! Es gibt Schlimmeres. Jetzt werden sich die orthographisch Bewanderten fragen: „Warum diese „i(e)“ Variante im Titel?“ Diese Frage ist berechtigt. Und daran anschließend noch die neugierige Frage: “Was hat es mit dem Sti(e)l auf sich? Und das alles In einer neuen Folge meines Zyklusses „Ich, OWL und das wahre Leben!“?

Die treffendste Stilblüte, die Stielblüte schlechthin, der Stielkamm! Mann ging nicht ohne! Hinten, aus der Gesäßtasche schaute der Chromstahlstiel des Stielkamms, modisch stilsicher ganz weit vorn, heraus. Allen Unfallgefahren zum Trotz, unversehrtem Leib und Leben zuwider. Während heute das Handy ein unerlässliches Accessoire ist, diente der Stielkamm nicht nur als herausragende Rolle in der Hose, sondern auch, um seine Elvislocke schwungvoll in Form zu halten. Wie ihr jetzt folgerichtig bemerkt, hätte meine letzte Episode „Flower Power“ chronologisch erst nach diesem Bericht erscheinen müssen. Hätte! Nun findet euch damit ab!

Mit Brisk gefetteten Haaren, Nyltesthemd mit Rüschen und Mamboschleife aus Samt, Schlaghosen, deren stoffreiche, kunstvoll eingearbeitete Hosenbeinfalte mit einer Kette zusammengehalten wurde, ging es am Wochenende auf die Piste. Ohne Vorglühen, ohne Hugo oder Aperol-Spritz, ohne Vodka oder Gin. Ein kleines Gedeck war generell angesagt, Pils+Körnchen alternativ Cola+Mariacron. Später, ein paar Jahre später, wird auch noch über „Sechsämtertropfen“ zu reden sein. Aber später.

Erstaunlicherweise traf sich unsere Clique, auch ohne einen Social-Media-Account, bereits am späteren Nachmittag vor dem legendären „Jaguar-Club“. Caro (Carola Pauli, alleinerziehende Mutter) mit ihren Söhnen Axel und Harald, hatte es geschafft, den wohl populärsten, angesagtesten Beatschuppen in ganz Deutschland zu etablieren. Neben dem „Star-Club“ in Hamburg und dem „BlowUp“ in München. Wer sich die Mühe machen will, fragt mal bei Herrn Prof. Google nach, welche Creme de la Creme der internationalen Beatmusikszene da aufspielte! Gott sei Dank, dass die Rache Putins, Helene Fischer, sowie der Promillekasper Stefan Mross oder ähnliche Volksverdummungsmusikanten noch nicht ihr Unwesen trieben. Heintje, ok, da fuhren unsere Mamas ja total darauf ab. Damit waren sie zu besänftigen.

Das andere Geschlecht kam noch ohne Botox zurecht. Kunstvoll hochgestecktes Haar sorgte für Hinkucker in der oberen Köperpartie, Röckchen mit minimalem Stoffverbrauch in der mittleren bis unteren. Sie hätten damit bei jedem Retro-Model-Casting die Trostrunde gerockt!

Natürlich waren wir die absoluten Helden und auf der Hitliste der begehrtesten Junggesellen ganz weit vorne! Dank Kalla Unte, dem Türsteher (im XXL-Format ca. 2mX2mX2m), als auch dem Pauli-Klüngel, verfügten wir über excelente persönliche Kontakte und damit über kostenlosen Backstage Zutritt. Obwohl es Backstage so noch gar nicht gab! Sollte ausnahmsweise im Jaguar-Club nichts oder gar nichts los gewesen sein, zog es uns ins Tamborin. Sicher eine der ersten (auch chronologisch) Discos im weiten Rund. Hier legten Helmut Rond, Gunter Gabriel, Hannes Wader und, Achtung, auch Michael Barney auf. Letzterer, nebst seiner Gattin Petrileinchen, war ja nun mein Spezi, wie ihr allen meinen Erinnerungen entnehmen könnt. Nun muss ich eigentlich nicht aufzählen, welche unbezahlbaren Vorteile wir als intime Mitglieder der Entourage hatten! Uns standen nicht nur Tür und Tor offen! Wohl dann.

