scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Autor: Armin (Seite 18 von 28)

Fastenzeit

Fast wäre sie in dem ganzen Durcheinander von Sondierungen und Rücktritten, den chemischen Spielen in Korea und dem Treiben der fünften Jahreszeit in Vergessenheit geraten: Die Fastenzeit. Die allseits beliebte Fastenzeit. Im christlichen Glauben sind es exakt 40 Tage! 40 Tage lang Verzicht pur. Schon die alten Griechen übten sich in Askese. Allen Völlereien und Übermäßigkeiten die krank oder süchtig machen, soll man entsagen: Zigaretten, Alkohol, Essen, Frauen respektive Männer etc., quasi Wein, Weib und Gesang. Und der trendbewußte Nerd outet sich mittlerweile mit den absonderlichsten Enthaltsamkeiten. Anders sein als die anderen, aber trotzdem mitschwimmen im Mainstream.

Da ist das Heilfasten ja noch das harmloseste. Ein medienfreier Fastenplan z.B. ist sicher auch ohne große Entzugserscheinungen einzuhalten. Bei den ständigen Wiederholungen hat man es ohnehin bereits gesehen, oder hat schon bald wieder die Möglichkeit es nachzuholen. Außerdem ist es bei dem Schwachsinn keine ernsthafte Herausforderung zu verzichten.

Beim Wasserfasten darf man nur Wasser trinken und Wasserlassen. Der Verzicht auf Bier und Wein ist hier gleich inklusive! Hardliner sollen sogar nur Wasser aus dem Hahn trinken. Außer Veganer, ob der Nähe zum Federvieh.

Beim Veggiefasten wird es schon problematischer. Denn, was machen die Veganer? Essen die dann Fleisch? Oder gar den kümmerlichen Rest ihres übersichtlichen Speiseangebotes auch nicht?

Plastikfreies Fasten – es entschlackt zwar nicht Leib und Seele, aber das Gewissen. Alkoholisches gibt es ja Gott sei Dank überwiegend im Glas. Aber, das Über-wiegende kommt dabei allerdings doch etwas zu kurz. Doch die Grüne Tonne dankt es euch!

Das kann nur noch übertroffen werden vom Wastefasten. Also gar kein Müll “konsumieren“. So verpasst man dem Müll eine ordentliche Abfuhr!

Klimafasten schlägt in die gleiche Kerbe. Weniger Essen, besonders Rindersteaks mit den daraus resultierenden tierischen Abgasen entschlackt den CO² Ausstoß.

Fairtrade- und Biofasten ist klar: Da gibt man sich ausschließlich Brief und Siegel drauf. Tierwohl wird auch noch gerne genommen und Regio, unbedingt Regio!

Achtsamkeitsfasten, hier wird ausnahmsweise einmal Mehr gefordert. Achtsamkeit ist kein esoterischer Unsinn, es ist ein Beitrag gegen Schwierigkeiten im Hier und Jetzt. Heißt es. Also bleibt aufmerksam.

Der Smartphone-Fastenplan – wie geht denn das? Ganz einfach: Man lade sich eine App herunter und erfährt augenblicklich digital, wenn man das Smartphone-Fasten gebrochen hat. Eine wahre Wohltat für die gesamte Menschheit wäre das schon!

Fasten-Fasten, ist mein persönlicher Favorit. Einmal sich konsequent von allen Fastenplänen enthalten. Da gebe ich euch eine Garantie, dass ich das ohne Ausrutscher einhalte. Geht doch!

 

Hotel Twachtmann

Ostwestfalenlippe (OWL), besser bekannt unter der Bezeichnung „gelobtes Land“, hat neun nach Christus nicht nur den tapferen, heldenhaften Bezwinger der Römer hervorgebracht, sondern in den Jahrhunderten auch Persönlichkeiten, die nie das elektrische Rampenlicht der Öffentlichkeit erblickt haben. Obwohl sie es weiß Gott verdient gehabt hätten. Ihnen zur Ehre möchte ich hier und heute eine Geschichte erzählen, deren Zeitzeuge ich sein durfte.

Mitten in OWL, unweit der Stadt die es eigentlich nicht gibt, Bielefeld, liegt Herford, meine Geburtsstadt. Im Zentrum von Herford hat sich das Kaufhaus Klingelthal ausgebreitet, dem Mekka modebewusster Ostwestfalen. Die dekorative, animierende Gestaltung der Schaufenster lag in den kreativen Händen der sogenannte Schmücker Willi und Kalla. Dem Herrn Sale gehörte damals noch nicht die bunte Vielfalt der Geschäfte aller Einkaufsmeilen. Und Sale hieß noch WSV oder SSV oder so. Der Schmücker Willi hieß Willi, weil sein Vater Willi hieß und Kalla hieß im richtigen Leben einfach nur Karl. Außerdem gehörte Barny zur Clique und eben ich. Barny hieß übrigens Michael und war langzeitleiert mit Petrilein, die in besonders brennzlichen Situationen auch gerne mit dem Schmusenamen Liebileinchen umgarnt wurde. Petrileins Eltern herrschten im „Weißen Hirsch“, eine Kneipe wie sie klassischer in OWL nicht sein konnte. Es gab Soleier, Mett- und Käsebrötchen sowie Nonnenpfürze und lag strategisch positioniert unmittelbar neben einer Kirche. Petrilein und Barny wohnten im Hinterhof des Weißen Hirsches, ebenfalls strategisch optimal positioniert, weshalb wir uns auch bei trüben Aussichten die Sun Downer bei Herrn und Frau Lippert einflößten. Frau Lippert hieß Frau Lippert und Herr Lippert hieß Kurt. Nur handverlesene Privilegierte durften Kurt zu ihm sagen, für das trinkfeste Fußvolk blieb er respektvoll Herr Lippert. Während Frau Lippert die Mettbrötchen liebevoll mit Zwiebelringen garnierte, und die nackten Käsescheiben mittels Paprikapulver zum Verzehr verfeinerte, zapfte Kurt die Pilsken. Er selbst bevorzugte im Stundenrhytmus eine Kombination aus einem Schuss Export im Wasserglas, mit einem Pinneken Wacholder, den er sich mit dem Schuss Export in Sekundenbruchteilen einverleibte. Ein kurzes Schütteln durchzuckte seinen Körper, richtete ihn wieder auf. Beide Gläser wurden flux durch das hygienisch bedenkliche Wasserbecken geschwenkt, mit einem blaukarrierten Allzweckhandtuch ausgeledert und zielsicher kopfüber zurück in die Vitrine gestellt. Die Gläser kopfüber. Nicht Kurt!

