Armins-Nach-richten

scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

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Was will man Meer?

Meer Wein! Meer Liebe! Meer Cashmere! Das Motto in der Buhne 16 auf Sylt sagt ja nun wirklich alles! Ergänzend weist die Bedienung darauf hin, dass „Trinken hilft!“

Doch zuerst muss ich euch noch von der Anreise erzählen: Dem Tag in Hamburg. Anstelle eines Schaufensterbummels erfreuten wir uns an diversen Demos. Es begann mit einer Handvoll Kümmerlinge die pro oder anti den Iran (war nicht zu erkennen!) ein sparsames Fähnlein ausgerollt hatten. Vor dem Rathaus dann sind so  an die hundert überwiegend (nicht körperlich gemeint!) Damen aufmarschiert, die jede eine Pappe oder in Gruppen ein Bettlaken hochhielten, um schweigend für die Fütterung von Tauben zu demonstrieren. Diese hätten es in der Coronakrise ja besonders schwer. Es mangelt an rumfliegenden Essensresten und damit am natürlichen Fortbestand der Ratten der Lüfte. Dazu verweigere ich jegliche weitere Meinung!!!

Bevor wir das Grüppchen einer offensichtlich verwirrten Schar anonymer Wasweissichdenn passierten, die auf ihrem Poster „Flugzeuge statt Drohnen“ forderten, befanden wir uns unversehens in der Großdemo der Corona-Leugner. Gespickt mit unverbesserlichen Verschwörungstheoretiker und anderem Gesocks. Flankiert wurde die Meute(n) von aufgerüsteten, panzergleichen Polizeigarden. Dass ich das auch noch erleben durfte!

Da ich mich bereits aus diversen Urlauben über die Insel Sylt tiefsinnig ausgelassen habe, möchte ich dieses Mal von ein paar Insel-Gesprächs-Fetzen berichten. Vorweg sei gesagt, die meisten Besucher sind stinknormale Urlauber. Es gibt allerdings auch echten Geldadel und leider auch Möchtegerne und noch schlimmer neureiche Proleten.

Bei einem Abendessen im Dorfkrug in Kampen saßen zwei hoch-karätige Damen neben uns. Ihre Hunde hatten sie mitgebracht. Also, die Hunde die Damen! Denn man / Frau trägt wieder Hund. Besonders besondere Rassen. Als ein weiterer Hundling mit seinem Frauchen das Lokal betrat, bemerkte ich die aufkommende Unruhe der beiden Platzhirschinnen. Es tat sich etwas Ernstes im Revier! Der Neuankömmling, ein Rüde, trug ein mit Perlen besticktes Halsband! Augenblicklich nahmen die Hundestaffeln Kontakt auf. Woher stammt dieses Halsband? Fotos wurden geschossen, Telefonnummern getauscht, Links angehängt und Preise genannt. Gar nicht so teuer, wenn man bedenkt, dass es maßgerecht und handgefertigt ist. Von dem Geld könnte eine normale Familie gut eine Woche in Saus und Braus leben. Das Essen war inzwischen kalt!

Bei dem Genuss eines Sundowners gesellten sich vier Düsseldorfer Neureiche zu uns an den Tisch. Lauthals proleteten sie herum, dass es 14.000€ gekostet hätte, um ein Privatjet zu chartern, das sie nach Sardinien geflogen hat. So hätten sie die Hochzeit ihrer Enkelin noch rechtzeitig erreicht! Wir haben ganz spontan bezahlt und auf einen weiteren Drink verzichtet. Oder hätte womöglich meer „Alkohol geholfen“?

In selbiger Bar, nur einen Tag später, das Kontrastprogramm. Vier wahrscheinlich Vermögende gesellten sich ebenfalls an unseren Tisch. Zufall! Gedämpft und rücksichtsvoll berichteten sich die beiden Paare, die sich offensichtlich gerade erst getroffen hatten, aber gut bekannt waren, von ihren Bauvorhaben. Das eine Paar von ihrem neuen Haus auf Sylt, das andere von der ETW, die sie gerade gekauft hatten. Den Wert der Wohnung erarbeitet ein Normalo nicht in seinem Leben. Was das Haus plus Grund und Boden gekostet hatte, konnte ich nicht erlauschen. Andererseits verdient (bekommt) Messi das in einer Woche. Alles ist relativ. „Trinken hilft!“

Noch ein Wort zur Kleidung. Diese spielt auf Sylt ebenfalls eine wichtige Rolle! Neben der Anzahl der Zylinder und des Hubraums. Entgegen aller Regeln, dass man sich so gut und teuer wie möglich voneinander abkleidet (Meer Cashmere), entpuppte sich ein Strandkleidchen. Ja, Frau trägt nicht nur Hund! Hier konnte man die Massenhysterie und den Rudelwahn bewundern. Das Dekor des Objektes ähnelte den Ornamenten von Florentiner Kacheln, oder Küchenhandtüchern aus Uromas Zeiten. Allerdings in bunter Farbvielfalt – aber ansonsten tupfengleich! Der Schnitt hatte etwas von einem Kartoffelsack, der sich nach unten trichterförmig öffnet. Unterteilt in drei Etagen. Als ob der Stoff nur in den schmalen Bahnen für Küchenhandtücher gefertigt worden wäre, reihte sich eine Bahn an die andere. Ohne auf Passgenauigkeit oder gar Harmonie der Motive Rücksicht zu nehmen. So gewandet flanierten die Haute Couture-Süchtigen durch Stadt und Strand. In mir brach ein Weltbild zusammen! Sackleinen statt Cashmere! Obwohl, die Belüftung der intimen Zonen an heißen Tagen sicher für allerlei Erfrischung durch die Meeresbrise gesorgt hat. Wohlergehen vor Wohlstandsgehabe. Geht doch!

Zum Niederknien

Die Anatomie unseres Körpers ist echt zum Niederknien! Und, wie ich euch im Monatsrückblick August mitteilen werde, kommt bereits hier schon der ausgekoppelte Beitrag zu meiner Laudatio „Mein Körper, das geniale Wesen!“ Nach der Huldigung des Ellenbogens im letzten Bericht eine logische Konsequenz. Oder?

Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll. Chronologisch, positiv oder negativ, anatomisch von unten oder oben, oder gar nach Wertigkeit? Also bei der Wertigkeit fallen mir spontan die Orthopäden, Chirurgen und Physios ein. Die arbeiten sich doch gewinnbringend elegant an Knieschüsselchen, Bändern, Sehnen und Miniskussen ab. Sportler hingegen verlieren ihren Sklavensold, wenn sie ein Schaden heimsucht. Tja, und bevor ihnen dann das Wasser bis zum Hals steht, stehen sie knietief in der Sch….! Und während Sklaven gedemütigt auf den Knien vor den Herren rutschen müssen, drückt die „Black lives matter“ -Bewegung damit ihre ganze Verachtung gegen Rassismus, Polizeigewalt und das Trumpelstielzchen aus.

Dann gibt es da noch eine andere Fraktion, die im Namen eines Herrn ihre Schäfchen demütig knien lässt, um nicht nur dessen Fleisch und Blut zu empfangen, nein auch Absolution für die schwarzen Schäfchen und Segen für die ganze Herde: „Gehet hin in Frieden!“  Wie gegensätzlich doch Symbole sein können! Und doch un-glaub-lich ausdrucksstark! Das belastete Knie läuft unter  Kollateralschaden.

Was wäre die Modebranche ohne die Benchmark „Knie“? In der Haute Couture gilt „die Handbreite über oder unter dem Knie“ als das Maß aller Dinge. Und in der Pret-a-Porter-Szene, z.B. im Grauenland, enden die wadenwärmespendenden Loferl unter besagtem und die beschuhplattlerten Krachledernen darüber.

