scharfsinnig - unsinnig - kurzweilig

Autor: Armin (Seite 9 von 29)

Jäger und Sammler

Ob man will oder nicht, mit dem Schritt in den Ruhestand hat man automatisch neue Jobs an der Backe. Als Facility-Manager und Leiter der Haushaltslogistik schwebt das Schwert des Damokles bedrohlich über deinem grauen,  in meinem speziellen Fall, schütterem Haar. Dabei wandelt man ständig am Abgrund zur Altersarmut. Die Jagd beginnt! Die Jagd nach Angeboten und das Sammeln von Bonuspunkten, die bei uns sonntags, zu besten Predigtzeiten, wenn die Reklame-Flyer ins Haus flattern. Einsparungspotentiale ergeben sich z.B. beim Toilettenpapier. Der Griff zum 3-lagigen statt samtweicher 4 Lagen entlastet notdürftig. Vor Zeitungspapier schrecke ich dann aber doch zurück. Der Druckerschwärze wegen. Und die zarten Körperregionen danken es mir täglich. Das Naserümpfen in der Warteschlange der Kassenzone kontere ich mit dem unwiderstehlichen Allesfürdieumwelt-Blick.

Aus Umweltgründen, fadenscheinigen Umweltgründen schleichen sich allerdings die Bio-Produkte in den Warenkorb. Laktose- und glutenfreie Angebote blähen die Kassenzettel hinterlistig wieder auf. Die jüngste Heimtücke hängt an der Wand: Lose Lebensmittel zum selber Eintüten. Meine besondere Vorliebe zu Cashews-Nüssen steigert den Cashflow des Markteigners immens.

Wie die Schnapsflaschen in Bars hängen Plastikschütten kopfüber und fein säuberlich nebeneinander. Neben Cornflakes und anderen Müsliuntaten – die Cashews-Nüsse. In Reih und Glied, geordnet nach „naturbelassen, über geröstet, zu geröstet und gesalzen bis zu Chili“. Gesalzen sind auch die Preise, die natürlich mit dem Grad der Behandlung in die Höhe schnellen. Um die Mitnahme zu erleichtern, stehen große Papiertüten oder Plastikbecher griffbereit neben der Waage. Und jetzt erkennt man den gewieften Schnäppchenjäger! Ich schleiche mich um die Ecke, zurück zum Obststand, wo zu kleine Papiertüten ein unbeachtetes Dasein fristen. Erstens kann man wesentlich achtsamer Dosieren, während sich in die großen Papiertüten gerne eine unbändige Flut ergießt. Und Plastikbecher – ich bitte euch! Geht gar nicht! Und wie die Tara beim Befüllen mitgebrachter Tupperdosen gehandelt wird,  bleibt mir, als bekennender Papiertütennutzer, unerschlossen.

Da mich das Tastenfeld auf der Kassenwaage allerdings die Tara nur zwischen Plastikbecher und große Papiertüte wählen lässt, bleibt mir ja nun wirklich keine andere Wahl. Oder? Und so bessere ich auch meinen Cashflow mit den begehrten Cashews-Nüssen in kleinen Papiertüten im Nullkommanixgrammbereich geschickt auf. Aber nicht weitersagen! Versprochen? Nüsse sind übrigens Nervennahrung!

Monatsrückblick Oktober 2020

Der Monat beginnt mit einem politischen Schlagloch, mit Lücken im Gedächtnis des Verkehrtministers. Echt be-scheuer-t, dass er sich LKW mautmäßig aber auch gar nicht mehr erinnern kann. Eigenartig, dass sich grundsätzlich Politiker vor einem Untersuchungs-Ausschuss selten an die erhobenen Vorwürfe erinnern können! Sind sie denn da überhaupt für ein Amt geeignet? Außerdem wird sich die SPD sicher in Zurückhaltung üben, damit man dem SC-Holz beim Wirecard-Ausschuss nicht an die Karre fährt! Eine Krähe hackt der anderen eben kein Auge aus!

04.10.: Der infizierte Egomane begibt sich aus dem Krankenhaus auf einen Jubelkorso, um seinen blinden Wählern huldvoll zuzuwinken. Schade nur,  es war keine Cabriotour und nicht in Dallas!

06.10.: Herzlichen Glückwunsch liebe TK-Pizza zu deinem 50sten Geburtstag!

Irgendwie war mir schon immer klar – heiraten ist gefährlich! Immer wieder sind Hochzeiten die Corona-Hot-Spots. Gefeiert wird lässig, meist nachlässig. Da hilft auch kein Autokorso, um andere Verkehrsteilnehmer zum Abstand zu zwingen.

Herbst-Geflüster. Als bekennender, praktizierender Laubsauger schlägt jetzt wieder meine Stunde! Er ersetzt den Benzin-Rasenmäher.

Vor ein paar Wochen noch, da forderten die Länderfürsten vehement eine dezentrale, individuelle Handhabe im Umgang mit Corona. Wie mittlerweile üblich in diesem unserem Lande, schreien nun alle wieder nach einer ganzheitlichen, zentralen Lösung. Und wieder ist der Vorstürmer und Schattenkanzler der Erste, der den Flickenteppich rügt. Er, der die ersten Flicken überhaupt geknüpft hat.

Der DFB, der „Deutsche Fiskus Betrüger“ spielt mit der Bandenwerbung foul. Banden-Werbung, wie der Name schon sagt!

Die wandelnde Knopfleiste aus Mc Pomm lüftet ihr Geheimnis – die Lösung zum Schutz vor dem Virus: Lüften! Jetzt gibt es allerdings noch diverse Imponderabilien. Wie Lüften? Sequenziell, bundesweit oder regional, Durchzug, Stoß- oder Dauerlüften, mit oder gegen den Wind, durch Türen oder Fenster, die Fenster in Schrägstellung, gekippt oder sperrangelweit geöffnet? Wir sollten den Schattenkanzler zu Rate ziehen! Der lehnt sich doch generell am weitesten aus dem Fenster.

10.10.: Der Welttag des Hundes. In China erscheinen neue Kochbücher. Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt!

13.10.: Länderspiel gegen die Eidgenossen. Endlich ein Fortschritt! Es wurde keine Führung verspielt. Die Mannschaft im Krea-tief.

Jetzt hilft nur noch ein Filibuster. Das lasse ich einfach unkommentiert so stehen.

Philosophisch will ich zum 70sten Geburtstag den Peanuts gratulieren: Charly Brown zu Snoopy: „Eines Tages müssen wir alle sterben.“ Snoopy erwidert: „Aber an allen anderen Tagen nicht!“

Wenn sich die unglaubliche Wandlung vom Saulus zum Paulus, wie bei der letzten Märchenstunde, so rasant weiterentwickelt, dann hat der Leibhaftige in den USA durchaus das Potential zum Präsidenten. In zehn bis fünfzehn Jahren!

Immerhin haben wir, vier Rentnerehepaare, es geschafft, innerhalb von zehn Monaten einen Termin zu finden, für eine gemeinsame Wanderung. Es war ein 70er Geschenk aus dem Jahre 2019, das mir viel Freude bereitet hat. Das Verhältnis zwischen Wandern und schöpferischen Pausen war relativ ausgeglichen. Wenn auch zu Gunsten der Pausen. Man mag es kaum glauben, dass mitten in Gottes unberührter Natur prall gefüllte Kühlschränke herumstehen. Allerlei Labung zwang quasi zum Verweilen. Die Piccolos, Ulmer Pils und Eierlikörchen waren dann auch bei der nächsten Steigung schwups wieder neutralisiert. Sieben Höfe, sieben Kühlschränke, sieben Pausen, bei denen sich die mitgeführte Verköstigung angemessen steigerte. Von Brezeln über Weckle, Käse, Würste und diverses Gesundes in Form von akkurat geschnittenen Paprika und Gurken, sowie Radieschen, bis zu Orangen- und Nussschokolade. So macht Wandern Spaß!