Trotz aller familiären Bande zog es uns zum regelmäßigen samstäglichen Frühschoppen allerdings ins Hotel Twachtmann. Genauer gesagt in die dazu gehörige gleichnamige Kneipe „Bei Twachtmann“, unmittelbar auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Das Hotel Twachtmann, ein feudales drei Sterne Hotel, war das erste Haus am Platz. Vergleichbar etwa mit dem Adlon in Berlin, dem Vier-Jahres-Zeiten in Hamburg oder dem Bayrischen Hof in München, eben nur mit drei Sternen und in Herford.

Vom Kaufhaus Klingenthal aus sind es nur ein paar Schritte durch die Passage, gesäumt von einer Schaufensterfront auf der einen Seite, auf der anderen Seite die Pommesbude von Herrn Fels. Herr Fels sein Sohn Gunther war ein Klassenkamerad von mir. Er versorgte uns täglich mit den übriggebliebenen Frikadellen vom Vortag, und trug sommers wie winters den unverwechselbaren Duft von Frittenfett im Ranzen. In den Gründerjahren gab es ausschließlich die besten Rostbratwürstchen vom Metzger Spengemann, Currywurst und Pommes rot/weiß, und ausschließlich Stehtische. Bratwürstchen, Currywurst und Pommes rot/weiß werden in OWL kulturgerecht ausschließlich im Stehen gegessen! Im Zuge der Erweiterung des kulinarischen Angebotes um panierte Schweineschnitzel, halbe Grill-Hähnchen und Kartoffelsalat aus dem Eimer, gesellten sich in den Wachstumsjahren auch kleine runde Blechtische, umringt mit weißen Plastikstühlen, zum Mobiliar, welche die Freiräume der Passage Quadratmeter um Quadratmeter eroberten. Panierte Schweineschnitzel und halbe Grillhähnchen mit Kartoffelsalat aus dem Eimer werden traditionell in OWL im Sitzen verzehrt.

Auf dem Weg zum Hotel Twachtmann begrüßten wir kurz aber höflich Gunther, der um diese Uhrzeit gelbliche Kunststofftuben mit Senf bzw. rote mit Ketchup sowie weiße mit Majo und Metallständerchen mit Papierservietten auf den Tischen bereitstellte. Darüber hinaus legte er frisches Eau de Bulette in den Nuancen Frittenfett, Frikadellenöl und Hähnchenmarinade nach. Erste Passagenpassanten bestaunten die bunten Auslagen in den Schaufenstern und erste Geschmacksfäden bevölkerten ihre Mundhöhlen. Man beschloss sich nach dem Shopping, derzeit noch Einkaufsbummel genannt,  eine Spengemann bei Herrn Fels zu gönnen.  Willi und Kalla hatten bereits seit dem frühen Morgen die entblößten Schaufensterpuppen mit den neuesten Fummeln sittsam bedeckt und sich den Frühschoppen reichlich verdient.

Einmal einen kurzen Schlenker um 90° nach rechts und schon stand man vor dem Hotel Twachtmann, respektive der dazugehörigen Kneipe „Bei Twachtmann“. Öffnete man das schwere hölzerne Eingangsportal nur um einen winzigen Fingerspaltbreit, schwappt einem eine volle Breitseite aus Bierdunst, Zigarettenqualm und Transpiration entgegen. Der dicke, schwere Filzvorhang, der halbkreisförmig den Eingangsbereich abschirmt, und die frische Luft im Freien und die miefschwangere Dunstglocke im Gastraum sichert, verbirgt zunächst für wenige Sekunden den Blick auf die Schar der illustren Gesellschaft und gibt dem Neuankömmling die Chance sich für das spezielle Klima im Inneren zu aklimatisieren. Nach heutigen Normen wäre die Ausgabe von Gasmasken sicher unumgängliche Vorschrift. Beim Betreten des Lokales durch den filzenen Vorhang konnte man sich der Blicke aller Anwesenden gewiss sein. Einige murmelten ein gezwungenes guten Morgen, anderen konnte man ansehen was sie dachten: Ach, die schon wieder.

Es war eine Ära, in der man sich unterhielt. Von Angesicht zu Angesicht. Das Smartphone war noch nicht erfunden. Und wer nichts zu sagen hatte, der schwieg einfach vor sich hin, starrte sein Pilsken an und freute sich über eine willkommene Abwechslung durch Neuankömmlinge. Die Wirtsleute, allesamt Angestellte des Hauses Twachtmann, gehörten seit Jahren zum Inventar. Herr Meise, genannt Meise, Herr Wacker genannt Herr Wacker und seine Frau Mathilde, die Wackermathilde. Die Herren waren traditionell gekleidet in schwarzem Anzug, mit Weste und Krawatte. Weißes, fleckenfreies Hemd selbstverständlich. Ganz Oberkellner, vom Scheitel bis zur Sohle. Dem Schuhwerk sah man auf den ersten Blick an, dass sie bereits unzählige Kilometer zwischen Theke und durstigen Seelen zurückgelegt hatten.