Und mal ganz unter uns, welchen Wert hätte ein hingebungsvoller Hochzeitsantrag an die angehimmelte im Stehen, oder gar im Liegen? Andererseits heißt es dann ja wieder, entgegen dem heiligen Gelöbnis, z.B. im gelobten Land OWL, „Am fremden Knie versagt er nie!“ Was soll Mann da noch glauben?

Einzig Captain Sir Tom Moore durfte sich von Themseelli kürzlich im Stehen zum Ritter schlagen lassen. Denn eigentlich sind die  schn(bl)öden Untertanen eine Etage tiefer standesgemäß zu etablieren. Und zu guter Letzt erinnern wir uns an Willi Brandt mit seinem Kniefall in Polen. Eine starke Geste der Versöhnung.

So, ist alles geschrieben, was das Knie so hergibt? Von Sünde bis Sühne. Von Glauben bis Wissen.

Monatsrückblick Juli 2020

Beginnen möchte ich mit einem irischen Sprichwort, das, so meine ich, perfekt in unseren Alltag passt: „Die Wirklichkeit ist eine Illusion, die durch Mangel an Alkohol entsteht!“ Oder, anders gesagt: „Schöner wär`s, wenn`s schöner wär!“

Absolut erwähnenswert ist, dass Bernie Ecclestone im stolzen Alter von 89 Jahren erneut Papa geworden ist. Wir gratulieren zu einer tollen Leistung, wenn er wieder aus dem Koma erwacht und aus dem Sauerstoffzelt entlassen wird.

Ich vermisse den Aufschrei aller Strickstrümpfe und SUV-Phobisten! Der Boom von Wohnmobilen stellt doch die Großstadtgeländewagen echt in den Schatten. Aber mit dem eigenen T2 Camper im Glashaus lassen sich halt ungern Steine werfen.

Apropos Steine! Wusstet ihr, dass Gartenexperten filigran unterscheiden zwischen Steingärten und Schottergärten? Letztere sind die, deren Erschaffer flächendeckend einfach mit Schottersteinen, bevorzugt, Vorgärten schottern. Steingärten hingegen sind virtuos, mit Liebe gestaltete Areale, die mit Moosen, allerlei Geflecht und Zwergfloren bewachsen werden und in denen sich artengerechte Vielfalt von Gekrieche und Gefleuch angesiedelt hat. So, wieder was gelernt!

Wir alle sind schuld! Nicht unbedingt nur die Schlächter und Züchter! Es sind die ganzen Discounter, die mit ihren Dumpingpreisen die vorgelagerte Produktionskette zu Einsparungen aller Art zwingt. Diese Klientel hat noch niemand so wirklich ins Visier genommen! Hört doch mal ganz bewusst die Reklame im Radio! Da wird sich mit Billigangeboten regelrecht unterboten. Tag für Tag! Stunde um Stunde! Und wir sollten nur noch gute Ware, fair produziert und reell angeboten kaufen und die geilen Preise ignorieren! Die Discounter sollten wir auf ihren scheiß Schnitzeln hocken lassen! Dann löst sich auch das andere Problem von selbst.

Es ist Sonntag, der 05.07., belästigte Bürger protestieren zu Recht gegen den unerträglichen Lärm der Biker. Und lästige Motorradraser protestieren für ihre Radautouren an Wochenenden. Dazu das folgende Erlebnis: Meine Frau animierte mich zu einem Café-Besuch und wir machten uns auf mit dem Cabrio nach Gengenbach. In einem verträumten Örtchen raste, weither hörbar, ein hirnloser Zweiradler heran. Mit lebensmüder Sozia. Er konnte problemlos das TÜV-Siegel unseres Autos lesen, sein Abstand war so „groß“ wie bei einem Dernyrennen! (jetzt müsst ihr sicher erst einmal Herrn Google fragen, was das nun wieder ist!?) Kaum bot sich die Möglichkeit eine Minilücke im Gegenverkehr todesmutig zu nutzen, katapultierte er sich in Schräglage um uns herum. Dabei riss er seinen Zweitakter

dermaßen auf, dass ich befürchtete, der Kolben würde seinen Platz im Zylinder verlassen und das Imponiergehabegemächt des Hirnlosen nebst Sattel mit über 10.000 Umdrehungen / Sekunde zermalmen. Als Obenohneverkehrsteilnehmer flatterten die Ohrläppchen im Fahrtwind und die Geräuschemission entsprach der eines Zahnbohrers verstärkt durch eine mit etlichen 10.000 Watt ausgelegte Boxenanlage. Ein startender Kampfjet hört sich dagegen an, wie eine Feder die zu Boden fällt. Dieses Manöver wiederholte sich dann jeweils beim jeden weiteren Sonntagsausflügler. Geschwindigkeitsbegrenzungen konnten selbstverständlich nicht berücksichtigt werden. Wahrscheinlich wird von ihm irgendwann in den Todesnachrichten zu lesen sein, dass er zu jung aus dem Leben gerissen wurde.

Der Sargnagel des deutschen Fußballes ist auch wieder, auch noch, auch noch erneut wieder Pokalsieger. Und Vizekusen auch wieder Vizemeister. Mehr Langeweile geht kaum. Gott sei Dank blieb es den Zuschauer öffentlich-rechtlich live erspart! Außerdem kann man das Fernsehen ja einfach ausschalten. Oder gar nicht erst an.

11.07.: Jetzt übertragen die Öffentlich-Rechtlichen schon Auf- / Abstiegsspiele aus der Gummistiefelliga live im Fernsehen. Wo soll das alles noch enden?

Saufexzesse auf Malle am Ballermann. Haben diese Deppen ihren Kopf denn nur zum Bierreinkippen?

DFB bittet die Kicker darum, das Spucken auf dem Platz zu unterlassen. Diese ekelige Unart gehört grundsätzlich unter Strafe gestellt!

Die New York Times hat mit gezählt! Der großartigste Führer aller Zeiten (Grofüz / Gröfurtz wäre noch passender!) hat es mittlerweile sage und schreibe (!) in kürzester Zeit auf über 20.000 Lügen gebracht.

Die Welle der Sympathie schwappt mir nun doch zu üppig über unser Land. Bei aller Euphorie, aber ich habe noch nicht vergessen, wie der Fürst vom Grrrrrr-Auenland sich vor der letzten Landtagswahl im blauweissgerauteten Freistaat gebärdet hat! Sein Fähnchen flatterte munter in jede Richtung, in die die Bierfahnen aus den Bierzelten und –gärten blies. Plötzlich und dennoch unerwartet fand eine bemerkenswerte Häutung statt und der Herr der Rathauskreuze hat seinen Wolfspelz in Schloss Herrenchiemsee an der Garderobe abgegeben. Und Mutti stand als Concierge Spalier. „Nur wer Corona kann, kann auch Kanzler!“ Weihrauch schwängert die Christlich Sozialen Unbeugsamen.

Und wenn wir schon bei der CSU sind – wenn einer über den eigenen Tellerrand hinaus denkt, also europäisch, dann doch wohl unser begnadeter Verkehrtminister! Der bescheuertste aller Degenerationen der bescheuertsten CSU-Verkehrtminister. Jetzt will er sein PKW-Mautdebakel auf ganz Europa übertragen. Wie lange darf dieser Bremsklotz eigentlich noch sein Unwesen treiben?

Eines der meist unterschätzten Körperteile sind die Ellenbogen. Sind sie doch unerlässlich, wenn es darum geht sie gewinnend  einzusetzen, um beruflich und gesellschaftlich auf der Karriereleiter Sprosse für Sprosse nach oben zu klettern. Man gewinnt Zweikämpfe im Fußball mit ihnen, wenn man sie ins Gesicht des Gegners rammt und bekommt leider zu selten eine gelbe, oder gar rote Karte zu Gesicht. Und in Zeiten von Corona gewinnen die Ellenbogen an Bedeutung, in dem man sie zur freundschaftlichen, herzlichen Begrüßung mit seinem Gegenüber touchiert. Auch dienen ihre Beugen dazu, Aerosole aufzufangen und seine Mitmenschen vor einer Infektion zu schützen. So spendet das spiegelbildliche Paar gleichermaßen Freud und Leid. Und wer sie nicht nutzt, der gewinnt eben nicht, oder ist es anders herum?