Nach 24 Jahren eröffnet der BER. Und keiner hebt ab!!

Die notorischen Jammerer, die Subvebtionsempfänger,  protestieren gegen die Dumpingpreise der Supermarktketten. Endlich mal eine sinnvolle Aktion!

Apropos Bauern, unsere Klöcknerin von Notre Agrar hat doch ein super Ergebnis in Europa geerntet. Mit den Subventionen verhält es sich so, als ob das Kindergeld nach der Größe des Kinderzimmers ausgezahlt wird. Es kostet uns auch nur die Kleinigkeit von 1Milliarde Euro. Mehr.

Der sc-heisse Einkaufstipp zu Corona: Toilettenpapier wird schon wieder gehamstert. Alternativ österreichische Briefmarken kaufen! Sie sind auf Toi-Papier gedrückt!

Ich ertrage die Berichterstattungen zur Wahl in den USA nicht mehr. Und ich frage mich, ob die Anhänger des Zerstörers überhaupt schon aufrecht gehen können? Von Aufrechtigkeit* ganz zu schweigen! Es wird bös enden. So oder so!

Werft doch bitte einmal einen Blick auf die europäischen Königshäuser! Die Blaublütigen müssen doch über außergewöhnliche Schwellkörper verfügen. Oder?

Der Monat begann und endet mit dem Bundes-Verkehrs-Ministyrium. Der EuGH erklärt die Abzocke bei der LKW-Maut für unzulässig. Wie hoch werden wohl hier die Rückzahlungen für die Spediteure? Was meint eigentlich der U-Turner dazu?

Die schönen Seiten von Corona: nach Fasching fällt auch Halloween aus! Bum Bäh! Und der Typ mit den kürbisfarbenen Haaren wird zum gruseligsten Hohlkopf gekürt.

Zu guter Letzt das Wort zum Weltspartag: Frauen leiden deutlich häufiger unter Thermophysiologie! Was das mit dem Weltspartag zu tun hat? Eigentlich nichts! Warum?

Eine neue Interpretation für AfD: „Anormale faschistische Demagogen“

Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst! Die Rache Putins, Helene Fischer, ist mit einem Preis ausgezeichnet worden, der treffender hätte nicht sein können: Der „Goldenen Henne“!

*Ich weiß doch, dass es Aufrichtigkeit heißen muss!

Monatsrückblick Sept. 2020

Zu den ganzen Entwicklungen in all den Staaten, in denen Irre re-gieren kann ich nur sagen: „ Der Feind des Guten ist des Guten zu viel!“                                          

Dieser charakterlose Vollpfosten brüstet sich damit das Chaos zu lösen, welches er selbst angerichtet hat. Dazu verteidigt er auch noch einen brutalen 17jährigen Mörder, der zwei Menschen aus Hass in Selbstjustiz erschossen hat. Bedauernswertes Amerika!

Na bitte, dass das ganze Thema um E-Autos ein einziges Desaster ist, das habe ich schon unzählige Male ausführlich seziert. Jetzt hat sich rausgestellt, dass die Hybriden, mit minimalster  E-Reichweite, erheblich höhere Abgaswerte haben als normale, moderne Verbrenner. Und zum Dank bekommen sie noch satte Prämien in den Auspuff gestopft. Welch` perverse Verschwendung!

In unserem geächteten Steingarten tummeln sich munter Zaun- und Steineidechsen. Eine besonders Vorwitzige flaniert dabei seelenruhig über unsere Terrasse. Sie hat seitlich Streifen am Körper. Wahrscheinlich von Adidas gesponsert!

Die drei Degenerationen der CSU-Verkehrsminister gipfeln nun zu einer neuen Bestmarke: Durch Formfehler ist die StVO eigentlich seit 11 Jahren ungültig! Ist das nicht wirklich b-scheuer-t!

Die geistig Zurückgebliebenen haben doch glatt die Treppen zum Reichstag gestürmt. Großes Entsetzen! Angriff auf die Demokratie! Ein Reporter mutmaßte gar, es sei symbolisch mit dem Sturm auf die Bastie gleichzusetzen. Ich glaube da eher gesinnungsmäßig an die Parallele zum Reichstagsbrand.

Also, wenn ich einer von ca. 80 Millionen Bundestrainern wäre, ich hätte nach den beiden Länderspielen gegen Spanien und Schweiz noch eine Verschlechterung. Meine Taktik wäre ein 3 – 8 – 0 – System. Drei Torwarte, acht Verteidiger und vorne eine Null! Und die armen Rotzlöffel mussten ja nun auf dem Transfer von Stuttgart nach Basel tatsächlich auf ihre Privatjets verzichten und zusammen in einer Maschine fliegen. Angeblich soll der leere Mannschaftsbus schneller in Basel gewesen sein. Na, ob das wirklich stimmt?

Stellt euch mal vor, in Deutschland können angeblich 7,5 Millionen weder lesen noch schreiben. Da verpassen die ja alle meine Nach-richten!

Habt ihr es mitbekommen? Unser guter alter Mond rostet! Seit 4,5 Milliarden Jahren marodiert er nun langsam vor sich hin.

Immer wieder das Trumpeltier. Jetzt ist er auch noch Cheerleader. Sein orangenes Pompon trägt er praktisch permanent bei sich!

Ich glaub es ja nicht! Winterkorn muss sich vor Gericht verantworten! Ich wage eine vage Prognose zum Ausgang: Entweder erfolgt nach geraumer Zeit des Vergessens die Einstellung des Verfahrens wegen Verfahrens-Fehlern, oder wegen Verjährung!

Wohnmobile und –wagen haben exorbitante Steigerungsraten. Kein Aufschrei der SUV- Intoleranzler! Womöglich sitzen sie selber in der Glasfahrerkabine?

Nine/eleven, die Zwie-Lichtgestalt wird 75. Man nennt ihn auch den Kaiser. Oder wäre Kassierer treffender?

Leider geht der falsche CDU-Minister von Bord. Gerd Müller drückt sich dann noch nicht einmal den Hintern auf der Auswechselbank im Bundestag platt, nein, finaler Rückzug. Respekt! Da können sich die beiden anderen CSU-Pappnasen mehrere Scheiben davon abschneiden!

Zur optischen Bereicherung unserer Umwelt trägt nun auch Corona bei. Anstelle der Hundehäufchen und der Pappboxen vom „Goldenen M“ sowie den Kaffeebechern to go von Starbucks gesellen sich jetzt die MuNaMas to go in leuchtendem Schäfchenwolkenweiss und Azurblauemblau hinzu.

1553 Flüchtlinge werden aufgenommen! Warum ausgerechnet 1553? Welche kranken Hirne kommen auf so eine geile Zahl? Womöglich, weil es eine Primzahl ist? Man weiß ja nie! Ich war übrigens Mäuslein bei der entscheidenden Sitzung des Kabi-netts. Der Vorschlag zum Verfahren, von einer hochbezahlten Berateragentur, wurde dankend aufgenommen. Es sollte demokratisch gewürfelt werden. Wer eine 1 würfelt, der muss einen Schnaps trinken. Bei einer 6 gibt es eine Diätenerhöhung und auf 3 geht`s los. Hier zählte dann das Geburtsdatum. Zum Beispiel der 1./5./53. Bei mehreren 3ern wurden die Daten addiert und wieder durch die Zahl der Teilnehmer dividiert. Das ganze Prozedere verzögerte sich durch den Innenminister. Vollhorst benötigte bedeutend länger, da er die langen Sprechpausen zwischen den Buchstaben bzw. Worten, die er absonderte, versuchte zum Denken zu nutzen.

Der begnadetste Vollpfosten ever will in den Himmel! Denn schon Matthäus (nein, nicht der begnadete Kicker!) erkannte schon: „Selig sind, die da geistig arm sind, denn das Himmelreich ist ihr.“ Nun prophezeit der Orangene: „Es wird wieder kühler werden! Ihr werdet schon sehen!“ Gut, irgendwann finden die Flammen in Kalifornien keine Nahrung mehr und auch der Winter mit seinen Blizzards steht vor der Tür. Seine Aussage ist also noch nicht einmal gewagt!

