scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Die zarteste Versuchung

Zugegeben, es ist jetzt nicht gerade das Brüller-Thema am Frühstückstisch. Hier behalten doch die Ereignisse der Weltpolitik die Oberhand. Und sollten noch keine Arbeiten das Rentnerdasein voll in Anspruch nehmen, steht natürlich die Gestaltung des Tages im Vordergrund. Dennoch beschäftigt mich täglich aufs Neue eine Frage, deren Antwort ausschliesslich auf dem sogenannten stillen Örtchen zu finden ist. Nebenbei: Warum das stille Örtchen „stilles Örtchen“ genannt wird, ist mir manchmal recht unklar. Wie auch immer.

Als ausgesprochen bequemer Vorteil erweist sich die Planung unseres Hauses mit vier solcher stillen Örtchen. So ist es jedem Familienmitglied vergönnt seine Geschäfte in Ruhe abzuwickeln. Nebenbei Teil 2: „…in Ruhe…“ Eventuell deshalb stilles Örtchen? Wie auch immer.

Nun, die Frage ist nicht: Warum vier stille Örtchen bei lediglich drei Familien -mitgliedern? Das wäre zu simpel. Die Frage ist sogar wesentlich profaner. Gewinnt allerdings an Bedeutung, da ich sie mir nahezu täglich stelle. Es ist der Isolation auf dem stillen Örtchen geschuldet, dass ich nie ernsthaft nach der Lösung geforscht habe. Warum auch immer.

Jetzt, so denke ich, ist ausreichend Spannung aufgebaut, um die berühmte Katze aus dem Sack zu lassen. In großen Lettern lacht mich die folgende Zahlenkombination seit Jahren an: 4 / 10 / 160. Im Klartext: 4-lagig, 10-rollig, 160-blättrig. Die 4-Lagigkeit konnte ich problemlos überprüfen, und kann es als absolut korrekt bezeichnen. Die 10-Rolligkeit ist bereits beim Kauf offensichtlich. Bleibt die Frage nach der 160-Blättrigkeit. Und hier quälen mich täglich die Zweifel nach der Richtigkeit. Ohne ins Detail zu gehen, ich verwende konsequent generell jeweils zwei Blatt. Ergo müssten 80 Verwendungen möglich sein. Das habe ich bisher nicht in Frage gestellt. Aber: Warum bleibt dann bei jeder Rolle immer ein einzelnes Blatt übrig? Ist es eins zu viel? Oder eins zu wenig? Oder gar bei einer Rolle mehr, und bei der nächsten weniger? Und würde ich in der Haushaltswaren-Abteilung des Verbrauchermarktes den Griff zum Angebot mit dem Aufdruck 161-blättrig oder 159-blättrig greifen? Wenn ich mir doch genau um die Differenz eines einzelnen Blattes bewusst bin! Wie auch immer.

Da sich die Recherchen über Tage hinziehen würden, und sich repräsentativ über mehrere Rollen erstrecken müsste, sowie zahllose Daten statistisch erfasst werden müssten, erscheint mir der Aufwand doch ein wenig überbewertet. Also verschiebe ich die weiteren Überlegungen auf die nächste Sitzung. Morgen nach dem Frühstück. Warum auch immer.

Gedacht an einem regnerischen Mittwoch, mitten im Juli 2017.

1 Kommentar

  1. Eva

    Du scheinst mir zu lange Sitzungen zu veranstalten!

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