scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Kategorie: H Dies und Das (Seite 4 von 4)

Abgefahren

Wer beim Kauf eines neuen Automobils die kostenlose Sonderausstattung „Entfall des Typenschriftzuges“ wählt, trägt sich vorausschauend mit dem Gedanken Platz zu schaffen. Platz für allerlei Aufkleber, die dem folgenden Fahrer wichtige Hinweise geben, ohne die ein Fahren auf unseren Straßen zwar erforderlich aber eigentlich sinnlos ist. Auch ohne Typenschild kann man somit schlüssig auf den Typ Fahrer, bzw. Besitzer schließen. Quasi wird das Innere der Kraftfahrzeugsteuerzahler außen auf die Karosserie gekrempelt. Exakter: Aufs Heck. Vorne sind die begehrten Plätze bereits reserviert für Umweltplakette, Beleuchtungstest, Schweizer Vignette, österreichisches Pickerl, Kerbtiere und Steinschlag. Urlaubsfreudige Rentner sind stolz auf ihre Sammlung kompletter Jahrgänge von Schweiz Passagen.

Während die Frontscheiben-Beklebungen zum Großteil nationalen und internationalen Straßenverkehrs-Verordnungen folgen, dienen die Rückscheiben- und Heckklappen-Beklebungen eigentlich niemandem. Sieht man von einer Bereicherung der Aufkleber produzierenden Industrie einmal ab. Selbst eine optische Verzierung der Vehikel trifft höchstens für die Rostlauben von Studenten und ewigen Altsechzigern zu. Hier beherrschen „Atomkraft nein Danke!“, „Make peace not war“ oder „Morgens einen Joint, und der Tag ist dein Freund“ die verblassten Farbflächen der Oldtimer. Die Anbringung der Pläppser lässt in der Regel eine gewisse Gradlinigkeit und Ordnung arg vermissen.

Im krassen Gegensatz dazu sind die liebevoll aufgebrachten Verzierungen auf vorzugsweise Vans. Perfekt, auf den Punkt genau, weisen die Kleberle auf die Reproduktionen der Plakatierer hin. Neutrale Hinweise wie: „Baby on Board“ sind eher enttäuschend. Sie mögen entschuldigt sein, wenn die auserkorenen Namen der Sprösslinge für Normalos kaum nachvollziehbar sind, und deshalb von der Industrie tunlichst gemieden werden. Man möchte schließlich nicht auf Dakota-Blue oder so sitzen bleiben. Die korrekten Bezeichnungen auf die Nachkommen sind in jedem Fall zu empfehlen. Der oder die Erstgeborene wird auf die linken Seite geklebt, es folgen rechts die Zweit- und ggf. Drittkinder. Bei Empfängern höherer Kindergelder sieht man auch schon mal Anordnungen übereinander. Bei ungeraden Zahlen ergibt es allerdings ein unsymmetrisches Bild. Ob hier ein späterer Ausgleich in Planung ist, bleibt unerwähnt.

Äußerst beliebt sind auch alle Arten von Bekenntnissen zu Zielen im Urlaub, Mitgliedschafften in Vereinen oder Teilnahme an Aktionen. Beispielhaft seien nur diese Renner genannt: „Feuerwehr Brandeck“, „Lauf in den Mai“, „I like Sylt“, „Ich bremse auch für Bremsen“, „Stoppt Tierversuche, nehmt Opel-Fahrer!“ Für Hinweise weiterer Exemplare bin ich äußerst dankbar. Also: Augen auf im Verkehr!

12.Mai 2016

Alle Jahre wieder.

Wenn sich die November Depression zu ihrem Höhepunkt kumuliert, ist die Adventszeit nicht mehr fern. Und damit das heilsamste Mittel gegen den Trübsinn. Jedenfalls für den einen Teil der Menschheit. Diese Zeitgenossinnen verfallen in einen hektischen Dekorausch und vertreiben Nebel, Niesel und den moderigen Geruch welker Blätter. Auf Schritt und Tritt stolpert Mann über Kugeln, Kerzen, Lichter, Räucherstäbchen und co. Kränze aus den abenteuerlichsten Materialien, Gestecke und Mistelzweige säumen Flure, Tische, Sideboards, Türen, Fensterläden, Terrassen und Freiflächen aller Art. Kein Platz ist vor ihnen sicher! IKEA meldet Jahr für Jahr neue Umsatzrekorde mit Teelichtern, die es inzwischen in zwei praktischen Größen zu erwerben gibt. Übrigens ist es eine Mär, dass Teelichter ausschließlich bei IKEA angeboten werden. Vom Ein-Euro-Shop über XXL bis in jeden Tante Emma Laden – Dekoartikel stehen in allen Gängen, toten Ecken und versperren den freien Weg in die Kassenzonen. Selbst vor Tankstellen macht das Repertoire nicht halt, und man wird neben einem Kaffee to go und dem Kratzer „Scheibenfrei“ zum Kauf von Lichterketten, Lametta, Engeln und Nikoläusen angehalten.