Mama Europa, die exzellente Leyen-Schauspielerin, hat mit ihrem theatralischem Gefuchtel wieder einmal große und dennoch unkonkrete, fromme Wünsche angekündigt. Also, alles wie gehabt!

Die neusten Einkommensermittlungen haben mich dann doch zu einem mir eigenen Nach-richten veranlasst. Zu Recht, wie ihr gleich lesen werdet. Die Renten in den neuen Bundesländern sind im Schnitt um 200,-€ (>20%) höher als im Westen! Sie bekommen aber nach wie vor eine höhere Aufstockung, obwohl sie Jahrzehnte nichts eingezahlt, bzw. derzeit einen geringeren Beitrag leisten, da sie weniger verdienen. Ich möchte das Wort „verdienen“ aber jetzt nicht als sprichwörtlich verstanden wissen! Auch haben sie einen niedrigeren Lebensstandard, der Warenkorb ist aber dennoch üppig gefüllt. In München oder Hamburg verdienen sie ja auch mehr, als in Puselmuckel oder Großhessenlohe. Es wird höchste Zeit, dass wir Wessirentiere uns vehement wehren!

18.09.: Endlich! Der erste Weihnachtskatalog ist da.

20.09.: Nägel werden knapp! Die Narren hängen ihre Pappnasen dran. Der Rheinische Karneval ist abgesagt. Zutiefst traurige Erleichterung!

Zum Tode von RBG: Schreckt dieser Höllenhund denn vor gar nichts zurück? Mir graust vor möglichen weiteren Jahren im Weissen Haus.

Die Bundesliga beginnt, wie sie endete: Mit Langeweile pur! Nur einzelne Zuschauer müssen sich das Elend antun. SIE halten die Corona-Regeln ein. Und ratet, wer schon wieder foul spielt? Wer außer der arroganten Gilde der diversen Vorbestraften bei den Bayern? Ohne Maske, ohne Abstand und ohne Anstand. Flankiert vom Schalker Tönnies. Perfektes Szenario! Jaja, und nicht zu vergessen, oder doch zum Vergessen, der Vorstürmer und Schattenkanzler ist mit in der Runde! Isarwasser predigen und Schampus saufen! Prost Mahlzeit!

Gestern Abend bin ich von der Muse herzhaft geküsst worden. Da ist der Poet mit mir durch gegangen und das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten: „Ein Schäfer auf der Hut ist mit Hut fürs Hüten gut!“ Geil gell, oder?

Nun stehen uns 30 Jahre Wiedervereinigung ins Haus. Mein Beitrag dazu: Der erste Schritt zum Glück ist das Weglassen des Jammerns! (Chinesische Weissheit!)

Sti(e)lblüten

„Es ist nie zu spät für eine unglückliche Kindheit!!“ Grämt euch nicht, wenn euch die Gnade der frühen Geburt nicht privilegiert, und / oder ihr nicht in OWL aufgewachsen seid! Es gibt Schlimmeres. Jetzt werden sich die orthographisch Bewanderten fragen: „Warum diese „i(e)“ Variante im Titel?“ Diese Frage ist berechtigt. Und daran anschließend noch die neugierige Frage: “Was hat es mit dem Sti(e)l auf sich? Und das alles In einer neuen Folge meines Zyklusses „Ich, OWL und das wahre Leben!“?

Die treffendste Stilblüte, die Stielblüte schlechthin, der Stielkamm! Mann ging nicht ohne! Hinten, aus der Gesäßtasche schaute der Chromstahlstiel des Stielkamms, modisch stilsicher ganz weit vorn, heraus. Allen Unfallgefahren zum Trotz, unversehrtem Leib und Leben zuwider. Während heute das Handy ein unerlässliches Accessoire ist, diente der Stielkamm nicht nur als herausragende Rolle in der Hose, sondern auch, um seine Elvislocke schwungvoll in Form zu halten. Wie ihr jetzt folgerichtig bemerkt, hätte meine letzte Episode „Flower Power“ chronologisch erst nach diesem Bericht erscheinen müssen. Hätte! Nun findet euch damit ab!

Mit Brisk gefetteten Haaren, Nyltesthemd mit Rüschen und Mamboschleife aus Samt, Schlaghosen, deren stoffreiche, kunstvoll eingearbeitete Hosenbeinfalte mit einer Kette zusammengehalten wurde, ging es am Wochenende auf die Piste. Ohne Vorglühen, ohne Hugo oder Aperol-Spritz, ohne Vodka oder Gin. Ein kleines Gedeck war generell angesagt, Pils+Körnchen alternativ Cola+Mariacron. Später, ein paar Jahre später, wird auch noch über „Sechsämtertropfen“ zu reden sein. Aber später.

Erstaunlicherweise traf sich unsere Clique, auch ohne einen Social-Media-Account, bereits am späteren Nachmittag vor dem legendären „Jaguar-Club“. Caro (Carola Pauli, alleinerziehende Mutter) mit ihren Söhnen Axel und Harald, hatte es geschafft, den wohl populärsten, angesagtesten Beatschuppen in ganz Deutschland zu etablieren. Neben dem „Star-Club“ in Hamburg und dem „BlowUp“ in München. Wer sich die Mühe machen will, fragt mal bei Herrn Prof. Google nach, welche Creme de la Creme der internationalen Beatmusikszene da aufspielte! Gott sei Dank, dass die Rache Putins, Helene Fischer, sowie der Promillekasper Stefan Mross oder ähnliche Volksverdummungsmusikanten noch nicht ihr Unwesen trieben. Heintje, ok, da fuhren unsere Mamas ja total darauf ab. Damit waren sie zu besänftigen.

Das andere Geschlecht kam noch ohne Botox zurecht. Kunstvoll hochgestecktes Haar sorgte für Hinkucker in der oberen Köperpartie, Röckchen mit minimalem Stoffverbrauch in der mittleren bis unteren. Sie hätten damit bei jedem Retro-Model-Casting die Trostrunde gerockt!

Natürlich waren wir die absoluten Helden und auf der Hitliste der begehrtesten Junggesellen ganz weit vorne! Dank Kalla Unte, dem Türsteher (im XXL-Format ca. 2mX2mX2m), als auch dem Pauli-Klüngel, verfügten wir über excelente persönliche Kontakte und damit über kostenlosen Backstage Zutritt. Obwohl es Backstage so noch gar nicht gab! Sollte ausnahmsweise im Jaguar-Club nichts oder gar nichts los gewesen sein, zog es uns ins Tamborin. Sicher eine der ersten (auch chronologisch) Discos im weiten Rund. Hier legten Helmut Rond, Gunter Gabriel, Hannes Wader und, Achtung, auch Michael Barney auf. Letzterer, nebst seiner Gattin Petrileinchen, war ja nun mein Spezi, wie ihr allen meinen Erinnerungen entnehmen könnt. Nun muss ich eigentlich nicht aufzählen, welche unbezahlbaren Vorteile wir als intime Mitglieder der Entourage hatten! Uns standen nicht nur Tür und Tor offen! Wohl dann.

Wir waren noch nicht volljährig, keine 21! Ein eigenes Auto war reine Illusion. Aber irgendwie waren wir trotzdem immer mobil. Irgendein aufdringlicher, adipöser Möchtegerndabeisein beförderte uns jederzeit gerne zwischen den Epizentren am Wochenende hin und her. Meist ging er dann während seiner Parkplatzsuche irgendwie verloren. Einer, namens Peter, war besonders stolz auf seinen neuen Opel-Rekord. Kraftstoffverbrauch, Feinstaubwerte und CO²-Ausstoß  waren noch keine geiselwürdigen KO-Kriterien. Man stelle sich vor, der hatte damals sogar schon einen eingebauten Plattenspieler! Für nur eine Single, und jeweils nur für eine Seite. Jede Bodenwelle entsprach einem „Repeat“, der Song begann  jeweils an einer anderen Stelle erneut. Das sorgte für ein wenig Abwechslung.

