scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Autor: Armin (Seite 28 von 28)

Suppenkasper

Heute auf der Bundes-Tages-Karte: Diäten-Menü mit Berliner-Worthülsen-Eintopf und parlamentarischem Windbeutel. Garantiert frei von jeglichen Inhaltstoffen. Bunter, genderneutraler Beilagesalat, fair serviert.

Verbindliche Pöstchen-Reservierungen sind beim Koalitionsausschuss einzureichen. Für parteiübergreifende Absprache-Galas werden abhörsichere Separees zur Verfügung gestellt. Fraktionszwänge sind gegen Erhalt einer proteinreichen Ausgleichszahlung an der Garderobe in Empfang zu nehmen. Vitaminreiche Zuschüsse beim Aussitzen von cholesterinarmen Debatten, und mit Mammon angereicherte Sahnestückchen stehen jederzeit am Selbstbedienungs-Büfett zur freien Verfügung.

Mein Rezept für erfolgreiches Überstehen der Legislatur Perioden: Man nehme: Eine ordentliche Aus- bzw. Einbildung zum Administrationsbrei. Rühre eine gehörige Portion Unverfrorenheit und Schamlosigkeit darunter, und verfeinere die Masse mit einer nichtssagenden Prise Gedankengut. Geschmacklos abgerundet wird das Gericht durch satte Pensionen und reichhaltige Zuwendungen. Dem Zubereiter sei geraten – keine Scheu weitere Nuancen in die Suppe einzubrocken, da er sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie selber auszulöffeln hat.

Kredenzen möchte ich jetzt das filigrane Parlament-Süppchen im Dialog mit dem Polit-Kasper. Polit-Kasper findet man in jeder Fraktion. Besonders gerne bedient man sich ihrer in den Opposition-Parteien. Vom Wähler mit Stimmen nicht so reichlich bedacht, suchen sie grundsätzlich in jeder Suppe ein Haar. Und wenn sie es auch persönlich einfliegen müssen, sie finden es! Wider manche Vernunft sind derer Fettaugen zu viel oder zu wenig. Entgegen jedem besseren Wissen, schwimmt generell die falsche Nudel oben. Mag die Geschmacksnote noch so harmonisch sein, grundsätzlich ist es zu viel der Würze oder es fehlt gar an Schärfe. Manch Kasper liest aus der Buchstabensuppe den Niedergang des Abendlandes. Auch wenn die Rhetorik und Argumentation schon schimmlig ist, sie wird gebetsmühlenartig immer wieder frisch serviert. So lange, bis niemand mehr exakt weiß, ob die Aufklärung nun brutalst möglich, die Entscheidung alternativlos und die eigene Meinung vorher nicht eine entgegen gesetzt andere war. Realpolitik eben.

Wer sind also nun die Polit-Kasper? Die, die die Suppe einbrocken oder auslöffeln? Die, die sie kochen oder verwässern? Oder alle? Oder gar die Grandler an bayrischen Biertischen? Oder Ursula von der Leyen, die bisher weder noch hat? Gut, die Frisur sitzt. Da kann kein Oppositioneller auf ein loses Haar hoffen! Und genau an dieser Stelle stellt sich die Frage: Wie heißt eigentlich der weibliche Gegenpart zum Kasper? Ich finde, wenn schon Gleichberechtigung, dann konsequent!

Freitag, der 13. Mai 2016

Tag der Arbeit

Ist es nicht ein Widerspruch in sich, dass ausgerechnet der Tag der Arbeit ein Feiertag ist? Allerdings wäre es umgekehrt unserem Bruttosozialprodukt auch nicht gerade förderlich. Den internationalen Kampftag der Arbeiter haben wir von den Amis übernommen. Wie so viele weitere, zum Teil höchst überflüssige Dinge. Aus den Frikadellen wurden Hamburger und die Plage McD, aus St.Martins-Umzügen Halloween, aus Körperertüchtigung Aerobic, aus Hosen Blue Jeans, aus der Prinz-Heinrich-Mütze die Baseballkappe und aus der Lindenstraße unzählige Daily Soaps.

