Armins-Nach-richten

scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

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Mc Pomm

Im Laufe des Jahres wurden viele euphorische Pläne brachial Opfer diverser menschlicher, körperlicher Unwägbarkeiten. Was für die ersten lauen Maiennächte vorgesehen war, sollte der frühe Herbst richten. Erstaunlicher Weise fand eine Zustimmung für das auserkorene Ziel, unmittelbar nach dem ersten Vorschlag, das einvernehmliche Votum: Mc Pomm.

Die angedachte Tour, und jeden Tag ein neues Bettchen, wurde jäh zerstört – es mangelte an geeigneten Herbergen. Welche Routen auch in Frage kamen, eine unumgängliche Nacht im Freien brachte die Vorfreude rasant zum Einsturz. Auch die Gepäckaufnahmekapazität sowie das zulässige Gesamtgewicht durch eine mitzuführende Campingausrüstung würden an ihre Grenzen stoßen. Da die Detailplanung sicherheitshalber mir oblag, überzeugte die vorgeschlagene Alternative ebenfalls auf Anhieb. Der langen Anreise wegen wurden zwar gelegentlich immer wieder Zweifel angemeldet, jedoch bereits kurz nach dem Andenken im Keim erstickt und vor dem Aussprechen verworfen. Liefen doch seit Jahren die allerschönsten Filme in unseren Kopfkinos ab: Mc Pomm, Land unserer Mutti, Land der Rauten, Seen und einer nicht enden wollenden Gegend. Wir konnten bereits am Morgen unsere Ankunft am Abend sehen. Dachten wir, nach ausgiebigem Studium der Atlanten. Wie sich alsbald herausstellen sollte, hat sich die Zweidimensionalität der Karten in der Realität nicht bewahrheitet. Es erhob sich überraschend noch eine dritte Dimension. Aber dazu später Genaueres.

Der erste tiefe emotionale Niederschlag ereignete sich knapp 14 Tage vor dem Start. Noch bevor die Pneus auch nur einen einzigen Millimeter Profil auf dem Asphalt hingelegt hatten, ließ der Etappenhengst sich einen E-Antrieb nachrüsten. Nun gut, Schorschi war exakt ein Jahr und zwei Tage älter, also musste ich schon auf die präsenilen körperlichen und muskulären Defizite Rücksicht nehmen. Sicherheitshalber erwäge ich ein Abschleppseil in die Standardausrüstung aufzunehmen. Man weiß ja nie ob das E-Modul ausreichend geladen ist und ich ihn über alle Höhen und Tiefen durch Mc Pomm schleifen muss. Auch sehe ich mit seinem weißen Rad schwarz. Das Design stammt sicher noch aus der Gänsekielfeder eines gewissen Herrn Drais, es ist nicht wirklich en vogue. Das wird auch durch einen E-Antrieb nicht übertüncht. Der Akku ähnelt eher einer amorphen Thermosflasche. Deshalb fürchte ich auch, dass die durstige Seele öfter mal den Energieschub versehentlich aus dem Akku, statt der Flasche mit Cerealien zu sich nehmen will.

Schier zur Verzweiflung trieb mich die Frage welches Navi denn zum Einsatz kommen sollte. Die Erfahrungen der diversen Touren hatten Narben hinterlassen. Sowohl Falk, als auch G-Punkt hatten kläglich versagt. Ich ignorierte deshalb diese Nachfrage, stellte mich alterstaub und verwies auf die besonders ausgelobten, bestens ausgeschilderten Routen rund um und mitten durch die Seenplatte. Also zwischen den Seen! Tretbooträder sollten nicht zum Einsatz kommen.

Nur die engsten Vertrauten waren in unsere Pläne eingeweiht, sodass sich der ganze Medientrubel und die Belagerung durch Fangruppen auf einem überschaubaren Level hielten. So hatten wir die erforderliche Ruhe unser Wagnis zielorientiert vorzubereiten. Die Aufregung in den sozialen Netzwerken sollte uns noch früh genug einholen. Gegen aktive Anfeuerung entlang des Weges durch euphorisierte Fangruppen und –gruppinnen hatten wir grundsätzlich nichts einzuwenden. Die Autogrammstunden regelte unser Tourmanagment. Autogrammkarten waren ausreichend gedruckt, sie zeigen uns in allen möglichen sportlichen Posen: Zu Rad, in rasanter Fahrt, auf der Massagebank und an der Bar. Jeweils einzeln, zusammen, sowie im Kreise unseres Teams. Darüber hinaus waren an den Zielorten mobile Shops mit den Fanartikeln zu finden. Hier konnten die Treuesten der Treuen massstabsgerechte Nachbildungen unserer Velos in 1:18 / 1:24 und eine Limited Edition in Sonderlackierung in  Originalgröße erstehen, inclusive Packtaschen. Dazu jeweils handsignierte Trikots, Helme, gepolsterte Handschuhe mit abgeschnittenen Fingern, Trinkflaschen, Energie-Riegel, Konserven mit Instantnudeln (Kohlehydrate) Brillen mit Lotus-Beschichtung, Flickzeug, Luftpumpen und Ersatz-Schläuche, sowie Radklingeln, deren spezieller, eigens komponierter Ton, das Warnsignal, für Ukulele und Triangel im kryptischen Netz herunterzuladen war. Selbstverständlich auch Panoramakarten der jeweiligen Tagesetappen, umsäumt mit Livefotos und Studioaufnahmen. Eigens für den Audiobereich wurden CDs gebrannt mit den Laufgeräuschen unserer Reifen auf Asphalt sowie Schotter, dem Rasseln der Ketten auf den Zähnen der vorderen und hinteren Kränze, sowie der Schaltgeräusche und gelegentlichem Klingeln. Ohne Frage können die vor aufgeführten Aufnahmen auch digital herunter geladen werden. Bewegte Bilder sind immer und überall auf You Tube zu googlen. Zum Gesamtpaket gehörten selbstverständlich auch alle  Koordinaten für Google Maps. Auf besonderen Wunsch werden ein Dutzend handverlesene Partikel Bremsstaub vakuumiert und in mundgeblasenen Kristallglasröhrchen gefüllt geliefert. Natürlich mit einer lebenslangen Garantie auf die Unversehrtheit und Haltbarkeit und der Umwelt-Unbedenklichkeitsbescheinigung des Zentralrates der Deutschen Radfahrgemeinden Nonnenweier und Eckartsweier. Bei so einer Expedition durfte eben Nichts dem Zufall überlassen werden. Alle und Alles hatte sich nur dem einen Ziel unterzuordnen.

Sekunden vor dem Startschuss war es mucksmäuschenstill. Eine hypnotische Stille. Eine medusenhafte, angespannte Starre verbreitete eine gespenstische Atmosphäre. Man hörte das Vibrieren der sorgsam zentrierten Stahlspeichen. Doch mitten in den Knall des Startschusses der 45er Magnum löste sie sich in einer ohrenbetäubenden Eruption. Aus tausenden Kehlen – das alles in der Nähe von Kehl. Ein Blick in die Augen der männlichen Fans signalisiert uns, dass sie Jungfrauen und Lämmer opfern würden, um uns wenigstens ein paar Kilometer begleiten zu dürfen.

Der Chronist, Organisator und Navigator der Tour de Mc Pomm hatte noch vor dem Start mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Bei der Inspektion seiner Maschine stellte er überraschend fest, dass der Pneu auf der Vorderfelge einen trügerischen, tiefen Riss in der Karkasse aufwies. Es stand zu  befürchten, dass das Inlett bei rasanter Fahrt auf holprigem Makadam explosionsartig zerbersten würde. Ein nagelneuer Marathon Race von Schwalbe wurde in Sekundenschnelle fachgerecht montiert. Gerade noch rechtzeitig, bevor die rasante Fahrt Fahrt aufnahm. Getreu dem Motto: Kommt Zeit, kommt Rad.

 

Sonntag, der 16.September 2018 

Die Montage des Fahrradständers verlief ohne große körperliche Blessuren. Die kleinen Ungeschicklichkeiten waren entschuldbar, fehlte doch die Routine häufigerer Exkursionen. Die stundenlange Anreise gestaltete sich als durchaus angenehm. Wir wechselten uns am Steuer ab, nicht so beim Schlafen auf dem Sozius. Zu erwähnen ist, dass das erste Eis erst 200 km vor dem Ziel geschlotzt wurde. Da in Berlin zeitgleich der Marathon stattfand, teilte sich das Zuschauerinteresse auf, und wir erreichten weitgehend unbehelligt Waren an der Müritz. Der erste Eindruck sollte sich im Laufe der Tage bestätigen: Es gab mehr Radler als Autofahrer und wir waren in Waren und Umland die mit Abstand jüngsten Aktivisten.

Das Hotel war rasch geortet, die Anmeldung mit Touripass und allem Schickimicki brachten wir unbeschadet hinter uns – wir konnten unsere Zimmer in der Bel Etage, der Grünen Etage, sofort beziehen. Die Farbe resultierte aus dem kooperierten Designkonzept. Die moosgrüne, in die Jahre gekommene, Auslegeware war durchwoben mit schwarzen Ranken, an deren Enden sich eine vergilbte Blütenpracht über Zimmer und die Flur ergoss. Im Parterre schloss sich an das Restaurant ein Wintergarten, daran eine Terrasse an, mit freiem Blick auf die unverbaute Natur des Nationalparks und den hauseigenen Einloch-Golfparkour.

Bei der ersten oberflächlichen Erkundungstour durch Waren entdeckten wir ohne großes Suchen drei Eisbuden. Beruhigend. Nach dem Abendessen im Hafen suchten wir die nächstbeste Eisbude spontan heim. Es sollte nicht der letzte Besuch sein.

Als krönender Abschluss des Tages genehmigten wir uns noch ein Gläschen Wein im Wintergarten unserer Bleibe und bereiteten die morgige Tour vor. Am ersten Tag favorisierten wir erst einmal eine kürzere Tour, dafür mit längeren Pausen. Navi und Navigator offenbarten erste Unzulänglichkeiten. Wie sich später herausstellte, hatte der Herr über die digitalen Routen vergessen das erforderliche, regionale Generalkartenwerk herunterzuladen. Kann ja passieren. Danach klappte die virtuelle Planung zu unserer Überraschung fast ohne kryptische Wirrungen.

 

Montag, der 17.September 2018 

An einer Auswahl an Seen, die es zu umzingeln gab, mangelte es wahrlich nicht. Ganz egal in welche Himmelsrichtung wir auch schauten, waren große und kleine Seen zu sehen. Die Entscheidung fiel auf den Kölpinsee und Fleesensee mit dem Haupt-Zwischenziel Malchow.

Wenn man so die Karten vor sich liegen sah, wurde einem kaum bewusst, dass die gelben, grünen und blauen Flächen Erhebungen sein könnten. Zumal wir sie in dieser Region auch nicht wirklich erwartet hätten. Die Realität belehrte uns eines Anderen. Zusätzlich zum einkalkulierten Gegenwind bremsten auch noch etliche langgezogene Steilstrecken unsere flotte Fahrt. Während sich auf den Abschnitten bergabwärts die Hangabtriebskraft positiv bemerkbar machte, konnte ich mit Aerodynamik punkten. Unter anderem bedingt dadurch, dass ich die körper- und muskelbetonte Sportkleidung favorisierte, während sich der E-Mobilist hingegen in eher fließendem Outfit wandete.

Malchow, ein romantisches Städtchen, welches auch in Holland nicht sonderlich unpassend aufgefallen wäre. Um den Hafen reihten sich Lokale und Cafés, Eis- und Fischbuden. Und der absolute Höhepunkt des Tages: Ein Pommesbuden-Klassiker, wie er klassischer nicht sein konnte. Spontan zog es uns in die Pergola des Etablissements. Currywurst mit Pommes, A-Schorle aus der Flasche. Serviert wurde das Mahl auf bisher nirgends entdeckten Plastiktellern, mit einem Dekor aus den späten Fünfzigern. Selbst auf ländlichen Flohmärkten hätte dieses Equipment den Pokal für das phantasievollste Dekor schlechthin sicher gewonnen.  Das Besteck war aus Chromstahl. In perfektem Einklang mit dem Service gesellte sich auch das Publikum. Wir toppten das kulinarische Erlebnis mit einem leckeren Eis. Dabei beobachteten wir, wie der Brückenwart den Verkehr zum Stillstand brachte, die Zugbrücke öffnete und den zahlreichen Yachten die Passage in den nächsten See ermöglichte. In der erzwungenen Wartezeit polierte er die Brückengeländer mit einem handelsüblichen Staubwedel.