Zuhause stand ein tragbarer Plattenspieler mit Batteriebetrieb. Mit Zehnerwechsel! Für Singles. LPs allerdings ausschließlich nur Single. Es musste noch von Hand aufgelegt werden. Siri und Alexa, Spotify  und Amazon-Prime gab es noch nicht. Das Chassis in Beige, der abnehmbare Deckel mit integriertem Lautsprecher in rot (RAL 3000). Funktionen: Laut und leise, zwei einstellbare Geschwindigkeiten für Single und LP. Die Eltern waren noch normale Eltern. Sie besaßen weder einen SUV noch einen Helikopter. Auf dem Buffet mit den beliebten Sammeltassen stand der absolute Brüller: Ein Rauchverzehrer in venezianischem Gondeldesign! Rauchen war noch Usus und wer ein solches Prachtstück sein Eigen nannte, der war ganz weit vorn!

Dass uns besagter Peter eines Tages unerlaubt und nicht erwischt nach Hamburg in den Star-Club chauffierte, um die Beatles live zu erleben, das erzähle ich euch ein anderes Mal. She loves you yeah, yeah, yeah!

Monatsrückblick August 2020

Die Ratingagentur Fitch bewertet die USA = AAA. Sieht sie aber von „stabil“ Richtung „negativ“ lavieren. Es fehlen klare Linien und Konzepte. Aha!

Nur mal ganz kurz zwischenrein geschrieben; es gibt ja so viele Dinge, die es gar nicht mehr gibt. Ausgemustert wegen Nichtsnutzigkeit. Da fallen mir zwei Kissen ein: Das Stempel- und das Nadelkissen. Benutzen Fakire eigentlich noch Nagelkissen? Und gibt es eigentlich noch Fakire? Fragen über Fragen!

BILD sprach zuerst mit dem Toten, Gajus Donaldos weiß Sekunden nach der Explosion in Beirut, dass es ein Terroranschlag war. Das würde ihm so passen!

In Hong-Kong lässt der Pe-King seine Muskeln spielen. Die Vorturner im Staatszirkus verfügen weder über begnadete Körper, noch begnadigte Körper.

Und die „Neue Welt“ (wer liest sie nicht regelmäßig?), orakelt, dass es die Rache Putins, Helene Fischer, wieder zum Klappergestell Florian Silbergrausen zieht. Aber mathematisch gesehen ergibt in diesem Fall Minus X  Minus nicht automatisch Plus!

In Salzburg, zu den Festspielen, ehrt man Placebo-Libido Domingos für sein Lebenswerk. Oder war`s für sein Liebeswerk?

An dieser Stelle sollte eigentlich eine Hommage an unsere Knie folgen. Nach dem Lobgesang auf unsere Ellenbogen im letzten Bericht, eine konsequente Fortsetzung. Allerdings schon nach den ersten paar Worten, die ich aufs digitale Papier niederschrieb, erkannte ich, dass es einer separate Laudatio geben muss.

08.08.2020: Der Grofaz twittert, dass er sich im Lichte der alten, ausgedienten Glühbirnen viel attraktiver findet. Ich finde, noch besser würde dem Armleuchter eine Petroleumlampe zu Gesicht und Gesinnung stehen!

Prahl-Heinz Rummellüge macht sich stark für Zuschauer in der Arroganz-Arena. Der andere Parvenü trat derzeit böse nach und verteufelte die eigenen Hardcore-Fans der Südkurve als Deppen und für den FCB nicht relevant. Wie sich die Zeiten ändern!

Der SC-Holz rangiert auf Platz drei der deutschen Politiker-Beliebtheits-Scala. Die SPD hasardiert mit der Nominierung als Kanzler-Kandidat aber dann doch ein wenig selbstüberschätzend. Spitzenkandidat wäre angemessener. Mit welcher Partei auch immer – nahezu alle hätten mehr Wählerstimmen. Außer der FDP natürlich.

Der Honk aus Übersee musste eine ihm gewogene Pressekonferenz unterbrechen. Schüsse vor seiner Weißen Haus-Tür. Wenn das mal nicht inszeniert war. Würde mich auch nicht wundern. Und seine Bemerkungen zum Thema Nominierung von Kamala Harris sind einfach nur erbärmlich!

Wusstet ihr, welches Kulturgut die Sowjetunion nach dem Krieg als allerallererstes hinter den Eisernen Vorhang importierte? Den Film “Unterm Dirndl wird gejodelt“! Was haben die nur von uns gedacht?

Eine schmerzhafte politische Lehrstunde muss der Schattenkanzler verdauen. Jetzt hat er das Ergebnis von Ursache und Wirkung lernen dürfen. Wer unbedingt Primus inter Pares sein möchte, und immer unbedacht vorrausrennen muss, der muss sich nicht wundern, wenn seine selbst errichteten Hürden dann doch zu hoch für ihn sind.

Corona-Zählreim: Wir testen, wir testen nicht, wir testen, wir testen nicht,…..

Wahlkrampf in den USA – Auf die Plätze, fertig, los! Hirnlos, niveaulos, konzeptlos, charakterlos, rücksichtslos, hoffentlich auch chancenlos! Ich könnte kotzen!

Inzwischen wurde das dritte Millionen-Füllhorn für die digitale Aufrüstung von Schulen ausgeschüttet. Stattdessen Abstand, Maske, Händewaschen, Fenster öffnen. Ich kenne keinen noch so einfachen Beruf, bei dem die Mittarbeiter so ahnungslos und unwissend im Umgang mit digitalen Medien sind. Und Engagement für die eigene Fortbildung so weit von sich gewiesen wird.

Als ich so im Strandkorb an der Nordsee rumsaß, und die nette Rettungswartin beim Beobachten der Badenden beobachtete, fragte ich mich, ob die weibliche Form von „Life-guard“ wohl „Life-gardine“ ist?

Warum müssen sich Promis immer die dämlichsten Namen für ihre Reproduktionen einfallen lassen. Orlando Bloom und Katy Perry taufen ihr armes Kind auf den Namen: Daisy Dove. Daisy Duck wäre doch noch schöner gewesen!

Nächste Schlappe für den Schattenkanzler aus dem Grauenland. Seine neue bayrische Grenzschutzhilfstruppe ist gesetzeswidrig. Spontan, per Schnellschuss, wie so häufig,  ins Leben gerufen – vor einer seiner diversen Gesinnungspirouetten.

Gespannt bin ich, wie sich die zwingend notwendige Reduzierung des Bundestages auswirken wird. Obwohl das Durchschnittsalter sehr hoch ist, ist mit einer biologischen Minderung akut nicht zu kalkulieren. Apropos Alter, die Statistik weist im EU-Parlament ein noch deutlich höheres Durchschnittsalter aus. Im Volksmund könnte man vom „Gnadenhof“ sprechen. Wo soll man auch mit den Altgedienten oder Ausgemusterten hin? Die können doch sonst nix, außer Bürokratie aufbauen und Ärsche breitsitzen.

Der Clan der organisierten Kriminalität fordert Zahlungen aus dem Corona-Hilfsfond. Sie hätten einen eklatanten Umsatz-Einbruch in der Sparte Einbrüche! Durch Quarantäne und Homeoffice befinden sich einfach zu viele Personen in den Haushalten! Auch im horizontalen Gewerbe liegt die legale Nachfrage darnieder. Es wäre ein finanzieller Rück-Gang durch die Spiel-Hölle, den es zurückzugewinnen gilt.

Mein Wort des Monats: Seniorendämmerung (Mittagsschläfchen)

Mit dem Ende des Monats endet auch der meteorologische Sommer. Es war wieder heiß und trocken und der ganz normale Wahnsinn will nicht anfangen aufzuhören!