Die Wackermathilde, im bunten Schurz, war verantwortlich für Hygiene, führte das Regiment in der Küche und achtete auf defekte Glühbirnen, die offensichtlich in der lebensbedrohlichen Atmosphäre früher verglühten als in gemeinen bürgerlichen deutschen Haushalten. Meise und Herr Wacker konnten unterschiedlicher nicht sein. Herr Wacker hoch aufgeschossen und klapperdürr. Heute würde die Größe XXS sicher angemessen sein. Passend dazu trug er seit seinem Engagement ein mürrisches Gesicht, mit dem er, unbestätigten Gerüchten zufolge, bereits zur Welt gekommen sein sollte. Leise Regungen der Gesichtszüge glaubte der geneigte Stammkunde nur gelegentlich zur Quittierung einer Bestellung zu erkennen. Bei Meise konnte man getrost auf das Herr verzichten. Es wäre auch seinen Proportionen nicht angemessen gewesen. Er war etwas zu kurz geraten, trug seine Haare akkurat kreisförmig im Uhrzeigersinn gekämmt um seinen Kopf, der wiederum durchaus auch mit einem etwas größeren Körper harmoniert hätte. Außerdem sprach Meise sogar das ein oder andere Wort mit den Gästen. Allerdings nur mit den Stammgästen, versteht sich von selbst. Und  dieses Privileg musste man sich über Jahre redlich ertrinken. Meise war so kleinwüchsig, dass man ihm ein Fussbänkchen hinter dem Tresen platziert hatte, damit er überhaupt den Bierzapfhahn auf Zehenspitzen und mit ausgestreckten Armen erreichen konnte. Es war für uns absolute Ehrensache, dass wir unsere Bestellungen ausschließlich bei Meise in Auftrag gaben, und zwar sorgsam getrennt, nie in ganzen Runden. Es bereitete uns die größte Freude, wenn Meise um die Ecke der Theke bog und wir seinen kreisrunden Haarschopf bei jedem Schritt über den Schanktisch wippen sahen. Ob auf Meise in seinem trauten Heim ein sorgendes Weib wartete ist leider nicht überliefert.

Meise und wir waren zu einem eingespielten Team avanciert. Auf seine knappe, aber berechtigte Frage: „Frühstück?“ mussten wir nur noch bestätigend mit dem Kopf nicken und das Schicksal nahm seinen Lauf. Unter einem „Frühstück“ verstanden Auftraggeber und Auftragnehmer das klassische Gedeck, bestehend aus einem Pils und einem Körnchen. Den Korn bevorzugten wir ohne Ausnahme aus eckigen Flaschen. Korn aus runden Flaschen war unter unserer Würde. Eigentlich müsste es nicht erwähnt werden, aber für Nichtkenner der Szene in OWL: Mit Körnchen war automatisch ein Doppelkorn gemeint. Aus eckiger Flasche wie gesagt.

Als Stammkunden stand uns selbstverständlich das Recht auf einen reservierten Platz am Stammtisch zu. Der tönerne Ascher inmitten eines schmiedeeisernen Ständers prangte auf der Tischmitte. Über dem Ascher pendelte das unverzichtbare Schild „Stammtisch“. Es hielt unbedarfte Gäste davon ab, rücksichtslos Platz zu nehmen und sich von den messerscharfen Blicken Herrn Wackers an den Pranger nageln zu lassen. Meise bevorzugte mit einem militärischen Befehl „Reserviert!“ unmissverständlich für Ordnung zu sorgen. Unsere Gespräche drehten sich um die drei wichtigsten Themen des aktiven Lebens. Nur beim Auto wollte Barny nicht so recht  teilnehmen. Mangels grundsätzlichem Interesse. Barny war zwar im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis und eines Autos, zog es aber generell vor, Petrilein das Lenkrad zu überlassen. Außer ihm selbst, Petrilein und tiefgläubigen Nonnen mit großem Gottvertrauen war es auch nicht möglich, solch ein Gefährt zu chauffieren. Oder ist irgendjemand schon einmal das Abenteuer eingegangen einen DAF zum Fahren zu bewegen? Na also.

Barny hatte belgische Wurzeln. Väterlicherseits. Als quasi eingefleischter Belgier war eine besondere Affinität zum Radsport tief in seinen Genen verwurzelt. Eddy Merckx war sein unanfechtbares Idol und er, Barny, konnte jedes Radrennen in akzentfreiem Belgisch kommentieren. Emotionsgeladen, mitreißender als jeder ausgebildete Sportreporter jemals vermochte. Besonders die Kopfsteinpflaster-Abschnitte des Frühjahres-Klassikers Paris – Roubaix gehörten zu seinem bevorzugten Repertoire, das Barny nach einigen Frühstücksgedecken bei Twachtmann gerne zum Besten gab. Es ist müßig zu erwähnen, dass das vorgetragene Rennen stets nur einen Sieger kannte: Eddy Merckx! Natürlich mussten wir den Erfolg des abgöttisch Verehrten gebührend feiern, und so ergab es sich mehr oder öfter regelmäßig, dass aus Petrilein ein Liebileinchen wurde. Ihr fiel stets die ehrenvolle Aufgabe zu die Ultras aller belgischen Radrennfans sicher mit dem DAF in Richtung Mittagsschläfchen zu kutschieren. Im Überschwang der Gefühle wurden für den Abend rechtzeitig Pläne geschmiedet, an deren Ende wieder der DAF und Liebileinchen eine entscheidende Rolle spielen sollten.

Während Willi und Kalla ihre erlernten Berufen als Schmücker weiter zu neuen, ungeahnten Ufern dekorierten, schloss ich den zweiten Bildungsweg mit der Fachhochschulreife ab, um mich dann Barny anzuschließen, der als Kreativ Direktor die Geschicke der Werbeagentur Texart leitete. Barny war nicht nur ein begnadeter Reporter für klassische Radrennen mit belgischem Sieger, sondern auch ein ebensolcher Texter. Geschliffene Worte, Slogans und Kampagnen flossen aus seiner Feder wie heutzutage das Epo und Anabolika aus den Spritzen der Radprofis. Doch Liebileinchen konnte sich nicht dauerhaft damit arrangieren den DAF und uns regelmäßig sicher durch den Verkehr zu lotsen. Ihre gerne gehegten Pläne für ein erholsames ruhiges Wochenende in Zweisamkeit wurden zu selten realisiert. Ausgenommen der wenigen Samstagabende, die auf Grund ausgedehnter, intensiver Siegesfeiern belgischer Radrennfahrer eine andere unerwartete Wendung nahmen. Sie wurde zur Barnys Verflossenen.