Während die ersten Lebkuchenherzen bereits Anfang Oktober vernascht wurden, findet der obligatorische Kuss unter dem Mistelzweig aus Zeitmangel kaum noch statt. Und wenn, dann nur flüchtig und lieblos hingehaucht. Sollte es in der Rechtsprechung bei Scheidung noch die Schuldfrage geben, die Dekorateurinnen hätten schlechte Karten. Natürlich nur die verheirateten.

Pünktlich zum ersten Advent öffnen auch die Weihnachtsmärkte. Und ich bin mir sicher, dass der Glühwein zur Besänftigung der Duldsamen erfunden wurde. Wie sonst könnte Mann die besinnlichen Tage überstehen?

Wer glaubt, dass in Kellern, Garagen und auf Dachböden jetzt gähnende Leere herrschen würde, weil Engelchen und Kollegen das traute Heim in Gänze erobert haben, der irrt. Täglich erweitern neue Wesen das üppige Sortiment. Und ganz ehrlich: Wer kann dem Liebreiz der Figürchen schon widerstehen, die in unser Leben unversehens wieder Einzug gehalten haben? Um fürs neue Jahr Platz im Hobbyraum für sinnvolles handwerkliches Tun zu schaffen, sollte Mann sich bei Zeiten um das Anmieten einer vakanten Lagerhalle bemühen. Für die ersten Jahre wäre sicher eine Partnerschaft mit Gleichgesinnten erstrebenswert, sofern man sich über eine unverwechselbare Kennzeichnung des Eigentums verständigen kann. Deko-Sharing ist unter den Aktivistinnen leider verpönt. Man will jährlich neue, eigene Reizpunkte setzen. So bleibt der ganzen Herrlichkeit nichts anders übrig, als reichlich Glühwein zu konsumieren und geduldig auf den Dreikönigstag zu warten, wenn die Rumstehchen wieder sorgsam verpackt im Sommerlager verstaut werden.

Das Elfte Gebot

Du sollst nicht links fahren! Oder, welche ökologischen, ökonomischen gesundheitlichen Schäden entstehen für Umwelt, Gesellschaft und Krankenkassen.

Man nennt sie auch die Schrecken der Straßen, die Safetycar-Fahrer, die Lenkradbeisser, Rentner, Holländer und Ökoterroristen. Wo früher das Opel-Logo, der Wackeldackel und die überhäkelte Klopapierrolle das Statussymbol aller Verkehrshindernisse war, hat sich heute ein echter Paradigmenwechsel vollzogen. Silbergrau, passend zur Haarpracht, in metallischer Sonderlackierung bewegt sich die Klientel mit ein bis fünf Stundenkilometern langsamer als erlaubt über Landstraßen und Autobahnen. Auf längeren Geraden kann man sie ganz vorne, vor allen anderen Verkehrsteilnehmern, erspähen. Manchmal auch in langgezogenen Kurven, wenn sich der Rückstau gerade erst entwickelt. Bevorzugte Automarken sind immer noch mit einem Ring als Logo, allerdings ist der Blitze zu einem Stern mutiert. Die A- und B-Klassen einerseits, andererseits die Modelle mit dem Alibi-Blue in der Namensterminologie: BlueMotion, BlueTec, BlueDrive, BlueDoof. Millionen von Konsumenten lassen sich durch diese Bezeichnungen in die Irre führen. Oder, noch schlimmer, tragen das Blendwerk wie eine Gutmenschminestrants vor sich her – seht her, ich der Umweltapostel! Sie kutschieren alle sogenannte drei Liter Fahrzeuge. Leider nicht im Verbrauch, sondern im Volumen des Hubraums.

Die Bezeichnung mit „Blue“ soll natürlich eine saubere Umwelt vorgaukeln, in Wirklichkeit verbirgt sich dahinter die Blauäugigkeit der Konsumenten. Oder sogar der Promillegehalt in manchen Adern. Blue Motion – am Puls der Zeit.

Das Vorgeplänkel war notwendig, um einen geschmeidigen Einstieg in das Kernthema zu gewährleisten. Kommen wir jetzt zum Wesentlichen: Dem Elften Gebot – dem Rechtsfahrgebot. Der Niederschreibende, ein unfallfreier Held der Landstraße, ist ohne Zweifel prädestiniert für eine kompetente und subjektive Beurteilung der Rechtssituation. Seine millionenfache Kilometerleistung, und sein punktloses Flensburger Konto zeugen von uneingeschränkter, neutraler, gesetzesunwidriger Erfahrung auf allen Bundes- und Landstraßen, sowie allen Autobahnen von der A1 bis zur A995. Auch in den europäischen Ländern sind ihm Regelwerk und Verhalten der Ausländer selbst und deren Gesetzen hinreichend gegenwärtig.