Die Currywurst begleitete uns noch den Rest des Tages.

Drei weitere Ereignisse dürfen allerdings in dieser Tages-Chronik nicht fehlen. Erstens konnte ich nach der Besichtigung des prächtigen Schlosses von Klink den Sportskameraden nur mit Mühe davon abbringen mit einem für beide fremden Rad davonzubrausen. Es wäre ein schlechter Tausch gewesen. Der Besitzer war kurzfristig nicht zu ermitteln. Zweitens entdeckte der E-Mobilist und Tierfreund tönerne Kameraden für ihr jüngstes und kleinstes Familienmitglied: Bobby. Ich wurde in der Folge mehrfach darauf hingewiesen, dass wir keinesfalls den Erwerb des Objektes vergessen dürfen. Es geschah denn auch gleich am dritten Tag. Drittens sah ich es als notwendig an, für mein Rad in eine Lampe zu investieren, da die nächtlichen Heimfahrten vom Hafen im Dunkeln mehr Sicherheit für mich und die Passanten versprachen. Bei der Montage der Flutlichtanlage erwies sich schnell, dass doch eher das Kopfwerken meinem Metier entspricht. Das Abendmahl nahmen wir auf einer Seeterrasse ein. Von da fuhren wir mit dem Velo zum Hafen, um der inzwischen bekannten Eisbude unseres Vertrauens einen Höflichkeitsbesuch abzustatten.

Tagespensum: 66 km / 3,18 Std. reine Fahrzeit / 14 Kugeln Eis

 

Dienstag, der 18. September 2018 

Das Wetter zeigte sich auch heute von seiner strahlendsten Seite. Nicht so der Stromer. Ein Anfall von plötzlichem Drehschwindel hatte ihn aus dem körperlichen Gleichgewicht gebracht. Prophylaktisch wurde über die Montage von Stützrädern nachgedacht. Allerdings sofort wieder verworfen, nachdem physiotherapeutische Übungen für eine stabile Körperlage sorgten. Als Lazarus das Lazarett nach erfolgreicher Rekonvaleszenz verlassen konnte, gab es kein Halten mehr. Mit voller Kraft voraus.

Heute stand die Umrundung des Müritzsees auf dem Programm. Der, nebenbei belehrt, der größte deutsche See ohne Landesgrenzen ist! Mit gut 83 km eine ordentliche Herausforderung für Tag zwei. Durch den schönen Müritz-Nationalpark mit herrlichen, gut ausgebauten Wegen radelten wir über Boer, Rechlin nach Röbel. In den Wäldern herrschte absolute Ruhe. Keine Vögel zwitscherten, keine Kröten quakten – selbst die Natur hielt den Atem an, um uns gebührend die Ehrerbietung zu erweisen.

Nachdem wir den Nationalpark verlassen hatten, verließ uns auch das Glück mit ordentlichen Wegen. Fortan erhoben sich die Hügel höher aus dem Gelände, blies der Gegenwind heftiger, wurden die Pfade holpriger. Es ging an die Substanz. Trotz gelegentlicher Bergabstrecken strampelten wir gefühlt ständig bergauf. Garantiert stand unser Globus so unglücklich, dass wir gegen die Gravitationskräfte anzukämpfen hatten. Für Leser, denen die Einstein’sche Relativitäts-Theorie fremd ist, sei plausibel erklärt: Wir sind quasi von Down Under nach Waren gefahren.

Sichtlich ausgelaugt erblickten wir schließlich den Ortseingang von Röbel. Alle Erschöpfungszustände ignorierend suchten wir nur ein erstrebenswertes Ziel: Das Eis-Paradies Röbel. Es sollte sich im Schatten der Kirche befinden. Nach mehrmaliger Umrundung des Gotteshauses erspähten wir schließlich das Paradies. Mit letzter Kraft gelang es uns die Bestellung von Málaga, Joghurt-Kirsch, Grapefruit und co. der polnischen Bedienung in den Bestellblock zu diktieren. Kugel für Kugel belebten sich die letzten Ressourcen der geschundenen Körper. Das Leben machte wieder Sinn. Ohne lange Debatten zu führen entschlossen wir uns mannhaft, den Rest der Strecke mit der Linie Dat Bus zu absolvieren.

Mit dem besagte Dat Bus und dem Gästepass konnten wir kostenlos Fahren wohin wir wollten, bzw. nicht mehr konnten. Grundsätzlich zog Dat Bus einen Fahrradanhänger hinter sich her. Für die Nutzung hatten wir 2,-€ zuzuzahlen, für E-Bikes 2,50 €. Das geschieht den Stromern recht!

Im Dat Bus gab es ein Wiedersehen mit dem Frauchen von Rudi, einem Rüden, der der Zwillingsbruder von Bobby hätte sein können. Nur, dass Rudi es genoss im Korb seines Frauchen mit auf dem Rad fahren zu dürfen. Im Dat Bus hatte das Frauchen Rudi nicht dabei, dafür ihren körpereigenen Geruch. Sie versprach uns hoch und heilig, Rudi unsere herzlichsten Grüße auszurichten.

Tagespensum: 70 km / 3,48 Std. reine Fahrzeit / 13 Kugeln Eis

 

Mittwoch, der 19. September 2018 

Nach einem ausgiebigen Frühstück drückten wir der gesprächigen Hotelherrin unser Storno für die Nacht auf Samstag rein. Noch stürmigeren Wind, Regen und Kälte prophezeiten die Wetterfrösche. Da jagt man noch nicht einmal einen Hund vor die Tür, auch wenn er nur tönern sein sollte. Und so zogen wir die geordnete Heimfahrt am Freitag der Nässe und den unumgänglichen Erfrierungen vor!

Tja, wie soll ich es beschreiben? Noch gleich am gestrigen Abend, als unsere stählernen  Revuekörper frisch geduscht waren, die ersten Cerealien in Form eines frisch gezapften Blonden dem ausgelaugten Körper zugeführt worden war, arbeiteten wir die Strapazen des Tages noch einmal verbal auf. Es hätte auch schlimmer kommen können. Und, es kam schlimmer!

Unser Ziel: Die Umzirkelung des Plausees. Der Startschuss fiel in Lenz und führte uns gleich nach wenigen Metern auf die Lenzer-Höhe. Die Steigung hätte auch herausragend die Lenzer-Heide (bekannter Schweizer Skiort) repräsentieren können. Die weiteren tektonischen Erhebungen machten der erst genannten alle Ehre. Bereits nach wenigen Kilometern zeichnete sich ein Ganzkörperermüdungsbruch ab. Müßig zu erwähnen, dass der Gegenwind an Intensität nicht nachgelassen hatte. Wie soll ich die weiteren Imponderabilien bildhaft ausmalen? Auf den Radverkehrswegen musste die Stasi ihre Staatsfeinde, gefoltert haben! Die ESBZ war bekannt dafür, dass sie nicht im Überfluss schwelgte. Eine Ausnahme müssen die Platten für die Plattenbauten gewesen sein. Ich bin mir relativ sicher, dass die Wiege für den Begriff „einen Platten“ am Rad haben hier am Plausee stand. Die üppig vorhandenen Plattenbauplatten eigneten zwar keinesfalls für den Straßenbau, wurden aber offensichtlich doch dafür verwendet. Schließlich mussten die Folterkammern für die potentiellen Republikflüchtlinge ja irgendwo einen angemessenen Platz finden. Im Abstand von ca. 3 – 5 Metern, also zwischen den Plattenbauplatten, breiteten sich XXL-Dehnfugen aus. Sie waren einerseits fester Bestandteil des Foltergerätes, andererseits ergab sich daraus ein beachtliches Einsparungspotential von 1%. Also alle 100 Plattenbauplatten eine Plattenbauplatte. Es ist nicht überliefert, ob die Delinquenten selbst Erbauer ihrer eigenen Folterinstrumente sein mussten. Zwischen den XXL-Dehnfugen zerbarst in unregelmäßigen Abständen das Wurzelwerk der Methusalembäume den Beton in entgegengesetzter Richtung. Also nach oben. Auf eine XXL-Dehnfuge folgten etliche Wellen, deren Verlauf sich in keine Gesetzmäßigkeit fassen ließ.

Aufatmen ließ der Wechsel von den Plattenbauplatten-Folterstraßen auf Waldwege. Doch die ersten erleichterten Eindrücke waren trügerisch. Die Wurzelwerke der Methusalembäume streckten ihre Tentakel genauso nach unseren Pneus aus. Nur noch gewaltiger und unkontrollierbarer. Um den Spuk zu komplettieren, waren die Wege mit Sandgruben gespickt. Ein taktisches Ausweichen nach links oder rechts des Weges verwehrte uns eine undurchdringliche stachelige Macchia. Wer bei den Sandgruben an seine Kindheit zurückdenkt und vor seinem geistigen Auge an mit Holzsitzflächen umsäumte Spielstätten denkt, dem sei gesagt: Die Mc Pommschen Sandgruben präsentierten sich ebenfalls im XXL-Format. Sie entsprachen garantiert der Europäischen Norm für Sandkästen zur Bespassung von mindestens 1.000 lebhaften Vorschülern. Die Körnung wird ermittelt nach EN ISO 14688. Die jeweilige Korngröße entspricht dem Äquivalentdurchmesser, dem hydrodynamischen Durchmesser (gleiche Fallgeschwindigkeit in einer Wassersäule). Von der Fallgeschwindigkeit eines durchtrainierten Körpers konnte ich mich persönlich gleich zweimal überzeugen. Während sich der Elekbriker auf die künstliche Power aus der Thermoskanne verlassen konnte, konnte ich nur mit unwiderstehlicher Muskelkraft überzeugen. Erschwerend kam hinzu, dass meine Reifen, mit einer Laufbreite von gerade einmal 2,5 cm, sich nicht als sehr vorteilhaft für Sandgruben entpuppten. Wer schon einmal die Sahara mit einem Standard-Treckingrad durchquert hat, der weiß wovon ich spreche! Mein kongenitaler Partner hatte sein Rad mit einer Art Balloonwheels bestückt, die auch für die Mondlandefähre Eagle ausgereicht hätten. Auf diesem Teilstück ist in mir eine epochale Entscheidung gereift: Mein nächstes Rad wird meine Muskeln auch mit Strom unterstützen.

Trotz einem schmerzhaften Ganzkörperermüdungsbruchs schleppten wir uns zum halben Etappenziel Plau. Ein wunderschönes Örtchen am See mit hysterischer Altstadt. Auf maximal einhundert Meter offerierten uns eine Fischbrötchenbude, zwei Eisbuden und ein Coffeeshop mit 55 Varianten ihre unwiderstehlichen Angebote.

Der Rückweg um die verbleibende Hälfte des Plausees verlief diametral zur halben Hinrunde. Klaglos spulten wir die Strecke ab. Treuer Begleiter war hier das Matjesbrötchen. Das Königspilsener  im Hafen von Waren hatten wir uns radlich verdient! Auch die Kugeln in der Eisbude, zu deren Stammkunden wir uns mittlerweile erschleckt hatten. Die goldene Waffel mit smaragdfarbenem Plastikspachtel stand unmittelbar vor der Verleihung. Am diesem Abend blieben die stählernen Rosse unberührt. Die Speisung nahmen wir im Restaurant des Hotels ein. Es folgte rasch die bleierne Nachtruhe.

Tagespensum: Knapp 60 km / 3,20 Std. reine Fahrzeit / 11 Kugeln Eis

 

Donnerstag, der 20. September 2018 

Taufrisch, wie ein lauer Frühlingsmorgen, erholt und voller Tatendrang aber konzentriert und einigermaßen Wortkarg, bereiteten wir uns mental auf die finale Tour vor. Der Krakowsee stand auf der Agenda. Über Dobbin nach Glave, weiter  in Richtung Wadehäng (welch geniale Doppeldeutigkeit) bis zum Luftkurort Krakow am See. Mit voller Absicht hatten wir mit nur 35 km eine gemütliche Runde zum Ausklang des Abenteuers erkoren. Die geschundenen Pos sollten sich pö a pö (peu a peu) wieder an normale Sitzungen gewöhnen. Der Rückweg führte uns über Serrahn, wo unbestätigten Gerüchten zufolge die gleichnamigen Kochfelder erfunden sein sollten. Aber das nur nebenbei.