Wir waren noch nicht volljährig, keine 21! Ein eigenes Auto war reine Illusion. Aber irgendwie waren wir trotzdem immer mobil. Irgendein aufdringlicher, adipöser Möchtegerndabeisein beförderte uns jederzeit gerne zwischen den Epizentren am Wochenende hin und her. Meist ging er dann während seiner Parkplatzsuche irgendwie verloren. Einer, namens Peter, war besonders stolz auf seinen neuen Opel-Rekord. Kraftstoffverbrauch, Feinstaubwerte und CO²-Ausstoß  waren noch keine geiselwürdigen KO-Kriterien. Man stelle sich vor, der hatte damals sogar schon einen eingebauten Plattenspieler! Für nur eine Single, und jeweils nur für eine Seite. Jede Bodenwelle entsprach einem „Repeat“, der Song begann  jeweils an einer anderen Stelle erneut. Das sorgte für ein wenig Abwechslung.

Zuhause stand ein tragbarer Plattenspieler mit Batteriebetrieb. Mit Zehnerwechsel! Für Singles. LPs allerdings ausschließlich nur Single. Es musste noch von Hand aufgelegt werden. Siri und Alexa, Spotify  und Amazon-Prime gab es noch nicht. Das Chassis in Beige, der abnehmbare Deckel mit integriertem Lautsprecher in rot (RAL 3000). Funktionen: Laut und leise, zwei einstellbare Geschwindigkeiten für Single und LP. Die Eltern waren noch normale Eltern. Sie besaßen weder einen SUV noch einen Helikopter. Auf dem Buffet mit den beliebten Sammeltassen stand der absolute Brüller: Ein Rauchverzehrer in venezianischem Gondeldesign! Rauchen war noch Usus und wer ein solches Prachtstück sein Eigen nannte, der war ganz weit vorn!

Dass uns besagter Peter eines Tages unerlaubt und nicht erwischt nach Hamburg in den Star-Club chauffierte, um die Beatles live zu erleben, das erzähle ich euch ein anderes Mal. She loves you yeah, yeah, yeah!

Zum Niederknien

Die Anatomie unseres Körpers ist echt zum Niederknien! Und, wie ich euch im Monatsrückblick August mitteilen werde, kommt bereits hier schon der ausgekoppelte Beitrag zu meiner Laudatio „Mein Körper, das geniale Wesen!“ Nach der Huldigung des Ellenbogens im letzten Bericht eine logische Konsequenz. Oder?

Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll. Chronologisch, positiv oder negativ, anatomisch von unten oder oben, oder gar nach Wertigkeit? Also bei der Wertigkeit fallen mir spontan die Orthopäden, Chirurgen und Physios ein. Die arbeiten sich doch gewinnbringend elegant an Knieschüsselchen, Bändern, Sehnen und Miniskussen ab. Sportler hingegen verlieren ihren Sklavensold, wenn sie ein Schaden heimsucht. Tja, und bevor ihnen dann das Wasser bis zum Hals steht, stehen sie knietief in der Sch….! Und während Sklaven gedemütigt auf den Knien vor den Herren rutschen müssen, drückt die „Black lives matter“ -Bewegung damit ihre ganze Verachtung gegen Rassismus, Polizeigewalt und das Trumpelstielzchen aus.

Dann gibt es da noch eine andere Fraktion, die im Namen eines Herrn ihre Schäfchen demütig knien lässt, um nicht nur dessen Fleisch und Blut zu empfangen, nein auch Absolution für die schwarzen Schäfchen und Segen für die ganze Herde: „Gehet hin in Frieden!“  Wie gegensätzlich doch Symbole sein können! Und doch un-glaub-lich ausdrucksstark! Das belastete Knie läuft unter  Kollateralschaden.

Was wäre die Modebranche ohne die Benchmark „Knie“? In der Haute Couture gilt „die Handbreite über oder unter dem Knie“ als das Maß aller Dinge. Und in der Pret-a-Porter-Szene, z.B. im Grauenland, enden die wadenwärmespendenden Loferl unter besagtem und die beschuhplattlerten Krachledernen darüber.