Was will man Meer?

Meer Wein! Meer Liebe! Meer Cashmere! Das Motto in der Buhne 16 auf Sylt sagt ja nun wirklich alles! Ergänzend weist die Bedienung darauf hin, dass „Trinken hilft!“

Doch zuerst muss ich euch noch von der Anreise erzählen: Dem Tag in Hamburg. Anstelle eines Schaufensterbummels erfreuten wir uns an diversen Demos. Es begann mit einer Handvoll Kümmerlinge die pro oder anti den Iran (war nicht zu erkennen!) ein sparsames Fähnlein ausgerollt hatten. Vor dem Rathaus dann sind so  an die hundert überwiegend (nicht körperlich gemeint!) Damen aufmarschiert, die jede eine Pappe oder in Gruppen ein Bettlaken hochhielten, um schweigend für die Fütterung von Tauben zu demonstrieren. Diese hätten es in der Coronakrise ja besonders schwer. Es mangelt an rumfliegenden Essensresten und damit am natürlichen Fortbestand der Ratten der Lüfte. Dazu verweigere ich jegliche weitere Meinung!!!

Bevor wir das Grüppchen einer offensichtlich verwirrten Schar anonymer Wasweissichdenn passierten, die auf ihrem Poster „Flugzeuge statt Drohnen“ forderten, befanden wir uns unversehens in der Großdemo der Corona-Leugner. Gespickt mit unverbesserlichen Verschwörungstheoretiker und anderem Gesocks. Flankiert wurde die Meute(n) von aufgerüsteten, panzergleichen Polizeigarden. Dass ich das auch noch erleben durfte!

Da ich mich bereits aus diversen Urlauben über die Insel Sylt tiefsinnig ausgelassen habe, möchte ich dieses Mal von ein paar Insel-Gesprächs-Fetzen berichten. Vorweg sei gesagt, die meisten Besucher sind stinknormale Urlauber. Es gibt allerdings auch echten Geldadel und leider auch Möchtegerne und noch schlimmer neureiche Proleten.

Bei einem Abendessen im Dorfkrug in Kampen saßen zwei hoch-karätige Damen neben uns. Ihre Hunde hatten sie mitgebracht. Also, die Hunde die Damen! Denn man / Frau trägt wieder Hund. Besonders besondere Rassen. Als ein weiterer Hundling mit seinem Frauchen das Lokal betrat, bemerkte ich die aufkommende Unruhe der beiden Platzhirschinnen. Es tat sich etwas Ernstes im Revier! Der Neuankömmling, ein Rüde, trug ein mit Perlen besticktes Halsband! Augenblicklich nahmen die Hundestaffeln Kontakt auf. Woher stammt dieses Halsband? Fotos wurden geschossen, Telefonnummern getauscht, Links angehängt und Preise genannt. Gar nicht so teuer, wenn man bedenkt, dass es maßgerecht und handgefertigt ist. Von dem Geld könnte eine normale Familie gut eine Woche in Saus und Braus leben. Das Essen war inzwischen kalt!

Bei dem Genuss eines Sundowners gesellten sich vier Düsseldorfer Neureiche zu uns an den Tisch. Lauthals proleteten sie herum, dass es 14.000€ gekostet hätte, um ein Privatjet zu chartern, das sie nach Sardinien geflogen hat. So hätten sie die Hochzeit ihrer Enkelin noch rechtzeitig erreicht! Wir haben ganz spontan bezahlt und auf einen weiteren Drink verzichtet. Oder hätte womöglich meer „Alkohol geholfen“?

In selbiger Bar, nur einen Tag später, das Kontrastprogramm. Vier wahrscheinlich Vermögende gesellten sich ebenfalls an unseren Tisch. Zufall! Gedämpft und rücksichtsvoll berichteten sich die beiden Paare, die sich offensichtlich gerade erst getroffen hatten, aber gut bekannt waren, von ihren Bauvorhaben. Das eine Paar von ihrem neuen Haus auf Sylt, das andere von der ETW, die sie gerade gekauft hatten. Den Wert der Wohnung erarbeitet ein Normalo nicht in seinem Leben. Was das Haus plus Grund und Boden gekostet hatte, konnte ich nicht erlauschen. Andererseits verdient (bekommt) Messi das in einer Woche. Alles ist relativ. „Trinken hilft!“

Noch ein Wort zur Kleidung. Diese spielt auf Sylt ebenfalls eine wichtige Rolle! Neben der Anzahl der Zylinder und des Hubraums. Entgegen aller Regeln, dass man sich so gut und teuer wie möglich voneinander abkleidet (Meer Cashmere), entpuppte sich ein Strandkleidchen. Ja, Frau trägt nicht nur Hund! Hier konnte man die Massenhysterie und den Rudelwahn bewundern. Das Dekor des Objektes ähnelte den Ornamenten von Florentiner Kacheln, oder Küchenhandtüchern aus Uromas Zeiten. Allerdings in bunter Farbvielfalt – aber ansonsten tupfengleich! Der Schnitt hatte etwas von einem Kartoffelsack, der sich nach unten trichterförmig öffnet. Unterteilt in drei Etagen. Als ob der Stoff nur in den schmalen Bahnen für Küchenhandtücher gefertigt worden wäre, reihte sich eine Bahn an die andere. Ohne auf Passgenauigkeit oder gar Harmonie der Motive Rücksicht zu nehmen. So gewandet flanierten die Haute Couture-Süchtigen durch Stadt und Strand. In mir brach ein Weltbild zusammen! Sackleinen statt Cashmere! Obwohl, die Belüftung der intimen Zonen an heißen Tagen sicher für allerlei Erfrischung durch die Meeresbrise gesorgt hat. Wohlergehen vor Wohlstandsgehabe. Geht doch!

Zum Niederknien

Die Anatomie unseres Körpers ist echt zum Niederknien! Und, wie ich euch im Monatsrückblick August mitteilen werde, kommt bereits hier schon der ausgekoppelte Beitrag zu meiner Laudatio „Mein Körper, das geniale Wesen!“ Nach der Huldigung des Ellenbogens im letzten Bericht eine logische Konsequenz. Oder?

Ich weiß gar nicht, wie ich beginnen soll. Chronologisch, positiv oder negativ, anatomisch von unten oder oben, oder gar nach Wertigkeit? Also bei der Wertigkeit fallen mir spontan die Orthopäden, Chirurgen und Physios ein. Die arbeiten sich doch gewinnbringend elegant an Knieschüsselchen, Bändern, Sehnen und Miniskussen ab. Sportler hingegen verlieren ihren Sklavensold, wenn sie ein Schaden heimsucht. Tja, und bevor ihnen dann das Wasser bis zum Hals steht, stehen sie knietief in der Sch….! Und während Sklaven gedemütigt auf den Knien vor den Herren rutschen müssen, drückt die „Black lives matter“ -Bewegung damit ihre ganze Verachtung gegen Rassismus, Polizeigewalt und das Trumpelstielzchen aus.

Dann gibt es da noch eine andere Fraktion, die im Namen eines Herrn ihre Schäfchen demütig knien lässt, um nicht nur dessen Fleisch und Blut zu empfangen, nein auch Absolution für die schwarzen Schäfchen und Segen für die ganze Herde: „Gehet hin in Frieden!“  Wie gegensätzlich doch Symbole sein können! Und doch un-glaub-lich ausdrucksstark! Das belastete Knie läuft unter  Kollateralschaden.

Was wäre die Modebranche ohne die Benchmark „Knie“? In der Haute Couture gilt „die Handbreite über oder unter dem Knie“ als das Maß aller Dinge. Und in der Pret-a-Porter-Szene, z.B. im Grauenland, enden die wadenwärmespendenden Loferl unter besagtem und die beschuhplattlerten Krachledernen darüber.