Barny zog es aus dem gelobten Land nach Hamburg und von dort nach Zürich, wo er munter weiter textete und entwarf. Der DAF bereicherte den Gebrauchtwagenmarkt und soll, unbestätigten Kleinanzeigen zu Folge, einer Ordensfrau zur Mobilität verholfen haben. Ein paar Liaisons gaben seinem Leben keinen wirklichen Halt, und er führte die Tradition des Frühstücks konsequent in der Hansestadt und bei den Konföderierten fort. In Ermangelung des Körnchens aus eckiger Flasche mussten der Küstennebel bzw. der Pflümli das Gedeck vervollständigen. Beide Kurze waren jedoch nicht wirklich zielführend für seine berufliche Entwicklung. Als letztes Highlight erwarb Barny die Rechte eines heruntergewirtschafteten schweizer Pornomagazins und wollte es wieder in befriedigende Höhen schreiben. Wollte. Alsbald stellte sich heraus, dass die Leidenschaft der Konsumenten nackter Tatsachen für Radrennen über belgisches Kopfsteinpflaster eher zweitrangig, weniger befriedigend war.

Die Vita von Meise, Herrn Wacker und der Wackermathilde wurde nicht weiter verfolgt. Man kann aber wohl mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass Herr Wacker sein mürrisches Gesicht weiter mit Würde getragen hat  und Meise sich weiter auf Zehenspitzen und auf seinem Fußbänken nach dem Zapfhahn gestreckt hat. Die Wackermathilde schraubte sicher weiter verglühte Birnen, reinigte Gläser, Tische und die Theke und führte ihr strenges Regiment in der Küche.

Ein Wohl auf alle Protagonisten!

 

Monatsrückblick Januar 2018

Rückblickend auf 2017 muss ich sagen: Es hätte auch schlimmer kommen können. Rückblickend auf den Januar 2018 muss ich gestehen: Es kam schlimmer! Das Jahr entwickelte sich zu einem Para-Neu-Jahr. Wann wird endlich eine zumutbare Obergrenze für geistige Umweltverschmutzung eingeführt? Meine Aufzählung erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit, noch auf chronologische Reihenfolge.

Vollhorst will mit allen Mitteln nach Berlin zu Mutti 2.0. Er lobt sogar die Perle der Uckermark.

Maulheld Mauti brüskiert gleich zweifach: Er eigenlobt die CSU als Partei des „gesunden Menschenverstandes“, hält den Beweis allerdings ganz geschickt verborgen. Eventuell könnte der Nürnberger Trichter Abhilfe schaffen!

Die Mitgliederabstimmung bezeichnet er als Zwergenaufstand. Ausgerechnet dieser geistige Gnom. In den U-Parteien stehen demokratische Grundrechte ja auch gerne hinter Stammtischweisheiten.

Mag man ihn mögen oder nicht, aber der arme Schulz hat auch wirklich die A-Karte gezogen. Egal was er auch anstellt. Selbst wenn er übers Wasser gehen sollte würde es heißen: Schaut hin, schwimmen kann er auch nicht!

Mutti gibt sich in höchster Not außerordentlich staatsfraulich. Sie lobt Schulz dafür, dass er auch die Union der Neunmalklugen gelobt hat. Du mich auch!

Der Weltwirtschaftsgipfel tagt Tag und Nacht wieder in Davos. Also da-wo`s teuer ist. 1% der reichsten Menschen vereinen mehr Vermögen auf sich, als die restlichen 99%. Wer hat der hat!

Der Gipfel, im wahrsten Sinne des Wortes allerdings war das Essen mit diesem Schwachkopf aus Amerika, und das Verhalten der „geladenen“ Mitesser aus der Wirtschaft. Erbärmlich wie ihm die Boniempfänger bis zum Anschlag in den Analkanal gekrochen sind. An vorderster Front, die perfekte Speichelspur legend: Der Siemens-Chef Kaeser. Ohne jeden Skrupel: Werke schließen und Gewinne steigern.

Die Jusos rufen zum letzte Mittel auf: „Tritt ein, sag nein!“ Wen wollen sie denn treten, oder was wollen sie ein-eintreten?

Um die Betrügereien bei ihren Autos zu rechtfertigen scheuen die Volkswagenverdummungsgranden vor rein gar nichts zurück. Sie machen uns zum Affen mit ihren Abgastests. Nur um ihre Betrügereien scheinheilig zu rechtfertigen.

In den Zeitungen kann man derzeit nur noch das Datum und die Wettervorhersage lesen. Der Rest wird bestimmt von den Narren. Aus Politik und Wirtschaft. Dem Irrsinn sind wahrlich keine Grenzen mehr gesetzt.

Erster Bitcoin Bankraub in UK. Gauner bestehlen Geldwäscher, Drogenbarone, Menschenhändler und Hasardeure. Eine Krähe „hackt“ der anderen doch ein Auge aus!

Schürzenjäger

Schürzen aller Länder vereinigt euch! Die große Jagd hat begonnen! Frau will euch an den Kragen! In der grilllosen Zeit, in der die Schonzeit für Schürzen jahrzehntelange Tradition hat und sie entspannt auf die neue Saison warten, findet ein jähes Ende. Überall lauern sie, die Schürzenjäger. Und wer noch keinen Schürzenjäger mit Netz und doppeltem Hoden an den Pranger gestellt hat, der ist megaout. Ob man sich früher selber eine Schürze um den Hals gehängt hat, oder nicht – jetzt geht es um die Wurscht.