Und was ist aus den guten alten Demos der Arbeiterklasse geworden? Ein paar ewig Gestrige, diverse Altsechziger, ein kümmerlicher Rest Gewerkschaftler – finito! Die blauen Bänder des Eduard Mörike changieren für den einen Tag in rote Fahnen, und es reicht eine Handvoll Hästräger, um die Demo in geordneten Bahnen zu halten. Die 1.Mai-Demo ist als Klassiker der großen Prozessionen, wie die Walpurgisnacht, der Laternenumzug an St. Martin oder Pegida, im Ranking deutlich ins Abseits geraten.

Am 1.Mai trifft sich die Arbeiterklasse beim Mai-Hock und trinkt Mai-Bock. In den Wohnstuben wird eine Mai-Bowle angesetzt. Favoriten sind hier Waldmeister und natürlich Erdbeere. Ananas rangiert auf Platz drei. Die örtlichen Vereine bessern mit dem ersten Outdoor-Grillen ihre maroden Vereinskassen auf, selbstgebackene Kuchen und welke Salate bereichern das Angebot. Vegane Gerichte oder eine Rücksichtnahme auf Laktose Unverträglichkeiten müssen an diesem Tag hinten anstehen. Sie haben schließlich mit dem Kampf um bessere Arbeitsbedingungen, gerechten Lohn und gleiche Bezahlung für Frauen nichts zu tun!

Schon lange bevor die Dämmerung hereinbricht, brechen die ersten Mai-Opfer zum Heimweg auf. Für heute ist genug gekämpft! Der Mai-Bock hat gewonnen. Später dann, wenn die ersten Mai-Käfer um die schweren Häupter schwirren, stimmt der ein oder andere dann doch noch ein altes Kampflied an, und auf den Bierbänken werden die Reihen fest geschlossen. In diesem Jahr werden die Hocks wohl dem Mai-Regen zum Opfer fallen. Die Kassen bleiben leer, die Würste und Schnitzel wandern in die Tiefkühltruhen der Vereinsmitglieder und die Kuchen werden unter den Helfern aufgeteilt. Der Wonnemonat tut sich schwer seinem Namen alle Ehre zu machen. Selbst der Mai-Regen verfehlt seine legendäre Wirkung. Morgen ist wieder Maloche angesagt!

 

01.Mai 2016

Verbraucherinformation

Verb, lat. verbum temporale / zeitliches Wort, auch Verbum, Zeitwort oder Tätigkeitswort. Das Verb ist, in seiner Funktion als Prädikat, typischerweise das Zentrum des Satzes. Sie werden nach Personen und Numerusformen flektiert. Ihnen kommt eine herausragende Funktion bei der Generierung syntagmatischer Beziehungen auf Satzebene zu, so dem Verhältnis zwischen dem Subjekt und dem finiten Verb.

Raucherin Weiblich / in der VI nahezu ausschließlich Männer. uns Allen leibhaftig vor Augen: Der Marlbüro-Mann. Raucherinnen mussten sich mit einem schmückenden Beiwerks Job zufrieden geben. Obwohl es gab natürlich schon die Ausnahme die die Regeln bestätigte: KIM, die schlanke, lange Kippe, die feingliederigen Frauenhände schmeichelte und von den gelben Hautverfärbungen geschickt ablenkte. Es halten sich bis heute hartnäckig Gerüchte, dass das KIM-Model gar keine Raucherin war! Über diese Irreführung möchte ich lieber gar nicht intensiver nachdenken.

Formation / lat. steht für Bildung von Gruppen von Dingen oder Personen, die eine bestimmte Struktur aufweisen. Auch für Gestaltung und Aufstellung. Populär für in der Geologie für Gesteinskörper-für eine hierarchische Einheit der Litho Stratigraphie. Im Militärwesen für die Anordnung von Truppenteilen. sprich Gefechtsformationen. In der Ornithologie für eine geometrische Anordnung bei Zugvögeln. Im Sport kennen wir z.B. den Formationstanz. Die römisch-katholische Kirche die geistlich-geistige Aus-Bildung zukünftiger Ordensleute. In der Elektronik die Erstaufladung der Elektroden für Bleiakkumulatoren. Und in der Papierherstellung bei der Blattbildung.

 

Man staune, was eine Verbraucherinformation so alles hergibt!