Es ist ein folgenschwerer Trugschluss, dass der gemeine Safetycar-Fahrer ökologisch unbedenklich den fließenden Verkehr stört. Ganz abgesehen vom Rechtsfahr-Gebot. Mag er selbst seinen fahrbaren Untersatz am Limit des Minimalverbrauches und dem absoluten Stillstand bewegen, so muss man volkswirtschaftlich auch die im wahrsten Sinne des Wortes Folge-Schäden berücksichtigen. Wobei die Vokabeln „bewegen“ und „Rücksicht“ hier mit aller gebotenen Vorsicht zu genießen sind.

Wenn nach etlichen Kilometern der Rückstau seinem Höhepunkt entgegen strebt, spätestens dann sollte der  gemeine Safetycar-Fahrer eine kritische Bilanz seiner erzwungenen Entschleunigung ziehen.

Lassen wir die strafrechtlich relevanten Vergehen des Rechtsfahrgebotes und der Freiheitsberaubung einmal außen vor. Zunächst ist es der freigesetzte Bremsstau der die Umwelt und Gesundheit nicht nur der Nachfolgenden schädigt. Auch wenn sie nur ein paar wenige Kilometer in der Stunde schneller von A nach B unterwegs sind, ein nicht zu leugnender Fakt. Der Materialverschleiss an weiteren überlebenswichtigen Funktionsteilen ist sicher ebenfalls zu erwähnen, soll allerdings an dieser Stelle nicht vom Wesentlichen ablenken. Bei einer betriebswirtschaftlichen Vollkostenrechnung jedoch müssen sie einberechnet werden! Ebenfalls die daraus resultierenden häufigeren Besuche autorisierter Werkstätten. Dadurch wiederum die zusätzlichen Verbräuche der An- und Abfahrt, des Leihwagens, der Logistikkosten für Lieferung, Lagerung und Entsorgung des Altmaterials, des höheren Rohstoffverbrauchs, der Mehrarbeit, incl. Einbeziehung der Urlaubs- und Krankheitstage, aller Arbeitgeberanteile, Sparzulagen für Riesterrente, Kosten des Arbeitsplatzes selbst (Licht, Lüftung, Heizung, soziale Räume, Kantinen-Bereitstellung und Essenszuschüsse, etc.) – um nur einen flüchtigen Überblick auf die ganze Komplexität zu geben. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Die fadenscheinige Begründung der energie- bzw. kraftstoffsparenden Schleichweise trifft ausschließlich auf den gemeinen Safetycar-Fahrer selbst zu. Wiederum alle anderen Nachfolger verbrauchen durch erzwungenes erneutes Gas geben wesentlich mehr, als der gemeine Safetycar-Fahrer vorgibt einzusparen. Dieser erzwungene Mehrverbrauch multipliziert sich mit der Anzahl der Nachfolger um ein Vielfaches. Ein Verweis als Quervermerk sei an dieser Stelle gestattet, und soll den Blick auf die Endlichkeit des fossilen Brennstoffes richten!

Auch die Volkswirtschaft ist eine der Leidtragenden unter den Gepeinigten. Welche Verschwendung an Ressourcen! Abertausende an Stunden, die mit sinnvoller produktiver Arbeit ausgefüllt sein könnten, werden hier auf dem Asphalt vergeudet. Keine Wertschöpfung, sondern Wertschröpfung auf Kosten von Wohlstand, eines engmaschigen Sozialnetzes, höheren Renten, günstigeren Benzinpreisen, qualifizierterer Aus-, Weiter- und Einbildung, oder kultureller Förderung. Denker und Dichter statt Lenker und Bremser!

Zu Lasten der Allgemeinheit muss man selbstverständlich auch den Kostenberg rechnen, der bei den Krankenkassen zu Buche schlägt. Die Herz- und Kreislauferkrankungen führen die bedauernswürdige Statistik an. Wieviel Fahrer, Beifahrer, angeschnallte und unangeschnallte Hinterbänkler bekommen es sprichwörtlich an die Nerven, wenn das Elfte Gebot von uneinsichtigen Safetycar-Fahrern immer und immer wieder gebeugt wird. Egoistisch und unverantwortlich den Mitmenschen gegenüber.

Auf dem Platz hinter den Herz-und Kreisläufern rangieren die körperlichen Gebrechen. Zeichnen doch die gemeinen Safetycar-Fahrer ursächlich für so manchen Auffahrunfall verantwortlich, der durch ihre Behinderungsstrategie nur ihr eigenes jämmerliches Vorankommen im Blick haben. Vor ihnen präsentieren sich die Straßen ja in einwandfreiem freien Zustand. Abschleppdienste, der ADAC, Polizei, Ärzte, Krankenhäuser sowie Reha-Anstalten können sich nicht beklagen. Eine trügerische Auslastung. Haushalte, Budgets bzw. Kassen werden belastet – aus unseren Steuergeldern. Tröstlich nur, dass auch die gemeinen Safetycar-Fahrer zur Kasse gebeten werden. Wenn auch ihr Beitrag einem erbärmlichen Almosen gleichkommt, gemessen an dem Topf der gesamtgesellschaftlichen Belastungen.

