scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Monat: Dezember 2018

Oh Tannenbaum

Früher war mehr Lametta! Heute erleuchten LED-Lichterketten die Besinnlichkeit. Früher tropften Wachskerzen auf die Auslegware. Heute klebt Kunstschnee aus der Sprühdose auf dem Laminat. Varta und Duracell melden Umsatzrekorde und die Atomkraftwerke fahren Sonderschichten. An Dachrinnen, Tür- und Fensterrahmen, an Bäumen und Sträuchern blinkt es so bunt wie auf dem Jahrmarkt und in den Vorgärten leuchten lebensgroße Bambis, Elche und der Weihnachtsmann auf dem Schlittengespann, alternativ auf einer Harley, bepackt mit Fake-Paketen. Laserkanonen beschießen Hauswände mit allerlei überflüssigen Motiven. In den Straßen und Gassen sausen die Fahrzeuge der Lieferdienste hin und her. Man traut sich gar nicht aus dem Haus, sonst landet die nächste Lieferung von Amazon prompt beim Nachbarn, und man muss sich einer intensiven Vernehmung unterziehen, welche Überraschungen dieses Jahr ins Haus stehen.

Früher war mehr Lametta! Jedes Jahr wurde es frisch aufgebügelt, bis es über die kargen Äste der Tanne gehängt wurde. Es gab natürlich immer einen gewissen Schwund, aber die Lücken wurden umgehend mit gebastelten Strohsternen zugestopft. Auch hier kam das Bügeleisen zum Einsatz – ohne Dampf selbstverständlich. Und ohne Bügelstation. Das Geschenkpapier nebst der güldenen Bändern blieb ebenfalls die Reanimation unter dem heißen Eisen nicht erspart. Und unter dem Baum fanden sich SOS (Schlips / Oberhemd / Socken), selbstgestrickte Pullover, die derart kratzten, dass das traditionelle, einfache Essen mit Bockwurst und Kartoffelsalat Sinn machte. Man benötigte die freien Hände um die nervende Krätze zu bändigen. Heute schützt atmungsaktive Funktionsunterwäsche vor dem Kaschmir nepalesischer Bergziegen. Das Menü besteht aus Gänsestopfleber, Kalbsbäckchen und Panna Cotta, dazu eine im Barrique gereifte Cuvee aus Cabernet Sauvignon  und Merlot. Espresso und Grappa lindern das Völlegefühl, Alexa leiert Weihnachtsweisen. Die Hohner C (für musikalisch Unbedarfte: eine Blockflöte, die bereits in Vorschulen die Kinderlein zu einer Orchesterkarriere animieren soll) blieb verwaist in ihrem Samtsäckchen.

Früher war mehr Lametta! Am Tannenbaum wurden noch einzelne Äste dekorativ verpflanzt, die die Natur etwas unnatürlich hatte gedeihen lassen. In besonders krassen Fällen mussten außergewöhnlich gewachsene, aber außergewöhnlich günstige Exemplare zusätzlich via Spannseilen korrigiert und gesichert werden. Heute zieren ihn LED-Lichterkette, Kugeln und Glassternen. In naher Zukunft werden wir wohl Hologrammtännchen mit „Stille Nacht“ besingen lassen und Christkindeldrohnen bescheren uns zeitnah nach dem Menü. Es gibt Astronauten-Food. Parallel projektiert ein Beamer eine Retrospektive der Carmen Nebel Shows in den weihnachtlichen Himmel. Alternativ präsentiert uns Alexa Peterchens Mondfahrt oder Der kleine Lord. Na dann, eine schöne Bescherung!

Monatsrückblick November 2018

Mein Wort des Monats: BlackFriday

Allen guten Vorsätzen zum Trotz, beginne ich nun doch mit einer kritischen Meldung. Es geht aber auch schon wieder gut los. Da hat so ein hyperaktiver Vollblutbeamter beschlossen, dass jeder Bürger am 02.11.2018 seine Vornamen ändern kann. Also nicht grundsätzlich, aber z.B. kann der Zweit- oder Drittvornamen als Erstvornamen rochiert werden. Das gilt jedoch nicht, wenn bei Jungs der Zweitname ein Mädchenname ist. Also wie bei Rilke: Rainer Maria. Oder Christoph Maria Herbst. Der Nachname passt doch besser zur Jahreszeit als Rilke. Obwohl Rilke diverse Herbstgedichte gedichtet hat.  Aber das nur am Rande. Karl Heinz dürfte sich ab dem Tag auch auf Heinz Karl amtlich umschreiben lassen. Aber auch nur dann, wenn er nicht als Karl-Heinz dokumentiert ist, also mit Bindestrich. Alles klar?