 

Mit Hingabe verfolge ich die täglichen Verbraucherinformationen im Fernsehen. Ein Quell der Lebensfreude und des Lebenselixiers. Streng genommen müssten spätestens ab dem Vorabendprogramm der öffentlich / rechtlichen Sender sämtliche Telefonnetze der Republik zusammenbrechen. Addiert man die unöffentlichen / unrechtlichen Seher hinzu, ergibt sich eine schier unfassbare Anzahl potentiell notwendiger Anrufe. Wie das? Ganz simpel: Nahezu 90% aller Verbraucherinfos fordern zu einer Nachfrage bei unserem Arzt oder Apotheker auf. Die Konsequenzen würde nicht nur die Telefonnetze zum kollabieren bringen, streng genommen würden auch Parkplätze vor Arztpraxen, Krankenhäusern und Apotheken im Chaos versinken.

Alterativen könnten die öffentlichen Verkehrsmittel bieten. Doch auch hier müssten klare Regeln für einen geordneten Ablauf sorgen. So sollte den Fern-Sehern der öffentlich / rechtlichen auch die Fahrgelegenheit in den öffentlichen Verkehrsmitteln vorbehalten bleiben. Den degenerierten Konsumenten der unöffentlich / unrechtlichen Verblödungsprogrammen würde zur Strafe die Sehzeiten durch Staus und in den  tumultartigen Szenen auf gebührenpflichtigen Parkplätzen auto-matisch reduziert werden. Das hätte sogar einen positiven erzieherischen Doppeleffekt! Weniger GZSZ-Zeiten, geringere Einschalt-Quoten, weniger Werbende, weniger Aufforderungen den Arzt oder Apotheker zu konsultieren – weniger ist bei diesem Beispiel also entschieden mehr! Ob sich dadurch allerdings auch die IQs signifikant verbessern würden bleibt zunächst wohl eine Illusion. Es wäre jedoch einen Feldversuch wert. Der Nachteil jedoch – die gesunkenen Rückfragen hätten zur Folge, dass die Zeiten für die Folgen wieder verstärkt genutzt werden könnten. Alles wäre dahin! Aber man wird ja noch träumen dürfen!

 

Zu den Verbraucherinformationen selbst. Eigentlich verwirren sie mehr, als sie informieren. Ist die Salbe Proff nun besser als Doc? Voltaren wirksamer als Kytta? Oder gar Dildo oder Dilco, oder wie das Zeug heißt. Warum geht nächtlicher Harndrang auf den Wecker? Und nicht auf die Blase?! Mit welchen Konsequenzen habe ich zu leben, wenn ich irrtümlich Aronal abends verwende, und Elmex am Morgen? Wenn ich trotz TaiGinseng vergesse es regelmäßig einzunehmen? Fördern Einnahmelücken auch die Gedächtnislücken? Bei Ratiopharm biedern sich Zwillinge an. Was soll das bedeuten? Hält doppelt besser? Oder ist geteiltes Leid = halbes Leid? Ach ja, und dann noch Schweini für fette Kartoffelchips. Da schalte ich doch lieber sofort um. O

Wer`s glaubt wird selig.

Nun ist das so eine Sache mit dem Glaub. Ganz gleich zu welcher Konvention man neigt, ob römisch/katholisch oder griechisch/römisch oder griechisch/paradox, ob an Gott oder an Allah, ob an den Mammon oder Buddha oder was weiß denn ich. Glauben ist nicht wissen. Man glaubt also zu wissen, beim Glauben. Man glaubt zum Breispiel, dass der Bärtige, wenn man nur fest daran glaubt, angeblich sogar Berge versetzen kann. Treffende gesagt: Man macht es uns glauben.

Wissenschaftlich bewiesen ist meine mathematische Formel sicher nicht, aber ich glaube daran, dass: Je höher der IQ = mehr Wissen = weniger Glauben.