Und mal ganz unter uns, welchen Wert hätte ein hingebungsvoller Hochzeitsantrag an die angehimmelte im Stehen, oder gar im Liegen? Andererseits heißt es dann ja wieder, entgegen dem heiligen Gelöbnis, z.B. im gelobten Land OWL, „Am fremden Knie versagt er nie!“ Was soll Mann da noch glauben?

Einzig Captain Sir Tom Moore durfte sich von Themseelli kürzlich im Stehen zum Ritter schlagen lassen. Denn eigentlich sind die  schn(bl)öden Untertanen eine Etage tiefer standesgemäß zu etablieren. Und zu guter Letzt erinnern wir uns an Willi Brandt mit seinem Kniefall in Polen. Eine starke Geste der Versöhnung.

So, ist alles geschrieben, was das Knie so hergibt? Von Sünde bis Sühne. Von Glauben bis Wissen.

Flower Power

Auch wenn in den frühen 70gern die Hippies in OWL noch handverlesen waren, so sprossen die Haare aber bereits lockig auf Schulterniveau. Die Kleider wurden bunter und blumiger, es mangelte allerdings noch an der  grundsätzlichen Freizügigkeit. Das Klima konnte mit Kalifornien in keinster Weise mithalten und die Baggerseen waren absolut kein Ersatz für Meer und ausufernde Strände. Wir begnügten uns derweil mit viel Phantasie, einem Tütchen und ausschweifenden Partys! Soweit das Vorspiel.

Beginnen möchte ich diese Anekdote aus meinem Zyklus „Ich, OWL und das wahre Leben“, mit einer analytischen, psychologischen Betrachtung der Eingeborenen. Schotten, Schweizer und Schwaben waren und sind nur armselige Kleinbürger gegen die penetrante Pingeligkeit der Lipper. Man sagt den Vögeln nach, dass sie über OWL mit dem Rücken gen Boden gewandt fliegen, damit sie das Elend nicht sehen. Persönlich habe ich diese Formation allerdings nie beobachtet, oder bewusst zur Kenntnis genommen. Auch sind sie bis dato ornithologisch nicht bestätigt.

In der Sturm- und Drangzeit, nach einer behüteten Kindheit, mahnten uns die Hormone zu allerlei freizügigen körperlichen Ertüchtigungen. Oder besser gesagt, Herausforderungen. Dem stand die Mentalität der konservativen Eingeborenen allerdings geballt, starr und stur entgegen. Wie und vor allem wo sollten wir unsere  überschüssigen Kräfte, im Einklang mit der Hippie-Bewegung, ausleben können? Es war einem puren Zufall geschuldet, der uns auf eine absurde Idee brachte: Kleingärtnerareale! Blumenkinder und Gärten ergaben für uns den einzig wahren Sinn! Nun ist es allerdings so, dass grundsätzlich Kleingärtner, auch Laubenpieper genannt, noch einen Tick schrulliger, penibler sind als der Rest der Welt. Sowohl im Allgemeinen und ganz besonders extrem im Lippischen. Der Trend zur eigenen Parzelle war damals lange nicht so ausgeprägt wie zu diesen Corona-Zeiten. Wartelisten waren weitgehend unbekannt. Das öffnete uns den Weg ins Grüne.

Unseren Antrag zur dauerhaften Pacht eines vakanten Stückchen Gartens stellten wir beim „Bezirksverband Lippe der Kleingärtner e.V.“ in Detmold. Er wurde erstaunlich rasch bearbeitet, eine durchaus erschwingliche Kaution wurde brüderlich zusammengeschmissen und in bar persönlich übergeben. Der Geldbote war mit Bedacht gewählt. Ein vertrauenserweckendes „Mitglied“ mit dem altherkömmlichen Fassonschnitt! Und selbstverständlich ordentlich gekleidet! Das Bündel Scheine, die ausführliche Kleingartenordnung, Kleingartenpfortenschlüssel, nebst ein paar gutgemeinten aber mahnenden Worten wechselten die Besitzer. Die Korona wartete schon feixend hinter der nächsten Hecke. Ohne jegliche Verzögerung wurde eine erste Inspektion unserer Parzelle, einer grünen Oase, unternommen. Die Ordnung der Wege und Beete war atemberaubend, die Korrektheit der Rasenflächen hätte

