MÄDCHENTRAUBE, die

Erlesenes aus Handelsketten: weiblich, lieblich.

Es gibt nicht sonderlich viele Erlebensmittel, die ihre ganze exotische Elegance und Reife erst mit der Zeit entfalten. Hinreichend bekannt für allerlei Potential sind klassische Rebsäfte. Sie reifen bis zu einer betörend verführerischen Vollkommenheit, deren überlieferte, sagenumwobene Eigenschaften sich äußerst hilfreich beim Erstürmen von Herzen, und anderer begehrenswerter erogener Zonen, als sehr hilfreich und als Erfolgsgarant erwiesen haben.

Als angenehmer Nebeneffekt werden auch seine Wertsteigerungen dankend in Kauf genommen. Sozusagen als monitäre Befriedigung, sollte es zu keinem erfolgreichen Höhepunkt bei einer Erstürmung kommen.

Im Laufe der Jahre tendieren die rudimentären körperlichen Freuden der Fleischeslust beim Homo Sapiens mehr und mehr gen kulinarischer Reize des Gaumens. Umgangssprachlich bekannt als „Sex des Alters“. Im Zuge dieses Lustverlustes sehnt sich das maskuline Verlangen nach altersgerechter Ersatzbefriedigungen. Dass dabei, neben den fruchtigen Gewächsen aus Frankreich, Italien und anderen südlichen Ländern, auch solche aus Regionen mit deutlich eingeschränkter Pressefreiheit erquicken können, haben wir den hinreichend bekannten Einkaufsketten, u.a. einem schwerreichen Brüderpaaren, zu verdanken, die uns al-di großen Gewächse fiskal erschwinglich anpreisen. Lediglich Möchtegern- und Pseudoliebhaber verschmähen diese gaumenschmeichelnden, geistigen Genüsse, obwohl in ihnen ebensoviel hochprozentige Wahrheit liegt, wie in artverwandten Traubensorten südlicherer Gefielde. Die Freien Demokraten wäre stolz und glücklich, wenn sie um die 12% Vollumen in ihrer Vita manifestieren könnte. Liegt ihnen das Interesse der Wirtschaft doch im doppelten Sinne der Worte exorbitant am Herzen. Im umgekehrten Verhältnis, wer wollte schon einen Wein kredenzen, der mit unter 5% jede Aussicht auf erotischen Erfolg ins Unerreichbare katapultiert.

Eine in der Männerwelt millionenfach geprahlte Güteklasse besagt, dass die Quote der Eroberungen dem reziproken Wert der Ökslegrade entspricht. Wem allerdings mit zunehmender Erlebenserfahrung Wein und Weib und Gesang mental und physisch zu sehr in die Glieder fährt, dem ist nicht nur aus medizinischer Sicht ans Herz zu legen, doch zunächst den Gesang an den Nagel zu hängen. Und sei er noch so trobadurenhaft, vokal dahinschmelzend, und herzzerreißend interpretiert. In Kombination mit Okulele, Triangel, Blockflöte und Alphorn hat bereits ein gewisser Herr Eskolab dringend von der dauerhaften Nutzung abgeraten. Insbesondere in geschlossenen Räumen. Unter Aufsicht von pädagogisch ausgebildeten Lehrkörpern (Pfandflaschen), mit dem absoluten Gehör, können hier und da Ausnahmen aus therapeutischen Zwecken, nur gegen Rezept, heilsame Wirkung haben.

Als weitere Nagelprobe bietet sich nach dem Gesang, schicksalhaft das Weib an. Diese Überlegung ist einzig und allein logischer und ökonomischer Regeln geschuldet. Während der Wein im Alter an Klasse und Wert gewinnt, steigen beim Weib die Kosten exorbitant. Dieser Schritt verlangt jedoch ein gerüttelt Maß an Charakterfestigkeit – auch mit Blick auf das Widerstehen unverhofft aufflammender Triebe. Hier birgt im Besondern der Frühling mannigfaltige Versuchungen. Diese sind aber garantiert nicht von Dauer, und können verwirrende Auswirkungen auf jegliche klare Gedanken nach sich ziehen. Ein positiver Ausgang ist erfahrungsgemäß seltenst voraussehbar. Dafür allerdings die ahnungsschwangeren, urbanen Folgen menschlicher Zweisamkeit.