Und mal ganz unter uns, welchen Wert hätte ein hingebungsvoller Hochzeitsantrag an die angehimmelte im Stehen, oder gar im Liegen? Andererseits heißt es dann ja wieder, entgegen dem heiligen Gelöbnis, z.B. im gelobten Land OWL, „Am fremden Knie versagt er nie!“ Was soll Mann da noch glauben?

Einzig Captain Sir Tom Moore durfte sich von Themseelli kürzlich im Stehen zum Ritter schlagen lassen. Denn eigentlich sind die  schn(bl)öden Untertanen eine Etage tiefer standesgemäß zu etablieren. Und zu guter Letzt erinnern wir uns an Willi Brandt mit seinem Kniefall in Polen. Eine starke Geste der Versöhnung.

So, ist alles geschrieben, was das Knie so hergibt? Von Sünde bis Sühne. Von Glauben bis Wissen.

Monatsrückblick Juli 2020

Beginnen möchte ich mit einem irischen Sprichwort, das, so meine ich, perfekt in unseren Alltag passt: „Die Wirklichkeit ist eine Illusion, die durch Mangel an Alkohol entsteht!“ Oder, anders gesagt: „Schöner wär`s, wenn`s schöner wär!“

Absolut erwähnenswert ist, dass Bernie Ecclestone im stolzen Alter von 89 Jahren erneut Papa geworden ist. Wir gratulieren zu einer tollen Leistung, wenn er wieder aus dem Koma erwacht und aus dem Sauerstoffzelt entlassen wird.

Ich vermisse den Aufschrei aller Strickstrümpfe und SUV-Phobisten! Der Boom von Wohnmobilen stellt doch die Großstadtgeländewagen echt in den Schatten. Aber mit dem eigenen T2 Camper im Glashaus lassen sich halt ungern Steine werfen.

Apropos Steine! Wusstet ihr, dass Gartenexperten filigran unterscheiden zwischen Steingärten und Schottergärten? Letztere sind die, deren Erschaffer flächendeckend einfach mit Schottersteinen, bevorzugt, Vorgärten schottern. Steingärten hingegen sind virtuos, mit Liebe gestaltete Areale, die mit Moosen, allerlei Geflecht und Zwergfloren bewachsen werden und in denen sich artengerechte Vielfalt von Gekrieche und Gefleuch angesiedelt hat. So, wieder was gelernt!

Wir alle sind schuld! Nicht unbedingt nur die Schlächter und Züchter! Es sind die ganzen Discounter, die mit ihren Dumpingpreisen die vorgelagerte Produktionskette zu Einsparungen aller Art zwingt. Diese Klientel hat noch niemand so wirklich ins Visier genommen! Hört doch mal ganz bewusst die Reklame im Radio! Da wird sich mit Billigangeboten regelrecht unterboten. Tag für Tag! Stunde um Stunde! Und wir sollten nur noch gute Ware, fair produziert und reell angeboten kaufen und die geilen Preise ignorieren! Die Discounter sollten wir auf ihren scheiß Schnitzeln hocken lassen! Dann löst sich auch das andere Problem von selbst.

Es ist Sonntag, der 05.07., belästigte Bürger protestieren zu Recht gegen den unerträglichen Lärm der Biker. Und lästige Motorradraser protestieren für ihre Radautouren an Wochenenden. Dazu das folgende Erlebnis: Meine Frau animierte mich zu einem Café-Besuch und wir machten uns auf mit dem Cabrio nach Gengenbach. In einem verträumten Örtchen raste, weither hörbar, ein hirnloser Zweiradler heran. Mit lebensmüder Sozia. Er konnte problemlos das TÜV-Siegel unseres Autos lesen, sein Abstand war so „groß“ wie bei einem Dernyrennen! (jetzt müsst ihr sicher erst einmal Herrn Google fragen, was das nun wieder ist!?) Kaum bot sich die Möglichkeit eine Minilücke im Gegenverkehr todesmutig zu nutzen, katapultierte er sich in Schräglage um uns herum. Dabei riss er seinen Zweitakter

dermaßen auf, dass ich befürchtete, der Kolben würde seinen Platz im Zylinder verlassen und das Imponiergehabegemächt des Hirnlosen nebst Sattel mit über 10.000 Umdrehungen / Sekunde zermalmen. Als Obenohneverkehrsteilnehmer flatterten die Ohrläppchen im Fahrtwind und die Geräuschemission entsprach der eines Zahnbohrers verstärkt durch eine mit etlichen 10.000 Watt ausgelegte Boxenanlage. Ein startender Kampfjet hört sich dagegen an, wie eine Feder die zu Boden fällt. Dieses Manöver wiederholte sich dann jeweils beim jeden weiteren Sonntagsausflügler. Geschwindigkeitsbegrenzungen konnten selbstverständlich nicht berücksichtigt werden. Wahrscheinlich wird von ihm irgendwann in den Todesnachrichten zu lesen sein, dass er zu jung aus dem Leben gerissen wurde.

Der Sargnagel des deutschen Fußballes ist auch wieder, auch noch, auch noch erneut wieder Pokalsieger. Und Vizekusen auch wieder Vizemeister. Mehr Langeweile geht kaum. Gott sei Dank blieb es den Zuschauer öffentlich-rechtlich live erspart! Außerdem kann man das Fernsehen ja einfach ausschalten. Oder gar nicht erst an.

11.07.: Jetzt übertragen die Öffentlich-Rechtlichen schon Auf- / Abstiegsspiele aus der Gummistiefelliga live im Fernsehen. Wo soll das alles noch enden?

Saufexzesse auf Malle am Ballermann. Haben diese Deppen ihren Kopf denn nur zum Bierreinkippen?

DFB bittet die Kicker darum, das Spucken auf dem Platz zu unterlassen. Diese ekelige Unart gehört grundsätzlich unter Strafe gestellt!

Die New York Times hat mit gezählt! Der großartigste Führer aller Zeiten (Grofüz / Gröfurtz wäre noch passender!) hat es mittlerweile sage und schreibe (!) in kürzester Zeit auf über 20.000 Lügen gebracht.

Die Welle der Sympathie schwappt mir nun doch zu üppig über unser Land. Bei aller Euphorie, aber ich habe noch nicht vergessen, wie der Fürst vom Grrrrrr-Auenland sich vor der letzten Landtagswahl im blauweissgerauteten Freistaat gebärdet hat! Sein Fähnchen flatterte munter in jede Richtung, in die die Bierfahnen aus den Bierzelten und –gärten blies. Plötzlich und dennoch unerwartet fand eine bemerkenswerte Häutung statt und der Herr der Rathauskreuze hat seinen Wolfspelz in Schloss Herrenchiemsee an der Garderobe abgegeben. Und Mutti stand als Concierge Spalier. „Nur wer Corona kann, kann auch Kanzler!“ Weihrauch schwängert die Christlich Sozialen Unbeugsamen.

Und wenn wir schon bei der CSU sind – wenn einer über den eigenen Tellerrand hinaus denkt, also europäisch, dann doch wohl unser begnadeter Verkehrtminister! Der bescheuertste aller Degenerationen der bescheuertsten CSU-Verkehrtminister. Jetzt will er sein PKW-Mautdebakel auf ganz Europa übertragen. Wie lange darf dieser Bremsklotz eigentlich noch sein Unwesen treiben?

Eines der meist unterschätzten Körperteile sind die Ellenbogen. Sind sie doch unerlässlich, wenn es darum geht sie gewinnend  einzusetzen, um beruflich und gesellschaftlich auf der Karriereleiter Sprosse für Sprosse nach oben zu klettern. Man gewinnt Zweikämpfe im Fußball mit ihnen, wenn man sie ins Gesicht des Gegners rammt und bekommt leider zu selten eine gelbe, oder gar rote Karte zu Gesicht. Und in Zeiten von Corona gewinnen die Ellenbogen an Bedeutung, in dem man sie zur freundschaftlichen, herzlichen Begrüßung mit seinem Gegenüber touchiert. Auch dienen ihre Beugen dazu, Aerosole aufzufangen und seine Mitmenschen vor einer Infektion zu schützen. So spendet das spiegelbildliche Paar gleichermaßen Freud und Leid. Und wer sie nicht nutzt, der gewinnt eben nicht, oder ist es anders herum?