Nun, Grill und Schürze waren und sind eine unzertrennliche Einheit und eigentlich eine reine Männerdomäne. Hier kann er seine Haushaltsrolle demonstrativ unter Beweis stellen. Es ist beileibe kein Kinderspiel sein Würstchen in die richtige Lage zu bringen. Sie muss ringsherum schön gebräunt sein, darf nicht vom Rost rollen und wird generell so heiß begehrt, wie sie dargeboten wird. Für alle Gesundheitsapostel stehen ganz natürlich biologisch abbaubare Würstchen aus nachwachsenden Rohstoffen parat, mit und ohne Tierwohllable, deren Träger einen humanen Tod haben sterben dürfen.  Selbst Vegetarier und Veganer müssen nicht auf dieses fleischige Vergnügen verzichten. Deren Würstchen sehen zwar aus wie Würstchen, sind aber gar keine. Also klassische. Sie erwecken nur den Eindruck, befriedigen aber auch den Urtrieb nach schierer Wurstlust. Und so wagt sich so manches trautes Heimchen heraus aus dem Grilldunst an das Objekt der Begierde. Und mir stellt sich die Frage: Was war eher da, die Schürze oder der Jäger?

Klar, für die Medien sind Schürzenjäger ein gefundenes Fressen! Eine willkommene Ergänzung zu trumpschen Schürzenjäger-Statements. Mit einem Unterschied: Er bleibt der unangetastete Barbie-Queer. Doch was ficht es die Holzkohlen-Dompteure im Wurstland Deutschland an? Hier grillt der professionelle Schürzenträger den Weber hoch und runter, dass es selbst Alice Schwarzer ihr Kachelmann-Trauma  vergessen lässt.

Aber mit der Glut erlischt auch das Verlangen nach jeder weiteren Wurst. Wenn alle potentiellen Schürzenjäger die Grillzange an den Nagel hängen würden, träte keusche Enthaltsamkeit ein. Das Ende des Jägerlateins. Und schon bald wird wieder eine neue Sau durchs Dorf gejagt. Waidmanns Heil!

Konservative Revolution

Es wäre ja grob fahrlässig, wenn ich zu diesem Thema nicht nach-richten würde! Ich möchte auch keinesfalls den Eindruck erwecken, dass  ich irgendetwas für die Christlich Soziale Union hätte. Schon gar nicht als bekennender, praktizierender Atheist. Aus dieser Ecke betrachtet fällt es mir ehrlich schwer, einen christlichen Ansatz bei den Parteigenossen zu entdecken. Außer gute Gründen zur Sicherung ihrer Pfründe.

Da der eine oder andere liebgewonnene bajuwarische Follower meine Nach-richten verfolgt, bitte ich innigst um Nach-sicht! Ich gehe allerdings davon aus, dass hier Einigkeit im Geiste herrscht. Mein zweitliebster CSUler nach B.Scheuert, Mauti Dobrindt hat wieder zugeschlagen. Er hat die „Konservative Revolution“ ausgerufen! Das Ganze in unzertrennbarer Union mit der kürzlich von meinem Erstliebling abgesonderten Statement: „Die CSU ist die Partei mit dem gesunden Menschenverstand!“ schaudert es den dummen Bürger dann doch ungemein. Wie krank muss eigentlich ein „Verstand“ sein? Hat man da wohl was ver-standen? Oder habe ich mich nur einfach ver-hört?  Da schleudert Mauti dem Volke eine Losung über den Äther mitten ins Antlitz. Übrigens Äther wurde früher auch als Narkosemittel eingesetzt. Ein Schelm wer Böses dabei denkt!

Blenden wir einmal den Verstand aus, und beschränken uns auf unser Wissen. Dabei stoße ich auf eine Stilfigur, die Widersprüche miteinander verknüpft, also Blödsinn sind. Man nennt sie Oxymoron. Also „konservativ“ und „Revolution“. Ein verständlicheres Beispiel: „Alter“ „Knabe“. Oder: “Gesunder Menschenverstand“ und „CSU“. Oder ist es gar kein Oxymoron, sondern schon ein Paradoxon? Das Stilmittel für überspitzte, absurde Formulierungen. Als Beispiele hierfür seien genannt: „Wenn sich zwei Glatzen in die Haare kriegen“ oder, „Wenn ein Dackel pudelnass wird“. Will heißen: Es gibt gar keine konservative Revolution.

Außerdem gehen Revolutionen normalerweise vom Volke aus. Und nicht von den Regierenden. Gegen die sollten sie eigentlich gerichtet sein. Puh! Oder wollte sich Mauti womöglich selber abschaffen? Keimt hier ein zartes Fünkchen Hoffnung auf? Bei den Grünen verlaufen die Rücktritte dagegen weitaus unspektakulärer.

Dem Ganzen habe ich nun wirklich weiter absolut nichts mehr hinzuzufügen. Freue mich schon auf die nächsten Steilvorlagen aus dem Komödienstadel bis zur Landtagswahl. Hoffe danach auf eine baldige Genesung des Menschenverstandes. Und ich verweise auf ein weiteres Paradoxon: Weniger ist mehr!

 

Eszett

Eines der essenziellen Ereignisse des Jahres 2017 bescherte uns der Deutsche Rechtschreiberat am 29. Juni: das große SZ. Wie konnte ich das nur in meinem Jahresrückblick ignorieren? Übrigens, wem die deutsche Sprachkultur nicht so sonderlich interessiert, dem empfehle ich an dieser Stelle eine andere, leichte Lektüre. Diese Informationen sind nur für ausgewiesene Morphologen von linguistischem Wert.

So, jetzt sind wir unter uns und können uns auf den Kern der Entscheidung konzentrieren. Die grundsätzliche Frage ist doch: Wie konnten wir all die Jahrhunderte ohne das große SZ kommunizieren? Mit Krücken wie: Großes scharf S, versales SZ, großes Eszett oder ß-Majuskel hangelten wir uns durchs amtliche ABC. Mit der Ergänzung der Norm ISO / IEC 10646 haben wir nun endlich Klarheit. Für das scharfe (S) nach langem Vokal oder Diphthong schreibt man ß, wenn im Wortstamm kein weiterer Konsonant folgt. Das große Eszett kommt ausschließlich in versaler Schreibweise in mitten oder am Ende von Worten vor. Genauer gesagt in 45 von 8.323 Grundwörtern der deutschen Gegenwartssprache. Sollte ein SZ am Anfang eines Wortes stehen, wie z.B. beim Kürzel der Süddeutschen Zeitung, bei der Szene oder bei dem Seeungeheuer der griechischen Mythologie Szylla bleibt die Regel unangewandt. Noch Fragen? Na also!