den Greenkeepern von Wimbledon die Schamesröte ins Gesicht getrieben. Lineal und Geodreieck gehörten ganz offensichtlich ebenso zu den Gartenutensilien, wie Spaten und Rasenmäher. Fröhliche Paraden von Zwergen mit Laternen, Schäufelchen und Körben ließen auf diverse Fein- sowie Doppelrippler in unmittelbarer Nachbarschaft schließen. Kleingärtner zeichneten sich auch durch Nachbarschaftshilfe und Kleinkariertheit aus. Auf beginnende neue Freundschaften und Verbrüderungen legten wir deshalb nur bedingt wert. Die einzige Gemeinsamkeit bestand im Konsum eines Bierchens. Oder auch zwei.

In Ermangelung von kleingartengerechtem Gerät, aber auch der echten Bereitschaft, die Kulturen jahreszeitengerecht zu säen, zu pflegen und zu ernten, bestand unser einstimmiges Credo darin, dass wir der Natur freien Lauf lassen sollten. Heute würde man es Renaturalisierung nennen. Ja, wir waren unserer Zeit echt um Jahrzehnte voraus! Einziges Problem, aus unserer Sicht, war die fachgerechte Kühlung der Getränke. Und, dass die Kofferradios nicht über die gewünschte Freiluftphonzahl verfügten. Den Fein- / Doppelripplern allerdings reichte diese bereits.

So war es nur eine Frage der Zeit, bis der Kleingartenparzellenwart an unsere Pforte klopfen würde. Im übertragenen Sinne natürlich. Die Situation gewann an Dynamik, als sich alle neuen e.V.-Mitglieder, am ersten Samstag unserer jungfräulichen Pachtzeit, zum Stelldichein einfanden. Tische, Stühle, Liegen und ein ausreichender Vorrat Alkoholika lieferte ein Jungmitglied, dass sich seine Aufnahme durch die Beschaffung eines 7,5-Tonner-Pritschenwagens erkaufte. Noch heute quält mich ein Hustenreiz, wenn ich an die Staubfahne denke, die der 7,5-Tonner im Schlepptau hatte, als er das heiß ersehnte Material zur Mittagszeit lieferte. Kaum war das erste Bierchen geöffnet und hatte sich der Staub gelichtet, stampfte der Parzellenwart, mit einer Horde streitsüchtiger Fein- / Doppelrippler im Gefolge, heran. Die tragbaren Kofferradios spielten „California Dreamin`“ von The Mamas and the Papas.  Ohne erwähnenswerten Prolog, sprach, leicht erregt, der Parzellenwart und gleichzeitig Schriftführer des Detmolder Vereins eine fristlose Kündigung unseres Pachtvertrages aus. Der Pseudoversuch auf Erfüllung des Vertrages zu plädieren und doch erst einmal ein Bierchen zur Beruhigung mit uns zu trinken, erwies sich als nicht wirklich zielführend. Der Klügere gab nach und so wurde das ersehnte Flower-Power-Dasein bis auf unbestimmte Zeit vertagt.

P.S.: Der Auszug aus unserem Kurzzeitdomizil verlief ebenso spektakulär wie der Einzug. Unter den messerscharfen, stechenden Blicken der Kleinkarierten wurde noch einmal final mit dem 7,5-Tonner-Pritschenwagen viel Staub aufgewirbelt.

Pandemania

Mal ganz locker vom Hocker! Es wird auf Virus komm raus gelockert. Die Kicker dürfen wieder spucken, die Kinderlein im Freizeitpark rutschen, ok, in der Schule rutschen sie noch nicht auf der Bank hin und her, aber lieber Zuckerbrot als Peitsche. Die Verblödung nimmt weiter Gestalt an. Die Lehrkörper sollen sich in den Sommerferien mit der digitalen Welt vertraut machen. Da bin ich ja mal gespannt, ob der tolle Plan sich nicht in einem kryptischen Tunnel in Nichts auflöst. Die psychosoziale Komponente der Lockerungen weitet sich nun auch auf die Risikogruppler, die Silberrücken, aus. Sie trauen sich wieder aus dem Haus.

