In diesem unserem Lande erfreuen wir uns wahrlich über blühende Landschaften in Ost und West. Was uns aber leider auch blüht sind Blümchenblusen, Blümchenkaffee und Blümchensex. Und leider auch – blühende Phantasien in einer regenbogenbunten Presselandschafft. Dass einige Gazetten es dabei allerdings so bunt treiben, wie z.B. die Bunte, bleibt uns dabei nicht erspart! Besonders erschreckend ragt dabei die sogenannte Bambi-Preis-Verleihung heraus. Hier werden mehr oder weniger wichtige Personen ausgezeichnet, für….. ja, für was eigentlich? Das unbegreifliche daran ist aber, dass es von den Öffentlich Rechtlichen in epischer Breite zur Prime Time gesendet wird. Von unseren Gebühren! Eine öffentlich rechtlich gesponserte PR-Veranstaltung! Und 4,47 Mio. wahlberechtigte Bürger schauen kommentar- und gedankenlos zu. Ob es nun eine erfreuliche oder Besorgnis erregende Nachricht ist, dass sich immerhin eine Mehrheit von 5,22 Mio. für die alternativlosen Bergretter entschieden hat, sei dahin gestellt. Da ist unsere Jugend doch ein anderes Kaliber! Mit einer Einschaltquote von unglaublichen 13,6% ließen sich diese von The Voice of Germany und My Idiot Friend verblöden. Einzige Hoffnung: Sie haben nur an und ab vom Smartphone aufgeschaut. Obwohl?!

Pure Ironie spiegelt sich bereits in der Bezeichnung dieser Zeitverschwendungen wider. Man spricht von „Formaten“. Welches Format hier erreicht werden soll, bleibt mir jedoch absolut verborgen. Für Voice of Germany schlage ich vor: „Und es sinkt für sie: Das Niveau!“ Ich kann an dieser Stelle nur hoffen, dass mich das automatische Korrekturprogramm nicht automatisch korrigiert.

Apropos Format: In der Welt der Kultur tummeln sich nahezu wöchentlich Sterne und Trabanten auf Preis-Verleihungs-Orgien am Buffet. Für etliche Trabanten ist es der einzige Quell kostenloser Nahrungsaufnahme. Auch, wenn man es bei den meisten Trabantinnen nicht auf Anhieb vermutet. Warum und wo auch immer, während Löwen und Bären noch eine gewisse Wertigkeit im Dschungel der Awards darstellen, ist das Bambi bezeichnender Weise eher am Ende der Nahrungskette angesiedelt. Man möge es dem niedlichen Tierchen nachsehen, dass es für derartig profane Auswüchse missbraucht wird. Der Missbrauch bei uns Menschen ist ohne Wenn und Aber verwerflich. Haben die wehrlosen Tierchen denn gar keine Lobby!? Oder könnte man sich nicht auf angemessenere Gattungen einigen!? Treffender wäre eventuell Vielfraß oder Schmeißfliege oder so. Oder? Oder man verzichtet ganz auf diese höchst überflüssigen Formate. Nicht nur die Welt der Tiere würde es danken.

An einem gräulichen Tage überkamen mich solch grauenhaften Gedanken.

Am 01. Februar 2017