Jahresrückblick 2017

Eigentlich ist alles gesagt. Nur nicht von allen. Und so ist es schon gute alte Tradition, dass ich auch noch meinen Senf dazugebe. Andererseits gibt es dann doch wieder etliche Nebensächlichkeiten die ich ans Licht der Follower zerre, deren Beachtung ein gar jämmerliches Dasein fristeten. Ich möchte gar nicht auf Jamaika, GroKo, KoKo, metoo oder Soko eingehen. Da wäre ohnehin jedes weitere Wort zu viel des Guten. Das alte Jahr ist entsorgt – Sondermüll! Mit all seinen Trumps und Erdogans, mit Brexitern und Katalanen, mit den Wahlen in diesem unserem Lande, bei den Schluchtenscheißern, in Polen und wo sonst noch die ewig Gestrigen ihren geistigen Unrat ausgekübelt haben und auch noch wählen durften.

Der Tauschrausch und Gutscheineinlösewahn ist vollzogen. Die Holzblasinstrumente mit acht Löchern sind wieder im Veloursäckchen eingemottet bis zum nächsten Fest der Freude, die heiligen drei Könige kehren zurück ins Morgenland. Eigentlich wollten sie Asyl suchen, da der Familiennachzug jedoch noch nicht final geklärt war und ihre  Staaten auch noch nicht im allgemeinen Chaos des Nahen Ostens versunken sind, treten sie lieber den Heimweg an. Der Alltag kann kommen.

Generell ist festzuhalten, dass die Haselmaus Tier des Jahres war und der Klatschmohn die Blume des Jahres. Alle klatschen Applaus für Haselmaus und Klatschmohne! Bitte!

Schauen wir nun gemeinsam zurück auf ein paar der vielfach überlesenen, überhörten, überflüssigen und unerhörten Ereignisse des gebrauchten Jahres 2017.

Januar 2017

Die Uhr wurde um 1 Sekunde zurückgestellt. Sonst würde in 25 Millionen Jahren die Sonne erst mittags aufgehen. Für Langschläfer sicher erstrebenswert. Aber wie würde es mit der Sommerzeit geregelt werden? Und welche Auswirkung hat es auf die Ladenschlußzeiten?

Hunter Hopps hat das Ende der Exeltabelle ermittelt. Nach 1.048.576 Zeilen ist Schluss mit lustig. Ich habe es als gegeben hingenommen. Wer es bei Word noch nachholen möchte, hier schweben die Zahlen der Zeilen noch im Nirwana.

Februar 2017 

Grandy Cat modelt in Berlin alle Diven und Möchtegernstars an die Wand. Auch die, die bei metoo zu kurz gekommen sind.

Die Zverev-Brüder spielen im Davis Cup für Deutschland. Sie gewinnen zwar nicht, versteuern aber ihre Gewinne lieber in Monaco. Man spricht von einem Doppelfehler!

Beim ESC läuft es besser als 2016: Es sin(g)kt für uns das Niveau.

Der Valentinstag hat nichts mit Karl Valentin zu tun. Früher war die Zukunft aber auch besser!

Eine Veganerin aus Limburg reklamiert das Glockenspiel des Rathauses: „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ – es wird tatsächlich geändert! Armes Deutschland!

März 2017 

Der März hat es in sich. Offensichtlich sind die Kassen im  ersten Quartal noch prallvoll. Ein Richter vom BGH kassiert nebenbei 300.000,- €. Der Chef der Polizei-Gewerkschaft (Ehrenamt!) schafft dreifach an. Ohne es zu versteuern!

Die für den Umweltschutz verantwortliche Aufsichtsrätin bei VW stolpert über den Dieselskandal in die Altersarmut. Für ihre Unfähigkeit erhält  sie eine Abfindung von 14.000.000,-€, sowie ein Jahresruhegeld von 8.000,-€ monatlich. Ich sage nur „Volks-Wagen!“ Springe jetzt lieber ganz schnell in den April!

April 2017

April, April, da kann jeder machen was er will. Das Landgericht Hannover veranlasst ein Gutachten welches Tier mehr stinkt: Kuh oder Pferd. Diese Rindviecher werden von uns bezahlt! Übrigens ist das kein Aprilscherz!

Mai 2017 

Im Wonnemonat gleich die schönste Nachricht zuerst: Helene Fischer wird beim Pokalfinale in Berlin ausgepfiffen. Da sage einer die Fußballfans hätten keinen guten Geschmack!

Am 06. Mai war Anti-Diät-Tag. Nur unsere gewählten Volksvertreter verzichten nicht auf ihre Diäten! Apropos Volksvertreter: Flinten-Uschi, unsere Verteidigungs-Offensive kauft von Krauss-Maffei für 760.000,-€ alte, ausgemusterte Panzer. Sie passen perfekt auf die Halde der restlichen Bundeswehr-Ausstattung. Wann wird Flinten-Uschi endlich ausgemustert? Wohl doch kein wirklicher Wonnemonat.

Juni 2017 

Der Juni könnte auch als März blendend dastehen. Mutti muss für die rechtswidrige Brennelemente-Steuer Milliarden nachzahlen. Was heißt Mutti? Wir dürfen zahlen! Bei den ganzen Wendemanövern kann man aber auch schon mal die Übersicht verlieren. Schon der Kölner Konrad Adenauer bekannte ja schon so treffend: „Man kennt sisch und man hülpt sisch!“

Da stimmt es doch beruhigend, dass die Mainzer Uni erforscht hat, dass auch Fruchtfliegen depressiv werden können. Ob die Ehe für alle auch für depressive Fruchtfliegen gilt ist nicht hinreichend geklärt.

