Klimahysterie ist es nun geworden, das Unwort des Jahres. Da muss ich, als bekennender SUV-Fahrer, gleich einen alternativen Beitrag zum Klimaschutz  leisten. Dazu verbrauche ich weder fossile Brennstoffe noch erhöhe ich meinen CO² – Ausstoß. Aber gerade des schlechten Gewissens wegen, soll mein ernstgemeinter, praktikabler Vorschlag dem Verkehr als solches von großem Nutzen sein.

So finde ich die Debatte zum Tempolimit 130 auf Autobahnen sinnvoll. Man könnte damit sogar einiges für einen staufreieren fließenden Verkehr erreichen. Um ihn, den Verkehr, noch überflüssiger zu gestalten, plädiere ich für eine  komplett neue Einteilung der Fahrspuren. Die linke, begrenzt auf 130, nur für PKW (auch SUV) mit Fahrgemeinschaften. Die mittlere für LKWs mit osteuropäischen Kennzeichen, für alle Kleintransporter, sowie für einzelreisende steuerabsetzbare Pendler, die dem öffentlichen Nahverkehr grundsätzlich zu widerfahren. Selbstverständlich herrscht generelles Überhohlverbot! Die rechte Fahrspur ist ausschließlich für E-Mobile reserviert, damit sie es bis zur nächsten Ladestation nicht gar so weit haben. Diese sollten, in jederzeit erreichbaren Abständen, installiert werden. Dazwischen, fußläufig zu konsultierende Notrufsäulen für diese Risikogruppe, die dem Reichweitenmanipulator grundsätzlich misstrauen. Für die Stromerzeugung auf freier Strecke empfehle ich den Einsatz von Dieselgeneratoren. Am flächendeckenden Mobilfunknetz muss allerdings noch ernsthaft* gearbeitet werden, damit die Apps nicht in Funklöcher fallen. Große Hinweisschilder informieren rechtzeitig über die Anbieter der nächsten sowie übernächsten Ladestation.

In vorhandenen Einzäunungen müssen fürs Müssen Durchgänge geschaffen werden, damit die Notdurft verrichtet werden kann, die während der Ladezeit an Dringlichkeit zunehmen könnte. Und damit Freipinkler nicht als Exhibitionisten auf dem Grünstreifen geächtet werden. Kleine, bunte Fähnchen zeigen die Richtung an, aus der der Wind bläst. Ausnahmsweise ist für die Herren das vertikale Wasserlassen erlaubt. Faltbare, wetterfeste Paravents und Klappstühle vereinfachen größere Stuhlgänge und bieten ausreichend Sichtschutz. In dem Zeitfenster von Oktober bis Ostern könnten  Automaten mit Heizdecken vor Frostschäden schützen. Deren Anwendung würde allerdings die Ladezeit marginal negativ beeinflussen. Auch der Lesezirkel hälfe die Stunden kurzweiliger zu überbrücken. Zum Zeitvertreib mit Kreuzworträtseln oder Sudoku liegen Stifte bereit, deren Farbpigmente nach einer gewissen Zeit wieder verblassen, um Nachfolgenden diese Denksportaufgaben ebenfalls zu ermöglichen. Über die Reihenfolge entscheidet jeweils das Eintreffen der Fahrzeuge. Ansonsten wünsche ich allen freien Bürgern und Bürgerinnen und Diversen staufreie Fahrt!

*Hier hege ich dann doch arge Zweifel an einer raschen Umsetzung. Man berücksichtige die dritte  Degeneration der bayrischen Verkehrtminister, deren jahrelanges Versagen legendär ist.