Zu guter Letzt, wenn ich es mal so nennen darf, möchte ich auf die psychosomatische Komponente verweisen. Auf die zwischenmenschlichen Dramen, die sich im Innenraum der Kraftfahrzeuge abspielen. Dass bei dem unflätigen, niveaulosen Wortschatz, den sowohl unerhörten, als auch ungehörten Beschimpfungen und Hasstiraden, so manche Beziehung die Grenze jeder Harmonie tangiert, ist kaum verwunderlich. Paarberater und Scheidungsanwälte haben Hochkonjunktur und Wartezeiten, die den Staueffekt hinter gemeinen Safetycar-Fahrern um Längen übertrifft. Selbst Frauenhäuser verzeichnen einen überproportionalen Zulauf, da sich die häusliche Gewalt bis in die Fahrgastzellen der geleasten Mittel- und Luxusklasse-Kraftfahrzeuge verlagert. Diese sind wiederum steuerlich absetzbar, und so weiter, und Ford. Leidtragende sind unsere Kinder. Sie wachsen in zerrütteten Familien, bei allein erziehenden Müttern und Vätern auf. Traumatisiert fallen sie in die Hände skrupelloser Psychologen, meist mit Doppelnamen, wie z.B. Leutheusser-Schnarrenberger, die ihnen ökonomisches, veganes und katalysiertes Gedankengut nahebringen. Damit ist die Saat für nachkommende Generationen von gemeinen Safetycar-Fahrern ausgebracht. Dieser Kreislauf macht mir ernsthaft Sorgen! Sind es doch die Staugeschädigten selbst, die ihre Widersacher von morgen zeugen? Addiert man diese Eigengewächse zu denen hinzu, die im trauten Umfeld der gemeinen Safetycar-Fahrerfamilien heran wachsen, verändert sich zwangsläufig der Proporz zwischen Pros und Kontras. Bleibt die alles entscheidende Frage nach Zukunft des Nah-und Fernverkehrs: Stehen wir noch? Oder fahren wir schon?

P.S.: Ich möchte diese Abhandlung all denjenigen widmen, deren Intellekt ausreicht um ihre Gesinnung zu überdenken und, öko-logisch, zu korrigieren. Es ist nicht zu spät sich positiv zu einem entscheidenden Beitrag zum Wohle der Allgemeinheit durch zu ringen. Freie Fahrt für freie Bürger!

Allen Lesern möchte ich ein Zugeständnis abringen – das Verständnis dafür, dass sich für meine Lieblingsunsympaten keine passende Zeile gefunden hat. Der Ordnung halber seien sie hier wertfrei namentlich erwähnt: Uschi von der Leyen, Helene Fischer, Alice Schwatzer, Matthias Sammer, Xavier Naidoo, Peter Maffin, Til Schweiger, Lena Meyer-Landhuhn, alle russischen Leistungsdoper, die gesperrten Blatter und Blattini, der überlebenden Hälfte der polnischen Zwillingszwuckel, Donald Dumpf, Heidi Plump u.v.a. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit.

Technik kontra Natur

Um sich diesem traumatisierendem Thema mit wissenschaftlicher Gründlichkeit zu widmen, ist es von Nöten, einen Blick in Vergangenheit, auf die Evolution zu werfen. Denn die Natur als Solches lässt keine Gelegenheit ungenutzt, sich zum Wohle der Natur weiter nachhaltig zu entwickeln. Auch wenn diverse Hersteller gerne mit technischen Revolutionen prahlen, hinken diese doch generell hinter der Natur her. Man sollte sich dieser Erkenntnis zum Wohle des Fortschritts nicht generell verschliessen. Natürlich zum Wohle der Menschheit und zu einem Leben im haarmonischen Einklang mit Mensch und Natur. Selbst wenn sich allerlei hirnlose Formate in unsere Wohnzimmer zu schleichen versuchen, als da wären: „Bauer sucht Frau“, „GZSZ“, „Heidi Dump sucht die Superknalltüte“, „Florian Silbereisen, es singt für sie: Das Niveau“ oder uns diverse Richterinnen und Richter vor Augen führen, auf welchem Level sich bedauernswerte Kreaturen durchs jämmerliche Dasein harzen.

Doch nun zum eigentlichen Thema: Auch auf der aktuellen Entwicklungsstufe des Homo Sapiens kommt dieser immer noch nackt zur Welt. Sieht man von einem mehr oder weniger spärlichen Bewuchs im Bereich des Skalps einmal ab. Im Laufe des Heranwachsens von Körper, Geist und Haar entwickeln sich jedoch ganz erstaunliche Varianten. Hand in Hand mit dem Erreichen der Geschlechtsreife gedeihen an etlichen möglichen und unmöglichen Stellen des Körpers Haare in den unterschiedlichsten Ausprägungen und Farben. Die Trennung der Geschlechter vollzieht sich hier am offensichtlichsten. Während sich bei den männlichen Wesen der Haarwuchs zusätzlich im unteren und mittleren Gesichtsbereich fortsetzt, entwickelt der weibliche Körper andere Regeln. In dieser Altersstufe gilt für beiderlei Geschlechter, dass gewisse Verhaltensmuster den Erziehungsberechtigten unerklärlich bleiben, und gelegentlich Anlass zur Sorge geben. In der Rangliste des Vokabulars zum Beispiel erringen Begriffe wie „peinlich“ vordere Positionen und Badezimmertüren werden hermetisch abgeriegelt, als gelte es die Steuereinnahmen der Republik vor Uli Hoenes zu sichern.