Obwohl ich noch nie einem Frosch höchstpersönlich sowie selbstlos über die Straße geholfen habe, meinte das Wetter es auch am letzten Tag gut mit uns. Inzwischen waren die Sandmulden keine echte Herausforderung mehr. Was zwei elegante Abstiege über den Lenker jedoch nicht vermied. Nach wenigen Kilometern stand eine Entscheidung mit großer Tragweite an. Entweder wählen wir die See nahe Route mit Panoramablick. Oder die mit Mückenschwärmen biblischen Ausmaßes. Wir entschieden uns leider nicht für den Ritt durch die Sanddünen des Waldes. Wir favorisierten die finnische Variante.

Je weiter wir uns von den Touristenballungszentren entfernten, umso dünner war die Gegend besiedelt. Irgendwann musste sie jedoch urbanisiert und bewohnt worden sein. Ruinen menschlichen Daseins säumten den Weg. Sogar die Vögel flogen auf dem Rücken, um das Elend nicht sehen zu müssen. Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Luftkurort Krakow am See. Er verdiente die Auszeichnung Kurort in keinster Weise. Treffender wäre Kuhkaff gewesen. Glockenschlag 12.00 Uhr zogen sogar die ersten Zirrus-Wolken am Firmament auf. Passend zu Krakow von zartem Mausgrau changierend bis zu katzenjämmerlichem Anthrazit. Selbst das einzige Eiscafé hatte schon die Plastikstühle gestapelt und diebstahlsicher ans Haus gekettet sowie den Laden und die Läden geschlossen. Das Ende und der Beginn der Eiszeit gleichzeitig.

Was sie in Mc Pomm absolut perfekt beherrschen der sind lange Alleen. Alleen und Kartoffeln in jedweder Art. Gekocht, mit und ohne Schale, gebraten, gestampft und frittiert. Also die Kartoffeln meine ich. Die Alleen sind von uralten, prächtigen Kastanienbäumen flankiert. Sie schleuderten bei dem Gegenwind ihre reifen Früchte mit Wucht nach Stahlross und Reiter. Teils in stacheligen Mänteln, teils nur den harten Kern. Uns konnte wahrlich aber auch gar nichts mehr erschüttern bzw. vom Rad werfen.

Den Abschluss der letzten Etappe feierten wir mit Apfelkuchen und Kaffee in Waren an der Hafenpromenade. Obendrauf eine Gerstenkaltschale. Bei Zeiten nahmen wir die Henkersmahlzeit an der Seeterrasse ein. Und zu guter Letzt sollte es dann noch mal ein Eis sein. Natürlich an der Eisbude unseres Vertrauens.

Tagespensum: 34 km / reine Fahrzeit 2 Std. / nur 5 Kugeln Eis (!)

 

Freitag, der 21. September 2018 

Den gebührenpflichtigen Parkplatz am Hafen hatte man bereits gegen Mittag des Vortages gesperrt, um die Feierlichkeiten zu unserer Verabschiedung in Ruhe gebührend vorzubereiten. Einheimische, Gäste sowie Abordnungen der Partner- und Zwischenzielstädte aus ganz Mc Pomm und Europa sollten uns mit folkloristischen Darbietungen erfreuen. Die Organisten zogen alle Register. Besonders talentierte Dorfschönheiten glänzten mit Soloeinlagen, der Seemanns-Spielzug wurde von den Schiffssirenen untermalt und Möwengezänk begleitet, die kessen Müritzkehlchen trällerten munter drauflos, der römisch-katholische Männerchor überraschte mit Georgianischen Gesängen, die Vorschüler unter der Leitung von Frl. Meier gaben Flötentöne zum Besten und zum Finale Grande schmetterte die Gospel-Combo „You`ll never bike alone“! Parallel dazu demonstrierten die Pilates- und Yogagruppen Figuren zur Entspannung und Meditation, wie Virabhadrasana (die Heldenhaltung), oder der Storch in der Morgensonne.

In alle Empathie über die Darbietungen mischte sich doch ein wenig Wehmut, Melancholie. Der Abschied nahte unbarmherzig. Schließlich obsiegte die Vorfreude auf die Lieben daheim. Und wer weiß, welche Region das Par de deux im nächsten Jahr gedenkt heimzusuchen. Schaun ma mal.

54° Nord / 8° Ost

Der Norden hat es uns angetan. Erst Norditalien, dann Nordsee. Die Elfi lag da quasi auf dem Weg. Und selbst die Rekord-Rolltreppe, den Panorama-Hafenrundblick, die imposante Architektur sowie die gigantischen Kosten habe ich mit meiner Höhenangst ohne volle Hosen überstanden.

Von Hamburg ging es weiter zum Epizentrum Deutschlands, nach Sylt. Dort ins Epizentrum von Sylt, nach Kampen. Und zur Einstimmung ins Epizentrum von Kampen: Ins Gogärtchen. Wer sich über die hohen Benzinpreise echauffiert, der sollte sich mal im Gogärtchen ein Gläschen Wein kredenzen lassen! Im Preis inbegriffen ist jedoch der perfekte Blick auf die Welt der Pfeffersäcke und die der gerne Gesehenwerdenwollenden. Oder auch nicht. Hier regiert die Dekadenz.

Das meistgefahrene Verkehrsmittel ist zweifelsfrei das E-Bike. Es folgt eine epidemische Dichte an Porsche. Daimler kontert mit den G-Modellen ab 6 Zylinder aufwärts. Ansonsten flanieren die GT, GS, RS, M, AMG, X, Y, Z und weitere Varianten des Alphabetes. Ehrensache, dass das BlueTech oder BlueMotion-Logo ein absolut umweltbewusstes Verhalten dokumentiert. Der stete Wind führt allerdings einen aussichtslosen Kampf, wie dereinst Don Quijote, gegen die alliierte Artillerie der V-Motoren mit vierfach bestückten Auspuffrohren. Erfreulich gilt es zu vermelden, dass das Gaspedal nicht ständig im Posingrhythmus durchgetreten wird und die Frisöre der Chauvinisten offensichtlich keinen Undercut kennen.

In der Kleidung gibt Mann und Frau sich deutlich markentreuer. Die Moncler Jäckchen, natürlich sowohl mit und ohne Ärmel, in jedem Fall aber gesteppt, sind quasi das National-Trikot der Neu- und Altreichen. Soweit, so teuer.

Nach Alpen, Pasta und Pizza nun also Dünen, Krabben und Scholle. Apropos Dünen – die höchste Erhebung ist die erhabene, legendäre Düne Uwe. Mit einer Sandprise höher als 52 Meter über NHN. Wusstet ihr eigentlich, dass man auf Sylt am Ellenbogen laufen kann?

Die Sansibar haben wir dieses Mal ignoriert. Unser Ziel am Strand war die Buhne 16 und, logisch Gosch, die nördlichste Fischbude Deutschlands. Hier konnte man den Brand nach der stürmischen Brandung genüsslich löschen. Während man auf sein Essen wartete, konnte man in aller Ruhe die Ideenflut auf den T-Shirts in aller Ruhe auf sich wirken lassen. Die Dienstkleidung des Service-Personals war erfreulich nicht mit dem Moncler-Logo bedruckt, sondern mit allerlei lustigen Texten, wie zum Beispiel: „Ich habe auch nur vier Flossen!“

Während man für wirklich „Kleines Geld“ gut, schmackhaft und sättigend essen kann, wird man bei den Getränken im wahrsten Sinne des Wortes über die Düne gezogen. Nicht nur beim Wein! An MAGNUS kam man einfach nicht vorbei! Ob Gogärtchen, Gosch oder Strandbar, es wurde ausschließlich Magnus offeriert. Dieses allgegenwärtige Allheilwasser war angereichert mit mehreren hundert Prozent Marge. Unter 7,50€ pro Flasche war kein Durst zu erquicken. Es sei denn mit einem Flens. Plopp!

Im zuverlässig täglichen Schichtdienst zerren Ebbe und Flut an dem eigentlichen Reichtum der Insel – dem Strand und Sand. Die Insel wird in den Zyklen sukzessiv Opfer der Erosion, während die Freikörperkulturler ihr Silikon, Botox, ihre Intimfrisuren und Tattoos in die Brandung werfen. Der Plastikmüll in den Weltmeeren nimmt atemberaubend zu. Aus dem Strandkorb 105 (keine Primzahl, da sich die Quersumme durch drei teilen lässt!) war es uns vergönnt das Strandtreiben aus erster Reihe zu studieren. Wendete man sich für ein paar Augenblicke von der Literatur ab, stellte man zwei Trends fest:

  1. Neopren-Anzüge oder -Hosen waren der Renner. Nicht nur beim Surfen! Wer sich jemals von der Brandung hat peitschen lassen, der weiß warum.
  2. Im Nachhinein fällt es mir schwer zu verstehen, dass wir als hundeloses Paar den Aufenthalt genehmigt bekommen haben. Wie bei den Porsche bzw. den Moncler-Jäckchen gab es auch hier eine Rangliste zu verzeichnen. Die Labradore absolut konkurrenzlos! Erstaunlich, dass die Dackel repräsentativ stark vertreten waren. Die diversen Schoßhündchen und getunten Ratten lasse ich mangels Abscheulichkeit unerwähnt. Zu erwähnen sind allerdings die Wesen am anderen Ende der Leine. Bemerkenswert ihre offensichtliche Seh-und Hirnschwäche, ihre schier unglaubliche Ignoranz und Selbstherrlichkeit. Obwohl nahezu alle hundert Meter in großen Lettern darauf hingewiesen wurde, dass Hunde immer an der Leine zu führen sind, dass an vielen Stränden sogar gar keine Hunde erlaubt sind, liefen die Vierbeiner frei herum und durften ihre Duftmarken an jede Staude Strandhafer setzen.

In den Flaniermeilen von Westerland, Kampen und Keitum erspähten wir neben den edelsten Edelboutiquen ebensolche für die Dünenpinkler. Hier gab es alles was der Geldbeutel hergab. Von Halsbändern aus Leder von seltenen Amazonas-Süßwasser-Krokodilen, bestickt mit Namen und Blutgruppe aus Kaschmir von freilaufenden Himalaya-Ziegen, über Dental-Pflegesets aus geschmuggeltem Elfenbein bis zu pfotenlosen, aber gesteppten Jäckchen (ausnahmsweise nicht von Moncler! Eine echte Marktlücke!).

Auf Sylt ist eben alles ein wenig anders. Allen Umweltaktivitäten zum Trotz nimmt man seine Longdrinks und Sundowner via Plastik-Röhrchen zu sich. Die Strohhalme hingegen tackert man in großen Mengen schichtweise auf die Dächer! By the way – das war der einzige Textbeitrag am vorletzten eines ansonsten gedankenlosen Strandtages.

Am leider schon letzten Tag hat uns der Blanke Hans noch einmal ordentlich den Marsch geblasen. Die Sylter-Eismanufaktur sollte wandernd aufgesucht werden. Gegen den böigen Wind und durch den Sand und über die Dünen entpuppte sich die an sich famose Idee als echte Herausforderung. Ich habe mir gleich drei Kugeln gegeben, ohne mich von dem Sylter Highprice abschrecken zu lassen. Für 1,70 € / Kugel stand man dann doch gerne gut 20 Minuten an.

Wie auch immer – Sylt ist jeden Cent wert. Wir kommen wieder!

Monatsrückblick August 2018

Mein Wort des Monats: Spurwechsel

Hier politisch interpretiert, von links nach rechts.

Horsti schmollt gleich Anfang August. Da wollten doch glatt zwei ehrwürdige Nachbarschaftsbürger von ihm nicht ausgezeichnet werden. Und er hat gleich zurückgetreten. Irgendwie konsequent. Von beiden! Der Gute fühlt sich ja soooo missverstanden, der Arme und droht uns mit seinem Gezwitscher. Hier kann er, so er, seine Wahrheit richtiger verbreiten. So ist es halt: Was Horsti nicht lernt, lernt Horst nimmer mehr! Na dann!