Zugegeben, ich zähle dazu! Und zugegeben, ich habe den sicheren Hort der Quarantäne schon seit einiger Zeit regelmäßig verlassen. Bin jedes Mal desinfiziert, desillusioniert aber gesund und munter wieder heimgekommen. Wer sich von hilfsbereiten Nachbarn bisher hat betreuen lassen, der nimmt seine Versorgung mit Lebensmitteln nun wieder höchstpersönlich in die desinfizierte Hand. Aber! Habt ihr schon mal einen Einkaufsbummel im Verbrauchermarkt zu Zeiten der Bettflüchter getätigt? Nein? Seid froh, es ist ein wahrer Horrortrip! Andererseits habt ihr dann natürlich auch eines der wenigen Megaevents versäumt.

Bereits die Anreise findet maskiert statt. Dagegen ist nichts zu sagen, wenn nicht der eingeschränkte Blickwinkel das Einparken bereits zur ultimativen Herausforderung werden lässt. Brillenträger kämpfen im Anflug auf eine erspähte Parklücke mit beschlagenen Gläsern. Der Grad des Echauffierens nimmt Fahrt auf. Eine nahezu totale Vernebelung des Innenraumes, mit ringsherum beschlagenen Scheiben, sorgt für hektische Orientierungslosigkeit. Es kommt zu ersten verbalen Entgleisungen, die den Ohren der Enkel besser erspart bleiben. Die meisten tragen jedoch Hörschutz und erfreuen sich an Benjamin Blümchen.

Das wilde Szenario setzt sich im Markt unvermindert fort. Das Alphatier der kleinen Horde, der Silberrücken, will partout nicht akzeptieren, dass er auch einen Einkaufswagen führen muss. Sichert er doch lediglich die Gattin virusmäßig gegen Zunahekommende. Bewaffnet mit jeweils einem Caddie schiebt dann die Korona der Risikopaare mitten zwischen den Regalen durch die Gänge. Mitten! Gerne nebeneinander, oder einer Flugstaffel gleich, leicht versetzt. Die höchste Stufe der Blokadetechnik ist erreicht, wenn einer der Einkaufswagen quer im Gang geparkt wird. Der Einkaufszettel ist gespickt mit den lebenswichtigen Dingen, die man so braucht, oder auch nicht. Die Laufwege sind in den Jahrzehnten nach Tante Emma einstudiert. Nach wie vor herrscht gähnende Leere in den Regalen bei Hefe, Mehl, Nudeln, Sagrotan und Lokuspapier. Man wähnt, der grausame Schlund der verwaisten Regale hätte gerade eben die Waren erst gierig verschlungen.

Gott verhüte, dass Opa, der Gute, Dinge des täglichen Bedarfs, die nicht auf dem strategisch geordneten Zettel geplant sind, in seinem Einkaufswagen deponiert. Oder, dass sich, an der Kasse, (bitte Abstand halten!) die Reihenfolge der Familienbande signifikant ändert und das Tandem durch rücksichtslose Rüpel getrennt wurde. Neben der verlorenen Übersicht ergibt sich zwangsläufig das Drama: Wer ist Herrscher über die wohlverdiente aber spärliche Rente? Nach dem Motto: „Getrennt Schieben aber vereint Zahlen“ entsteht ein munteres Durcheinander auf dem Transportband zum Kassenterminal. Um die angespannte Lage zu entwirren ist ein direktes, erklärendes Gespräch mit der unterbezahlten Kassiererin von Nöten, was hier und da unweigerlich zu Missachtung der Abstandsregel und zu gewissen Maßregelungen des Sicherheitsbeauftragten führt und den durch EAN-Code rationalisierten Scan ins Minus befördert. Leichte Touchierungen im Fersenbereich durch drängelnde Nachrücker sind, allen Abstandsregeln zu wider, nicht zu vermeiden.