Gehen wir einmal davon aus, dass jeder an irgendetwas oder irgendwen glaubt. An die Darwin’sche Theorie, an den Urknall, an außerirdisches Leben, oder an einen dieser Götter. Bei näherer Betrachtung sind alle Glauben, gerne auch Religionen genannt, von Menschen ersonnen wurden. Die Gründe mögen vielfältiger Natur sein. Meistens dienen sie dazu, dem gemeinen Volk ein Fünkchen Hoffnung auf ein besseres Leben mit auf den Weg in die ewigen Jagdgründe zu geben. Wenn es hier und heute nicht so prickelnd läuft, dann aber spätestens im Jenseits. Wo immer das auch sein mag, und wer immer das dann in seinem Haushaltsplan berücksichtigt hat. Denn sicher ist: Es werden im Jenseits täglich, nein sekündlich, mehr Anwärter auf ein besseres Leben. Nicht alle sind grundsätzlich davon überzeugt, dass ständiges Jubilieren und Hosianna rufen ihren idealen Vorstellungen entspricht. Selbst wenn man im irdischen Dasein Helene Fischer, Xavier Neidoo, den Kastelruter Spatzen, Peter Maffei und anderen Schreckgespenstern sein Ohr lieh. Ein Ende dieser Jubelstürme steht nicht in Aussicht! Unzweifelhaft ein triftiger Grund sich für die 72 Jungfrauen zu entscheiden, auch wenn sie keiner vorher rechtzeitig zu Gesicht bekommen hat! Ob dann wirklich nicht doch der ein oder andere……

Auch mit der Widergeburt ist da so eine Sache. Man stelle sich vor, die lieben Mitmenschen, denen man im Besseren eins auswischen möchte sind noch einmal eine Sprosse auf der Leiter der Glückseligkeit noch oben geklettert. Blöd gelaufen – oder? Von einem Zurück habe ich bisher recht wenig stichhaltige Beweise erhalten.

Zugegebener Massen bin ich in den Parteibüchern der Religionen nicht wirklich sattelfest. Durch meine Zwangstaufe und der daraus folgenden, unvermeidlichen Teilnahme an den Religionsstunden, ist die eine oder andere Erinnerung allerdings noch leibhaftig. Einmal ganz abgesehen von der immer wieder gerne genommenen Ausgleichszensur, überwiegen die negativen Aspekte. Als besonders krasses, aber durchaus einleuchtendes Beispiel, sei die sogenannte unbefleckte Empfängnis genannt. Unaufgeklärt, wie die Generationen leichtgläubiger Christen nun mal waren, wurden sie mit der Mär vom Heiligen Geist befriedigt. Er war der Zeuger. Gott persönlich hat dann mehr oder weniger von seinem Sohn gesprochen. Ergo die Vaterschaft anerkannt = Gott-Vater. Ohne Gentest, ohne Klärung wer nun Anspruch auf Erziehungs-Urlaub bzw. Kindergeld hat.

Unstrittig ist Mutter Maria! Hier ist allerdings festzuhalten, dass sie ganz offensichtlich außerehelichen Geschlechtsverkehr vollzogen hat. Und, zählte das nicht zu den ganz schweren Sünden? Zu den Todsünden gar? Nebenbei bemerkt: Ist es Absicht oder nackter Zufall, dass in dem Begriff „Geschlechtsverkehr“ die Eigenschaft „schlecht“ eine Rolle spielt!? Finde ich gar nicht. Aber bei den Petersdömern ist das mit dem Sex ja generell so eine Sache. Reduziert auf die reine Fortpflanzung, und nur im trauten Eheparadies. Da sind andere Religionen weitaus offener!

Mir tut nur der Jupp irgendwie leid. Hat nix davon gehabt, kann noch nicht einmal den Zeugungsschmerz beklagen, muss sich aber um das Kindlein kümmern. Zeuger und Vater haben sich zwar geoutet, sich ansonsten aber in den Himmel abgesetzt. Ähnlich den Ritualen, wie es bis heute Priester, Bischöfe etc. praktizieren – nicht umsonst spricht man von „Kardinalsfehlern“. Aber wir wollen nicht alles verteufeln. Der Glauben hat auch gute Seiten. Er gibt so mancher armen Seele halt und Zuversicht. Allerdings wartet auch manche Ledige auf die unbefleckte Empfängnis. Leider wohl vergebens. Der Heilige Geist hat seine Schuldigkeit getan. Ein Anspruch auf weitere Wohltaten besteht nicht. Amen!

 

  1. Juni 2016

 

 

 

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