Med-usa – beim Anblick des großartigsten männlichen Med-usas versteinert sich nicht nur meine Mine. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder sagenhaften Kreaturen der Unterwelt sind weder zufällig noch ungewollt!

Als müssten wir nicht schon genug Überflüssiges dulden, bieten jetzt die Post, 1&1, GMX oder web.de den wohl überflüssigsten Service ever: per Mail kann man sich die Fotos von seiner Briefpost digital senden lassen, die man tagsüber analog in den Briefkasten gestopft bekommt. Selbstverständlich datenschutzkonform! Die Briefe öffnen muss man allerdings noch manuell. Und auch die Rechnungen überweisen.

Mea culpa, mea maxima culpa! Wie konnte ich nur den 75ten Geburtstag der CDU verdaddeln? Am 26.06. war`s soweit. Und ganz vorne weg schleimten die Grünen mit einer Anbieder-Anzeige in der FAZ: „Ihr seid so etwas wie die institutionalisierte (allein der Begriff zwingt zum Lesen von Buchstabe zu Buchstabe!) Regierungspartei, die Grundversorgung im Kanzleramt, das Bayern München der Politik.“ Wie soll ich das nun verstehen? Haben die Oberen betrogen und sich ungeniert und unversteuert beschenken lassen? Quo Vadis Charakter?

Habe ich es nicht schon vor Monaten prophezeit!? Und das als eigentlich Nach-richter! Jetzt hat er die Katze aus dem Sack gelassen: Die Wahlen will er verschieben! Er, der großartigste Amerikafü(i)rst. Irgendwie will er halt unbedingt seinen Arsch retten – legal, illegal, scheißegal!

Und nun zum FIFA-Boss: Gianni Infernalo, dem in allen Bestechungsbelangungen legitimen Nachfolger von Seppi Blatter wird jetzt endlich vor ein ordentliches Gericht gezerrt. Einen treuen Vasallen, einen prominenten Unterstützer hat er auf jeden Fall. Man trifft ihn im Verdauungskanal des Schweizers: Karl-Heinz Rummenigge! Der hält ihn für den einzig Richtigen, die FIFA wieder rein zu waschen. Quasi der Meister Propper der Anständigkeit!

Belle de T(j)our.

Neue Woche, neues Glück! Eine weitere schöne Tour! Nach der alpinen Etappe ins Schuttertal letzte Woche, ging, genauer führte die gemeinsame Fahrt durch die Ebene. Nicht, wie man meinen könnte in Holland, vorbei an den drei Großen Ts: Tulpen, Tomaten, Tilsiter, nein, sondern durch die Alleen der Monokulturen der Maisfelder im Elsass. Es war ein perfekter Tag, am absoluten astronomischen Maximum der Sonnenstrahlung. Aber starten wir am Beginn.

Pünktlich auf die Minute, diesmal wieder mit Helm, eingenordetem Navi und perfekt gestylt, fuhr Schorschi auf den Hof. Von Kopf bis Fuß harmonisch und haarmodisch im Einklang mit dem strahlenden Weiß seines Campers. Weißes Rad, weiße Packtasche, blütenweißes, atmungsaktives T-Shirt, weiße (RAL 9010), climacoole Socken, mit gesticktem Monogramm, auf dem linken ein „L“, auf dem rechten ein „R“. Diese steckten in geländegängigen Sportsandalen. Als Krönung: schlohweißes Haar. Behände war auch mein Rad routiniert versorgt. Wir konnten starten, der Tag war noch relativ jungfräulich.

Ausgangsziel war Neu Breisach. Mitten auf dem Marktplatz, einem kostenfreier Parkplatz. Ein eifriger Gemeindekalfaktor blockierte die Zufahrt, um verdorrten Pflanzen die letzte Wässerung angedeihen zu lassen. Wir umrundeten den Markt-, Parkplatz noch einmal in einer Warteschleife und blockierten dann ungeduldig die Zufahrt zur Zufahrt, bis die Flutung der Blumentröge abgeschlossen war. Ein Hupkonzert der Eingeborenen veranlasste den Sprengmeister ein wenig schneller sein Tagwerk zu verrichten.

Ansonsten war Neu Breisach menschen- als auch touristenleer. Die historischen Wehranlagen hatten offensichtlich den Besucherströmen standgehalten. Es gab keinerlei Anzeichen von Brandschatzungen, Vergewaltigungen oder Parksündern. Drei Flics lümmelten gelangweilt im Schatten. Es war nicht zu erkennen, auf wen oder was sie harrten. Die Räder waren flugs entsorgt, Schorschi vergewisserte sich noch einmal gewissenhaft über die Funktionsfähigkeit des Navis, prüfte den Reifendruck, Bremsanlage und Beleuchtung, sowie den aktuellen Börsenkurs für Kettenöl auf „Kettenöl24“. Gerade als wir in Richtung Colmar aufbrechen wollten, sprach uns eine Frau mittlerer Altersklasse, aber höherer Gewichtklasse, an und erkundigte sich nach der Zufriedenheit mit dem Campers. Bereitwillig gab Schorschi Auskunft. Als Gegenleistung entlockten wir, der offensichtlich ortskundigen Fragenden, den besten Einstieg in die minutiös geplante Tour. Sie teilte uns darüber hinaus noch ungefragt mit, dass ihr E-Bike zur Inspektion sei. Womöglich hätte sie sich sonst uns noch anschließen wollen. Mann muss halt Glück haben!

Entgegen des Rates der radlosen Radlerin bestand unser Guide darauf dem Navi Folge zu leisten. Nachdem wir allerdings glücklich wieder auf dem Marktplatz zurück waren, stellte sich heraus, dass wahrscheinlich ein winziger Tippfehler uns innerhalb der Stadtmauern, entgegen dem Uhrzeigersinn und der erlaubten Fahrtrichtung, unbemerkt von den gelangweilten Flics, im Kreise kreisen ließ. Durch eine nadelöhrgrosse Bresche verließen wir die Feste gen Colmar. Wir durchquerten rasant Appenwihr, weder verwandt noch verschwägert mit unserem badischen Appenweier, nach Sundhoffen. Das Navi leitete uns kreuz und quer durch die Gemeinde. Stutzig machte mich, dass wir uns unversehens auf der „Rue de Appenwihr“ befanden. Ich intervenierte, doch Schorschi vertraute seinem Navi. Es war eindeutig ein Fehler! Gegen all meine Erfahrung als Westmann (Ost-Westfale!). Als wir etliche Kilometer später wieder Appenwihr in entgegengesetzter Richtung zum wiederholten Male durchquerten, erkannte Schorschi, dass sein Navi wohl wieder ein Eigenleben entwickelt hatte. Der Vorteil war, wir kannten jetzt die Strecke. Bis ins Zentrum nach Colmar mussten wir leider unseren Radweg mit diversen P- und LKWs teilen, sodass wir nur aufgereiht wie die Erpel dahinradeln konnten.

Mit Hunger und Durst im Gepäck, sowie mit Wissenshunger und -durst nach den Sehenswürdigkeiten der Altstadt, schauten wir uns nach einem sicheren Standplatz für unsere Velos um. Einige zum „U“ geformten Chromstahlrohre signalisierten, dass sie sowohl von Radlern, als auch von Hunden regelmäßig heimgesucht wurden. Nein, die Hunde nicht zum Abstellen ihrer Räder! Per Pedes gingen wir auf Entdeckungsreise, durch die Altstadt, durch die Markthalle bis ins „Kleine Venedig“. Irgendwo im Getümmel der Urlauber ergatterten wir ein schattiges Plätzchen mit allerbestem Blick auf die vorbeitrollende Menge. Das Panache war perfekt, der Flammkuchen war ebenso hauchdünn wie belegt. Wir hätten ihn zusammengerollt mit ein – zwei Bissen problem- und geräuschlos verschlingen können. Die Alternative wäre Schweinebauch, Würstchen und Sauerkraut gewesen. Na dann Prost, Mahlzeit!