Med-usa – beim Anblick des großartigsten männlichen Med-usas versteinert sich nicht nur meine Mine. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder sagenhaften Kreaturen der Unterwelt sind weder zufällig noch ungewollt!

Als müssten wir nicht schon genug Überflüssiges dulden, bieten jetzt die Post, 1&1, GMX oder web.de den wohl überflüssigsten Service ever: per Mail kann man sich die Fotos von seiner Briefpost digital senden lassen, die man tagsüber analog in den Briefkasten gestopft bekommt. Selbstverständlich datenschutzkonform! Die Briefe öffnen muss man allerdings noch manuell. Und auch die Rechnungen überweisen.

Mea culpa, mea maxima culpa! Wie konnte ich nur den 75ten Geburtstag der CDU verdaddeln? Am 26.06. war`s soweit. Und ganz vorne weg schleimten die Grünen mit einer Anbieder-Anzeige in der FAZ: „Ihr seid so etwas wie die institutionalisierte (allein der Begriff zwingt zum Lesen von Buchstabe zu Buchstabe!) Regierungspartei, die Grundversorgung im Kanzleramt, das Bayern München der Politik.“ Wie soll ich das nun verstehen? Haben die Oberen betrogen und sich ungeniert und unversteuert beschenken lassen? Quo Vadis Charakter?

Habe ich es nicht schon vor Monaten prophezeit!? Und das als eigentlich Nach-richter! Jetzt hat er die Katze aus dem Sack gelassen: Die Wahlen will er verschieben! Er, der großartigste Amerikafü(i)rst. Irgendwie will er halt unbedingt seinen Arsch retten – legal, illegal, scheißegal!

Und nun zum FIFA-Boss: Gianni Infernalo, dem in allen Bestechungsbelangungen legitimen Nachfolger von Seppi Blatter wird jetzt endlich vor ein ordentliches Gericht gezerrt. Einen treuen Vasallen, einen prominenten Unterstützer hat er auf jeden Fall. Man trifft ihn im Verdauungskanal des Schweizers: Karl-Heinz Rummenigge! Der hält ihn für den einzig Richtigen, die FIFA wieder rein zu waschen. Quasi der Meister Propper der Anständigkeit!

Belle de T(j)our.

Neue Woche, neues Glück! Eine weitere schöne Tour! Nach der alpinen Etappe ins Schuttertal letzte Woche, ging, genauer führte die gemeinsame Fahrt durch die Ebene. Nicht, wie man meinen könnte in Holland, vorbei an den drei Großen Ts: Tulpen, Tomaten, Tilsiter, nein, sondern durch die Alleen der Monokulturen der Maisfelder im Elsass. Es war ein perfekter Tag, am absoluten astronomischen Maximum der Sonnenstrahlung. Aber starten wir am Beginn.

Pünktlich auf die Minute, diesmal wieder mit Helm, eingenordetem Navi und perfekt gestylt, fuhr Schorschi auf den Hof. Von Kopf bis Fuß harmonisch und haarmodisch im Einklang mit dem strahlenden Weiß seines Campers. Weißes Rad, weiße Packtasche, blütenweißes, atmungsaktives T-Shirt, weiße (RAL 9010), climacoole Socken, mit gesticktem Monogramm, auf dem linken ein „L“, auf dem rechten ein „R“. Diese steckten in geländegängigen Sportsandalen. Als Krönung: schlohweißes Haar. Behände war auch mein Rad routiniert versorgt. Wir konnten starten, der Tag war noch relativ jungfräulich.

Ausgangsziel war Neu Breisach. Mitten auf dem Marktplatz, einem kostenfreier Parkplatz. Ein eifriger Gemeindekalfaktor blockierte die Zufahrt, um verdorrten Pflanzen die letzte Wässerung angedeihen zu lassen. Wir umrundeten den Markt-, Parkplatz noch einmal in einer Warteschleife und blockierten dann ungeduldig die Zufahrt zur Zufahrt, bis die Flutung der Blumentröge abgeschlossen war. Ein Hupkonzert der Eingeborenen veranlasste den Sprengmeister ein wenig schneller sein Tagwerk zu verrichten.

Ansonsten war Neu Breisach menschen- als auch touristenleer. Die historischen Wehranlagen hatten offensichtlich den Besucherströmen standgehalten. Es gab keinerlei Anzeichen von Brandschatzungen, Vergewaltigungen oder Parksündern. Drei Flics lümmelten gelangweilt im Schatten. Es war nicht zu erkennen, auf wen oder was sie harrten. Die Räder waren flugs entsorgt, Schorschi vergewisserte sich noch einmal gewissenhaft über die Funktionsfähigkeit des Navis, prüfte den Reifendruck, Bremsanlage und Beleuchtung, sowie den aktuellen Börsenkurs für Kettenöl auf „Kettenöl24“. Gerade als wir in Richtung Colmar aufbrechen wollten, sprach uns eine Frau mittlerer Altersklasse, aber höherer Gewichtklasse, an und erkundigte sich nach der Zufriedenheit mit dem Campers. Bereitwillig gab Schorschi Auskunft. Als Gegenleistung entlockten wir, der offensichtlich ortskundigen Fragenden, den besten Einstieg in die minutiös geplante Tour. Sie teilte uns darüber hinaus noch ungefragt mit, dass ihr E-Bike zur Inspektion sei. Womöglich hätte sie sich sonst uns noch anschließen wollen. Mann muss halt Glück haben!

Entgegen des Rates der radlosen Radlerin bestand unser Guide darauf dem Navi Folge zu leisten. Nachdem wir allerdings glücklich wieder auf dem Marktplatz zurück waren, stellte sich heraus, dass wahrscheinlich ein winziger Tippfehler uns innerhalb der Stadtmauern, entgegen dem Uhrzeigersinn und der erlaubten Fahrtrichtung, unbemerkt von den gelangweilten Flics, im Kreise kreisen ließ. Durch eine nadelöhrgrosse Bresche verließen wir die Feste gen Colmar. Wir durchquerten rasant Appenwihr, weder verwandt noch verschwägert mit unserem badischen Appenweier, nach Sundhoffen. Das Navi leitete uns kreuz und quer durch die Gemeinde. Stutzig machte mich, dass wir uns unversehens auf der „Rue de Appenwihr“ befanden. Ich intervenierte, doch Schorschi vertraute seinem Navi. Es war eindeutig ein Fehler! Gegen all meine Erfahrung als Westmann (Ost-Westfale!). Als wir etliche Kilometer später wieder Appenwihr in entgegengesetzter Richtung zum wiederholten Male durchquerten, erkannte Schorschi, dass sein Navi wohl wieder ein Eigenleben entwickelt hatte. Der Vorteil war, wir kannten jetzt die Strecke. Bis ins Zentrum nach Colmar mussten wir leider unseren Radweg mit diversen P- und LKWs teilen, sodass wir nur aufgereiht wie die Erpel dahinradeln konnten.