Bitte, Mädels, nun fallt nicht gleich über mich her. Aber nach meinen unerheblichen Recherchen zufolge, sind es doch überwiegend weibliche Artgenossinnen, die zur Esoterik neigen. Extreme Fälle vermuten gar hinter jedem Toaster eine Verschwörung. Noch perverser ist jedoch die Befürchtung, dass die Barcodes auf Preisschildern von Lebensmitteln schädlich sein sollen. Jaja, ihr habt richtig gelesen! Der ein oder andere Hersteller versieht seinen Barcode bereits mit einem Unendlichkeitszeichen quer über die Balken. Besonders die, die auf „Fairen Handel, Bioqualität bzw. Regionalität Wert legen. Und diese Käuferschicht ist natürlich besonders empfänglich, ja exorbitant gefährdet. Ach ja, ich vergaß zu erwähnen, was an den Strichcodes denn so gefährlich ist. Es gibt sogar zwei schier unglaubliche Verschwörungstheorien:

  1. Der Strichcode wirkt als Antenne und sendet Strahlen aus, die den benachbarten Lebensmitteln und der Umgebung brachialen Schaden zufügen.
  2. Jeder der drei etwas längeren Striche, die den Beginn oder das Ende des Barcodes anzeigen, stehen für die Sechs. Und drei Sechser stehen unwiderruflich für den Teufel. Nicht zu verwechseln mit einem Sechser im Lotto!

Dagegen sollte sicher das Unendlichkeitszeichen helfen. Nach meiner Interpretation werden sich dort der Teufel bzw. die Strahlen totlaufen. Die symbolisierte Acht steht übrigens für das Glück. Doppelt hält eben doch besser! Beim Lotto wäre es in diesem Fall die Zusatzzahl. Jackpot!

Erdogans geniale Rache. Als Antwort auf Trumps Sanktionen, lässt Erdogan die Gelder der amerikanischen Minister für Justiz und Inneres sperren. Der Clou: Die unterhalten gar keine Konten in der Türkei! Na, denen hat er es aber gegeben!

Wieviel Jahre gibt es eigentlich auf Erpressung? Oder ist es bei Politikern gar keine Straftat? Ist es legitim ganze Länder bzw. Kontinente und Völker zu erpressen? Außerdem möchte ich auch mit amerikanischen Sanktionen und Strafzöllen belegt werden! Man fühlt sich ja sonst als krasser Außenseiter!

Bei den European Championchips kämpfen auch die Synchron-Schwimmer- und rinnen um die Titel. Da gibt es jetzt sogar gemischte Paare! Aber: Warum müssen die alle herzerweichend bescheuert* zum Becken stelzen, als ob man ihnen die neuen Hüftgelenke seitenverkehrt eingesetzt hätte?

*Apropos B.Scheuert. Seit er in Berlin Verant-wort-ung zu tragen hat, und er nicht nur große Worte schwingen muss, ist es erfreulich ruhig um ihn geworden. Weiter so! Die Tinte ist noch feucht, da straft mich das Leben. Der Bundesverkehrtminister hat ein Interview gegeben zum Thema „Toll Collect“. Betrifft sein Ressort! Den Blödsinn, den er da abgesondert hat, lässt das Politbarometer für die CSU sicher noch einmal in ein Tief rauschen. Mit Niederschlägen bis in einzelne Amtsstuben.

Wir feiern auch eine Vize-Europameisterin im Sprint über 100 Meter! Ich meine, sie sollte dennoch die Disziplin wechseln. Sie kann tatsächlich schneller sprechen als laufen! Mich hat auch ihre Atemtechnik beeindruckt.

10.08.: Genial! Die türkische Lira saust in den Keller, der Gottgleiche, äh Allahgleiche, empfiehlt seinen Gläubigen, nicht Gläubigern (!), ihr Gut oder Haben in ausländischer Währung anzulegen. Daraufhin verdoppelt der Selbstherrliche die Strafzölle gegen die Türkei. Nun bricht die Lira ganz ein. Spannend, wie das nun weiter geht! Sicher entzieht der Allahgleiche den Ami-Boys das „All Inklusiv“ in den Urlaubsdomizilen.

Dass der Ulle dem Til auf Malle ein paar aufs Keinohr haut, das kann ich ja noch nachvollziehen. Sex, Drugs und Alkohol im Luxushotel in FfM mit Dame vom Begleitservice ist dann schon grenzwertiger. Die grundsätzliche Frage ist allerdings: Warum können sich überführte Betrüger solchen Luxus leisten? Dopen lohnt sich demnach doch!

Ob ihr es glaubt oder nicht – aber Weihnachten kommt immer so plötzlich! Und es gibt keine guten Nachrichten. Die Dürre macht auch vor den Weihnachtsbäumen nicht halt, und so ist jetzt bereits absehbar, dass 2028 über 50% weniger Bäumchen herangewachsen sind. Deshalb mein Tipp: Wir werden 2027 gleich zwei kaufen und einen davon einfrieren.

Die katholische Sexmafia hat wieder zugeschlagen. In Penisylvavia. Die Zahlen der Missbrauchsopfer und Kuttenträger sind absolut gigantisch und haben sicher einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde verdient. Die Geistlichen sollten treffender unter die Körperlichen firmieren. Herrgott noch mal!

Wenn ich etwas von Söder höre oder sehe, bekomme ich regelmäßig Sodbrennen. Zum Thema „Familiengeld“: Gegen bundesdeutsches Recht und Gesetz, aber für die dringend benötigten Wählerstimmen aus dem Hartz-IV Lager. Dem Möchtegernprovinztrump ist aber auch nichts zu skrupellos.

Es trifft leider häufig die  Besten. Eine tiefe Verbeugung vor dieser großartigen Frau und ihrer einmaligen Stimme im Gesang und Wort! Respekt Aretha Franklin!

Was würde ich eigentlich ohne B.Scheuert anfangen? Der Bundesverkehrtminister ergreift die Gelegenheit des tragischen Unglücks in Genua, um sich auf der politischen Bühne wieder einmal darzustellen. Der Brücken-TÜV füllt das Sommerloch.

Mein Küchentipp des Monats: Wer rohe Spaghetti exakt mittig brechen möchte, der muss sie zusätzlich 360° um die eigene Achse drehen. Sonst zerbröseln sie in diverse, ungleich lange Stückchen. Bitte schön! Außerdem der Hinweis, dass für Niederländische Pastafarianerinnen Passfotos mit einem Nudelsieb auf dem Kopf für Ausweis und Führerschein nicht erlaubt sind. Bitte schön2.0.!

Neues vom Trumpelstilzchen: „Wenn ich abgewählt werde, bricht die ganze Wirtschaft zusammen!“ Welche Gaststätte meint er genau?

John McCain`s Vermächtnis hat mich tief ergriffen. Er will den amtierenden Präsidenten nicht auf seiner Beerdigung „sehen“. Andersherum wäre er, McCain ganz sicher dort aufgetaucht. Um ganz sicher zu gehen.

Die Renten sind wieder einmal sicher. Mit dieser R-Ente watschelt die SPD auf großes Wählerpotential zu. Die linke Ministerriege ist ansonsten recht farblos. Dabei tut sich SC-Holz besonders trist hervor.

In Chemnitz treten die Rechten das Recht mit Springerstiefeln.

Dienstag Ruhetag

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben! Und, Herr Google weiß doch nicht alles! Aber beginnen wir von vorn: Angesagt war eine kurze Wanderung (max. ½ Std.), mit Einkehrschwung inklusive Vesper nebst geordnetem Rückmarsch. Um es kurz zu machen – schon der Anmarsch verzögerte sich, da 1/3 der eifrigen Wandersleute keinen verbindlichen Entschluss über das Schuhwerk fassen konnte. Die Aussagen der Ortskundigen zur Dauer der kurzen Wanderung pendelte inzwischen zwischen ½ Std. und 1 ½ Std. Bei den 1 ½ Std., so stellte sich im Laufe des Hin und  Hers heraus, handelte es sich bei der Zeiterfassung um einen Rückmarsch bei Dunkelheit bei meteorologischer Mondfinsternis, bei dem auch der Genuss von Alkohol eine ganz entscheidende Rolle gespielt haben muss. Die aus Sicherheitsgründen gebildete Menschenkette* führte u.a. nicht nur in die Irre sondern auch in achtlos herumstehende Gebiete mit undurchdringlicher, naturblasserer Wildnis. Spontan aber überlebenswichtig entzündete Tempotaschentücher, von denen man sich flutlichtartige Ausleuchtung des Weges versprach, bestätigten die hoffnungslose Lage.

*Die Menschenkette fand dieses Mal ausnahmsweise nicht zur Demo gegen z.B. die Atomkraft statt!

Weiter im Text. Das Eindrittel entschied sich schließlich für feste Wanderschuhe. Hatte man doch schon negative Erfahrungen gesammelt, ob zu leichtem Gehwerkzeug. Bis sich der Tross in Bewegung setzte nahmen die 1 ½ Std. dann doch eher Kontur an. Alle freuten sich auf ein kühles Bierchen und eine zünftige Vesper auf der Terrasse des Martinsteinhiesli.

Der Weg war klassisch und ordentlich ausgezeichnet. Gelegentliche Diskussionen über den Verlauf der Route wurden durch die männlichen Voten demokratisch überstimmt. Zur Debatte stand auch der Pionierweg. Aber wer wollte schon Neuland entdecken? Wir erwogen den Rückmarsch auszukundschaften. Das  Ziel bereits vor Augen vernahmen wir anstelle Geräusche von Gemurmel und Besteckklappern lediglich das Kreischen einer Flex. Platz war, an diesem Dienstag, reichlich. Um es genauer zu sagen: Wir waren die einzigen durstigen und hungrigen Ausflügler. Neben der Tür lümmelte ein Hinweisschild: „Ab 18:00Uhr geöffnet“ und ein weiteres „Eingang um die Ecke“. Es war 18:00Uhr jedoch der Eingang öffnete sich nicht. Weder der vorne, noch der um die Ecke! Verwünschungen und Beschwörungen verhallten im Wald zur Happy Hour Stunde. Der Organisator verwies auf das Wissen eines gewissen Herrn Google, der die Öffnung ab 11.00Uhr weissagte. Er verschwieg allerdings, das montags und dienstags generell Ruhetage seien.

Der gern genommene Vorteil einer Rückkehr bei Tageslicht, und die damit verbundene Vermeidung eines Verlaufens in der Wildnis, sowie das Abfackeln von Tempotaschentüchern, wurden dankbar geschätzt. Das Erleuchten mittels offenen Feuers war bei der wochenlangen Dürre ohnehin fragwürdig und weniger ratsam. Galt es nur noch die Hürde des Pionierweges zu umschiffen. Da nach wie vor Uneinigkeit herrschte, fiel die Entscheidung auf der sicheren Seite der kurzen Wanderung mit Einkehrschwung zu bleiben.

Der Montag sowie Dienstag entpuppte sich schließlich als von Ortenauer Gastronomen gerne genommener Ruhetage. So entwickelte sich neben dem Hin und Her der Schuhwahl auch die Wahl der Lokalität zur lebhaften Begleiterin auf der Durststrecke. Die, im Gegensatz zum Hinweg, recht lang und steil bergauf verlief. Verlaufen haben wir uns übrigens nicht. Nicht nur mangels der erhofften Bierchen.

Was vor dem Abmarsch eine gewisse Verzögerung mit sich brachte, sollte sich bei der Rückankunft wiederholen. Allerdings nicht ohne auf einen absoluten Fauxpas hinzuweisen, in Form von grauen Socken in Sandalen! Es gelang uns fünf Imageberatern den Träger des Gehteigentlichgarnicht davon zu überzeugen, auf die grauen Socken zu verzichten. Dieser versuchte standhaft mit dem Hinweis auf eine mögliche Blasenentzündung zu kontern. Erfolglos! Im Biergarten verzichtete er dann sogar auf ein gestauchtes Bier! Auch hier bestand latente sowie akute Gefahr einer schmerzhaften Blasenentzündung! Ob diese auch ohne die prophylaktische Einnahme von Medikamenten abgewendet werden konnte, ist bisher nicht recherchiert worden. Der möglicherweise Gepeinigte möge es mir nachsehen.

Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis an den Organisator: Die freiwillige Übernahme der ersten Runde haben wir nicht nur genossen, sondern auch gerne genommen. Wir erkennen sein schlechtes Gewissen durchaus an, nehmen aber die Ablassung als gelungen entgegen. Es sei ihm verziehen! Evtl. kann die Rechnung ja bei Herrn Google geltend gemacht werden?!