Halbzeit.

Juli 2017 

In Hamburg reitet die anonyme Kravallerie Attacken auf das Recht der Unversehrtheit der Bürger, von Hab und Gut. Schuld sind wieder die Anderen!

In Deutschland gibt es wieder mehr Taufen. Welche Konfessionen dabei gut abschneiden sei dahin gestellt. In Äthiopien sind selbst die Taufbrunnen versiegt.

Am 22. und 23. finden die deutschen Meisterschaften im Murmeln statt. Quasi das Bowl für Kleineinleger. Oder Bosseln für Muschelschubser.

In der Schweiz wird der Kettensägen-Attentäter festgenommen. Mit zwei Armbrüsten. Was bitte sind Arm-Brüste?

Vollhorst will das Diesel-Problem mit staatlichem, stattlichem Sponsoring lösen. Super Idee mit E-10 Zusätzen. Der macht jetzt schon beim Tanken Fehler.

Arminia Bielefeld ist Tabellenzweiter der zweiten Liga! Was für ein Team!

Der Selfi-Stick ist out. Drohnies sind on air.

Die Grünen Landtagsabgeordnete Elke Twesten wechselt zur CDU. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. Sicher gepolstert war der dagegen ihr Landtagssitz.

August 2017

Armina ist immer noch Tabellenzweiter. Was für ein Traum! Ist der Wechsel von Neymar ein Trans-fair? Unser Bobbele bekommt beim DTB sein Gnadenbrot. Als „Head of Mens Tennis“. Oder schreibt man den Titel treffender „Head off“? Ansonsten gähnt das Sommerloch. Auch der Rückblicker hat Urlaub.

September 2017

Der Monat beginnt gleich mit dem „Tag des Zebrastreifens“. Besser hätte es doch nun wirklich nicht laufen können.

Die Bundestagswahl allerdings bereitet uns schon im September eine schöne Bescherung. Die Volksparteien haben ihr Volk aus den Augen verloren. Plötzlich wollen alle nicht mehr in der Mitte stehen, sondern lieber ganz rechts. Selbstverständlich sind grundgesetzlich die Anderen schuld. Mutti entsorgt Schäuble artgerecht damit ggf. Lindner die Kasse plündern kann.

Oktober 2017

Wie Romeo und Julia werfen sich die Kollaborateure für Jamaika ihre roten Linien um die Ohren. Wer will auf welchem Ministersessel furzen? Söder spielt zur Reise nach Jerusalem für Vollhorst auf.

November 2017

Das Trampel aus dem Weißen Haus will das Raumfahrtprogramm aktivieren. Millionen fordern ihn als ersten und letzten Passagier: Amerika first.

Die Feuerzeug-Lobby will den Tag des Streichholzes am 27. streichen. Ein erbitterter Streit flammt auf.

Jamaika ist dem Untergang gewidmet. Schulz mit lustig. Nationale Verantwortung soll die Ver-Handlung kitten. Mutti gesteht, dass sie sich noch einmal opfern will. Mit Opfer zum Sieg!

Dezember 2017

Parteitag der CSU in Nürnberg, ein Hochamt der Lügen. Erzfeinde gebärden sich als innigste Freunde. Ein Trauerspiel auf allerhöchstem Niveau. Auch Mutti darf wieder als Komparsin mitspielen.

Flinten-Uschi lässt Bundeswehr-Piloten auf ADAC-Hubschraubern ausbilden, weil die eigenen nicht alle fliegen. Warum bilden sie dann eigentlich überhaupt aus? Auch alle Großraum-Transportflugzeuge stehen flugunfähig, mit hängenden Flügeln im Hangar.

Alice Schwartzer wird 75. Es ist ruhig geworden um die tapfere Kämpferin der Gleichberechtigung. Auch sie wollte einmal mannhaft Steuern hinterziehen. Erst kein Glück in der Liebe und dann kam auch noch Pech im Spiel dazu. In diesem Zusammenhang – Beate Uhse ist impotent. Welch Schlag unter die Gürtellinie!

Also dann: Auf ein Neues!

Ach ja, Arminia beendet das Jahr auf Tabellenplatz neun. Ordentlich!

Schöne Bescherung

Alle Jahre wieder das gleiche Spielchen: Was schenke ich wem? Alexa fragen wäre eine neue Variante. „Alexa, was schenke ich meiner Gattin zu Weihnachten?“ Die Antwort von Alexa hätte ich allerdings vorhersagen können. Alexa ist weiblich und tendiert zu Geschmeide. Selbstverständlich von Amazon. Je näher das Fest der Freude rückt, umso mehr brennt die Frage unter den Nägeln. Doch was machen? Der Verkehr hat derart zugenommen, dass man seine potentielle Einkaufszeit im Stau verschwendet. Vor einem und auf der Nebenspur DHL und UPS und DPD. Sie liefern noch rasch die Präsente, die aus Zeitmangel im Internet bestellt wurden. Quasi eine perfekte Symbiose aus Ehemännern, digitalen Kaufhäusern und Lieferdiensten. Es sind natürlich auch andere Kombinationen denkbar.

Nach reiflicher Überlegung fällt mir Gott sei Dank eine individuelle Lösung ein: Ein Gutschein! Oder wäre auch ein Schein gut? Denn der Gutschein ist ja nur zum Schein gut. Er ist ja lediglich ein Scheingut. Das scheint für die Gute nun wirklich nicht gut zu sein! Darum lasse ich es eben gut sein!

Gerne schenke ich auch nützliche Dinge. Sie treffen leider nicht generell die freudigen Erwartungen der Angetrauten. Gleiches Minenspiel, wenn ich überraschend Dinge aussuche, die mir selber gut gefallen. Da sie wahrscheinlich nur mir sehr gefallen. Auch wenn sie gar nicht nützlich sind. Da erweist sich die kostenfreie Rücksendung als geniale Errungenschaft des digitalen Einkaufs. Auch hier entflieht Mann sogar dem Gedränge nach dem besinnlichen Fest. Der Fehleinkauf fördert darüber hinaus die Besinnlichkeit auf dramatische Art und Weise. Stille Nacht, heilige Nacht!