Mit Hunger und Durst im Gepäck, sowie mit Wissenshunger und -durst nach den Sehenswürdigkeiten der Altstadt, schauten wir uns nach einem sicheren Standplatz für unsere Velos um. Einige zum „U“ geformten Chromstahlrohre signalisierten, dass sie sowohl von Radlern, als auch von Hunden regelmäßig heimgesucht wurden. Nein, die Hunde nicht zum Abstellen ihrer Räder! Per Pedes gingen wir auf Entdeckungsreise, durch die Altstadt, durch die Markthalle bis ins „Kleine Venedig“. Irgendwo im Getümmel der Urlauber ergatterten wir ein schattiges Plätzchen mit allerbestem Blick auf die vorbeitrollende Menge. Das Panache war perfekt, der Flammkuchen war ebenso hauchdünn wie belegt. Wir hätten ihn zusammengerollt mit ein – zwei Bissen problem- und geräuschlos verschlingen können. Die Alternative wäre Schweinebauch, Würstchen und Sauerkraut gewesen. Na dann Prost, Mahlzeit!

Mit quasi leerem Bauch und Portemonnaie machten wir uns schließlich auf die Suche nach einer Eisbude. Der Franzose an sich, und der Elsässer im Speziellen, sind wohl eher ausgewiesene Eisverweigerer. Deshalb dauerte es diverse Gassen und Sträßchen, bis wir eine Eisbude unseres Vertrauens entdeckt hatten. Zwei € die Kugel, zwei Kugeln 3,90€. Wir haben nicht weiter recherchiert, bei welcher Anzahl von Kugeln wir den bundesdeutschen Kugelpreis erreicht hätten.

Obwohl ich für das Wiederauffinden unserer Räder im Vorfeld bereits ein bis zwei Stunden kalkuliert hatte, schafften wir es deutlich innerhalb kürzerer Zeit. Dabei muss ich gestehen, dass mir der direkte Weg doch ein wenig aus dem Kompass geraten war. Schließlich wusste sich Schorschi zu erinnern, dass eine zu Stein erstarrte, bis zur Unkenntlichkeit geschminkte Strassenkünstlerin uns den richtigen Weg zeigen würde. So sie denn nicht ihre Position signifikant, dank üppiger Spenden, geändert hätte. Ihr Hut war, Touristen sei Dank, noch spärlich bemünzt.

Die Rückfahrt, immer entlang am Rhein-Rhone-Kanal, verlief streckenweise im Schatten. Ohne P- und LKWs aber mit sehr entgegenkommenden Horden von radelnden Familien und anderen Aktivisten. Zurück auf dem kostenfreien Marktplatz zeigte sich, dass es sich gelohnt hatte, den Verlauf der Sonne voraus zu berechnen und in der Konsequenz, am Nachmittag, einen schattigen Parkplatz zu erhaschen. Den einzigen Schatten weit und breit warf jedoch unser Camper. Das astronomische Maximum hatte seine volle Wirkung entfaltet und wir suchten kühlende Zuflucht in einer Confiserie, für deren Gebäck sie weit über die Grenzen des kostenfreien Parkplatzes hinaus berühmt war. Mit einem Tässchen Kaffee und einem Stückchen Kuchen beendeten wir die Belle de Tour. Der Kuchen konnte übrigens mit seinem vorauseilenden Ruhm nicht schritthalten! Die mittelalterliche Frau vom Morgen ist wohl bei anderen Camper-Besitzern heimisch geworden. Und ob ihr E-Bike wieder flott war? Wir wissen es nicht!

Noch eine ganz kniffelige Quizfrage: Warum steigen nahezu alle Radfahrer generell von der linken Seite auf und ab? Richtig! Weil sich dort der Ständer befindet!

Résumé: 56,7 Km / 2,45 Std. schiere Fahrzeit / Durchschnitt 20,6 Km/Std. Voila!

Alternativlos

Es ist mal wieder an der Zeit, ein paar Worte über eine unserer Radtouren zu verschwenden. Nachdem uns das Virus ja eine längere Ausfahrt vergrault hat, müssen wir uns, wohl oder übel, mit Tagesetappen zufriedengeben. Eigentlich lief uns das Wasser bereits im Munde zusammen, wenn wir nur an den Plan dachten, das Königreich Belgien zu erradeln. Dicke Pommes und fette Majo, edle Confiserien und kühle Bierchen. Ja, aber! Und wo sind wir gelandet? In der Rheinebene und heute, am 21.07., im Schuttertal. Allerdings nur die Hälfte der Distance bergauf. Wenn auch äußerst gemäßigt. Der Eco-Gang hin und wieder reichte bei mir locker aus. Bei mir! Mehr muss ich ja wohl dazu nicht schreiben.

Wie immer gesellen sich die ersten größeren Probleme gleich vor dem Start zu uns. Der Fahrradständer am Camper war für so hypermoderne Räder, wie das meinige, nicht geeignet. Die Sicherungstaschen für die Reifen zu schmal, die Halterung für das gesamte Rad unbrauchbar, die Bänder zum Verzurren zu kurz. Ordinäre Gurte aus dem unerschöpflichen Repertoire meiner Garage lösten dieses Problem. Ein anderes war der Helm. Der vergessene! Ein Ersatz musste her. Selbstverständlich war im Handumdrehen das Schmuckstück aus dem Fundus meiner Frau einsatzbereit. Genauer gesagt, wäre einsatzbereit gewesen, wenn nicht Schorschi die notwendige Verlängerung höchstpersönlich gelöst hätte, um die Schmach des Vergessens vergessen zu machen. Man musste einfach nur den Nippel durch die Lasche ziehen. Als allerdings das Riemchen plötzlich komplett aus der Riemchenklemme rutschte, ahnte ich bereits, dass es eher helmlos in die Berge gehen würde. Eine einfache, leichte, handelsübliche Baseballkappe, mit simpelstem Klettverschluss, unkaputtbar, sorgte dann wenigsten für ausreichende Beschattung auf schneeweißem Haupt.

Da der Tag nun doch etwas in die Zeit gekommen war, wurde die angedachte Tour im Elsass verworfen. Die Anreise, die Aktivierung des Navis etc. hätte sehr wahrscheinlich eine ungewollte Übernachtung mit sich gebracht. Und Schorschi führte sein Babydoll ausnahmsweise nicht in seiner Satteltasche mit. Und so wurde es eben das Schuttertal. Sanft ansteigend, gut ausgeschildert – aber auch generell nicht zum Verfahren geeignet, da Täler in der Regel links und rechts durch Berge begrenzt sind.

Und so glitten wir gen Osten, in Richtung Schweighausen. Es hätte, ja hätte eine Steigerung gegeben. Über den Berg nach Ettenheim. Da der anderen Hälfte unseres Duos die Erhebungen jedoch schier zu mächtig waren, wurde der pure Gedanke daran augenblicklich als nicht durchführbar ad acta gelegt. Bis zur nahen Dorfmitte von Schweighausen musste, allen Bergauffobien zum Trotz, dann doch der ein oder andere Höhenmeter überwunden werden.

Der Dorfladen jedoch bot Erfrischungen und frisch belegte Brötchen. Die Mädels freuten sich derart über uns zwei überaus sympathische Radler, dass sie sich nicht lange bezierzen, um die Terrasse eigens für uns zu öffnen. Wir wurden sogar im SB-Dorfladen, gegen alle Regeln des Dorfladens und der Coronaregeln, gerne bedient! Na dann Prost Mahlzeit!

Auf der Rückfahrt erreichten wir eine Höchstgeschwindigkeit von 58 km/Std.! Ohne zu treten! Die Geschwindigkeit war allerdings weitaus höher als die Strecke weit, die wir zurückgelegt hatten. Und so bedurfte es einer Scheibenbremsung, um unmittelbar vor einer Eisbude in Wittelbach zum Stehen zu kommen. Besagte Eisbude war derart coronamäßig verrammelt, dass drei Bollen Eis in der Waffel nur in absoluter Schräglage durch die Durchreiche gereicht werden konnte. Das Buswartehäuschen gegenüber bot ein lauschiges Schattenplätzchen. Wir konnten hier den Gesprächen der Ureinwohner lauschen. Allerdings haben wir keine wichtigen Neuigkeiten erfahren. Zurück am Camper, der Tag war noch jungfräulich, entschloss ich mich die restliche Heimfahrt per Velo zu vollenden. Mein kongenialer Partner sattelte den Fahrradständer und caravante gen Norden.