Wer hofft, zurück in der Freiheit würden sich die Karambolagen zerstreuen, der irrt. Es sei neutralen Beobachtern der Szene geraten, sich auf dem Parkplatz in sicherem Abstand, also größer 1,5m,  aufzuhalten. Hierfür bieten sich die ehernen Häuschen der Einkaufswagenboxen an oder die Poller zum Anschließen der Räder. Ganz im Ernst, die Frage ist berechtigt: „Was ist nun gefährlicher, die Pandemie oder das Einkaufen?“ Und dass der frühe Vogel den Wurm fängt, das ist aus Sicht des armen Wurms zu tiefst ernüchternd.

Eiszeit

Nun ist es ja inzwischen schon wieder Herbst. Also meteorologisch gesehen. Die Eisbuden legen ihre Outdoor-Plastikstühle wieder in Ketten, oder verstauen sie Indoor im Winterquartier. Ganz ehrlich, dieser Sommer war wieder eisreich! Habe neue Eisbuden entdeckt – ein Vorteil, den ich besonders als Pedaleur auszunutzen weiß. Bei der ersten Heimsuchung einer Neuentdeckung konzentriere ich mich grundsätzlich auf die Sorten Málaga und Baccio. Ein dritter Bollen liegt im spontanen Entscheidungsspektrum, was die Theke optisch so bietet. Drei Bollen sind die Eisnorm bei mir. Gerne fällt die Wahl auf irgendwas mit Joghurt und Öbsten. Grundsätzlich auch nur Waffel. Und immer drei Bollen. Denn dann gibt´s die große Waffel. Und ich liebe Waffeln! Ich muss jedoch anmerken, dass Waffeln so ihre Tücken haben. Der unerfahrene Eislecker sollte wissen, dass mit jedem Grad der Erwärmung über Null Grad auch gegen die Gefahr des Durchweichens zügig angeleckt werden muss.

Doch beginnen wir ganz oben. Man sollte sich bereits bei der Bestellung überlegen, in welcher Reihenfolge man die Bollen gestapelt haben möchte. Also, welche Sorte zuerst zur kühlen Quickung angegangen wird. Auch hier lauert die Kleckergefahr auf jedem Kubikmillimeter Eis. Die unteren Ränder der obersten Kugeln beginnen schnell ihren Aggregatzustand zu wechseln und folgen dem Newtonschen Gesetz der Erdanziehung, so sie denn nicht geschützt in der Waffel dahinschmelzen. Will heißen, es empfiehlt sich die Zunge in regelmäßigen Abständen auch über die freiliegende Unterseite der beiden Bollen gleiten zu lassen. Der Druck sollte allerdings sehr sensibel und mit Bedacht ausfallen, damit sich nicht die ganze Eisherrlichkeit auf Tauchstation begibt, im ungünstigsten Fall (man beachte den Doppelsinn!) schnurstracks auf die Shorts. Nicht jede Eisbude ersetzt den entgangen Genuss freiwillig und gar kostenlos. Dann war alles zwar nicht kostenlos aber leider umsonst.

Als erfahrener Eiskonsument meine ich es nur gut mit euch! Zur Schonung eurer T-Shirts, Hemden, Shorts und Blusen! Achtung auch beim Schlotzen von Málaga, Baccio, Nuss oder dergl. Also bei Sorten mit partiell festem Inhalt. Gerne löst sich nämlich auch hin und wieder eine Rosine oder Nuss und reißt Bestandteile von Eis mit sich in die Tiefe. Mit konstanter Boshaftigkeit suchen sich die Fallsüchtigen ausgerechnet die Stellen aus, die optisch optimal präsent im Brustbereich oder auf dem Schoß unübersehbar voll zur Geltung kommen. Aus all diesen Gründen empfehle ich eine leicht nach vorn gebeugte Oberkörperhaltung. Auch, wenn es scheiße aussieht!