Damit alle meine Geschenke unter dem Tannenbaum Platz finden können, habe ich die untersten zwei Reihen Äste mit dem Fuchsschwanz entfernt. Zugegeben, die Proportionen sind etwas aus dem Gleichgewicht geraten, da der Baum oben, mangels ausreichender Raumhöhe, ebenfalls gestutzt werden musste. Um es visuell plastischer von unten nach oben zu beschreiben: Ständer, nackter Stamm, breites Zweigwerk, nackter Stamm, Zimmerdecke. Es ist müßig zu erwähnen, dass meine Gaben ohne handwerklichen Eingriff locker Platz gefunden hätten. Der Gutschein lag flach auf dem Holzboden. Schöne Bescherung!

 

Das Ende naht.

Ein Ende hat immer so etwas Finales. Gleichzeitig signalisiert es aber auch einen nahenden Anfang. Kein Ende also ohne Anfang! Nur bei der Wurst, sie hat bekanntlich ausschließlich zwei Enden. Beim Berliner Flughafen und den Koalitions-verhandlungen hat die Geduld bald ein Ende. Und selbst die Fahnenstange hat eines, genauso wie das Gelände. Wo soll das nur alles noch enden?

Am aller aller schlimmsten aber finde ich das bereits eingetroffene Ende der Moral! Da zündelt dieses Trampel im Nahen Osten einen Flächenbrand an. Dabei brennt es unmittelbar vor seiner Haustür schon lichterloh. Man nennt das wohl Klientel-Politik. Und der türkische Despot meint gleich einen Konter fahren zu müssen, und erkennt seinerseits Jerusalem als Hauptstadt der Palästinenser an. Da möchte ich auf gar keinen Fall nachstehen. Ich fordere gleiches Recht ebenfalls für alle orthodoxen Atheisten. Ideologie ist eben reine Idiotie.

Oder schauen wir nach Bayern. Da liegen sich plötzlich und dennoch unerwartet die Erzfeinde Söder und Vollhorst herzergreifend in den Armen. Blutsbrüdern gleich. Und Mutti wird als wahre (Ware) Heilsbringerin vergöttert. Vor Jahresfrist noch verspöttert. Politiker sind einfach charakterlose, machtgeile Ignoranten. Aller Couleur!

Am Ende ist es auch mit Beate Uhse. Für mich ein Schlag unter die Gürtellinie! Hängt doch auf unserem Abort eine Aktie. Ordentlich gerahmt, damit die Besucher des stillen Örtchens einen Blick auf meine Wertanlage werfen können. Und wer ist schuld? Das Internet. Es ist nämlich gar nicht nett, dass die anonymen Sexist ihre Bedürfnisse in kryptischen Tunneln befriedigen können. Und nicht klassisch, mit leichter Schamesröte zwischen den Regalen in Beates Shops. Somit könnte ich meinen Anteil an den Intimspielzeugen an den Nagel hängen. Wenn nicht, ja wenn nicht zwei üppig bestückte Vertreterinnen des Gewerbes dieses wertlose Stück Papier zieren würden. Wenigstens zu Dekozwecken bleiben die Damen hängen, als Erinnerung an die glorreichen alten Zeiten. Es  zeigt sich einmal mehr, dass das Ei von gestern eben nicht das Huhn von morgen ist.

Zum Ende neigt sich auch das Jahr. Gott sei Dank! Wir können nur hoffen, dass uns das neue, jungfräuliche Zwanzigachtzehn eine anständige Regierung beschert, uns von den ganzen regierenden und reagierenden Schwachköpfen erlöst und uns vor Toilettenpapierrollen mit ungeraden Blattzahlen beschützt.

Do-Ping-Pong

Ihr habt gedopt! Haben wir nicht! Habt ihr doch! Haben wir nicht! Doch! Nein! Doch!

Schaut genau hin, wie der olympische Gedanke und der Sport allgemein bestochen scharf den Bach runter geht. Auf der steht Bande „Fair Play“ und in der VIP-Loge sitzt die ganze Bande. Ein Land, in dem bereits bei der Eishockey WM U-18 fast die gesamte Mannschaft des Dopings überführt wurde, kann man dem ernsthaft glauben?! Nach der erneuten Bankrott-Erklärung der Funktiomilionäre müssen wir reagieren. Nur wir, die sportlich Interessierten, können es nachhaltig beeinflussen! Mit der Kraft des Konsums: Per Ausschaltquote!

Wenn keiner mehr zuschaut und die Verbrecher bejubelt, und die Funktiomilionäre nicht mehr in der VIP-Loge sondern in der Zelle sitzen, erst dann besteht eine Chance auf faire Wettkämpfe. Unser Slogan soll sein:“ Anna Bolika, ich will ein Retorten-Kind von dir!“

IOC, UEFA, FIFA, ADAC, AfD, RTL, UVA, alle gehören sie enteignet und in den Knast gesteckt. Lebenslang, mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Besser noch nach Sibirien in ein Arbeitslager, wo sie ihre Schuld abarbeiten können. Und in besonders schweren Fällen müssen sie 24 Stunden Helene Fischer hören oder Peter Maffay oder so. Und im Fernsehen läuft ausschließlich Carmen Nebel und Johannes B. Kerner. Höchststrafe eben. Und zum Lesen gibt es nur die Emma, die Apothekenrundschau und Frau im Spiegel. Schlimmer  noch, die Bunte. Und Designer-Klamotten tragen von KIK und Co, bis der Hautausschlag blüht. An Werktagen, von Mo.-Fr., gibt es Tofu-Hirsebratlinge und Löwenzahn-Blaubeer-Smoothie und an Sonn- und Feiertagen Löwezahn-Blaubeer-Smoothie und Tofu-Hirsebratlinge. Für Abwechslung ist gesorgt. Und nahrhaft! Wie die Dopingpillen schmecken weiß ich nicht. Da sollten wir einen Russen fragen!

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