Schöne Aussichten

Da denkt man nichts Böses und begibt sich an einem sonnigen Sonntag auf einen mit viel Lob gehudelten Wanderweg: Den Panoramaweg bei Zell a.H.. Abfahrt vom Treffpunkt, Aufteilung der Fahrgemeinschaften und der Konvoi mit zwei Autos verlief geschmeidig. An den bekannten Blitzersäulen musste die Geschwindigkeit nicht angepasst werden, der gefürchtete Sonntagsmittagsausflugsverkehr sorgte automatisch für strassenverkehrsordnungsmäßiges Crusen. Der Abmarsch war an dem ausgeschilderten Parkplatz goldrichtig geplant. Ohne den Einsatz von Navis wurde dieser auch auf Anhieb angesteuert. Große Bäume spendeten den ersehnten Schatten. Ich sage nur Ledersitze! Unter dem ersten Baum hatte ein sichtlich in die Jahre gekommenes Pärchen das Vesperpaket in Arbeit. Wie sich später herausstellte, gehörte der Kleinwagen den Ausflüglern, die zwischen zwei prächtigen Eichen im Schatten eingeparkt hatten. Die Lücken rechts und links daneben waren gerade noch ausreichend für je ein Fahrzeug,  jedoch hätten jeweils der Fahrer bzw. Beifahrer auf die Teilnahme an der Wanderung verzichten müssen. Die Eichen machten keine Anzeichen zum Weichen. Es blieb ein halbschattiges Parkplätzchen auf der dürren Wiese. Das staubige Rangieren hielt die Picknicker nicht vom herzhaften Biss in ihre Stullen ab. Der Belag wurde nicht erkundschaftet.

Wer ohne Nutzung des Navis den Parkplatz findet, der verläuft sich auch auf dem ordentlich ausgeschilderten Panoramaweg nicht. Quasi parallel zum Panoramaweg hatte Sebastian Kneipp diverse Wassertretstellen erbaut. Allerdings ohne Wasser! Die Dürre machte eben auch für Sebastian Kneipp keine Ausnahme. Somit waren die Wassertretstellen eigentlich überflüssig.

So schlenderte die sportive Gruppe über den Panoramaweg. Doch im Wald war das Panorama weg. Lichte Momente offerierten uns hin und wieder das angepriesene  Panorama auf Wiesen und Felder rings um Zell a. H.. Sinniger Weise hatte die ersehnte Wanderhütte im August geschlossen. Die Erfrischung musste hinten anstehen und die mitgeführte Flasche Wasser neigte sich dem Flaschenboden zu. Mein kühler Vorrat hatte die Grenze zwischen halbvoll und halbleer fließend überschritten, da der Verschluss unsachgemäß geschlossen wurde. Der Vorteil einer gekühlten Rückenpartie nebst dem oberen Teil der fünf Buchstaben war bei den Temperaturen jedoch nur von kurzer Dauer.

Nach gefühlten zwei Dritteln des hochgelobten Panoramaweges führten uns die Schilder aus dem Wald heraus unmittelbar hinein ins Panorama zurück nach Zell.a.H.. Die ersten Fata Morganen flimmerten vor unserem geistigen Auge. Das Kondenswasser perlte außen am Glas, reichlich gefüllt mit einem gespritzten Bier. Mit jedem Schritt auf dem asphaltierten Panoramaweg, mitten im Panorama, wuchs das Fassungsvermögen des Glases. Jetzt nur noch durch das Neubaugebiet die Hauptstraße entlang ins Zentrum. Es ist erstaunlich wie lang sich in solchen Dörflein Hauptstraßen, deckungsgleich mit einem Panoramaweg, ziehen können! Verwundert ordneten wir die ganz in jungfräulichem weiß gehaltenen Hinweisschilder an den Türen der örtlichen Gastronomie unter „Halluzinationen“ ein. Hier stand in großen Buchstaben: Sonntags Ruhetag bzw. Geöffnet ab 17:30 Uhr. Offensichtlich wähnte man die munteren Wanderer dann doch länger auf dem Panoramaweg. Eiscafés und eine Dönerbude luden eher zur Einkehr aus. Trotz der quälenden Tortur über Asphalt und Kopfsteinpflaster und wider aller Fata Morganen beschlossen wir direkt den Parkplatz aufzusuchen um nachzuschauen, ob das Picknickpärchen noch dem Dessert frönte oder ihren persönlichen Parkplatz für weitere Schattenparker zur Verfügung gestellt hatte.

Am Leben hielt uns die vage Hoffnung, dass die reservierten Sitzplätze im wunderschönen Gartenrestaurant schon frei sein würden. Das Picknickpärchen hatten wir ja nicht mehr zu befürchten. Die ersten Überlegungen fanden statt, ob man den Inhalt der Gläser mit den Kondenzperlen auch ohne jegliche Hinzugabe von Wasser zu sich nehmen könnte.

Der Tisch war frei! Obwohl sich doch noch ein paar Gruppen vom Mittagstisch an dem Panorama und den kühlen Getränken berauschten. Ohne auf zwei fußkranke Nachzügler zu warten, wollten wir umgehend die Getränke ordern. Andrew, der Wirt verkündete uns noch bevor wir auch nur einen einzigen Wunsch äußern konnten, dass auf Grund der Temperaturen und der großen Anzahl durstiger Seelen das letzte Bierfass leider gänzlich zur Neige gegangen sei. Aus lauter Frust haben wir uns mit alkoholfreiem, aber wenigstens kühlem, Bier die Kante gegeben. Das Essen war ok. So neigte sich dann, dem letzten Fässchen Bier folgend, der Wandertag dem Ende zu. Ich fürchte, dass der Panoramaweg in Zukunft ohne uns bewandert wird. Selbst wenn Sebastian Kneipp wieder Wasser unter die Füße bekommen sollte, alle Hütten wieder geöffnet sein sollten und die Fässer den Darbenden die ersehnte Labsal gewähren könnten.

Monatsrückblick Juli 2018

Mein Wort des Monats: Bilateral!

Die Bekloppten nehmen von Monat zu Monat erschreckend zu. Also nicht an Gewicht, sondern an bedenklichem Hirnverlust.  Auch ein Virus breitet sich über einen resistenten Bazillenträger* aus den Gespaltenen Staaten jetzt auch bis nach Europa aus. Er hat bereits bayrische Amtsträger befallen!

*Zur Kenntnis für medizinisch nicht belesene Leser: Viren und Bazillen sind nicht das Gleiche. Bazillen können allerdings durchaus Viren übertragen! Nicht umgekehrt.

Der Zickenkrieg bei den Unions-Schwestern nimmt immer obskurere Formen an. Eine provinzielle Politposse auf Trump-Niveau. Wenn man den Begriff Niveau in den Zusammenhängen überhaupt bemühen darf! Nach diversen Kabinett-Stückchen ist der Vorhang für den einen oder die andere Politiker/in doch noch nicht gefallen. Sie gefallen sich noch in selbstherrlicher Eitelkeit. Verbale Blutgrätschen erfordern eigentlich eine politisch überlebenslange Sperre. Ich hätte nie gedacht, dass das Volk der Dichter und Denker so tief sinken kann. Ich fordere: Alpenglühen statt Schamesröte!

Vor-Sicht = Rück-Tritt. Zu diesem Thema hat schon Herbert Wehner gesagt: „Wenn der Kamm schwillt, steht der Verstand.“ Ergänzend die vollmundigen Worte von unserem Vollhorst, dem getriebenen (nicht vertriebenen), größenwahnsinnigen Innenminister: „Ich lasse mich nicht von einer Kanzlerin entlassen, die nur wegen mir Kanzlerin ist.“

Während sich die Polit-Kobolde dramatisch vermehren, wird Kobalt knapp. Richtig, Kobalt ist exakt das Element mit der Ordnungszahl 27. Ein ferromagnetisches Übergangsmetall aus der Gruppe 9 des Periodensystems. Was will der Schreiberling uns damit sagen? Richtig: Es wird dringend zur Herstellung von Akkus benötigt. U.a. für die viel gepriesene E-Mobilität. Knapp heißt auch teuer und abhängig. Na dann gute Fahrt!

Ed Sheeran darf keine Kapelle eigens für seine Hochzeit auf seinem Grundstück bauen. Ein starkes Stück zum großen Glück.

Wir trauern um ZsaZsa, der erst jüngst im Juni zum hässlichsten Hund der Welt gewählt wurde. Böse Zungen behaupten er hätte sich und sein Herrchen in einer Zeitung gesehen. ZsaZsa ist der links auf dem Foto!

Ach ja, es war ja WM. Die internationale Meisterschaft der Eitelkeiten, Coiffeure, Tattoo-Stecher, der Gockel und Diven, mit all ihren Balztänzen nach einem geschossenen Tor, der Ge-Fallsüchtigen, der unehrenhaften Helden und überbezahlten Deppen, der Millionäre und korrupten Funktionäre, der Sponsoren, mit drei Streifen, mit einer Raubkatze oder einem Haken, der Zuckergetränke-Hersteller und Dopingmittel-Panscher.

Putin + Infantino + unser Lodda (Lothar Matthäus) einträchtig im VIP-Bereich. Welch Trio Infernale! Oder sollte es treffender heißen: Einträglich? Und jetzt sind die mit dem Gockel auch noch Weltmeister. Dem Wappentier, das mit beiden Beinen mitten im Misthaufen steht. Ich habe zwar vom Fußball keine Ahnung, habe aber klar gesehen, dass der Griezmann eine prachtvolle Schwalbe hingelegt hat. Pfiff, Freistoß, Tor. Merci Monsieur Referee! Und später dann doch der Videobeweis. Natürlich ebenfalls gegen die Besseren. Es folgte ein diskussionswürdiger Strafstoß. Da war der Drops dann final gelutscht! Auf den Konfettiregen folgte prompt ein ordentlicher Schauer. Selbst der Himmel weinte. Wenigstens die himmlische Gerechtigkeit hatte ein Einsehen, und man ließ Sieger-Präsident und Verlierer-Präsidentin einträchtig gemeinsam im Regen stehen. Nur die beiden Profiteure, des Ausrichterduos wurden gut beschirmt. Ohne Lodda! Sicher hatte es bereits reichlich Gelder geregnet, dass man sie nicht auch noch mit überflüssigem Wasser überkübeln musste. Mir war speiübel!

Aber die jubelnden Massen kaufen ja  immer weiter die hoffnungslos überteuerten Trikots der Steuersünder und Schwalbenakteure und zahlen die horrenden Gebühren für die Pay-TV-Anbieter damit sie die Summen ganz flink wieder an die Rasenschwalben, Primaten, äh Primadonnen, durch-reich-en können. Das nennt man dann wohl Wirtschaftskreislauf. Und der Gipfel der Blasphemie: Die FIFA wirbt für Fairness. Warum lässt der Liebe Gott nicht einmal Hirn auf die Ränge ins Stadion regnen?

  1. Juli: Mutti wird 64! Man sieht es ihr ja nicht an! Schon auf den Fotos, damals, neben dem dicken Oggersheimer, als sie noch „Sein Mädchen“ war, war sie ihrer Zeit weit voraus. Meinen ganz persönlichen, herzlichen Glückwunsch!

Apropos Mädels: Im Juli sind die Zeitungen mit  Abibildern, voller glücklicher Abiturienten und Turientinnen. Die Mädels sind rausgeputzt wie Prinzessinnen. Ich erinnere mich an chaotische Zustände im Bekanntenkreis. Alle waren gefordert und überfordert. Hier findet die wahre Reifeprüfung statt! Alle erreichbaren Shopping-Metropolen wurden gestürmt, um das passende Outfit zu ergattern. Kleidchen, lang oder kurz? Ausschnitt tief oder geschlossen? Farbig oder eintönig? Uni oder Auslandsjahr? Die Schuhe – ein einziges Drama! Und die Frisur? Die Jungs hingegen ganz brav in  klassisch gräuliche Anzüge gezwängt.

18.07.: Das Bundeskabinett will Deutschland weltweit zum führenden Land für künstliche Intelligenz machen. Mir würde es schon reichen es zum führenden Land der natürlichen Intelligenz zu machen!

Eine meiner anerkannten Lieblinge, unsere internationale Heidi, macht wieder Schlagzeilen mit neuen „Gute Nachtgeschichten“ von der Bettkante. Nach ihren diversen Schlafkameraden öffnet sie sich nun den jüngeren Generationen. Sie knutscht jetzt die Kauleiste von Bill Kaulitz. Ob es auch zum Äußersten kommt?

Gerne gelesen und zu Herzen genommen wird auch meine allgemeine Verbraucher-Information. Heute möchte ich euch auf Lasea aufmerksam machen. Lasea der beworbene „Unruhestifter“. Die Herren Trump + Putin, Seehofer + Söder, sowie Erdogan + Özil liefern eine eindrucksvolle Referenz.