Summit: 51,3 km / 2:32 reine Fahrzeit / Schnittgeschwindigkeit 20,2 km/Std. / Topspeed 58 km/Std!

P.S.: Schuttertal war heute, nächste Woche Elsass! Wenn alles gut läuft.

Flower Power

Auch wenn in den frühen 70gern die Hippies in OWL noch handverlesen waren, so sprossen die Haare aber bereits lockig auf Schulterniveau. Die Kleider wurden bunter und blumiger, es mangelte allerdings noch an der  grundsätzlichen Freizügigkeit. Das Klima konnte mit Kalifornien in keinster Weise mithalten und die Baggerseen waren absolut kein Ersatz für Meer und ausufernde Strände. Wir begnügten uns derweil mit viel Phantasie, einem Tütchen und ausschweifenden Partys! Soweit das Vorspiel.

Beginnen möchte ich diese Anekdote aus meinem Zyklus „Ich, OWL und das wahre Leben“, mit einer analytischen, psychologischen Betrachtung der Eingeborenen. Schotten, Schweizer und Schwaben waren und sind nur armselige Kleinbürger gegen die penetrante Pingeligkeit der Lipper. Man sagt den Vögeln nach, dass sie über OWL mit dem Rücken gen Boden gewandt fliegen, damit sie das Elend nicht sehen. Persönlich habe ich diese Formation allerdings nie beobachtet, oder bewusst zur Kenntnis genommen. Auch sind sie bis dato ornithologisch nicht bestätigt.

In der Sturm- und Drangzeit, nach einer behüteten Kindheit, mahnten uns die Hormone zu allerlei freizügigen körperlichen Ertüchtigungen. Oder besser gesagt, Herausforderungen. Dem stand die Mentalität der konservativen Eingeborenen allerdings geballt, starr und stur entgegen. Wie und vor allem wo sollten wir unsere  überschüssigen Kräfte, im Einklang mit der Hippie-Bewegung, ausleben können? Es war einem puren Zufall geschuldet, der uns auf eine absurde Idee brachte: Kleingärtnerareale! Blumenkinder und Gärten ergaben für uns den einzig wahren Sinn! Nun ist es allerdings so, dass grundsätzlich Kleingärtner, auch Laubenpieper genannt, noch einen Tick schrulliger, penibler sind als der Rest der Welt. Sowohl im Allgemeinen und ganz besonders extrem im Lippischen. Der Trend zur eigenen Parzelle war damals lange nicht so ausgeprägt wie zu diesen Corona-Zeiten. Wartelisten waren weitgehend unbekannt. Das öffnete uns den Weg ins Grüne.

Unseren Antrag zur dauerhaften Pacht eines vakanten Stückchen Gartens stellten wir beim „Bezirksverband Lippe der Kleingärtner e.V.“ in Detmold. Er wurde erstaunlich rasch bearbeitet, eine durchaus erschwingliche Kaution wurde brüderlich zusammengeschmissen und in bar persönlich übergeben. Der Geldbote war mit Bedacht gewählt. Ein vertrauenserweckendes „Mitglied“ mit dem altherkömmlichen Fassonschnitt! Und selbstverständlich ordentlich gekleidet! Das Bündel Scheine, die ausführliche Kleingartenordnung, Kleingartenpfortenschlüssel, nebst ein paar gutgemeinten aber mahnenden Worten wechselten die Besitzer. Die Korona wartete schon feixend hinter der nächsten Hecke. Ohne jegliche Verzögerung wurde eine erste Inspektion unserer Parzelle, einer grünen Oase, unternommen. Die Ordnung der Wege und Beete war atemberaubend, die Korrektheit der Rasenflächen hätte

den Greenkeepern von Wimbledon die Schamesröte ins Gesicht getrieben. Lineal und Geodreieck gehörten ganz offensichtlich ebenso zu den Gartenutensilien, wie Spaten und Rasenmäher. Fröhliche Paraden von Zwergen mit Laternen, Schäufelchen und Körben ließen auf diverse Fein- sowie Doppelrippler in unmittelbarer Nachbarschaft schließen. Kleingärtner zeichneten sich auch durch Nachbarschaftshilfe und Kleinkariertheit aus. Auf beginnende neue Freundschaften und Verbrüderungen legten wir deshalb nur bedingt wert. Die einzige Gemeinsamkeit bestand im Konsum eines Bierchens. Oder auch zwei.

In Ermangelung von kleingartengerechtem Gerät, aber auch der echten Bereitschaft, die Kulturen jahreszeitengerecht zu säen, zu pflegen und zu ernten, bestand unser einstimmiges Credo darin, dass wir der Natur freien Lauf lassen sollten. Heute würde man es Renaturalisierung nennen. Ja, wir waren unserer Zeit echt um Jahrzehnte voraus! Einziges Problem, aus unserer Sicht, war die fachgerechte Kühlung der Getränke. Und, dass die Kofferradios nicht über die gewünschte Freiluftphonzahl verfügten. Den Fein- / Doppelripplern allerdings reichte diese bereits.

So war es nur eine Frage der Zeit, bis der Kleingartenparzellenwart an unsere Pforte klopfen würde. Im übertragenen Sinne natürlich. Die Situation gewann an Dynamik, als sich alle neuen e.V.-Mitglieder, am ersten Samstag unserer jungfräulichen Pachtzeit, zum Stelldichein einfanden. Tische, Stühle, Liegen und ein ausreichender Vorrat Alkoholika lieferte ein Jungmitglied, dass sich seine Aufnahme durch die Beschaffung eines 7,5-Tonner-Pritschenwagens erkaufte. Noch heute quält mich ein Hustenreiz, wenn ich an die Staubfahne denke, die der 7,5-Tonner im Schlepptau hatte, als er das heiß ersehnte Material zur Mittagszeit lieferte. Kaum war das erste Bierchen geöffnet und hatte sich der Staub gelichtet, stampfte der Parzellenwart, mit einer Horde streitsüchtiger Fein- / Doppelrippler im Gefolge, heran. Die tragbaren Kofferradios spielten „California Dreamin`“ von The Mamas and the Papas.  Ohne erwähnenswerten Prolog, sprach, leicht erregt, der Parzellenwart und gleichzeitig Schriftführer des Detmolder Vereins eine fristlose Kündigung unseres Pachtvertrages aus. Der Pseudoversuch auf Erfüllung des Vertrages zu plädieren und doch erst einmal ein Bierchen zur Beruhigung mit uns zu trinken, erwies sich als nicht wirklich zielführend. Der Klügere gab nach und so wurde das ersehnte Flower-Power-Dasein bis auf unbestimmte Zeit vertagt.

P.S.: Der Auszug aus unserem Kurzzeitdomizil verlief ebenso spektakulär wie der Einzug. Unter den messerscharfen, stechenden Blicken der Kleinkarierten wurde noch einmal final mit dem 7,5-Tonner-Pritschenwagen viel Staub aufgewirbelt.

Monatsrückblick Juni 2020

Warum mir gleich zu Beginn des Monats John Steinbeck und sein Buch „Früchte des Zorns“ einfällt, weiß der Teufel. Während es von der großen Depression handelt, erwacht die neue Welt gerade wieder einmal aus ihrem schwarz / weißen Trauma. Für die Veruneinigen Staaten fällt mir spontan auch noch eine passende Hymne ein: „Dirty old man“ von The Three Degrees.

01.06.: Das Trumpelstilzchen lässt sich mit Gummigeschossen den Weg zu einem PR-Foto mit Bibel in der Hand freischießen. Ist das eigentlich Gotteslästerung?