Namen mit Bindestrich gibt es ebenfalls bei den Nachnamen. Wir erinnern uns an Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Doppelnamen, der Inbegriff eines Kultes. Man, also Frau, ist emanzipiert und möchte ihren Mädchennamen nicht hergeben, gleichzeitig aber den Nachnamen ihres Geehelichten mit verwenden. Gerne im eher linken Milieu beheimatet und auch von Lehrkörpern adaptiert. Jetzt zieht die CDU nach. Mit Annegret Krampf-Karrenbauer und Annette Widmann-Mauz. Hat doch auch was, oder? Betrachtet man den Namen jedoch als Mathematikaufgabe, dann ist das Ergebnis = Mpfbuer oder Widzunn. Könnt ihr mir folgen?

Die gute Nachricht zu Halloween: Heidi Klum und ihr Bill Kraulitz begeistern in NewYork ob ihrer gelungenen Maskerade. Leider währte sie nur an diesen einen Tag!

Gute Nachricht: Die Konjunktur läuft prächtig. Alle Patex-Vorräte sind restlos erschöpft. Besondere Kapazitäten wurden in München, Mainz und Berlin gebunkert. Leider schlagen die Diäten nicht an. Landtags- und Bundestagsabgeordnete nehmen weiter zu.

Gute Nachricht: Es wurde endlich die längst überfällige Maaßnahme getroffen.

Frohe Botschaft schon im November:  Uns ward ein Zwilling geboren. Lieschen Müller hat ein Doubel bekommen: Lisa Müller! Diese mobbilisierte ihren Thomas beim FCB in die Schlußelf. Oder wie heißt das Gegenteil von Startelf?

Respekt! Gianni Fifantino schafft es in sportlich kürzester Zeit den ewigen Blatter in Grund und Boden zu spielen. Die Disziplin heißt: Wer zuerst die Taschen voll hat, hat gewonnen.

Zu guter Letzt ein Spruch von Gottfried Wilhelm *Leibniz**: „Wer in bestimmten Situationen nicht verrückt ist, der ist nicht normal. *Er hätte sich neuerdings auch Wilhelm Gottfried nennen dürfen! **Wider aller anderslautender Meldungen hat er nicht die Kekse mit den 52 Zähnen gebacken.

Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat gewählt. Leider bestätigt sich jetzt doch eine sehr limitierte Sichtweise. Haben die Neubürger schon vergessen, dass sie eigentlich alle Immigranten sind? Dass sie es waren, die die indigene Bevölkerung vernichtet haben? Ok, es war jetzt nicht wirklich die geistigen Eliten, die derzeit ausgewandert sind. Dennoch!

Es gibt übrigens erschreckende Parallelen zu der politischen Entwicklung in diesem unserem Lande. Die Russlanddeutschen wählen auch mehrheitlich die AfD.

Gute Nachricht: Der Bundesverkehrtminister hat, bei den Verhandlungen mit der Automobilindustrie, eigenen Aussagen zufolge seinen „Auftrag erfüllt“! Sorry, er meint damit definitiv nicht den Wählerauftrag! Es bleibt die dringende Frage, wann B.Scheuert endlich aus dem Verkehr gezogen wird?

Gute Nachricht: Für alle Leser und Leserinnen bunter Journaille, das Genre wird um ein überflüssiges Format reicher – J.Boateng wirft ein eigenes Magazin auf die Menschheit: BOA. Hier kann er sich, eigenen Aussagen zufolge, eine Herzensangelegenheit erfüllen und aus seiner Welt erzählen. Aus Frisörsalons, Tattoostudios, Edelboutiquen, Umkleidekabinen, Galadiners nach Auswärtsspielen, roten Teppichen und grünem Rasen, Luxusautos und weniges mehr. Darauf hat die Menschheit gewartet!

Gute Nachricht: Vollhorst bleibt uns als Innenminister noch erhalten. Wer soll ihn eigentlich dann beerben? Da habe ich ja heute schon apokalyptische Visionen.