Mein Verbrauchertipp für die weiblichen Leser: Lancome / Paris Hypnose Mascara Pro-Vitamin B5, mit der Formel für mehr Volumen nach Maß! Oder Ciles Booster XL! Da könnt ihr mit den Wimpern klimpern!

Die Pharma-Multis kuschen vor seiner Peinlichkeit und verzichten auf eine Preiserhöhung für Pillen und Co. In dem Artikel stand nicht, wie dies bei uns gehandhabt wird. Sicher bezahlen wir diese Duckmäuserschaft doppelt mit.

Die Bauern jammern einfach immer. Zu heiß, zu kalt, zu trocken oder zu feucht. Auf jeden Fall sind die Lieferzeiten bei Daimler zu lang! Erst kassieren sie für ihre Monokulturen und Massentierhaltungen jede Menge Subventionen, und wenn die Jammerlappen ertragsmäßig mit leeren Händen dastehen, dann zahlen wir dafür auch. Ganz abgesehen von den Pestiziden und der Gülle mit der sie uns und unsere Umwelt krank verseuchen.

Großabnehmer von Strom bekommen satte Zuschüsse. Findige Betriebe, die die Hürde zu den Töpfen nicht auf natürlichem Wege meistern, helfen mit TK-Truhen die sie auf -30°C einstellen und mit bis zum Anschlag aufgedrehten Heizöfchen nach. Unter dem Strich sind die Subventionen hören als zusätzliche Investitionen und Verbräuche. Geht doch!

HARIBO macht Kinder froh. Wusstet ihr, dass es z.B. in der Grand Nation, dem Land mit dem Hahn im Mist, nicht im Korb, u.a. Sorten gibt, die nicht nur süß + sauer sind und fantastisch nach Bayer Leverkusen schmecken, sondern auch rattenscharfe Versionen, mit Chili? Ziehen alle Löcher zusammen und brennen zwei  Mal.

Wahren Grund zum Jammern haben eigentlich die Rentner. Wir werden seit Jahren durch die europäische Zinspolitik beschissen! Erst verjubelt der dicke Oggersheimer 100 Milliarden Rücklagen rücksichtslos und ohne Konsequenzen, dann müssen wir unsere hart verdiente Rente auch noch versteuern und schließlich werden unsere Ersparnisse mit der Null-Zinspolitik quasi entwertet. Und das I -Tüpfelchen: Jetzt müssen wir von unseren Steuern für die neu gebildeten Rücklagen auch noch 48.000.000,-€ Negativzinsen für 2017 nachzahlen! Die Nullen werden immer mehr. Leider vor dem Komma. Aber auch vor den Wahlen! Wir müssen uns wieder wehren! Wir müssen auf die Straße und ran an die Wahlzettel! Unsere Stimmen zählen! Zunehmend mit dem demographischen Wandel.

Strassenverkertordnung

Auf der A5 und A8 stauen sich die Aggressionen auf mehrere Kilometer Länge. Irgendwann kann man von Passau bis Pusemuckel auf den Dächern der Kraftfahrzeuge laufen, ohne ein einziges Mal den Boden zu berühren! Aber das nur am Rande. Grund meines Nachrichtens ist nämlich ein anderer. Ein, aus gegebenem Anlass, aktueller. Ich hatte die einmalige Chance eine Verkehrsstudie durchzuführen. Während einer stundenlangen Fahrt über diverse hundert Autobahnmeilen, ausschließlich auf deutschem Gefilde. Dabei sind mir wider besseren Wissens folgende Gesetzmäßigkeiten aufgefallen, die ich so penetrant nicht mehr auf dem Schirm hatte.

Die Wohnwagengespanne mit den gelben Nummernschildern bevölkern immer noch zahlreich alle Fahrspuren. Daran haben wir uns ja nun mittlerweile schon gewöhnt. Neues gibt es bei den Rentnern. Hier  hat ein Paradigmen-Wechsel stattgefunden. Sie bevorzugen inzwischen nicht mehr die altgediente Traditionsmarke Opel, sondern fahren auf die statusmäßig deutlich höher eingestufte Marke Mercedes ab. Bei dieser dominieren die A- und B-Klassen. Hinlänglich auch verspottet als fahrende Garagentore. In Ermangelung einer Hutablage, die der kompakten Bauweise zum Opfer gefallen ist, liegen die Strohhüte achtlos auf der Rückbank. Wackeldackel und umhäkelte Klorollen gehören gänzlich der Vergangenheit an. Auch das Kissen mit der liebevoll geklöppelten KFZ-Nummer musste ersatzlos weichen. Sie führen nun ein gar tristes Dasein in einer wenige besessenen Sofaecke. Bei der Zielgruppe der sportliche „Best Ager“ ist unübersehbar eine Tendenz zum SUV zu verzeichnen. Der rückenfreundliche höhere Ein- respektive Ausstieg und das Kofferraum-Volumen sei Dank. Es lassen sich die Utensilien für ausgedehnte Radtouren, Bergtouren sowie Rafting oder Drachenfliegen problemlos verstauen. Außerdem erreicht man die entlegensten, schwer zugänglichen Ausgangspunkte für alle möglichen Adventures.

Mit der bevölkerungstechnischen Entwicklung hin zum Erst- bzw. sogar Zweitkind wächst auch die Liebe zum Van, welches gleichzeitig zum überaus praktischen Helikoptereltern-Shuttle mutiert ist. Die neusten Modelle sind täglich vor Kitas und Grundschulen zu bestaunen. Diese Familienkutschen erkennt der versierte Autonarr an den TV-Monitoren im rückwärtigen Teil der Kopfstützen der Vordersitze. Auf den Heckscheiben prangen die Namen der kleinen Racker: Bronx oder Shannon an Board. Was waren das noch für Zeiten, in denen ein  smarter Sylt- oder Allgäu- oder Toskana-Aufkleber auf einem Audi 80 das beliebte Urlaubsziel dokumentierte? Nähert man sich heute einem Van von hinten, dann kann man schnell dem Trugschluss erliegen, man hätte ein autonom fahrendes Fahrzeug vor sich. Bei intensiverer Betrachtung bemerkt man dann jedoch den Lenkradbeisser versteckt hinter der Kopfstütze, eingepfercht zwischen Multifunktionslenkrad und elektronisch verstellbaren Sportsitzen. Vorsicht ist die Mutter der Vans. Behutsam befördern sie die muntere Kinderschar auf der Rückbank über die mittlere sowie linke Fahrspur. Mit einem unangepassten Tempo, jederzeit bereit mit ordnender Hand die Herrschaft über die Lieben und den links und rechts vorbeirauschenden Verkehr zu meistern, während „Benjamin Blümchen“ seine Zoten über die Bose-Anlage lautstark im Fond des Vans verbreitet. Sie leiden, wie gerne auch die A- und B-Klasse Fahrer, unter akuter bzw. latenter Rechtsfahrintoleranz.

Kleinwagen und Kleinlaster erkennt man sofort an der kommunikativen Art ihrer Chauffeure. Das mobile Telefon stets am linken Ohr, die rechte Hand am Schaltknüppel. Häufig auch die Überkreuzvariante, Handy mit rechter Hand zum linken Ohr, wenn die linke Hand für Blinker oder Radio oder Fensterheber oder für den Burger vom goldenen M oder so benötigt wird. Im anderen Fall wird auf die Benutzung des Fahrtrichtungswechselanzeigers verzichtet. Man hat ja schließlich nur zwei Hände! Orientierung bietet der durchgezogene Mittelstreifen. Berührt man ihn mit dem rechten Vorderreifen ist eine spontane, hektische Lenkkorrektur erforderlich, in der Hoffnung, dass die rechte Fahrspur entweder partiell frei ist, oder der Befahrer über ein ausgezeichnetes Reaktionsvermögen verfügt oder sich zwischen den polnischen LKWs eine unerwartet große Lücke ergibt. Falls nicht, dient das Handy dazu, via Whats App eine Kurznachricht über das verspätete Eintreffen abzusetzen. Zu empfehlen ist, gegen Aufpreis, der Fahrspurassistent. Alternativ wäre auch eine Freisprecheinrichtung akzeptabel. Aber was fängt man dann mit den Händen an?

Bleiben wir bei einem Fahrspurwechsel nach rechts. Bitte vorher unbedingt in den Rückspiegel schauen, und mit dem Kopf über die Schulter vorsichtig Kontakt zum fließenden Verkehr rechts aufnehmen. Rechts ist auch unter dem Begriff „das andere Links“ geläufig. Hier tummeln sich nahezu ausschließlich LKWs. Doch voller Entsetzen musste ich registrieren, dass hier, von seltenen Ausnahmen abgesehen, die man höchstpersönlich, individuell mit Handschlag begrüßen könnte, keine in Deutschland zugelassenen Trucks unterwegs sind. Diese Spur gehört den osteuropäischen Sechs- bis Achtachsern, und hier im Besonderen denen mit dem Nationalitäten-Kennzeichen PL. Also: NL Links, Mitte und gelegentlich Rechts, PL Rechts, gerne aber auch Mitte.

Nun geht es von ganz Rechts nach ganz Links. Nicht politisch bitte! Umgekehrt aber erst recht nicht! Also bitte! Diese Spur bietet den konföderierten Eidgenossen ein Eldorado der unreglementieren freien Fahrt. So denn keine A- oder B-Klasse, kein Kleinlaster oder Grachtenrutscher oder Van, mit Aufkleber „Kevin an Board“, oder Flixbus das Recht auf freie Fahrt für freie Bürger bremst. Vergessen möchte ich auch nicht die Reisebusse mit den Best Agern, der sogenannten Heizdecken-Mafia. Diese hatten den entscheidenden Vorteil, dass sie zwar auch die linke Fahrspur bevölkerten, aber in sehr konzentrierter Form. Und so, mathematisch berechnet, weitaus weniger Hindernisse darstellten.

Neben der nahtlos geschlossene Front der parallel TV-schauenden oder grillenden Osteuropäer gleitet die Kolonne einträchtig über viele Kilometer dahin, unabhängig vom Volumen des Hubraumes, der Anzahl der Zylinder sowie der „Babys an Board“ oder der Pferdestärken ausgewiesen in KW. Schön, dass Lichthupen lautlos sind.

Nachtrag zur rechten Spur: Sie ist bereits und wird wahrscheinlich zunehmend die Spur der Ökos. Wer ein E-Mobil sein Eigen nennt, der spart auch nachhaltig an Geschwindigkeit und bummelt gemächlich zur nächsten Ladestation. Beängstigend kritisch wird es erst, wenn die äußerst stabilen, Hochglanz verchromten Stossstangen der Lastkraftwagen im Rückspiegel an Format zunehmen und die Scheinwerfer-Batterie taghell aufflammt. Dann ist es an der Zeit Gas, bzw. Strom zu geben.

Die Rückfahrt, an einem Sonntag, verlief ganz anders. Sonntags dürfen keine LKWs fahren. Das nutzen die Wohnwagengespanne weidlich aus und verlegen ihre Urlaus-Anreisepläne auf die LKW freien Sonntage. Auch die Hausfrauen dürfen zur Kaffeefahrt zur Tante, die man schon länger nicht mehr heimgesucht hat, wieder einmal ans Steuer. Damit sie das Fahren nicht gänzlich verlernen. Da wünscht man sich, dass das autonome Fahren bereits den Kinderschuhen entwachsen wäre.

Bleibt mir noch euch weiterhin frohe und staufreie Fahrt zu wünschen. Bleibt aufmerksam im Verkehr!

La Lago go!

Alles begann mit einem Telefonanruf. Die ausländische Vorwahl entpuppte sich als italienische. Mit der Begründung: „Schorschi allein Zuhaus“ köderte mich der Gute ein paar sonnige Tage am Lago zu genießen. Der entleerte Koffer vom Comer See und Südtirol stand noch griffbereit im Flur – wenn das kein Zeichen war. Das Freifragen verlief erfolgreich und so konnte es schon nach wenigen Tagen erneut Richtung Italien gehen. Das Dach des neuen Roadsters war ebenfalls noch geöffnet, der Kofferraum nahm die beschränkte Garderobe raumgreifend auf, festes Schuhwerk sollte nicht fehlen und das Konto von den Gefährdeten für Altersarmut war durch die Rentenanstalt pünktlich wieder gefüllt worden. Voller Vorfreude und mit vollem Tank erfolgte der Start.