02.06.: Seit Jahren habe ich vergeblich um Karten für ein Live-Konzert Rammstein geackert. Heute wäre es in Stuttgart soweit gewesen! Wäre! Und heute, am  03.06., wäre allerdings alles bereits schon wieder Rockgeschichte. Dank Corona kann ich mich jetzt noch lange, bis zum 31.07.2021, vorfreuen.

03.06.: Tag des Fahrrades. Corona lässt die Nationen sich in die Sättel schwingen. Dabei ergibt sich auf den Radwegen ein ganz neues Bild. Man trägt nicht nur Hund, man fährt ihn auch. Neuer Hahn im Korb ist der Hund im Korb.

Die Lusthansa legt eine Bruchlandung daxmäßig hin. Dafür etabliert sich die „Deutsche Wohnen“. Bewohner raus und rein in den Dax. So geht das!

Neuer Erpressungsversuch des Trumpeltiers. Er will große Teile seiner Streit-Kräfte abziehen. Nie hätte ein Begriff mehr aussagen könne, als von diesem Kriegstreiber!

Corona-Kuriositäten: Mit größtem Befremden überfallen mich die äußerst unmerkwürdigen Verschwörungstheorien diverser Menschen. Im krassen Gegensatz dazu, die sich rasant verbreitende, neue Unart – bemalte Steinschlangen an allen möglichen und unmöglichen Orten. Da fehlt mir ehrlich auch ein vernünftiger Zugang.

Alles so, wie ich vorhergesagt habe. Eine Krähe hackt der andren kein Auge aus. Und Flinten-Uschi, die alte Nebelkrähe, hat ja alle Fakten vernebelt bzw. gelöscht. Obwohl die Mausche-Leyen ja in dem zum Teil unmittelbaren persönlichen Umfeld zu finden sind.

Na bitte, wer sagt es denn? Schon Hippokrates verabreichte seinen Patienten Speiseeis zur Linderung der Schmerzen. Da betreibe ich gerne aktive Profilaxe!

Der aktuelle Regierungs-Song, ein Evergreen als Beitrag zum ESC (Europäischen Schulden Contest):

„Wir zahlen durch bis nächstes Jahr

und singen wumsfallera, wumsfallera,

wumsfallera, bis nächstes Jahr!“

Auf Grund der Situation in den Veruneinigten Staaten mein Worst Case Szenario: Eine Zwickmühle! Gewinnt das Trumpeltier die Wahlen im Herbst, wird die Welt weiter beleidigt, belogen, erpresst und rassistisch aufgehetzt und gespalten. Verliert er, wird er die Wahl als gefälscht bezeichnen und seine Macht weiter missbrauchen. Er arbeitet ja nun schon intensiv darauf hin. Briefwahlen seien alle manipuliert.

Bei dem Trumpelbold bewundere ich die Tatsache, dass er schon aufrecht gehen kann! Außerdem fällt mir spontan der Spruch von Friederich Schiller ein: „Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.“

Der Grofaz (Großartigste Führer aller Zeiten!) hat doch schon wieder eine geniale Idee. Um die Corona-Zahlen zu reduzieren – einfach weniger testen!

Der Thor hat seine Schuldigkeit getan, der Am-Thor kann gehen! Jetzt hat doch diese fleischgewordene Comicfigur, dieser Milchreisbubi, Philipp Amthor, der die Eierschalen noch hinter den Ohren hat. Schon hat er ausgebrütet, wie er sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern kann! Gerade er, der eigentlich der Prototyp, eines Strebers,  Musterschülers, Klugscheissers, Schrecken aller Schwiegermütter und zu Schulzeiten sicher ein dankbares Mobbingopfer war. Der hat sich ja schon bestens in der Politik etabliert.

Wichtige Verkehrsnachricht: Die Staus haben die Autobahnen wieder zurückerobert!

Was bringt die Senkung der Märchensteuer? Angeblich hat sie bei der Reduzierung für Hygieneartikel vor etlichen Tagen, z.B.: Tampons, ja gefruchtet!

Steingärtner aller Länder vereinigt euch! Die Grünen wollen uns unsere Schottergärten wegnehmen! Aber, wohin nur mit all den Steinchen? Und, noch schlimmer, wohin siedeln wir unsere biodiversen, artenvielfaltigen Eidechsen um? Ihnen wird der Lebensraum geraubt! Bienen kontra Eidechsen.

Zu guter Letzt! AKK sortiert die Elitetruppe KSK. Sinnvoll wäre eine alphabetische Reihenfolge:AKKKKS

Trula, trula, trallala – Scheuer und Pofalla schließen den Schienenpakt. Was da wohl wieder bei rauskommt?

Mein Wort des Monats: Wertschöpfungskettengesetz

Und die Erkenntnis des Monats: Billige Frauen sind meist die teuersten!

Und zu guter Allerletzt mein poetisches Halbjahressende:

„Wo kämen wir hin

wenn alle sagten

wo kämen wir hin

und niemand ginge

um einmal zu schauen

wohin man käme

wenn man ginge.“

Passt irgendwie auch zur europäischen Ratspräsidentschaft! Na dann.

Wissen – schafft

Wir schreiben Sonntag, den 21.06.2020, als mir der entscheidende Durchbruch in der Wissenschaft der Evolutionsgeschichte der Menschheit gelungen ist. Jahrelange fundierte Recherchen und represervative Beobachtungen einer ganz besonderen Spezies führten zu einem Ergebnis, was in Fachkreisen aufhorchen lassen wird: Die Formel für das auffällige Schwarmverhalten von Verkehrsteilnehmern mit einer überdurchschnittlichen Anzahl von Auspuffrohren.

In unzähligen Studien, die ich in den Straßencafés und Eisdielen der Innenstädte erstellen konnte, habe ich festgestellt, dass o.g. Spezies in zahllosen Endlosschleifen im Schritttempo vor o.g. Örtlichkeiten cruist. Dabei besteht eine Regelmäßigkeit darin, dass kurz vor, bzw. kurz nach dem Point of Gesehenwollenwerdens die Zylinder zum Maximum getreten werden, wobei die Auspuffrohre dröhnende Klänge zur Unterhaltung der staunenden Beobachter beitragen. Die Seitenfenster sind bis zum Anschlag heruntergelassen, damit die Druckwelle der Bässe sie nicht zerbersten lässt. Gerne werden parallel dazu überdimensionale Smartphones waagerecht vor den Mund gehalten. So, wie nierenförmige Brechschalen in Kliniken. Die Nutzung von Handis ist während der Fahrt, wenn auch aufreizend langsam, generell verboten, aber nicht verpönt. Ob Gleiches auch für die Brechschalen gilt, ist explizit nicht in der StVO manifestiert. Kann ich aber gerne auf Wunsch nachforschen.

Diese Spezies ist vom Aussterben bedroht und sollte zwingend auf die schwarze Liste des Artenschutzes gestellt werden und es sollten ausgewiesene Reservate in den verkehrsberuhigten Zonen der Innenstädte geschaffen werden. Da sich in den rollenden Gettoblastern nahezu ausschließlich Männchen befinden, gibt es zur Sorge Anlass, dass eine weitere Aufzucht biologisch fraglich erscheint. Es sei denn, sie haben eine bisher noch nicht erforschte Art der Fortpflanzung evolutionär entwickelt, denn in ihren fahrbaren Bassboxen rotten sie sich gerne auch in Rudeln zusammen und wippen im Gleichklang mit den Drums rhythmisch ihre Häupter. Womöglich eine artenspezifische Art der Reproduktion.

Aus all diesen Verhaltensmustern resultiert die folgende Formel: > dB = < IQ!