Doch kaum haben sich die ersten Stoppeln gebildet, rückt man diesen bereits wieder zu Laibe. Einerseits ist dies sicher der Hygiene dienlich, andererseits ist eine sinnliche Anregung nicht gänzlich zu verleugnen. Während diese Massnahme Bazillen und Parasiten verhindern soll, zieht sie die lüsteren Spezies geradezu magisch an. Zumindest in den Augen der Väter, denen diesbezüglich eigenen Erfahrungen noch haarklein gegenwärtig sind.

Mit allerlei Hilfsmitteln wie Pasten, Wachse, Klingen und Scheren reduziert man nicht nur in erogenen-, sogenannten Bikini-Zonen, die Haarpracht, sondern auch an Beinen und Bäuchen. Ob nass oder trocken – ausgefeilte Apparate sorgen nicht nur beim Bartwuchs für kahle Resultate. Zum Leidwesen der Geglätteten müssen sich derartige Prozeduren allerdings regelmässig wiederholen.

Mit zunehmendem Alter registrieren wir weitere dramatische Veränderungen. Während sich die femininen Erdenbürger unter Schweissausbrüchen, Gemütsschwankungen und Hitzewellen gegen die Regel stämmen, expandiert beim maskulinen Pendant eine Art Fellbildung an weiteren Körperzonen. Besonders beliebt sind Rücken, Ohren und Nase.

Als einzige Ausnahme sei bei den Femen die lästige Zunahme im oralen Bereich genannt. Wobei die Natur hier auf eine Variante ohne Materie zurückgreift. Natürlich bleiben auch die Herrschaften von Ausnahmen nicht verschont. Wo in der Jugend eine prächtige Elvistolle ver-lockende Wirkung auf die Damenwelt ausübte, sorgen im reiferen Alter erweiterte Gesichtskreise für spürbare Entlastungen des Budgets der Figaro-Konsultationen.

Dass die Natur keinen Schritt, ohne die Notwendigkeit das Leben zu schützen, und den Fortbestand der Gattung zu gewährleisten, unternimmt, sollte jedem klar sein. Die stetig wachsenden Büschel an den Ohrmuscheln der Männchen bilden einen undurchdringlichen Schutz gegen den parallel anschwellenden Mitteilungsdrang der Andersgeschlechtlichen. Eine geniale Sensorik filtert automatisch Wesentliches von Unwesentlichem, was leider so manches Mal als Desinteresse zum Vorwurf gemacht wird, ist doch ganz auf natürliche Schutzmassnahmen zurückzuführen. Der auf Harmonie bedachte Gatte greift hier wie selbstverständlich zur Technik, und kürzt die Büschel auf ein beschwichtigendes, kommunikationsfreundliches Niveau.

Wenden wir uns nun einem letzten, äusserst kritischem Feld männlichem Schicksals zu: Den Nasenhaaren. Ihre Funktion ist selbst bei Udo Walz umstritten. Man kann nicht so recht eine nachvollziehbare Funktion erkennen. Einige verantwortungslose Zeitgenossen attestieren ihnen, dass man definierte Personen dadurch nicht mehr riechen können soll. Ich möchte an dieser Stelle jedoch das Nasenhaar dafür in keinem Fall haftbar machen! Sicher ist es lediglich ein kümmerliches Überbleibsel aus der Epoche der Jäger und Sammler. Im Zeitalter von A-mazon bis Z-alando ist die Spürnase nur noch für die Schnäppchenjagd einsetzbar.

Es ist dem Verfasser ein dringendes Anliegen, auf die ausserordentliche, medizinische Sensibilität der Schleimhäute hinweisen. Jeder, ich betone: Jeder, der schon einmal versucht hat, auch nur ein einziges Nasenhaar mit Gewalt manuell zu entfernen, der weiss, wovon ich spreche. Es schiessen umgehend Ströme von Tränen in die Augen, und die Hände fliegen reflexartig zum Schutz vor das Sinnesorgan. Dieser körperliche Schmerz ist nur noch von der seelischen und / oder körperlichen Pein zu toppen, wie zum Beispiel durch eine Zwangsbeschallung von Helene Fischer oder den Kastelruther Spatzen, ein Interview mit Thomas Müller, Boris Becker, Lothar Matthäus oder gar Ronald Pofalla, sowie der oskarverdächtigen Leyen-Schauspielerin Ursula, die in Hannover von der Leine gelassen wurde, oder einer Talkrunde mit Johannes B. Kerner, bzw. Alice Schwatzer,  oder gar die unachtsame, unsachgemässe Verwendung von thailändischen Gewürzpasten.