Gute Nachricht: Jaja, auch wenn es kaum zu glauben ist, die Regierung ist aus ihrer digitalen Lethargie erwacht und hat auch noch Visionen! Man will den Standort Deutschland als weltweit führend in der „KI“ aufbauen. Ok, es mangelt zunehmend an „MI“ (menschlicher Intelligenz), wir haben kein schnelles Internet und telefonieren uns von Funkloch zu Funkloch, aber sonst…..Mauti Dobrindt musste sich ja, als jahrelang Verantwortlicher, um die irrwitzige PKW-Maut verausgaben. Er konnte sich ja schließlich nicht um alles kümmern!

AFD: Aktuelles Finanz Desaster. Da können sich jetzt alle Parteien dran aufweideln.

Gute Nachricht: Dana Schweiger nebst Tochter sind der verheerenden Feuersbrunst in Kalifornien entkommen. Noch größeres Glück hatte sie, dass sie ihrem Ex entkommen ist!

Die neuste Masche: Wir stricken uns eine weiße Weste. Ist die Luft nicht rein, empfehle ich Muttis Strickmuster mit dehhhhhnbarem Garn. Und schwups sind Werte, Normen und Verordnungen flexibel. Mutti schafft das!  Was sagen eigentlich Andrea Banahles und der SC-Holz dazu?

Der Holländer Emile Ratelband hat geklagt, sein Alter offiziell von 69 auf 49 zu senken. Er verspricht sich davon bessere Chancen auf dem Arbeits- und Paarungsmarkt.

Schlechte Nachricht: Die Montagsspiele in der Fußball-Bundesliga werden wieder abgesetzt. Was mache ich denn dann montags? Ohne den täglichen Fußball läuft das Leben einfach nicht rund.

Flintenuschi erlebt mit ihrer Vetterleswirtschaft einen Rohrkrepierer. Sie hätte auf die Vergabe der Gutachten besser gut achten sollen!

Bischof Gerhard Feige nimmt allen Mut zusammen und entlässt einen Pfarrer, der mit den Gaben aus dem Klingelbeutel das Zockerglück zwingen wollte. Rien ne va plus.

Ach was waren das noch für Zeiten, als der SSV und WSV für Handgreiflichkeiten an den Wühltischen sorgte. Mit Black Friday und –Weekend, in der Black Week, beim Black Shopping und am Cyber Monday schwappt ein weiterer Unsinn über den großen Teich. Nach dem goldenen M, KFC, Thanksgiving, Trumpelstilzchen und Fake News könnten wir auch darauf gut verzichten.

Wir gratulieren: Micky Maus wird 90! Gut gehalten – ohne Falten.

Gute Nachricht: Die Lizenzen für 5G werden versteigert. Leider ohne Rücksicht auf die Milchkannen. Die versauern weiter in den Tälern der Ahnungslosen.

Kaum gibt der Irre aus der Neuen Welt mal ein paar Stunden Ruhe, dann eskaliert es in der Ukraine. Genauer gesagt am Asowschen Meer. Man könnte vermuten hier sei mehr oder weniger viel Wodka im Spiel, am Besoffschen Meer.

Ohje, nicht nur Mutti, auch ihr Flieger (Flintenuschi lässt grüßen) hat Kommunikationsproblemen. Beide müssen Notlanden und auf dem Boden bleiben. Die Probleme beim G20 müssen warten, bis Mutti bei Germanwings gebucht hat.

Absolut tolle Idee: Es ist für kriminelle Asylanten ein Punktesystem vorgeschlagen worden. Je nach Schwere der Straftat erhalten sie eine bestimmte Anzahl von Strafpunkten. Wie Flensburg, nur ohne Auto. Bei > 60 Punkten droht die ultimative Abschiebung. Für Diebstahl gibt es beispielsweise 1 Punkt. Also nach 60 Diebstählen zurück in die Heimat. Es sei denn…….gut, sie haben schließlich auch Rechte.  Ich weiß gar nicht, ob ich lachen oder heulen soll.

Das ist jetzt wirklich genug für einen Monat. Oder?

Es fehlt noch der Verbrauchertipp des Monats. Kurkuma & Kraft durch den neuen Bio-Früchtetee. Das sonnige Gelb der Kurkuma und das tiefe Blau des Pfaus symbolisiert Schönheit und Unsterblichkeit. Diese Herstelleraussage habe ich nicht wirklich verstanden. Er ist übrigens eine von 22 Wanderlust-Sorten. Verstehe ich ebenfalls nicht. Die Anzeige wurde übrigens in lindgrün gestaltet. Die Mischung von Gelb und Blau ergibt ja Grün. Immerhin: Konsequent!