Hat man sich einmal für eine Eisbude seines Vertrauens entschieden, dann genießt man dort portionsweise gewisse Privilegien. Draußen nur Kännchen, respektive nur Becher! Das nutze ich natürlich schamlos aus. Schon bei der Bestellung gegen die Hausordnung verziehe ich keine Mine: „drei Bollen in der Waffel, Málaga, Baccio und gerne auch einmal Erdbeer/Pfeffer.

Übrigens: Wassereis, Softeis und Eis vom Eismann geht bei mir gar nicht! Die lasse ich eiskalt abblitzen. Auch die Baggersee flutenden, rollenden Eisbuden ignoriere ich und strafe sie mit Nichtbeachtung. Größe und Preis spielen nur eine untergeordnete Rolle. Schmecken muss es! Und in einer knackigen Waffel!  Also, wer an heißen Tipps interessiert ist, mit oder ohne Waffel, jederzeit bei mir abrufbar.

Der (Un)Sinn des Lebens

Mal Hand aufs Herz – Wer hat sich schon einmal ernsthaft Gedanken über den Sinn des Lebens gemacht? Und wer womöglich darüber hinaus über den (Un)Sinn des Lebens? Ja, ihr habt richtig gelesen, über den (Un)Sinn des Lebens. Denn wo Licht ist, muss es auch zwangsläufig Schatten geben! Dabei bieten die Antworten auf all diese Fragen die wahren Gründe unseres Daseins. Ich habe mich auf die Suche nach dem (Un)Sinn des Lebens gemacht und bin zu bemerkenswerten Erkenntnissen  gekommen. Zu berücksichtigen ist dabei die Milde, die bei  mir das Alter hat reifen lassen und selbstverständlich auch die sprichwörtliche Weisheit, die auf reichlicher Erfahrung basiert.

Z.B.: Jedes Kind träumt davon einmal Lokomotivführer zu werden. So ein Unsinn! Wer will ernsthaft andauernd Zuspätkommen? Andauernd das Leben verpassen!

Oder: Sich zu reproduzieren, den Fortbestand der Menschheit zu sichern, ist offensichtlich ein biologischer Sinn des Lebens. Schon des Überlebens Willen. Doch warum lassen sich dann u.a. Männlein sterilisieren? Ihrer Fortpflanzungsfähigkeit entmannen? Man(n) muss sich das so vorstellen, wie beim Sterilisieren von Obst und Gemüse in Weckgläsern. Ist doch absoluter Unsinn – oder?

Und warum glaubt man, dass man Erbsen unbedingt in einen Dialog mit Kartoffelstroh, gratiniertem Karottenjuliennen oder anderem jungen Gemüse treten lassen zu müssen? Für diese Konversation dann auch noch deutlich mehr zu zahlen bereit ist, als für Erbsen und Möhren aus der Dose. Blödsinnig – oder?!

Als aktuell treffendes Beispiel sei die PKW-Maut genannt. In bayrischen Bierzelten, von promilleschwangeren Krachledernen ersponnen und gegen alle Logik  jahrelang bockig zu fordern. Jetzt krachend gescheitert. Mia san mia.

Jetzt mal im Ernst: Bereits in dem Buch- und Film-Klassiker „Per Anhalter durch die Galaxis“ wurde zweifelsfrei berechnet, das der Sinn des Lebens die „42“ ist. Schließlich hat diese Erkenntnis der größte, jemals entwickelte Computer ausgekaspert, mit allem Wissen der gesamten Menschheit (außer von Degenerationen bayrischer Verkehrtminister) gefüttert, gepaart mit KI sowie vollgestopft mit Algorithmen der Datenkraken und Abhörprotokollen von Alexa & Co.

Was folgern wir daraus? Richtig – wenn der Sinn des Lebens „42“ ist, dann muss logischer Weise der (Un)Sinn des Lebens ein Zweiundvierzigstel (1/42) sein. Aha, jetzt werden alle Mathematiker aufheulen wie getretene Hund: „Das ist ja mathematisch völliger Blödsinn!“ Seht ihr, und damit wäre der Beweis erbracht, dass der (Un)Sinn des Lebens real existierender Blödsinn ist.. Oder?

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