Der Durchschnittliche IQ bei Männern liegt bei 107 und normaler Lärm im Straßenverkehr bei ca. 50 – 60 dB. Will heißen, dass wir, der gebotenen Einfachheit halber, 100 für den IQ und 50 für den dB ansetzen. Also: > 50 dB = < 100 IQ. Da die Klänge im Innenraum mit mindestens ca. 100 dB zu messen sind, ergibt sich ein IQ von 50. Ihr könnt es gerne mittels Dreisatz nachrechnen! Wer über genaue Kenntnisse der Fortpflanzung verfügt, den bitte ich um einen Nachweis mit Quellenverzeichnis!

Pandemania

Mal ganz locker vom Hocker! Es wird auf Virus komm raus gelockert. Die Kicker dürfen wieder spucken, die Kinderlein im Freizeitpark rutschen, ok, in der Schule rutschen sie noch nicht auf der Bank hin und her, aber lieber Zuckerbrot als Peitsche. Die Verblödung nimmt weiter Gestalt an. Die Lehrkörper sollen sich in den Sommerferien mit der digitalen Welt vertraut machen. Da bin ich ja mal gespannt, ob der tolle Plan sich nicht in einem kryptischen Tunnel in Nichts auflöst. Die psychosoziale Komponente der Lockerungen weitet sich nun auch auf die Risikogruppler, die Silberrücken, aus. Sie trauen sich wieder aus dem Haus.

Zugegeben, ich zähle dazu! Und zugegeben, ich habe den sicheren Hort der Quarantäne schon seit einiger Zeit regelmäßig verlassen. Bin jedes Mal desinfiziert, desillusioniert aber gesund und munter wieder heimgekommen. Wer sich von hilfsbereiten Nachbarn bisher hat betreuen lassen, der nimmt seine Versorgung mit Lebensmitteln nun wieder höchstpersönlich in die desinfizierte Hand. Aber! Habt ihr schon mal einen Einkaufsbummel im Verbrauchermarkt zu Zeiten der Bettflüchter getätigt? Nein? Seid froh, es ist ein wahrer Horrortrip! Andererseits habt ihr dann natürlich auch eines der wenigen Megaevents versäumt.

Bereits die Anreise findet maskiert statt. Dagegen ist nichts zu sagen, wenn nicht der eingeschränkte Blickwinkel das Einparken bereits zur ultimativen Herausforderung werden lässt. Brillenträger kämpfen im Anflug auf eine erspähte Parklücke mit beschlagenen Gläsern. Der Grad des Echauffierens nimmt Fahrt auf. Eine nahezu totale Vernebelung des Innenraumes, mit ringsherum beschlagenen Scheiben, sorgt für hektische Orientierungslosigkeit. Es kommt zu ersten verbalen Entgleisungen, die den Ohren der Enkel besser erspart bleiben. Die meisten tragen jedoch Hörschutz und erfreuen sich an Benjamin Blümchen.

Das wilde Szenario setzt sich im Markt unvermindert fort. Das Alphatier der kleinen Horde, der Silberrücken, will partout nicht akzeptieren, dass er auch einen Einkaufswagen führen muss. Sichert er doch lediglich die Gattin virusmäßig gegen Zunahekommende. Bewaffnet mit jeweils einem Caddie schiebt dann die Korona der Risikopaare mitten zwischen den Regalen durch die Gänge. Mitten! Gerne nebeneinander, oder einer Flugstaffel gleich, leicht versetzt. Die höchste Stufe der Blokadetechnik ist erreicht, wenn einer der Einkaufswagen quer im Gang geparkt wird. Der Einkaufszettel ist gespickt mit den lebenswichtigen Dingen, die man so braucht, oder auch nicht. Die Laufwege sind in den Jahrzehnten nach Tante Emma einstudiert. Nach wie vor herrscht gähnende Leere in den Regalen bei Hefe, Mehl, Nudeln, Sagrotan und Lokuspapier. Man wähnt, der grausame Schlund der verwaisten Regale hätte gerade eben die Waren erst gierig verschlungen.

Gott verhüte, dass Opa, der Gute, Dinge des täglichen Bedarfs, die nicht auf dem strategisch geordneten Zettel geplant sind, in seinem Einkaufswagen deponiert. Oder, dass sich, an der Kasse, (bitte Abstand halten!) die Reihenfolge der Familienbande signifikant ändert und das Tandem durch rücksichtslose Rüpel getrennt wurde. Neben der verlorenen Übersicht ergibt sich zwangsläufig das Drama: Wer ist Herrscher über die wohlverdiente aber spärliche Rente? Nach dem Motto: „Getrennt Schieben aber vereint Zahlen“ entsteht ein munteres Durcheinander auf dem Transportband zum Kassenterminal. Um die angespannte Lage zu entwirren ist ein direktes, erklärendes Gespräch mit der unterbezahlten Kassiererin von Nöten, was hier und da unweigerlich zu Missachtung der Abstandsregel und zu gewissen Maßregelungen des Sicherheitsbeauftragten führt und den durch EAN-Code rationalisierten Scan ins Minus befördert. Leichte Touchierungen im Fersenbereich durch drängelnde Nachrücker sind, allen Abstandsregeln zu wider, nicht zu vermeiden.

Wer hofft, zurück in der Freiheit würden sich die Karambolagen zerstreuen, der irrt. Es sei neutralen Beobachtern der Szene geraten, sich auf dem Parkplatz in sicherem Abstand, also größer 1,5m,  aufzuhalten. Hierfür bieten sich die ehernen Häuschen der Einkaufswagenboxen an oder die Poller zum Anschließen der Räder. Ganz im Ernst, die Frage ist berechtigt: „Was ist nun gefährlicher, die Pandemie oder das Einkaufen?“ Und dass der frühe Vogel den Wurm fängt, das ist aus Sicht des armen Wurms zu tiefst ernüchternd.

Monatsrückblick Mai 2020

Mein Spruch zur Pandemie: „Eine Hand wäscht die andere!“

Es herrscht weiter Stallpflicht! Und ich frage mich: “Sind Rentner systemrelevant?“ Die Antwort, ein klares Ja! Sie geben jungen Leuten und Gutmenschen die Chance sich nützlich zu machen. Anstehen nach Toilettenpapier, Hefe und Mehl und Arzneien sowie lebenswichtigen Lebensmitteln. Apropos Toilettenpapier: Bei Edeka stapeln sich inzwischen die Rollen auf 10m Länge und übermanns, -fraushoch.

Wir zahlen das alles! Ernsthaft: Wir zahlen DAS alles! Am Samstag, den 02.Mai, sieht das Abendprogramm der Öffentlich – Rechtlichen wie folgt aus: ARD „Frag doch mal die Maus.“ / ZDF „Andrea Berg, das Leben ist ein Mosaik.“ Wie alt und / oder verblödet muss man eigentlich sein?

Da ich gerade übers Zahlen schreibe – es gibt auch Bonuszahlungen für systemrelevante Berufler: Z.B. für Krankenschwestern und –brüder, Pfleger / -innen etc. sowie Vorstände und Aufsichtsräte. Letztgenannte allerdings mit ein paar Nullen mehr. Vor dem Komma!

Heute, Sonntag dem 03.05. ist Weltlachtag. Um 14:00 Uhr lädt die Yoga-Lachbewegung dazu ein, eine Minute lang zu lachen. Es beteiligen sich auch die dachverbandsorganisierten „Clowns in Medizin + Pflege“.

Und täglich lügt das Gruseltier. Jaja, der große Zampano packt so langsam seine Trickkiste aus. Was hat er wohl der Dame zukommen lassen, dass sie sich plötzlich erinnert, dass J.Biden sie vor Menschengedenken sexuell belästigt haben soll? Andererseits hat sich seine schmuddelige Vergangenheit ja auch nicht negativ auf sein Wahlergebnis ausgewirkt!

Wir sollen in Krisenzeit zusammenstehen. Ja was nun? Es sind doch nur  jeweils zwei Personen erlaubt!