Mit quasi leerem Bauch und Portemonnaie machten wir uns schließlich auf die Suche nach einer Eisbude. Der Franzose an sich, und der Elsässer im Speziellen, sind wohl eher ausgewiesene Eisverweigerer. Deshalb dauerte es diverse Gassen und Sträßchen, bis wir eine Eisbude unseres Vertrauens entdeckt hatten. Zwei € die Kugel, zwei Kugeln 3,90€. Wir haben nicht weiter recherchiert, bei welcher Anzahl von Kugeln wir den bundesdeutschen Kugelpreis erreicht hätten.

Obwohl ich für das Wiederauffinden unserer Räder im Vorfeld bereits ein bis zwei Stunden kalkuliert hatte, schafften wir es deutlich innerhalb kürzerer Zeit. Dabei muss ich gestehen, dass mir der direkte Weg doch ein wenig aus dem Kompass geraten war. Schließlich wusste sich Schorschi zu erinnern, dass eine zu Stein erstarrte, bis zur Unkenntlichkeit geschminkte Strassenkünstlerin uns den richtigen Weg zeigen würde. So sie denn nicht ihre Position signifikant, dank üppiger Spenden, geändert hätte. Ihr Hut war, Touristen sei Dank, noch spärlich bemünzt.

Die Rückfahrt, immer entlang am Rhein-Rhone-Kanal, verlief streckenweise im Schatten. Ohne P- und LKWs aber mit sehr entgegenkommenden Horden von radelnden Familien und anderen Aktivisten. Zurück auf dem kostenfreien Marktplatz zeigte sich, dass es sich gelohnt hatte, den Verlauf der Sonne voraus zu berechnen und in der Konsequenz, am Nachmittag, einen schattigen Parkplatz zu erhaschen. Den einzigen Schatten weit und breit warf jedoch unser Camper. Das astronomische Maximum hatte seine volle Wirkung entfaltet und wir suchten kühlende Zuflucht in einer Confiserie, für deren Gebäck sie weit über die Grenzen des kostenfreien Parkplatzes hinaus berühmt war. Mit einem Tässchen Kaffee und einem Stückchen Kuchen beendeten wir die Belle de Tour. Der Kuchen konnte übrigens mit seinem vorauseilenden Ruhm nicht schritthalten! Die mittelalterliche Frau vom Morgen ist wohl bei anderen Camper-Besitzern heimisch geworden. Und ob ihr E-Bike wieder flott war? Wir wissen es nicht!

Noch eine ganz kniffelige Quizfrage: Warum steigen nahezu alle Radfahrer generell von der linken Seite auf und ab? Richtig! Weil sich dort der Ständer befindet!

Résumé: 56,7 Km / 2,45 Std. schiere Fahrzeit / Durchschnitt 20,6 Km/Std. Voila!

Alternativlos

Es ist mal wieder an der Zeit, ein paar Worte über eine unserer Radtouren zu verschwenden. Nachdem uns das Virus ja eine längere Ausfahrt vergrault hat, müssen wir uns, wohl oder übel, mit Tagesetappen zufriedengeben. Eigentlich lief uns das Wasser bereits im Munde zusammen, wenn wir nur an den Plan dachten, das Königreich Belgien zu erradeln. Dicke Pommes und fette Majo, edle Confiserien und kühle Bierchen. Ja, aber! Und wo sind wir gelandet? In der Rheinebene und heute, am 21.07., im Schuttertal. Allerdings nur die Hälfte der Distance bergauf. Wenn auch äußerst gemäßigt. Der Eco-Gang hin und wieder reichte bei mir locker aus. Bei mir! Mehr muss ich ja wohl dazu nicht schreiben.

Wie immer gesellen sich die ersten größeren Probleme gleich vor dem Start zu uns. Der Fahrradständer am Camper war für so hypermoderne Räder, wie das meinige, nicht geeignet. Die Sicherungstaschen für die Reifen zu schmal, die Halterung für das gesamte Rad unbrauchbar, die Bänder zum Verzurren zu kurz. Ordinäre Gurte aus dem unerschöpflichen Repertoire meiner Garage lösten dieses Problem. Ein anderes war der Helm. Der vergessene! Ein Ersatz musste her. Selbstverständlich war im Handumdrehen das Schmuckstück aus dem Fundus meiner Frau einsatzbereit. Genauer gesagt, wäre einsatzbereit gewesen, wenn nicht Schorschi die notwendige Verlängerung höchstpersönlich gelöst hätte, um die Schmach des Vergessens vergessen zu machen. Man musste einfach nur den Nippel durch die Lasche ziehen. Als allerdings das Riemchen plötzlich komplett aus der Riemchenklemme rutschte, ahnte ich bereits, dass es eher helmlos in die Berge gehen würde. Eine einfache, leichte, handelsübliche Baseballkappe, mit simpelstem Klettverschluss, unkaputtbar, sorgte dann wenigsten für ausreichende Beschattung auf schneeweißem Haupt.

Da der Tag nun doch etwas in die Zeit gekommen war, wurde die angedachte Tour im Elsass verworfen. Die Anreise, die Aktivierung des Navis etc. hätte sehr wahrscheinlich eine ungewollte Übernachtung mit sich gebracht. Und Schorschi führte sein Babydoll ausnahmsweise nicht in seiner Satteltasche mit. Und so wurde es eben das Schuttertal. Sanft ansteigend, gut ausgeschildert – aber auch generell nicht zum Verfahren geeignet, da Täler in der Regel links und rechts durch Berge begrenzt sind.

Und so glitten wir gen Osten, in Richtung Schweighausen. Es hätte, ja hätte eine Steigerung gegeben. Über den Berg nach Ettenheim. Da der anderen Hälfte unseres Duos die Erhebungen jedoch schier zu mächtig waren, wurde der pure Gedanke daran augenblicklich als nicht durchführbar ad acta gelegt. Bis zur nahen Dorfmitte von Schweighausen musste, allen Bergauffobien zum Trotz, dann doch der ein oder andere Höhenmeter überwunden werden.

Der Dorfladen jedoch bot Erfrischungen und frisch belegte Brötchen. Die Mädels freuten sich derart über uns zwei überaus sympathische Radler, dass sie sich nicht lange bezierzen, um die Terrasse eigens für uns zu öffnen. Wir wurden sogar im SB-Dorfladen, gegen alle Regeln des Dorfladens und der Coronaregeln, gerne bedient! Na dann Prost Mahlzeit!

Auf der Rückfahrt erreichten wir eine Höchstgeschwindigkeit von 58 km/Std.! Ohne zu treten! Die Geschwindigkeit war allerdings weitaus höher als die Strecke weit, die wir zurückgelegt hatten. Und so bedurfte es einer Scheibenbremsung, um unmittelbar vor einer Eisbude in Wittelbach zum Stehen zu kommen. Besagte Eisbude war derart coronamäßig verrammelt, dass drei Bollen Eis in der Waffel nur in absoluter Schräglage durch die Durchreiche gereicht werden konnte. Das Buswartehäuschen gegenüber bot ein lauschiges Schattenplätzchen. Wir konnten hier den Gesprächen der Ureinwohner lauschen. Allerdings haben wir keine wichtigen Neuigkeiten erfahren. Zurück am Camper, der Tag war noch jungfräulich, entschloss ich mich die restliche Heimfahrt per Velo zu vollenden. Mein kongenialer Partner sattelte den Fahrradständer und caravante gen Norden.

Summit: 51,3 km / 2:32 reine Fahrzeit / Schnittgeschwindigkeit 20,2 km/Std. / Topspeed 58 km/Std!

P.S.: Schuttertal war heute, nächste Woche Elsass! Wenn alles gut läuft.

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