Gabi und Jürgen campten mit Luca und Lilli am Lago. Der Camper lag förmlich am Wegesrand und in meinem Kopfkino spielte der Film:  So sehen Verdatterte aus, wenn unerwarteter Besuch kommt. Der Film riss augenblicklich, als ich die Frontlinie am Lago erschlich – die Heimzusuchenden waren nebst beiden Vierbeinern ausgeflogen. Offensichtlich Gassi gehen. Da die Heimkehr unabsehbar war musste ich auf den verdatterten Blick verzichten und unverrichteter Dinge, ohne Genugtuung des geplanten Überraschungsmomentes, weiter entlang am Ufer des Lago crusen.

Hinter Verbania rechts ab bis Mergozzo, wo die Ampel an der Seepromenade wie gewohnt auf Rot stand. Bis zur Grünphase das Postkartenpanorama wirken lassen und flugs in die enge Gasse abbiegen, die nach Bracchio hinauf  führt. Die letzten Meter ähnelten eher einem unbefestigten Feldweg, der in deutschen Landen ausschließlich zum „Landwirtschaftlichen Verkehr“ freigegeben wäre. Bei Giggi ein letzter Schlenker und unter dem Gepiepse aller Abstandssensoren ins Domi-Ziel. Alles ohne Navi! Nach der ewig roten Ampel folgte das zweite Hervorsehbare: Schorschi. Offensichtlich hatte der Dorffunk irgendwie das Eintreffen des Ersehnten bereits prognostiziert, denn er erwartete mich aufgeregt am Hoftor. Die ersten Kommentare und Blödeleien verhießen ein paar entspannte, lustige Tage. Die wenigen Habseligkeiten waren im Nu verstaut, das Bett in wenigen Minuten frisch bezogen. Hier zahlte sich der Drill beim BGS in den 70er Jahren nachhaltig aus. Gelernt ist halt gelernt!

Von der Terrasse aus war es mir vergönnt den Besuchten bei der Gartenarbeit zu bewundern. Nicht nur mit dem grünen Daumen, sondern gleich mit allen zehn grünen Fingern ausgestattet, fingerte er gekonnt unerlaubt eingeschlichene Unkräuter und Gräser aus der Kolchose. Behänd wurde loses, welkes Blattwerk zusammengefegt. Selbst Zuschauer mit fahlen, farblosen Daumen erkannten auf Anhieb welch natürliche Begabung hier am Werk war. In mir keimte die Idee auf, die Geschicke des Bewunderten in einer Enzyklopädie: „Er, sein Daumen und die ganze Herrlichkeit der Flora“ zusammenzufassen und zu verlegen. Ganze Generationen von Heim- und Mondscheingärtnern würden von dem blühenden Nachschlagewerk partizipieren. Erschöpft aber glücklich und zufrieden sank der Gründäumling im Terrassensessel nieder. Er genoss die Lobpreisungen sichtlich, ehe er seinen Revuekörper in einen ansehnlichen Zustand duschte. Die Planungen für den Abend konnte in Angriff genommen werden. Mir dämmerte, dass es ein angenehmer werden würde.

Zwischen Garten-, Feldarbeit und Labsal fand noch der angekündigte Fototermin statt. Im Jahre 2004 retteten Schorschi und ich zwei hübsche Italienerinnen aus höchster Seenot und unter Einsatz unseres Lebens. Nach 14 Jahren waren auch sie etwas in die Jahre gekommen, hatten es allerdings durchgesetzt, dass wir für diese Heldentat die Ehrenbürgerschaft der Stadt Stresa erhielten, incl. der großen Ehrenplakette des nautischen Vereins zur Rettung schiffbrüchiger Nixen. Das gemeine Volk und die Honoratioren der Gemeinde jubelten uns zu. Für uns war es eine Selbstverständlichkeit Leben zu retten.

Mit der Dämmerung stellte sich auch der Appetit ein. Wir einigten uns auf ein Lokal hoch oben am gegenüberliegenden Gebirgszug.  Zur Sicherheit reservierten wir zwei Plätze. Mit den Spezialitäten Pils vom Fass und Kastanien-Gnocchi vorweg sowie Steak im Dialog mit frischem Marktgemüse, begleitet von einem kühlen Glas Wein philosophierten wir über das Leben im allgemeinen und speziellen, über die Heldentaten vergangener Epochen, mit den ganzen Huldigungen, sowie die floralen Höhepunkte des Tages. Auf der Fahrt zurück machten wir noch einen geplanten Stopp an der legendären Eisbude unseres Vertrauens. Auch hier wartete eine johlende Menge Eingeborener, die einen Blick auf die heldenhaften Retter erhaschen wollten. Mit Berta, einem ausgezeichneten Grappa, und voller Ehrfurcht über das nahende Naturschauspiel diverser Gewitter beendeten wir den anstrengenden Tag.

Lautes Geklapper in der Küche weckte mich und die Lebensgeister. Die Gewitter hatten sich noch nicht restlos verzogen und verwässerten unsere Pläne zusehends. Spontan wie es unser Naturell ist, entschieden wir uns für Shoppen in Verbania. Die begehrte Beute in Form einer hellbeigen Hose konnte nicht erlegt werden. Stattdessen erstand der Heimgesuchte zwei Scheren und zwei Frühstücksmesserchen. Scharf wie Rettich. Ach ja, und einen Gürtel aus Leder mit glänzenden Nieten besetzt. Sie, die Nieten standen im krassen Gegenteil zu den Heldentaten und anderen Begabungen. Nur der Glanz offerierte Parallelen.

Der Meister persönlich schwang in der Küche den Kochlöffel. Spaghetti al Arrabiata stand auf dem Speisenplan. Der Gruß aus der Küche bestand aus Salat und Burrata. Die Flasche Rotwein sollte schon entsorgt werden, da nach dem Öffnen weder Düfte nach reifen Beeren oder Leder unsere Sinne betörte, sondern eher Essig und Altöl. Allerdings wandelten sich die Aromen nach ein paar Minuten des Durchatmens im Glas und wir vernichteten den „Guten“ bevor er es sich noch einmal anders überlegen konnte. Um Kraft für den folgenden Tag zu sammeln beschlossen wir bei Zeiten ins Bett zu gehen. Zuvor statteten wir jedoch dem besten, weil einzigen Restaurant im Örtchen einen kurzen Besuch ab. Für ansprechende Unterhaltung sorgte die heimische Band. Sie probte im Nebenraum. Zunächst schien es als ob zwei Bands gleichzeitig probten und jede eine eigene Weise interpretierte. Emilio erschien auf der Bildfläche und klärte uns fachmännisch auf, dass im Nebenraum eine Band probte und im Kellergewölbe eine zweite Band alles gab. Da die Töne jeweils in eine Ohrmuschel links sowie rechts vom Kopf drangen, und die Darbietungen mitten im Kopf aufeinanderprallten, entfachten sie dieses unnachahmliche Notenfeuerwerk, was wir irrtümlich als Unmusikalität anprangerten. Nach einem Glas Roten war dann Schlußrambo.

Der neue Tag bescherte uns neues Glück. Das Wetter zeigte sich von seiner italienisch besten Seite. Leichtes Gewölk aber trocken. Der Wanderung stand nichts mehr im Wege. Da es nicht nur hoch hinaus, sondern auch hoch her ging, viel die Wahl der Kleidung auf mit Jäckchen. Es sollte sich bewähren, denn in der Höhe der Alpen pfiff der leichte Wind ein kühles Lüftchen. Wir erwanderten eine Hochebene wie sie sonst nur in Broschüren der Touristikverführer zu bewundern ist. Hier wurde sie leibhaftig. An den Rundkurs fügte sich nahtlos der steinerne Aufstieg in höhere Regionen an. Die Mühen sollten belohnt werden. Eine weitere Hochebene erfreute uns mit schönen Aussichten in Bild und Mahl. Vom Vesperteller aus Plastik schmachtete uns die ganze Vielfalt der Eigenherstellung an. Käse, Speck in der drei Variationen, Salami und Brot. Dazu ein Gläschen Weißwein, und der Tag war gerettet. Für den Abstieg wählten wir eine kürzere Route. Noch voll der biologischen Köstlichkeiten wollten wir auf ein Abendmahl verzichten. Der Vorsatz reichte allerdings nur bis nach dem Duschen. Per Pedes gings nach Mergozzo, mitten ins Postkarten-Idyll. Eine Pizza der besonders feinen Art und ein Gläschen Frisante rundeten einen ereignisreichen Tag ab. Um das Gewissen zu beruhigen schlenderten wir noch durch die Gassen des malerischen Örtchens zur Kirche St. Elisabetha. Hier tobte das legendäre Kirchenfest zu Ehren der Besungenen. Ohne Choräle aber mit Popmusik, die bis an die Grenze zum absoluten Tinnitus aufgedreht war. Der DJ, ein in die Jahre gekommener ergrauter Spätsechziger, plärrte auch noch zu den Evergreens ins Mikro, sodass die heilige Elisabetha ohne uns weiterfeiern musste. Ich vergaß zu erwähnen, dass die altehrwürdigen Gässchen mit bunten, wild flackernden LED Lichterketten geschmückt waren, die sicher das vergangene Weihnachtsfest zu einem Hort der Besinnung verzaubert hatten.

So schnell geht es – die Tage der Heimsuchung waren beendet und es ging zurück, heim ins Reich. Der frühe Aufbruch über den herrlichen Simplon machte sich bezahlt, da die Schar der Rückreiser erst Stunden später die Straßen und Pässe verstopfte. La Lago go! Auf ein baldiges Neues!

Mein schönstes Ferienerlebnis

Die Älteren mögen sich erinnern – mit diesem Thema quälte uns der Lehrkörper regelmäßig nach den Schulferien. Sicher, um wenigstens in den Deutschstunden eine weitere Verlängerung der unterrichtsfreien Zeit zu heimschen. Ich bin mir ebenso sicher, dass mein Deutschlehrer es absolut nicht bemerkt hat, wenn ich Jahr für Jahr über dasselbe „schönste Urlaubserlebnis“ berichtet habe. Nur die Zensuren differierten in einer unergründlichen Bandbreite.

Wie dem auch sein, heute gehe ich wesentlich entspannter an dieses Thema. Teil eins unseres Urlaubes verbrachten wir – wie immer – am Comer See. Leider jedoch nicht bei Mario Colombo sondern bei Alex. Colombo hatte sich aufs Altenteil zurückgezogen. Ein neues Domizil musste gefunden werden. Neugierig folgten wir einer Empfehlung, nicht ohne einen wehmütigen Blick auf das geliebte, beliebte Hotel Royal zu werfen. Es wartet noch auf einen Käufer / Nachfolger.

Der neue rote Roadster forderte allerlei Geschicklichkeit beim Packen der Garderobe. Ließ jedoch genügend Raum für nahezu jede Wetterlage. Und, für eventuelle textile Ergatterungen in den Filialen der Sale-Gruppe in Como, später Bozen oder Meran.

Wir starteten bereits in Nonnenweier oben ohne, also offen – entsprechend dem originären Sinn unserer Neuanschaffung. Einzige Herausforderung war die Anordnung aller Hebel und Multifunktionsinstrumente exakt entgegengesetzt zum Erstfahrzeug. Sinnvoll, mit dem Lernen des Instrumentariums beschäftigt, cruisten wir unserem Ziel entgegen. Auf dem Gotthard lag noch Schnee, eine frische Brise veranlasste uns die Heizung zu testen. Erfolgreich. Im weiteren Verlauf sogen wir, nach einem cabriolosen Jahr, Eindrücke und Düfte in uns auf, und beglückwünschten uns mehrfach zu der spontanen Entscheidung.

Es sollte uns zu denken geben, dass weder Straße noch Hotel im Navi registriert war. Dafür allerdings alle Blitzer, vor denen wir rechtzeitig gewarnt wurden. Es war reiner Zufall, dass wir am Zielort das Hinweisschild zu Alex nicht verpassten. Gut, die paar Meter bis zum U-Turn seien verziehen. Was dann allerdings folgte erforderte die totale Erfahrung und den ganzen Mut des Chauffeurs. Eng, enger, am engsten, steil, steiler, am steilsten, unübersichtlich, kurvig aber befahren – so lässt  sich der Weg zur Herberge nachvollziehbar beschreiben. Eng, unübersichtlich und steil war nicht nur der Weg als solches, eine Steigerung bescherte uns die Zufahrt zum hoteleigenen Parkplatz. Trotz der Hitze perlte eiskalter Schweiß auf der Stirn und der Beifahrerin lag es anheim, sowohl auf ausreichend Bodenfreiheit sowie Abstand ringsum abzusichern. Ohne jede Rücksichtnahme, ob wir jemals den Weg retour bewältigen würden.