Was nachhaltig als verlässlicher Bestand bleibt, ist der Wein. Also zurück zu den Perlen kultivierter Naturprodukte. Den Roten sagt man, in Bezug auf Ihre Eroberungseigenschaften, mehr erfolgversprechende chemische Verbindungen nach, als ihren weißen Mitstreitern. Unerfahrene und Erfolglose wollen ihr pubertäres, unerfülltes Balzgehabe ohne jegliche wissenschaftliche Grundlage, allein auf die Farbe reduziert wissen. Voller Ignoranz gegenüber der Farbe der Liebe. Dem ist in ihrer Schlichtheit nichts hinzuzufügen. Übersehen sollte man allerdings nicht, dass die Klassifizierung der Farben bei den sogenannten Weißen gerne zu nachlässig gehandhabt wird. Nuancenreich changieren die Töne eher in die Spektren nach RAL 1018 bzw. HKS 1N. Hier sollte man sich durch die winzergenossenschaftlichen Marketingstrategien nicht blenden lassen. Die Für und Wider bei der erfolgversprechensten Wahl aus der Farbpalette sollte jederzeit zielorientiert ausgerichtet sein und bleiben. Selbst bei betreuten stürmischen Attacken, respektive bei der Jagd nach „freien Radikalen“, haben sich die Roten als kleine Wunder vollbringende Künstler bewiesen.

Ungarn, eben nicht nur bekannt durch seine würzigen Gerichte, wilde Pferdehatzen und die eingeschränkte Pressefreiheit, sondern, ALDI sei Dank, auch durch seine Lieblichkeiten und erlesenen Raritäten, rückt zunehmend in den Focus männlicher Eroberungsstrategien bei alleinerziehenden Mütter, renitenten Vegetarierinnen, bekennenden Zölibatbefürworterinnen, zahlenden „Mit“gliedern des „Blauen Kreuzes“, Mauerblümchen und andere Artgenossinen sowie anziehenden Frauenzimmern. Überlieferungen weisen allerdings nachdrücklich darauf hin, dass nahezu alle Feldversuche mit militanten Feministinnen und Mitmenschen, die zur Gleichgeschlechtlichkeit neigen, als klassische Fehlversuche zu verbuchen sind. Leider aber nicht als Werbungskosten steuerlich absetzbar. Nehmen wir als einleuchtendes Beispiel die hinreichend zur Abschreckung prädestinierte Alice Schwarzer. Angesichts Derer wird jeder Fehlschlag umgehend offensichtlich!

Wer also Wert auf beständige Werte legt, legt sich diese allerliebsten vergorenen, gekelterten Fruchtsäfte in 0,75 Ltr. Einwegflaschen ins Depot. Parallel dazu empfiehlt sich die Investition in 12er Packs Asperin oder vergleichbaren Produkten aus Leverkusen, um vor den Spätfolgen spontanem, respektive übermäßig hemmungslosem Zuspruch gewappnet zu sein. Vernebelungen des Durchblicks, sowie eine sichtbare Beeinträchtigung der Sehschärfe könnten sich unversehens einstellen, und sich wie bei Parallelen mathematisch beformelt erst im Unendlichen treffen. So ist auch auf längere Sicht eine ungetrübte Hingabe der Tanine und Pestizide ohne nachhaltige Schäden an Laib und Seele gewährleistet. Genussvolle Freuden und bisher unbekannte Geschmacksexplosionen durch die Vielfalt der Aromen schmeicheln dem Gaumen mit nachhaltigem Abgang. Mag man Rote oder Weiße favorisieren, Brünette oder Blonde, vermag man das Körperliche, Geistige oder Fiskale zu bevorzugen, mit Frauentrauben aus Ungarn wird jeder Tropfen zur uneingeschränkt sinnvollen Investition.

 

Na dann: Zum Wohl!