Endlich wieder Schule! Und ich bin exorbitant stolz auf unsere tapferen Pädagogen! Sie haben es in Zeiten der Krise geschafft Aufgaben hingebungsvoll zu lösen. Sie haben den bildungsentfernten Kinderchen Aufgaben per mail in die Quarantäne geschickt. Sie haben Abstände berechnet, Klassen geteilt, Mobiliar vereinzelt und Streifen auf Gänge und Böden geklebt, anstelle Rumpf und Wörter live zu beugen.

Da bin ich jetzt aber total beruhigt! Das Ein- und Auskommen der kickenden Multimillionäre ist gesichert! Dank unserer GEZ-Gebühren und indirekt mit unseren Steuergeldern.

Der Fürst der Finsternis im Grauenland, der Bayern-Fürst, regiert nach Art Bavarian first. Was ficht mich mein Geschwätz von gestern, heut´ bin ich der Bestern! In viruslosen Zeiten heimst er die Stimmen aus den Bierzelten, heute erntet der Biergärtner Wähler! Ich traue dem Wendehals keinen Millimeter über den Weg!

Wie sagte Shakespeare doch: „Wein oder nicht Wein, das ist hier die Frage?“ In diesem Zusammenhang muss ich noch einmal auf die Freigabe der Fußball-Bundesliga zu sprechen kommen. Für mich eine Frechheit sondergleichen! Um diese, auf dem Platz ständig spuckenden, Multimillionäre zu bezahlen wird eine Extrawurst gebraten. Während sie mit Blattgold überzogene Steaks essen, werden die Systemrelevanten mit einem Almosen abgespeist. Das „verdienen“ die Profis locker in einer Stunde. Ein Ding der Unmöglichkeit!

Mein Verbrauchertipp des Monats: Hyarolon-Sanfte-Bräune. Leider fehlen die Röstaromen eines Strandurlaubes.

Wahre Schildbürgerstreiche sind die Schilder der Bauhöfe und Straßenmeistereien. Habt ihr schon mal gesehen, dass der Job exakt auf oder unter den Schildern beschrieben ist? Da steht dann z.B.: Mäharbeiten oder Grünpflege oder so lange Texte, dass man parken muss und eine Brille aufsetzen, bevor man die Tätigkeiten lesen kann. Oder ist es für die Arbeiter gemacht, damit sie wissen was zu tun ist?!

Meine Verehrung und Glückwünsche gehen heute, am 08.05. an Keith Jarrett! Stolze 75 Jahre wird der virtuose Jazz-Pianist. Unsterblich sein „Köln-Konzert“. Selbst Nicht-Jazz-Freunde hätten an diesem legendären Auftritt ihre Freude.

Die Pädagogen mögen mir hilfreich zur Seite stehen. Handelt es sich im Folgenden um eine Deklaration oder Konjunktion oder ganz etwas anderes? Ich hatte auch keinen Bock Herrn Google um Rat zu fragen! Egal, wer dieses Rätsel löst, also nicht den Gramatikteil, sondern die folgende Aufgabe. Was bedeutet: „Neu, Neue, Neuer, Neunzehn“?

Der Lügenbaron, also der wahre, würde 300 Jahre alt werden – Münchhausen. Aktuell haben wir einen neuen, leider weitaus gefährlicheren Zwitscherer. Da will ich nur hoffen, dass seine Amtszeit recht bald zur Neige geht.

Meine Freunde, die Eisheiligen machen dieses Jahr ihrem Namen alle Ehre. Wenn sie doch wenigstens Málaga, Baccio, Stracciatella etc. mit im Angebot hätten! Und, die Bauern haben endlich wieder was zu jammern: Zu kalt! Später im Verlaufe des Monats wird dann die Trockenheit folgen (haben).

Mein Lieblingswort des Monats heißt: „Biodiversitätsstärkungsgesetz“. Der Kreativität so mancher Artgenossen sind nicht nur verbal keine Hürden mehr unüberwindbar, nein, auch das Insektensterben entfacht ständig neue Varianten. Nach der Luftverschmutzung und den Pestiziden rückt jetzt die Lichtverschmutzung ins Scheinwerferlicht. Motten umschwärmte Kandelaberlaberlaber setzen nicht nur Motten und Eintagsfliegen ein jähes Ende. Wo soll das alles noch enden?

Er lebt wirklich! Hubi, ja, ich habe ihn persönlich im TV gesehen und gehört: Hubi Aiwanger existiert real und durfte sogar in aller Öffentlichkeit was sagen. War allerdings auch nur stoibermäßig.

Vorwärts Leute, wir müssen zurück! Mein absoluter deutscher Lieblingspolitclown übt sich erneut im Rückwärtsgang. Dieses mal mit seinem neuen Bußgeldkatalog: Auch viel zu teuer. Deshalb hier noch eine weitere Aufgabe für euch: Welchen Namen leitet ihr aus „arschteuer“ ab? Die Lösung steht ganz unten.

15.05. Jasper Johns wird 90 – ich gratuliere von ganzem Herzen!!! Eins seiner tollen Bilder ziert auch die Titelseite unseres Bildbandes zur NY-Reise. Er, es soll auch einen Ehrenplatz auf diesem Monatsbericht erhalten.

Der erste Bundesliga-Spieltag: Die armen Armen müssen nun vor leeren Rängen spielen. Dem Fernsehen sei Dank nicht auch noch mit leeren Taschen!

Dazu passt perfekt: Getretene Hund bellen! K.H.  Rummelfliege, das ist der, der ca. 400.000€ Zoll für eingeschmuggelte Uhren aus Katar zahlen musste, kotzt auf eine Bemerkung von Fritz Winkel ab, der monierte, dass es in der BL zu viel Großkotzigkeit gibt. Wenn ich denn schon der Inbegriff aller Arroganz bin und den Stecken voller Dreck habe, dann halte ich doch wenigstens das Grossmaul!

Volkswagen und Volkswille: Das Verfahren gegen die VW-Chefs wird eingestellt. Rückhaltlose Aufklärung wurde dereinst versprochen. Ja, ver-sprochen halt! Sie betrügen und stehlen sich dann aus der Verantwortung. Mit Geld = Money vor Moral! Kann man das eigentlich als Bestechung oder Ablass werten? Die „Millionenstrafe“ übernimmt großzügig der Konzern. Zahlen da die VW-Käufer nicht ihr eigenes Betrogenwerden!?

Sale! Das ultimative Angebot zum Wonnemonat. Nur solange Vorrat reicht! Vier Paletten Toilettenpapier (4-lagig / samtweich / Hautschmeichler); ein Doppelzentner Hefe (geht garantiert immer); ein Container Weizenmehl 504 (aus biologischem Anbau und fair gehandeltem Abbau); 10 Dutzend Dosenravioli (mit Schnellverschluss, stapelbar, keine Hollandtomaten!); Übernahme für einen Pachtvertrag auf Erbrecht, 10 Morgen Ackerland (ideal zum Anbau von Hülsenfrüchtchen / naturbelassen, ohne tierische oder chemische Überdüngung). Schnell zugreifen! Ab dem zweiten Kontingent 10% Rabatt zusätzlich.

Neuer Kommentator bei der ARD: Schweini! Zuvor war Ähäh sehrsehr Kahn und jetzt Schweini. Können die nicht einmal jemand intelligentes verpflichten?

25.05. Der Tag des Handtuchs. Und auf Malle trauern die Liegestühle!

Danke Twitter!!!!!!!!!!!!!!! Und Respekt!!!!!!!! Wie lange das wohl gutgeht?

Zu guter Letzt gebe ich euch noch ein wenig Optimismus mit auf den Weg, frei nach einem chinesischen Sprichwort: „Wende dein Gesicht zur Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich!“

Hier noch die Auflösung von Rätsel Nr.: 2: „Arschteuer“ = „A. Scheuer“!

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