Es ist müssig zu erwähnen, dass alle ernsthaften Versuche mit Pasten und Wachsen, Klingen und Scheren hier kläglich zum Scheitern verurteilt sein müssen!

Den Mutigen gehört die Welt, und so entschliessen sich ganz tollkühne Unerschrockene mit Hilfe der Technik dem Übel ein finales Ende zu bereiten. Somit hält der Nasenhaarschneider Einzug in das letzte Rückzugsgebiet männlicher Alleinstellungsmerkmale, und rotiert es ins Abseits. Auch wenn es mittels gepolsteter Schulterstücke und dem Tragen von Hosen und Bärten, sowie unzähligen weiteren Anstrengungen nicht zur gewünschten körperlichen Gleichstellung gereicht hat, das Nasenhaar bleibt den Kerlen ultimativ vorbehalten!

Zu guter Letzt seien noch die folgenden philosophischen Fragen gestattet:             Ist der Nasenhaarschneider eine weibliche Erfindung?  Und wurde die Entwicklung womöglich gesponsert von Alice Schwatzer? Womöglich aus schwarzen Kassen mit unterschlagenen Steuergeldern? Warum gibt es keine kryptischen Oralhaarschneider für die Damen?

Bevor ich noch weitere offene Fragen zu Papier bringe, sollten erst einmal die oben genannten hinreichend geklärt werden. Auf diese Weise kann eine Vermischung der Themen vermieden werden, und es können keine Haare in die Suppe gelagen.

P.S.: An dieser Stelle muss ich noch eine Korrektur anbringen, und mich für eine falsche Bezeichnung entschuldigen. Nasenhaarschneider heissen nicht Nasenhaarschneider, sondern Nasenhaartrimmer. Warum auch immer?

Apropos: Der Testsieger ist übrigens der Panasonic ER-GN-30K! Er sorgt für einen exakten, ziepfreien Schnitt (aha –nicht Trimm!). Er lässt sich gut reinigen, liegt durch seine ergonomische Form gut in der Hand (die Lage in der Nasenhöhle ist nicht explizit dokumentiert. Hm!). Im Investitionspaket sind allerdings keine AA-Batterien inbegriffen. Was das AA mit der Nase zutun hat, verschweige ich wohlwollend.

Ach, dass in der Betrachtung die Augenbrauen keine Berücksichtigung gefunden haben, obwohl sie doch im Ungleichklang der Geschlechter eine dominate Rolle spielen, ist der Nachlässigkeit des Autors geschudet. An dieser Stelle, einer besonders exponierten, wie ich meine, sein dieser Nachtrag gestatt.

Ausprägung und Färbung sind zwar naturgegeben, doch nicht jede kann und will dies akzeptieren. Filigranes Zupfen mit Pinzetten oder optische Korrekturen mittels Rasiermesser sind dabei die harmlosesten Instrumente weiblicher Eitelkeit. Rigorose Entfernung gewinnt zunehmend Freundinnen. Die kahlen Stellen werden schliesslich per penibel gespitztem Kajalstifte graphisch modelliert, und, dem Zeitgeist folgend, per Tattoo für die Ewigkeit auf die Stirn gebrannt. Das Modell Theo Weigl ist jedoch out!

Frühling

Endlich herrscht wenigstens bei der Wetterkarte wieder Ordnung. Seit Jörg Kachelmann sich den Attacken der unvermeidlichen Alice Schwatzer ausgesetzt sah, war aber auch nichts mehr, wie es einmal war. Alles was Recht ist: Tiefs sind weiblich und Hochs männlich. Immer schön im Wechsel. Auf Alf folgten Benno, Claudius, Dietrich, Edwin und Friedhelm, und bei den Damen machten Britta, Carolina, Daniella, Emma, Futaba und Gudrun von sich Reden. Da kann Eduard Mörike sein blaues Band flattern lassen, wie er will.

Beim offiziellen Frühlingsbeginn sind die Fronten ebenfalls nicht hinreichend geklärt. Der Mensch sehnt sich nach klaren Regeln. Wonach, um Himmels Willen, soll er sich denn aber bitte beim Frühlingsbeginn richten. Ich persönlich ignoriere sowohl den meteorologischen, als auch kalendarischen und richte mich ausschließlich nach den besagt und besungenen Gefühlen. Zugegeben, hier findet, ganz unabhängig von jedweder Blütenpracht, das Sprießen nicht zwingend nach reproduzierbaren Gesetzmäßigkeiten statt. Frühlingsgefühle stellen sich im Herbst des Lebens gerne auch erst im Hochsommer ein. Werden dann allerdings billigend in Kauf genommen. Gelegentlich sogar hemmungs- und willenlos.