Nachdem es zum Parkplatz nur steil bergauf ging, ging es zum Hotel nun wieder steil bergab. Diverse Natursteintreppen in Richtung Rezeption. Im Außenbereich erwartete uns Alex mit einer munteren Schar wild gestikulierender Italiener. Offen bis heute, ob es ausschließlich Familienmitglieder waren, oder auch Freunde und womöglich Angestellte. Erneut treppauf erreichten wir unser Zimmer – sauber und ordentlich, mit epochalem Panoramablick auf See und Berge und überhaupt.

Der kalte Angstschweiß auf der Stirn erwärmte sich alsbald beim Entladen und Transport der Kleidung. Selbstredend treppauf, treppab. Danach ein Besichtigungs-Rundgang über die verschiedenen Ebenen der Außenanlage. Pool und Liegeterrasse, sowie das Restaurant alles Richtung Panorama. Im Schatten eines Feigenbaumes ließen wir der Begeisterung dann freien Lauf und krönten sie mit einem ersten Gläschen kühlen Weißwein.

Den ersten Sinnesrausch schamlos ausnützend beichtete uns Alex, dass am Abend keine normale Karte angesagt sei, sondern ein einheitliches Menü eingerahmt von Disco inclusive Karaoke. Außerdem sei das Menü nicht repräsentativ für die Küche, weil besondere Umstände. Es sollte sich auch so bewahrheiten. Der Wein entschädigte, die Musik war ok, Gesänge fanden nicht statt und die zahlreich erschienene Dorfgemeinschaft benahm sich sittsam. Nach den Strapazen der Anreise sanken wir erschöpft aber glücklich ins Linnen.

Ein Trip nach Como, ein Ausflug nach Menaggio und ein Pool-Tag warteten auf uns. Die Küche war in der Tat deutlich besser als die Disco-Happen, der Wein verlor nicht an Genuss. Allein das Frühstücksbuffet servierte einen eher italienischen Standard.

Herzlich, als ob wir treue Stammgäste wären, verabschiedete sich Alex von. Er freute sich schon auf unseren Besuch 2019. Das Auschecken verlief ebenso schweißtreibend wie bei Ankunft. Die Weiterreise nach Südtirol einmal quer durch die Alpen war Lebensfreude pur. Streckenweise fuhren wir mutterseelenallein über die schönsten Pässe. Sogar der Mann am Steuer fand die Muse die Landschaft zu genießen.

Südtirol, Eppan, ein Viersterneplus Hotel war der Höhepunkt der Tour des Tages. Der Lift bewältigte die Etagen mit Bravur, Zimmer mit Klima-Anlage statt Ventilator und eine den Sternen angemessene Küche, nebst Degustation ließen Leib und Seele vollends erblühen.

Der Tag mit dem Bus nach Bozen verlief unspektakulär. Die Temperaturen bremsten Schuh- und Handtaschenkäufe nachhaltig, sodass sich das Kofferraumproblem gar nicht erst stellte. Tag zwei avancierte zum Abenteuertag schlechthin. Das baumlose Hochgebirge schied zum Erwandern mangels Schatten aus. Blieb eine schattige Halbhochwanderung unterhalb der Baumgrenze. Gespickt mit einem Abstecher durch die Rastenbachklamm. Gemütlich ging es zunächst dahin. Nach ca. 4km erreichten wir den Einstieg in die Klamm. Geübt in Berganpassagen erklommen wir den höchsten Punkt der Klamm. Entlang des munter murmelnden Rastenbachs, vorbei an stürzenden Fällen und über gurgelnde Strudel kletterten wir talwärts. Es gab immer wieder Gelegenheiten uns in den eisblauen Fluten des Rastenbach abzukühlen. Weniger von der Hitze als von der Anstrengung. Wie ein Damoklesschwert hing der Rückweg über uns. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die prognostizierten 500 Höhenmeter wollten noch erklommen sein. Und so kam was kommen musste. Der Aufstieg zurück zum Wanderrundweg entpuppte sich als nah der Steigeisengrenze. Wer auch immer diesen Weg als „mittelschwer“ eingestuft hat, muss mit einer Gämse verwand sein. Natürlich war es für mich, als geborener Steinbock, keine ernsthafte Herausforderung. Versteht sich von selbst. Eine derartige sollte jedoch noch auf mich warten. Angelangt an einem Punkt, an dem ein geordneter Weg zurück sinnvoll wäre, erblickte ich in einem Steilstück voller Tücken oben, in und durch Baumwipfel, eine Hängebrücke. Augenblicklich stellte sich meine gesamte Restbehaarung senkrecht wie die Eiger-Nordwand vom Körper ab. Trotz bekennendem, praktizierendem Atheismus bat ich um Beistand, dass diese Kelch in Gestalt einer Hängebrücke an mir vorbei geht. Es war offensichtlich die Rache des Angeflehten, die mein Bitten ins Leere  laufen ließ und ich stand, mit vollen Hosen, am Rande des Wahnsinns. Es waren die schrecklichsten Meter meines Daseins und ich möchte aus verständlichen Gründen nicht detailliert darauf eingehen. Eingegangen bin ich nicht, aber! Harmonisch verbrachten wir den Abend bei Speis und Trank und schwärmten von unseren glorreich überstandenen Abenteuern.

Über diverse wunderschöne Pässe schipperten wir zurück zu unseren verdorrten Pflanzen. Eine gute Woche voller neuer Erlebnisse und Abenteuer. Jetzt warten die Läden der Terrassentüren auf meine Schwarzmalerei.

Monatsrückblick Juni 2018

Man sollte es kaum glauben, dass die Figuren, die in der Welt so rumregieren, noch mehr Schwachsinn verzapfen können. Weit gefehlt! Es hätte schlimmer kommen können, und es kam schlimmer! Irgendwie freue ich mich auf das Sommerloch, dann gibt es garantiert noch Besseres zu bestaunen!

01.06. Ab 06:00 Uhr wird zurückgeschossen im Handelskrieg. Nachtrag: Geil finde ich, dass ausgerechnet Harley Davidson jetzt einen Produktionsstandort in ein anderes Land verlegen will! Der schräge Twittervogel ist not amused.

02.06. Meine Freundin Alice (75) ist weg von der Straße! Sie hat ihre langjährige Lebensgefährtin geheiratet. Allzu langjährig kann es allerdings nicht gewesen sein, denn sie ist 20 Jahre jünger.

02.06. Tag der deutschen Zukunft. Aber bei der Vergangenheit haben wir ja noch einen ordentlichen Klotz am Bein. Außerdem bei der grausamen Internetrealität in diesem unseren Lande. Außerdem sind nötige Zukunftsthemen wie demographischer Wandel und künstliche Intelligenz (kI) dringend von Nöten. Dabei kommt mir ein genialer Gedanke: Füttert man die kI mit demokratischen, wirtschaftlichen und humanen Werten, und verknüpft sie mit unbestechlichen, objektiven, neutralen, uneitlen, unbürokratischen, unempathischen Algorithmen, dann könnten alle Verordnungen und Gesetze ein Segen für die Menschheit sein. Aber wer soll diese Algorithmen festlegen?

04.06. Der Begnadete klärt auf: „Ich habe das Recht mich selbst zu begnadigen!“     Wann wird er sich in seinem Größenwahn ans Kreuz schlagen lassen? Die Spatzen twittern es bereits von den Dächern: Ein neuer Messias ist uns geboren. Am Rande bemerkt: Ich habe mir ein Merkblatt angelegt, auf dem ich Fragen formuliere, die ich nach meinem Ableben im Paradies dem Herrgott stellen muss. Neu hinzugekommen ist, was um Himmels Willen er sich bei der Schaffung des Begnadeten gedacht hat?

06.06. Endlich – Astro Alex ist im Orbit! Jetzt kann sich die Regenbogen-Presse wieder um die wirklich wichtigen Dinge kümmern. Wie z.B. Helene Fischer oder die Königshäuser oder so. Apropos künstliche Intelligenz: Mit bei Alex an Bord ist Cimon. Den könnten wir doch auch im Bundestag gut gebrauchen! Und in Brüssel und eigentlich überall auf dem Planeten!

„Ohne Holland fahren wir zur WM!“ Und wisst ihr, wie die Grachtenrutscher diese Schmach kompensieren? Nein? Sie übertragen im TV während der WM-Spiele parallel alle Matches der EM 1988. Da waren sie nicht nur dabei, sondern haben sie auch noch gewonnen. Dawai Orange!

Jetzt verwirrt auch noch Melania Trump und erhitzt die Gemüter. Ein unsensibles Sprüchlein auf einem Designer-Jäckchen besticht durch Klarheit und begnadeter Schlichtheit.

Im Komödienstadel spielt der letzte Akt der Verzweiflung rechts außen auf der politischen Bühne. Und die Kanzlerin kanzelt Vollhorst ab. Ich fordere eine Obergrenze für bayrisches Gedankengut. Obwohl, wie kann ich nur von Gut sprechen!? Fake News und Mobbing und Erpressung haben nun auch in Deutschland Einzug gehalten!  Es werden Lösungen kreiert für Probleme, die es gar nicht gibt.

Passend zum Komödienstadl findet auf der Weltbühne das Kasperle-Theater „Kim und Struppi“ statt. Eine Uraufführung mit verpatzter Generalprobe.

VW, die Abgasdompteure werben mit einem neuen Slogan: „Wir bringen die Zukunft in Serie.“ Sie sollten eher die Regelung aus der Vergangenheit ins Reine bringen!

Manuel Neuer wirbt für das Haarshampoo “Head & Shoulder“: „Laß dich durch nichts aufhalten. Erst recht nicht durch Schuppen!“ Ein echter Lattenschuss – oder? Aber jetzt wissen wir wenigstens den wahren Grund für das Scheitern: Schuppen!

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Ausgerechnet CR7 und Neymar segeln ohne Feindeinwirkung durch den Strafraum a la Robben. Aber diese Steuersünder und überbezahlten Vorbilder bleiben gelbmäßig unbedacht. Eigentlich sollten sie nicht nur den geben Karton vor die Nase bekommen, sondern auch stählerne Gardinen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

24.06. Es ist soweit! Die letzte Bastion ist gefallen! In Saudi Arabien dürfen die Frauen jetzt auch mit dem Autofahren.

Zsa Zsa, die englische Bulldogge ist zum hässlichsten Hund der Welt gekürt worden. Aus humanitären Gründen wurde kein optischer Vergleich zwischen Herrchen und Hund veröffentlicht.

Erdogan gewinnt die Wahlen in der Türkei. Nicht die abgegebenen Stimmen der Wähler zählen, sondern die gezählten!

Was muss der Deutsche Bundesadler im bayrischen Horst denn noch alles für Kuckuckseier ausbrüten? Währenddessen legt Mutti die erste 4-fache Todesspirale aufs Glatteis! Elfenhaft! In der B-Note, für den künstlerisch, verbalen Ausdruck gibt es eine Traumbewertung. Aber die A-Note, für die technische Ausführung, lässt Platz nach oben.

In Schweden muss man (oder nur Mann?) jetzt vor dem Sex eine ausdrückliche Zustimmung einfordern. Ob sie notariell zu beglaubigen ist konnte der Nach-Richter nicht ermitteln. Ebenso, ob dieser formelle Akt bereits vor dem Vorspiel oder erst zum Finale erforderlich ist.

Apropos Finale: Die neue WM-Formel: Fuß-Ball = Arm-Selig! Vom ADAC-Suchdienst erfahre ich aktuell, dass man den vermissten Thomas Müller ver(w)irrt zwischen Eckfahne und Elfmeterpunkt aufgegriffen hat. Gerade noch rechtzeitig, bevor er festgewurzelt ist. Ein Vorteil ist sicher, dass sich die Kicker jetzt intensiver um ihre Frisuren und Tattoos kümmern können. Ach ja, und Mutti muss nicht in die Kabine nach dem Spiel!

Übrigens: Die La Ola Welle rollt mit einer Geschwindigkeit von 12m bzw. 20 Sitzen / sec. durchs Stadion.

 

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