Selbstverständlich gibt es weitaus verlässlichere Parameter. Neben der gelben Blütenpracht auf Wiesen und in gepflegten Vorgärten, kann man sich auf die gelben Nummernschilder auf der A5 blindlinks verlassen. Wenn die Tulpen das niedere Land hinterm Deich flächenmässig bedecken, starten die Erfinder schnittfester, roter Wasserbällchen gen Süden. Entgegengesetzt zu den Routen der Zugvögel. Offensichtlich ist es den Holländern nur gelungen die Gene bei Tomaten und Tulpen, etc. zu manipulieren, nicht aber ihre eigenen. Die unaufhaltsame Vaterlandsflucht über die linken Fahrbahnseiten unserer Republik findet zwanghaft statt, wie bei den Muslimen die Pilgerreise nach Mekka. Nur wenige Exemplare sind in der Bundesrepublik ansässig geworden und belästigen uns mit weiteren Kulturgütern, die wie ihr Land unterhalb unseres Niveaus liegen. Als herausragende Beispiele seien genannt: Andre Rieu, Rudi Carrell, Heintje, Klaas-Jan Huntelaar, Johannes Heesters und, besonders erwähnenswert: Arjen Robben, der sich in der besten Liga der Welt durch die Strafräume schwalbt. Und da bekanntlich eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, fliegt er und fliegt und fliegt…….in allen vier Jahreszeiten.

Tja, nun sitze ich hier mit meinem Talent und warte sehnlichst auf das Eintreffen des Frühlingsgefühls. Auf wenigstens ein wenig.

 

  1. April 2016

One Day Fly

Widmen möchte ich diese Niederschrift meinem Schatzele, ohne das es nie zu einer derartig fundierten Betrachtung dieses täglichen Phänomens gekommen wäre. Ich bedanke mich für die nicht nachlassen wollende Penetranz mich an das Versprechen einer Aufarbeitung mit Nachdruck zu mahnen. Danke, Schatzele!

 

Die tagaktive Ephemeroptera führt ja nun wirklich ein bedauernswertes Dasein. Kurz, aber an Tristesse nicht zu unterbieten. Jetzt werden sie sicher genau wissen wollen: Wer ist diese Ephemeroptera? Das ist auch ihr gutes Recht, und so möchte ich sie auch nicht länger auf die Folter spannen, oder sie gar nötigen, sich Wikipedia oder dem alt herkömmlich Konrad Duden vorzunehmen, um Licht in das lateinische Dunkel biologischer Abgründe zu erlangen.

Hinter Ephemeroptera verbirgt sich keine Geringere als die gewöhnliche Eintagsfliege. Gewöhnlich – wohl eher außergewöhnlich! Der Name hätte nicht treffender gewählt sein können, denn dem armen Kerbtier ist es nicht vergönnt, wenigstens ein einziges Mal einen Sonnenuntergang zu erleben, oder Carmen Nebel, Florian Silbereisen oder Johannes B. Kerner. Wobei ich, wenn schon zeitlich begrenzt, jederzeit den Sonnenuntergang favorisieren würde. Natürlich überlasse ich diese Entscheidung jeder Ephemeroptera selbst. Bedauerlich ist allerdings, dass eine einmal getroffene Entscheidung zu Gunsten z.B. des Aktuelle Sport Studios nie mehr korrigiert werden kann.

Noch schlimmer als der Verzicht auf eine Talk Runde mit Anne Will ist die wissenschaftlich nachgewiesene Tatsache, dass sie niemals in ihrem jämmerlichen Vegetieren in den Genuss eines One-Night-Stands kommen kann. Die zunehmende Lebenserwartung bremst unmittelbar vor den Sechsbeinern jäh ab. Ganz im Gegenteil: Moderne chemische Mittelchen, die den, in urbanen Stuben unersetzlichen, gelben Klebebändern, wirkungsvoll ersetzen, bereiten ihnen mitunter ein plötzliches Ende. Noch vor Ablauf ihres Lebenszyklus.

Die Eltern der Eintagsfliegen begrüßen die Tatsache, dass ihnen jedwede pubertäre Anwandlungen erspart bleiben. Sofort nach dem Schlüpfen erlangen sie die volle Geschlechtsreife. Während wir Menschen in der Regel gerne festen Boden in Form von allerlei Möbelstücken zum Vollzug der Fortpflanzung bevorzugen, kopulieren die Ephemeropteras im Fliegen. Wer dies, gegen jedes besseren Wissens, ausprobieren möchte, dem sei geraten, sich um eine umfassende Berufsunfähigkeits-Versicherung zu bemühen.

Nach der Paarung pflanzen sie sich mit 1.000 bis 8.000 Eiern überproportional fort. Auf diese Art und Weise ist eine humane Alterszeit mit gesichertem Auskommen gewährleistet. Selbst über Minuten!

Brigitte, und ihre gleichnamige Diät, findet in Insektenkreisen kaum Interessenten. Schlüpfen, Fliegen, Paaren, 1.000 bis 8.000 Eier legen – da bleibt für eine kalorienbewusste Nahrungsaufnahme keine Zeit. Wen wundert es da, dass Vegetarier, Veganer, sowie Laktose- und andere Unverträglichkeiten weitgehends unbekannt sind. Auch unter Mitgliedern artverwandter Flugbegleiter, wie z.B. der Obstfliege oder der gemeinen Schmeißfliege gehören Allergien nicht zur Allminute.

Die ohnehin kostbare Zeit der Eintagsfliegen wird bei ihrem penetranten Flug um Lampen und dem ständigen Anfliegen von Fensterscheiben, sinnlos verschwendet. Ohne eine Entwicklung der Lernkurve nach oben wird deutlich, dass der Besuch einer ordentlichen Kerbtierschule sowohl kostenlos, als auch umsonst war. Besonders wissbegierige Exemplare sind beim ABC nicht über das Ypsilon hinaus gekommen, da sie, abgelenkt durch didaktisches Material, vorzeitig einer Klatsche zum Opfer erlegenen sind.

Was auch immer die heutige Zivilisation prägt, die Eintagsfliege kennt weder den Drei-Tage-Bart, noch Mario Bart. Weder die Menstruation-Tage, geschweige denn die Wechseljahre. Ihr Aufenthalt in Stundenhotels hat ebenfalls keinerlei Auswirkungen auf ihre Lebenserwartung, sowie der Erwerb einer Monatskarte bei der Deutschen Bundesbahn. Sie interessiert keine Wetterkarte und keine Stauinformation. Weder DAX noch Wahlprognosen beeindruckt bzw. beeinflusst ihre Kreise um Leute und Lampen. Der Sinn ihres Lebens scheint darin zu bestehen, sich irgendwann selber zu überholen. Bei so manch ehrgeizigem Yuppie erkenne ich ähnliche Verhaltensmuster. Sei`s drum.

 

  1. April 2016

 

 

Spötterdämmerung

Es quält mich schon länger die Frage aller Fragen: „Wer um Himmels Willen hat den Satan erschaffen?“ An seiner Existenz ist wohl kaum ernsthaft zu zweifeln. Wie sonst wären die globalen schlechten Nachrichten, Kriege, Verbrechen und Katastrophen und die täglichen Fernsehprogramme zu erklären? Das kann der Herr bei der Erschaffung doch nun wirklich so nicht gewollt haben. Am siebten Tag, an dem er ruhte, muss ihm der Teufel ins Handwerk gepfuscht haben. Und sogleich bekamen es die unschuldigen Adam und Eva zu spüren. Eva muss Vegetarierin gewesen sein, denn das Cleverle aus dem Hades lag mit dem Apfel goldrichtig. Andere Erklärungen wären Obsttag oder Brigitte Diät, wenn das vegane Gedankengut sich noch nicht bis ins Paradies herum gesprochen haben sollten.

Nach erfolgreicher Versuchung machte sich der Pferdefuß umgehend an weitere kleine und große Nadelstiche für die Menschlein, um ein Zusammenleben in sozialer Harmonie nachhaltig zu stören. Als Minuspol zum Paradiesgarten Eden schuf er u.a. die Oasen Panama, Cayman Inseln, Luxemburg etc. und die Briefkästen. Und aus dem Schattenreich etablierten sich weitere dunkle Gesellen der Unterwelt: Schwarzseher und Schwarzseher, Schwarzfahrer, Schwarzwurscht, Schwarzmarkt, Schwarzarbeit, Schwarzgeld und schwarze Kassen, Alice Schwarzer, Raben und einzelne Schafe, dem schwarzen Mann, Schwarzmaler, Druckerschwärze und die CSU.

Der Konter vom Lieben Gott ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Gleich am folgenden Montag antwortete er mit himmlischen Alternativen: Dem Weißen Sonntag, der Berliner Weißen, Hennes Weissweiler, Mayonnaise, und der weißen Weste, mit Weisheitszähnen und Weisswurscht. Albinos waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Produktionsplanung.

Doch seit der Ratifizierung der 40-Stundenwoche kam seine Heiligkeit mit dem Konterfahren nicht mehr nach. Mephisto übersäte die Menschheit flächendeckend mit Versuchungen en gros. Til Schweiger, Helene Fischer, Peter Maffay, Xaver Neidoo, Ursula von der Leyen, Uschi Glas, Markus Söder, Uli Hoeness, Mario Bart, Barbara Schöneberger, den Kastelruther Spatzen, Florian Silbereisen, Carmen Nebel, um nur ein paar krasse der überflüssigsten Beispiele zu nennen. Verblödet, falschen Göttern huldigend vegetieren die Menschlein nun vor sich hin. Immer mehr erlagen der Versuchung schlechthin, dem Apfel. Sie verbilden sich mit Bunte, Frau im Spiegel, der Aktuellen, Apotheken Umschau und Bild. Vegetarier, Veganer und bekennende Ver(z)ehrer von Stadionwürsten liefern sich mediale Wortgefechte um Nährwert und Mehrwert von Bratlingen aus Tofu. Den Spöttern dämmert es so langsam – die Sommerzeit ist schuld und die Seite voll. Toll!

10.04.2016

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